Beiträge von nr245

    Hallo zusammen!


    Nach etlichen hundert Betriebsstunden mit Coleman 200A und 201 hatte ich am vergangenen Wochenende zum ersten Mal MISCHROHRGLÜHEN! Wir saßen gemütlich in einer Werkstatt zusammen und eine meiner 200A beleuchtete unsere lange Speisetafel. Unglücklicherweise stieß ein recht großes Mitglied unserer Runde mit der Stirn heftig gegen die an der Decke aufgehängte Lampe, was ihn zu lautem Wehklagen und die Lampe zu einem mir bisher unbekannten Röcheln veranlasste. Die Lampe brannte weiter, der Brenner wurde rot, worauf ich erstmal das Ventil schloss. Der Glühstrumpf hing leicht schief, war ansonsten aber unbeschädigt. Bevor die Flamme ganz verloschen war, habe ich das Ventil wieder aufgedreht und die Lampe brannte ganz normal weiter.Durch leichtes Klopfen kam der Glühstrumpf sogar wieder in seine gerade Position, völlig unbeschädigt.


    Ist also alles gut gegangen.


    Was mich nun interessiert: Wenn man nicht sofort eingreift, und das Mischrohrglühen andauert, was passiert dann? Gibt es Erfahrungsberichte (keine Spekulationen bitte)?


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    zu genau diesem Thema, Dimmen einer Coleman mit der Düsennadel, gibt es einen langen Thread im amerikanischen Forum:
    http://www.colemancollectorsfo…h-the-tip-cleaner-5986423


    Die Beiträge lassen sich im Wesentlichen in zwei Gruppen zusammenfassen, nämlich


    1. Beiträge, in denen Vermutungen über mögliche Schäden geäußert werden
    2. Beiträge, in denen Erfahrungen über störungsfreies Dimmen mit der Düsennadel berichtet werden.


    Erfahrungsberichte über Schäden sind auch hier nicht zu finden. Die Welt ist klein, die Foren sind ähnlich. Hoffen wir mal, dass eventuelle tatsächlich entstandene Schäden nicht so verheerende Folgen hatten, dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, darüber zu berichten.


    Bernd,
    ich wollte Dich nicht persönlich angreifen; wenn es so rüberkam, tut es mit leid.


    Dirk,
    Flammenrückschläge in die Mischkammer konnte ich bei der 200A noch nie beobachten, egal wie weit gedimmt und egal, wie mager das Gemisch. Selbst bei meinen ersten Versuchen mit Spiritus nicht.


    Grüße
    Norbert
    der jetzt als nächstes eine '56er 200A zündet

    Hallo zusammen!


    Natürlich war mir sonnenklar, dass der erhobene Zeigefinger nicht lange auf sich warten lässt. Dass es aber so schnell geht, nur 5 Minuten, übersteigt meine Erwartungen ;-)


    Bernd, hast Du schon selbst erlebt, daß Dir die Düsennadel einer benzinbetriebenen Coleman-Lampe verglüht ist, weil sie zum Dimmen benutzt wurde?


    Und warum sollte die Nadel in einer 200A verglühen,wenn sie zum Dimmen verwendet wird, nicht aber z.B. in einer 286 Adjustable oder in einem 502-Kocher? In diesen Geräten muss sie nämlich gemäß Manual genau diese Aufgabe erfüllen.


    Natürlich muss jeder selbst wissen, was er tut oder lässt. Ich habe hier nur meine persönlichen Erfahrungen berichtet, nicht mehr und nicht weniger.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Willi, hallo zusammen!


    Auch wenn es vom Hersteller nicht so vorgesehen ist, lässt sich die 200A (Benzin) an der Reinigungsnadel sehr gut dimmen. Meine beiden habe ich schon viele Nächte so betrieben, stabil und ohne Probleme. Selbst bei starker Drosselung gibt's keine Aussetzer. Wenn ich schon vor dem Anzünden weiß, dass ich nur wenig Licht haben möchte, gebe ich nur 3 bis 5 Hübe mit der Pumpe. Ist dann auch deutlich leiser im Betrieb.


