Beiträge von nr245

    Hallo Dirk,


    Glühlopfmotoren haben eine Verdichtung von nur 5:1 bis 6:1 und sind deshalb keine Selbstzünder (Diesel) sondern Fremdzünder, die nur mit einer Zündquelle im Verbrennungsraum laufen, dem rotglühenden Zündkopf oder dem Dauerfunken der Summerzündung. Sie haben indirekte Einspritzung in den Zündkopf, der nur durch einen relativ engen Kanal mit den Zylinderraum verbunden ist. Spritzbeginn ist bereits kurz nach UT. Die Verbrennung beginnt trotzdem erst ca. bei OT, wenn durch den Verdichtungsdruck genügend Luft in den Zündkopf gedrückt wurde.


    Die sogenannten Halb- und Volldiesel von Lanz sind ebenfalls keine echten Dieselmotoren, da sie eine Verdichtung von nur etwa 11:1 haben, echte Dieselmotoren fangen bei 12:1 an. Die Zündung erfolgt hier durch Unterstützung eines ungekühlten Zylinderkopfes bzw. bei kaltem Motor ersatzweise durch Summerzündfunke oder Glühkerze. Diese Motoren sind aber im Gegensatz zu den Glühkopfmotoren Direkteinspritzer mit Spritzbeginn kurz vor OT. Der spezifische Kraftstoffverbrauch dieser Motoren ist mit ca. 175 g/(PS*h) wesentlich niedriger, als beim Glühkopfmotor mit ca. 240 g/(PS*h).


    Der Unterschied zwischen dem sogenannten Halbdiesel und dem sogenannten Volldiesel ist sehr klein. Der Halbdiesel lässt sich durch Ersatz der Summerzündung durch eine Vorglühanlage zum Volldiesel umbauen. Bei den Volldieseln hat man auf den kleinen Tank für Benzin verzichtet. Auch bei den Halbdieseln war das Starten auf Benzin nur bei schlechtem Zustand und großer Kälte nötig.


    Alle diese Motoren können rückwärts anspringen, sowohl mit Pendelstarter als auch beim Handstart. Zur Kontrolle gab es bei einigen Modellen einen Drehrichtungsanzeiger, beim D5506 erkennt man die Drehrichtung am Zapfen des 40:1 untersetzten Ölpumpenantriebs.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Julian,


    die Welt ist manchmal doch klein! Da ist man in einem Lampenforum unterwegs und trifft auf einen D5506-Besitzer ;-)


    Dieser ist meiner, schon seit 38 Jahren.




    Deine Heizlampe ist eine Imbert. Die gleich habe ich auch, sie steht verstaubt und mit trockenem Leder im Regal und wartet auf etwas Zuwendung. Meine Gebrauchs-Heizlampe für den Bulldog ist eine Barthel, die den Halter zum Einhängen in die Zündkopf-Öffnung am Tank angelötet hat. Außer Benzin und jährlich ein paar Tropfen Öl in den Pumpenschacht hat sie noch nie etwas gebraucht.


    Hier in diesem Thread habe sich einige Gerüchte eingeschlichen, die ich (Oberlehrermodus an ;-) berichtigen möchte:


    - Es ist ein Glühkopfmotor und kein Halbdiesel. Die Nachfolgemodelle D1706 und D2206 waren Halbdiesel.


    - Alle Bulldogmotoren sind ventillose Zweitakter mit Membraneinlass


    - Die Summerzündung war serienmäßig, der Pendelstarter war Zusatzausrüstung


    - Die Umrüstung von Summerzündung auf Glühkerze passt für die Halbdiesel, meines Wissens aber nichtr für die Glühkopfmotoren.


    - Der kleine Tank für Benzin ist laut Betriebsanleitung mi 7 Teilen Benzin und 3 Teilen Gasöl zu füllen.