    Meine 201 (Kerosene) kann das natürlich nicht so gut. Drosselt man zu stark, oder ist zu wenig Druck drauf, fängt sie nach einigen Minuten ab und zu das Spucken und Rußen an.


    Grüße aus Köln
    Norbert

    Hallo Markus,


    Bremsenreiniger ist für vieles gut. Im Grunde ist es aber auch nur ein Benzin mit einem hohen Anteil an leichtflüchtigen Bestandteilen, also ein unpolares Lösungsmittel.


    Um verharzte Rückstände von altem Brennstoff zu lösen, sind polare Lösungsmittel, wie z.B. Ethanol (Spiritus) oder Aceton besser geeignet. Diese Erfahrung habe ich an vielen Tanks von Lampen, Lötlampen, Kocherrn, Mopeds, Motorsägen und an Vergasern und Dochten gemacht.


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    nach meiner Erfahrung lösen sich Rückstände von verharztem Brennstoff wesentlich besser in Spiritus, als in frischem Benzin.


    Wenn die Prozedur, die Thomas beschreibt, nicht reichen sollte, würde ich sie mit einer Spiritus-Spülung wiederholen, ggf. auch ruhig 2 bis 3 Tage mit Spiritus im Tank stehen lassen und gelegentlich kräftig schütteln. Beim meinen Coleman's hatte ich damit schon mehrmals Erfolg.


    Erst wenn das auch nicht hilft, würde ich den Ventilkörper mit dem Steigrohr aus dem Tank schrauben.


    Grüße
    Norbert

    Ja, Sockenleuchter,


    da hast Du vollig Recht. Der Heizkreislauf muss also entweder offen sein oder einen Windkessel enthalten. Ein Windkessel an der richtigen Stelle könnte - besser als ein offenes System - die für die Förderung notwendigen Schwingungen unterstützen.


    Grüße
    Norbert

    Ja Willi,


    so könnte es klappen. Im Rücklauf vor der Heizspirale sitzt das Rückschlagventil. Im heißeren unteren Teil kommt es zum Siedeverzug. Die Drucksteigerung schließt das Rückschlagventil und das warme Wasser wird aus dem oberen Teil der Spirale in den Heizkreislauf gefördert. Der Druck bricht nach dem Siedeverzug wieder zusammen, so dass Wasser aus dem Rücklauf durch das Rückschlagventil in den unteren Teil der Spirale nachströmen kann, bis zum nächsten Siedeverzug, und das Spiel beginnt von neuem...


    Ein weiteres Rückschlagventil im Vorlauf könnte sie Sache noch erheblich verbessern.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Grischa,


    Dampfmaschinen begeistern mich auch ;-)
    Es gibt auch Dampfpumpen ohne rotierende Teile.


    Aber ein oder zwei Rückschlagventile im Kreislauf und etwas Abstimmungsarbeit wären doch für einen Heizkreislauf der geringere Aufwand.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Martin, hallo zusammen,


    der entscheidende Unterschied zwischen der 200A (Benzin) und der 201 (Petroleum) liegt bei dem Röhrchen im Tank, das den Brennstoff zum Brennerventil befördert. Die Benzin-Ausführung lässt bei leicht geöffneten Brennerventil Luft dazu, was den rußarmen Start ohne Vorwärmung erleichtert. Mit Vorwärmung ist das völlig egal.


    Außerdem hat die 201 eine etwas kleinere Düse, weshalb sie mit Benzin nicht die volle Leistung bringt.


    Meine 201 läuft übrigens auch mit Petroleum praktisch geruchsfrei, seit ich das U-Rohr eingangsseitig mit Zahnpasta (!) abgedichtet habe.


    Grüße
    Norbert,
    der gerade im Schein der 201 schreibt.

    Hallo Martin,


    behalte diesen guten Kocher, wenn Du irgendwas mit Outdoor-Küche im Sinn hast!


    Zum Sammeln ist er viel zu schade.


    Ich benutze Enders-Benzinkocher jetzt schon seit 40 Jahren regelmäßig, beim Zelten, auf Radtouren, auf Paddeltouren und auch in meinem Wohnwagen sind ständig zwei 9061D dabei, auf denen ich draußen koche.


    Früher habe ich Tankstellenbenzin benutzt. Das funktionierte für einige 'zig Liter wunderbar, dann setzte sich die Düse immer häufiger zu. Mist, wenn das gerade dann passiert, wenn die hungrigen Kollegen auf's Essen warten und Nadeln auch nicht nachhaltig hilft. In den letzten 10 Jahren benutze ich "Essence F" aus Frankreich oder "Wasbenzine" aus den Niederlanden. Seitdem gibt es keine Probleme mehr mit verstopften Vergasern und Düsen.


    Die Empfehlung, alle Gummidichtungen zu erneuern, ist grundsätzlich richtig. Ich mach das nicht, solange alles dicht ist. Besondere Beachtung erfordert allerdings das Pumpenbodenventil. Wenn das undicht ist, steigt der Sprit in den Pumpenschacht und läuft beim Stößel aus und das kann ein unangenehmes Feuerchen geben.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Peter, Eugen und alle miteinander,


    ein schönes Ding ist das! Ich hatte mir auch schon mal überlegt, auf diese Art meinen Wohnwagen zu heizen. Das Schwerkraftprinzip funktioniert wahrscheinlich nicht, weil der Querschnitt der wasserführenden Teile und der Höhenunterschied zwischen Wärmetauscher am Brenner und Heizkörper zu klein ist. Eine Pumpe fände ich aber extrem lästig, weil zusätzliche Technik und Fremdenergie nötig wäre.


    Wenn man sich die Funktionsweise einer einfachen Kaffemaschine mit dem Rückschlagventil zwischen Tank und Heizspirale ansieht und das mit dem Prinzip des Put-Put-Bootes (Siedeverzüge, Schwingen der Wassersäule) kombiniert, könnte der Wasserumlauf auch ohne zusätzliche Pumpe in Gang kommen.


    Ist erstmal nur eine Idee...
    Versuch macht kluch ;-)


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinender,


    der hohe Preis für Petroleum in Deutschland liegt nicht daran, dass Vater Staat Geld verdienen möchte. Wenn der Liter z.B. 5.95 EUR kostet, gehen davon 95 ct MwSt an den Staat, bleiben netto 5 EUR. Mineralölsteuer fällt nicht an, da es sich um ein steuerbegünstigtes Produkt handelt, das nicht für motorische Zwecke und nicht zum Heizen verwendet werden darf.
    Der Weltmarktpreis für Kerosin JP-5, dessen Spezifikation dem Petroleum entspricht, liegt unter 50 ct pro Liter.
    Die verbleibende Differenz von 4.50 EUR/l verteilt sich also auf die Verpackung in Kleinmengen, die Verteilung und den Gewinn. Warum diese Differenz in Deutschland höher ist, als in vielen Nachbarländern, wäre interessant zu ergründen.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Tjerk,


    unsere Post's haben sich überschnitten.


    Ich komme auch nach Stadskanaal, da können wir das Thema ja noch mal angehen :-)


    C12-26 und C5-20, das taugt vermutlich nicht für Dochtlampen. Du kannst versuchen, über den EAN-Code, der auf den Flaschen aufgedruckt ist, das Sicherheitsdatanblatt zu ergoogeln. Darin findest Du dann den Siedebereich. Alles was ein Siedeende über 260°C hat, taugt m.E. nicht für Dochtlampen.


    260°C war auch das in der alten DIN 51636 spezifizierte Siedeende für Petroleum.


    Gruß, bis zum Wochenende
    Norbert

    Hallo Tjerk, Rüdiger und alle Mitleser,


    ist alles nicht so einfach, mit dem Brennstoff.


    Heute rief mich meine Tochter an, ob sie "Landmann Grillanzünder flüssig" für ihre neuen Lampen mit Kosmos-Brenner verwenden kann. Im Sicherheitsdatenblatt fand ich dann "C11-C14" und ein Siedebereich von 170-300°C. Ich habe ihr wegen des hohen Siedeendes davon abgeraten.