    Hast Du den Bulldog schon am laufen?
    Es gibt bei der Wiederinbetriebnahme nach langer Standzeit viel zu beachten, wenn man keine Schäden riskieren möchte, besonders:


    - Schmieröltank und -filter ausbauen und gründlich reinigen, nach Einbau und Auffüllen:


    - Schmierölleitungen an Kurbelwellenlagern und Zylinder lösen und mit der Kurbel Öl vorpumpen bis blasenfreies und sauberes Öl austritt.


    - Filtersiebe unter Zylinder und Kurbelkammer reinigen.


    Sicher habe ich noch einiges vergessen. Ich rate Dir dringend, die Betriebsanleitung gründlich zu studieren.


    Welche Fahrgestell-Nummer hat Dein Bulldog?


    Grüße
    Norbert

    Hallo Jürgen,


    die FH176 braucht 1 1/2 linigen Flachdocht (4.5 mm). (Berichtigt)
    Momentan behelfe ich mich in einer meiner 176er mit flachgeklopftem rundem
    Volldocht ca. 3 mm, was überraschend gut funktioniert.



    Grüße
    Norbert

    Hallo zusammen,


    meine Sammlung begann 1965 mit einer Frowo 50, Die gab es in einem Kramladen in Otocac/Kroatien, als mein Vater dort auf einer Jugoslawien-Urlaubsfahrt eine Fettpresse für sein Auto gekauft hat.


    In den 70ern kamen einige Dochtlaternen dazu. 1970 gab es in unserem Dorf eine große Straßenbaustelle. Zum Aufbessern des Taschengelds durfte ich täglich jede Menge FH276 aufhängen, abhängen, pflegen, tanken und wieder aufhängen.


    Nebenbei sind mir dann noch einige Enders-Benzinkocher zugelaufen, die ich bis heute regelmäßig benutze.


    Dann kam die Begeisterung für die Gaslaternen, z.B. als Straßenbeleuchtung in Baden-Baden, und das unvergleichliche Licht das diese mit ihren Glühstrümpfen machen. Das wollte ich zu Hause auch haben. Eine Aladdin musste her, die hat nun ihren festen Platz auf dem Küchentisch.


    Dann bekam ich von einem Freund eine sehr gut erhaltene aber unvollständige Coleman 201 geschenkt. Die fehlenden Teile habe ich bei Mike oldcolemanparts.com bekommen. Und weil mir diese Lampe so gut gefiel, kamen noch zwei 200A dazu, sehr gute Gebrauchslampen.


    Meine neue Leidenschaft sind nun die Benzin- und Spiritusglühlichter, mit denen ich schon lange geliebäugelt hatte. In Sassenberg lief mir eine Tito-Landi No42 Benzinerin zu und kurz später konnte ich bei einer No2 Spiritussi auch nicht widerstehen. Beide Tito-Landis brauchten etwas Zuwendung, aber nun leuchten sie, wie sie sollen.


    Die Gesamtzahl meiner Lampen ist immer noch unter 100 und ab und zu verschenke ich auch die eine oder andere, um wieder Platz für Neues zu schaffen.


    Grüße
    Norbert

    Hallo Jürgen,


    Deine 176er sieht doch jetzt richtig gut aus, soweit man das auf dem kleinen Bild erkennen kann. Die originale Anmutung mit ihrer Patina ist erhalten geblieben und der offensichtliche Oberflächenrost ist weg.


    Bedenke aber, dass WD40 kein dauerhafter Korrionsschutz ist, es kriecht zwar gut in alle Fugen, hat aber kaum schwerflüchtige Bestandteile. Caramba Super kann da viel mehr. Beste Erfahrungen habe ich mit einem Gemisch von Petroleum und Olivenöl im Verhältnis 9:1 gemacht. Damit sprühe ich meine Sturmlaternen und Enders-Kocher nach (fast) jedem Einsatz ein und da rostet seit Jahrzehnten nichts mehr weiter..


    Grüße
    Norbert

    Hallo Mulizone,


    Zum Kuscheln, auf dem Tisch im Garten:


    Mein absoluter Favorit ist da die Tito-Landi No42 Lanterne Tempete (Benzin). Sie ist windfest und praktisch geräuschlos und sehr geruchsarm. Sie ist dimmbar bis auf die Lichtstärke einer Dochtlampe, kann aber auch gefühlt halb so viel Licht machen, wie eine Coleman 200A.



    Die nächste Wahl ist die Coleman 200A. Leuchtet absolut zuverlässig mit sehr niedringem Druck, 3 Pumpenhübe genügen. Dann macht sie gefühlt 1/3 so viel Licht und Geräusch, wie bei Vollast. Außerdem kann man sie gut mit der Reinigungsnadel dimmen, was ich in mehreren durchleuchteten Nächten erprobt habe, dazu braucht es keine "Adjustable".



    Im Haus bevorzuge ich die Aladdin 23 (Petroleum) und die Tito-Landi No2 (Spiritus), die sind vom Geräusch und vom Geruch her praktisch nicht wahrnehmbar.



    Grüße
    Norbert

    Hallo Grischa,


    bei mir leuchtet die Spiritus-Titus No2 genauso hell, wie die Benzin-Titus No42, das mag aber auch am engeren Zylinder und dadurch besseren Zug der No2 liegen. Und die Spiritussi mit ihrer größeren Düse ist dabei natürlich wesentlich durstiger, wodurch der eventuelle Preisvorteil von Spiritus mehr als dahin ist. Aber darauf kommt es mir nicht an.


    Viel Spass beim Leuchten!


    Grüße aus Köln
    Norbert

    Hallo Kerzenverleuchter,


    eine Aladdin 23 habe ich schon seit langem und benutze sie regelmäßig in meiner Küche auf dem Esstisch. Den geringen Geruch kann ich voll bestätigen, der stört mich überhaupt nicht. Die Aladdin ist aber im Vergleich zu den Tito-Landi Glühlichtern recht durstig und produziert auch dem entsprechend mehr Wärme. Im Winter ist das gut, aber jetzt im Sommer ist mir die Tito-Landi lieber.


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander!


    Nachdem meine Tito-Landi No.42 Lanterne Tempête nun sehr ordentlich leuchtet, bin ich wohl auf den Geschmack gekommen, eine zweite Tito-Landi musste her, am besten ein Spiritus-Glühlicht für den geruchsarmen Indoor-Betrieb. Die aktuelle Auswahl war klein, die Geduld auch, und so wurde es die erstbeste No.2, die ich bekommen konnte. Sie kam äußerlich ganz passabel daher, und war vor allem komplett, bis auf einfach zu fertigende Teile, wie Glühstrumpf samt Gabel und Vorwärmgabel. Der Tank besteht aus Zinkblech. Der Brenner ließ sich ohne Tricks aus dem Tank herausschrauben und zerlegen (Brennerkopf, Düse und Ventilspindel). Die Düse hat einen Durchmesser von 0.8 mm, also Spiritusbetrieb. Nach Herausziehen des Dochtes mussten noch die zur Unkenntlichkeit verrosteten und verbackenen Reste des Siebes aus dem Brenner entfernt und die Bohrungen zum Ventil freigepopelt und gereinigt werden. Das Sieb habe ich nach bewährter Art durch ein plattgedrücktes Kügelchen aus einem Edelstahl-Topfreiniger ersetzt. Der Docht ließ sich wiederverwenden.


    Der Tank war innen stark korrodiert, weißes Pulver und teilweise fest haftende weiße Krusten. Von außen waren vor allem am Tankboden einige kleine Erhebungen zu sehen, so ähnlich wie Autolack-Blasen über einer Durchrostung, bevor man sie aufsticht. Hier war das Zinkblech schon hauchdünn und wurde nur durch die weiße Kruste von innen zusammengehalten. Nun habe ich nicht lange gefackelt und einen Schluck 30 prozentige Salzsäure in den Tank gegeben, ein paar Sekunden lang unter kräftiger Gas- und Wärmeentwicklung geschwenkt, dann mehrfach mit reichlich Wasser und zum Schluß mit Spiritus gespült. Die weiße Kruste ist weg, das meiste Blech ist blank und die dünnen Stellen sind nun als Krater erkennbar. Etwa 17 Löcher habe ich mit einer Stecknadel aufgestochen, etwas nach innen eingebeult und dann von außen weich zugelötet. Der Tank ist nun dicht und mir schön genug.