    Shellsol D60 und darauf basierende Grillanzünder, die nachweislich in Dochtlampen gut funktionieren, haben einen Siedebereich von 149 - 213°C (C10-C13).


    Grilli ist also nicht immer gleich Grilli!


    Grüße
    Norbert



    http://spongebbob.skyrock.com/…se-Desaromatized-oil.html

    Stephan,


    ich nehme zum Einsprühen der Lampen ebenfalls - wie Markus K - eine alte Haushaltsreiniger-Sprühflasche. Für die Enders-Kocher nehme ich lieber einen Pinsel, damit lassen sich Verunreinigungen im Gehäuse besser lösen.


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    ich finde es Klasse, dass sich Detlef Bunk wissenschaftlich mit Dochtlampen befasst, einer Technologie, die man heute gerne als veraltet bezeichnet.


    Dass in seiner hervorragenden Abhandlung "Petroleum und Dochte" der beliebte flüssige Grillanzünder nicht erwähnt wird, ist m.E. kein Mangel. Meine letzte Charge Grillanzünder trug eine EAN, die zum Sicherheitsdatenblatt von Shellsol D60 führte. Und das ist gemäß Spezifikation nichts anderes, als hochgereinigtes Petroleum, welches laut Burk hervorragend geeignet ist für Dochtlaternen.


    Mit dem französischen hochgereinigten Petroleum habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Trotz praktisch gleicher Spezifikation hatte ich Chargen, die stärker rochen und auch welche, die in Sturmlaternen zum "Ploppen" führten, Größerwerden und Abheben der Flamme von Docht, kleinen Verpuffungen und schließlich Verlöschen der Lampe; da waren wohl zu viele leichtflüchtige Bestandteile drin. Diesen Effekt beschreibt Detlef Burk auf Seite 17 von "Petroleum und Dochte"; ganz so spektakulär war es bei mir zum Glück nicht.



    Grüße
    Norbert

    Hallo Stephan,


    ein sehr schönes Ergebnis hast Du da an Deiner 176er erzielt! Behutsame Entrostung unter weitgehendem Erhalt der Original-Oberfläche einschließlich der Lackreste finde ich Klasse. Welche Konzentration hatte das Oxalsäure-Bad?


    Die Korrisionsschutzwirkung von WD40 ist allerdings nur von sehr begrenzter Dauer, dafür hat es zu wenig schwerflüchtige Bestandteile. Wenn die Lampe brennt, verdampft es im oberen Teil in weinigen Minuten komplett. Caramba, Ballistol oder eine Mischung aus Petroleum und ca. 5% wasserfreier technischer Vaseline kann da mehr. Beste Erfahrungen habe ich mit einem Gemisch von Petroleum und Olivenöl im Verhältnis 9:1 gemacht. Damit sprühe ich meine Sturmlaternen und Enders-Kocher nach (fast) jedem Einsatz ein und da rostet seit Jahrzehnten nichts mehr weiter.


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    nach meiner Erfahrung löst sich der Gum (verharzte oder verfestigte Rückstände der bakteriellen Zerstzung - "Dieselpest") überhaupt nicht in Benzin, sehr wohl aber in Spiritus und noch schneller in Aceton, also in polaren Lösungsmitteln. Am besten klappt Einweichen mit Spiritus (ein bis zwei Tage) und danach Spülen mit Aceton (ein paar Minuten). Bei Tanks hilft dabei auch, eine Handvoll kleine Muttern (M4, M5) mit einzufüllen und fleißig zu schütteln.


    Als Brennstoff würde ich Aceton nicht nehmen, auch nicht als Mischungsbestandteil. Es setzt den Dampfdruck hoch, den Flammpunkt runter und macht vor allem bei höheren Temperaturen Elastomerdichtungen kaputt.


    Die Zugabe von Benzin zum Petroleum verhindert die Gum-Bildung nicht. Das war früher mit verbleitem Benzin anders, die Bakterien mögen nämlich kein Blei.


    Und die beste Vorbeugung gegen bakterielle Brennstoffzersetzung ist regelmäßiger Betrieb :-)
    Lasst es leuchten!


    Grüße
    Norbert