    Der Probelauf ohne Glühstrumpf war sofort ein voller Erfolg und ohne zwischendurch auszumachen habe ich rasch die Gabel samt Glühstrumpf von meinem ersten Versuch mit der No.42 aufgesteckt - und es ward Licht, mit Zylinder dann sogar ganz ordentlich Licht! Das ging alles so schnell, daß ich zum Fotografieren gar nicht kam.


    Nun bin ich mal gespannt, wie schnell der Tank von innen weiterkorrodiert. In diese Lampe kommt ausschließlich wasserfreier Spiritus (Bioethanol 100%), vielleicht ist das schon mal ein Vorteil.


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    Die Lampe leuchtete nun schon 3 Abende perfekt aber der Tank ließ mir keine Ruhe. Also:


    - Spülen mit Aceton
    - Beizen mit 15 % Phosphorsäure, ca. 1 min.
    - Phosphatieren mit 2 % Phosphorsäure, ca. 10 min.
    - Spülen mit Ethanol, trocknen
    - Paraffin (Stummel einer Haushaltskerze) im Tank schmelzen (Heißluftgebläse)
    - Heißen Tank mit Parafin gründlich schwenken
    - Überschüssiges Paraffin abgießen
    - Tank erkalten lassen und Lampe wieder zusammenbauen


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    Nach drei Wochen und dem Verleuchten von weiteren 3 Litern wasserfreiem Spiritus zeigt sich die Wachsbeschichtung im Tank stabil. Der Docht hat sich nicht zugesetzt und die Lampe leuchtet genau, wie sie soll. Ich bin begeistert!


    Grüße aus Köln
    Norbert
    der gerne nach Stadskanaal kommen möchte :-)





    Hallo Daniele und alle Mitleser,


    da ich per PN nach den Maßen des Glases für die Tito-Landi No.42 gefragt wurde, poste ich sie hier:
    Höhe: 160 mm
    Durchmesser außen: 89 mm
    Wandstärke: ca. 2.5 mm


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    @Grischa,
    die Idee mit dem Northstar-Socken hatte ich (von Dir?) schon mal gelesen. Ist ein guter Plan füe den nächsten Winter. Die Lampe will ich jetzt im Sommer oft transportieren und Outdoor verwenden, und der Northstar-Socken ist mir dafür zu teuer. Klappt ja erstmal mit billigen Socken auch ganz gut, mit mehr Licht, als ich erwartet hatte.


    Läuft Deine Tito-Landi auf Spiritus oder auf Benzin?


    Dass der Docht nach dem Schließen des Ventils in den Tank gepustet wird, habe ich noch nicht erlebt, kann ich mir aber gut vorstellen.


    Viel Erfolg mit der HS2!


    Ein Spiritus-Glühlicht möchte ich mir auch zulegen, mal sehen, was mir da über den Weg läuft. Meine Tito-Landi No.42 werde ich dafür erstmal nicht umbauen, dafür läuft sie einfach auf Benzin zu gut:-)


    Grüße
    Norbert

    Hallo Carsten,


    genaue Maße kann ich Dir leider nicht geben, habe nur nach Augenmaß gearbeitet. Jedenfalls dürfte der Sockenhalter für den 500/600er Aida kein bisschen länger sein, sonst langt die Socken-Unterkante nach dem Abflammen nicht mehr bis zur Brenner-Oberkante. Ich glaube, dass der dünne Edelstahldraht weniger Wärme aus dem oberen Teil des Glühstrumpfs ableitet, als die originale Konstruktion mit der dicken Gabel. Deshalb leuchtet der Strumpf jetzt auch fast in voller Länge.


    Gruß aus Köln
    Norbert

    Mit der Tito-Landi No.42, die ich in Sassenberg von Andreas gekauft habe, bin ich dank Rolfs wertvollem Rat schon ein gutes Stück weitergekommen.


    Beim Herausschrauben des Brenners half eine genau passende Ringmutter aus meinem Fahrradteile-Fundus. Tank und Brenner sind nach Behandlung mit Natronlauge, Essig-Essenz, Spiritus, Stahlwolle und einer Handvoll kleiner Muttern sauber. Der Docht war verfault und verhärtet, die Reste habe ich mit der Spitzzange stückweise aus dem Brenner gezogen und entsorgt, ebenso die Reste des völlig verrosteten Siebes über dem Docht. Statt des Siebes habe ich ein plattgedrücktes Kügelchen aus dem Material eines Edelstahl-Topfreinigers eingesetzt und als Docht passte einer genau, den ich mal für meinen OMAG-Spiritus-Gas-Kocher gebaut hatte. Dieser Docht besteht aus einem Bündel Baumwollgarn, das in dem Bereich, in dem es im Brenner steckt, mit einer geschlossenen Lage des selben Garns umwickelt ist. Der Docht ließ sich trocken mit etwas Kraft unter leichter Drehung in einem Zug bis zum Anschlag in den Brenner einschieben.


    Gleich nach dem ersten Anheizen brachte der Brenner eine stabile, kräftige Flamme über Stunden. Der Docht ist wohl auf Anhieb sehr gut gelungen, er baut ordentlich Druck unter der Düse auf und bläst nicht in den Tank zurück. Dieser wird jedenfalls nicht mehr als lauwarm und wenn die Lampe in einer Schale mit Wasser steht, sieht man keine Blasen aus der durch den Tankboden geführten Entlüftung austreten.


    Nun habe ich den ersten Versuch mit Glühstrumpf gemacht. Einen 500/600er Einloch-Aida auf links gezogen, die Bindung am Boden des Glühstrumpfs entfernt, wieder auf rechts gezogen und mit dem normalen Anbinde-Ende an der Gabel angebunden. Die Gabel habe ich aus 3mm Kupferdraht neu angefertigt. Den nun offenen Boden des Glühstrumpfs habe ich mit dem Rest des Anbindefadens direkt unter dem Brennerkopf locker angebunden, mit soviel Luft zum Schrumpfen wie möglich. Beim Abflammen zeigte sich, daß die Länge gerade so reicht. Der abgeflammte Glühstumpf hat nun in etwa die Form der Flamme, die der Brennner ohne Glühstrumpf erzeugt hat. Im Betrieb erweist er sich aber eher als zu klein, sowohl im Durchmesser, als auch in der Länge.


    Wenn das Ventil voll geöffnet ist, gibt es eine kräftige Flammenaura, die bis ans Dach der Lampe schlägt. Gedrosselt auf gefühlte halbe Leistung verschwindet die Aura und die Lichtausbeute ist ganz passabel, fast so hell wie meine 23er Aladdin. Die Tito-Landi hat dabei wesentlich weniger Brennstoffverbrauch und Wärmeentwicklung. Für 20 Stunden hat sie gerade mal einen guten halben Liter Benzin gebraucht.


    Tolle Lampe, ich bin begeistert.


    Es scheint aber, daß sie mit etwas voluminöserem Glühstrumpf noch deutlich mehr Licht machen könnte. Da ist also noch mal Basteln angesagt. Gesagt, getan.


    Nach der Idee von
    index2.html#post196145
    habe ich aus 1.3 mm Edelstahldraht einen Glühstrumpfhalter aus einem Stück gebaut, oben 4 dicht zusammengelegte Windungen von ca. 16 mm Außendurchmesser zum Anbinden des Glühstrumpfes, unten doppelt gelegt, damit der Draht klemmend in der Bohrung des Brenners hält. Wieder einen 500/600er Aida wie oben passend gemacht und angebunden. Die Lichtausbeute ist nun noch deutlich besser geworden und stellt die Aladdin in den Schatten. Es gibt keine Flammenaura um den Glühstrumpf mehr, bei voll aufgedrehtem Ventil schlägt aber eine fast unsichtbare Flamme durch den oben offenen Glühstrumpfhalter bis zum Dach der Lampe.


    Der Brenner scheint etwas zu fett zu laufen. Die Flamme war schon ohne Glühstrumpf recht groß und auch nicht rein blau, wenn das Ventil voll geöffnet ist. Vielleicht ist die Düsenbohrung für Benzin doch etwas zu groß. Eine Spiritusdüse scheint es allerdings nicht zu sein, das hatte Rolf mit geübtem Blick ja auch schon sofort erkannt. Eine Reinigungsnadel von 0.6 mm passt nicht durch, 0.3 mm geht leicht durch. Zwischengrößen hatte ich gerade nicht zur Hand, die genauere Messung werde ich wohl mal nachholen. Im Brennerkopf ist "E120" eingeschlagen. Im Netz habe ich Abbildungen von ansonsten gleich aussehenden Brennern mit "A120" gefunden, z.B.:
    Tito-Landi
    "E" steht demnach für Essence und "A" für Alcool. Die "120" ist wohl die Leistungsangabe in bougies (cp).


    Die originale Packung der Stopfbuchse ist mir leider beim Zerlegen verloren gegangen. Ich habe sie provisorisch durch ein Stück mit Vaseline getränktes Stück Baumwollzwirn ersetzt - nach über 30 Stunden Betrieb immer noch perfekt. Wenn sie aufgibt, werde ich sie durch eine gleichartige Packung ersetzen, allerdings mit einer ordentlichen Graphit-Zugabe.


    Jedenfalls macht mir diese Lampe sehr viel Spass. Sie macht ordentlich Licht mit wenig Brennstoff, brennt stundenlang absolut stabil, ist kaum hörbar und im gedimmten Zustand hält sich auch der Geruch in Grenzen.


    Grüße aus Köln
    Norbert



    So habe ich sie bekommen.




    OMAG-Kocher - der Dochtspender




    Die Ringmutter, die das zerstörungsfreie Lösen des Brenners erleichtert hatte




    Nackte Brennerflamme




    Nackte Brennerflamme, schön kräftig aber vielleicht etwas zu fett?




    Sie leuchtet! Glühstrumpf, Version 1




    Glühstrumpf, Version 1




    Glühstrumpf, version 1 mit Flammenaura bei voll aufgedrehtem Ventil




    Glühstrumpf, Version 2




    Glühstrumpf, Version 2, Aufhängung an Drahtwendel




    Beim Zünden




    Glühstrumpf Version 2 strahlt in kompletter Größe






    Bei voll geöffnetem Ventil bläst eine Stichflamme bis zum Lampendach




    Stichflamme




    Auch hier sieht man die Stichflamme bis zum Lampendach




    Selbst neben einer Coleman 201 mit Peerless-Socken macht sie ganz anständig Licht ;-)

    Hallo Michael und alle Mitleser,


    Sinn oder Nicht Sinn, das ist hier die Frage.


    Sinn macht alles, was Spaß macht und nicht nur das, was einer "vernünftigen" Kosten-Nutzen-Analyse standhält. Experimentieren und Erkenntnisgewinn gehört für mich und wohl auch für die meisten hier unbedingt dazu.


    Ich habe eine Coleman 200A versuchsweise mit Spiritus betrieben, siehe hier .


    Das Ergebnisse war noch nicht ganz überzeugend. Die Idee, mit derselben Düse Spiritus und Benzin zu verleuchten habe ich aufgegeben. Das passende Brennstoff-Luft-Verhältnis durch bloße Drosselung der Luftzufuhr zu erreichen, ergab eine viel zu geringe Lichtausbeute.


    Außerdem habe ich festgestellt, daß der billige Spiritus aus NL ierhebliche blau gefärbte Verdampfungsrückstände hinterlässt, die möglicherweise auch bei der Vergasung und Verbrennung stören.


    Wenn ich Zeit und Lust habe, mache ich an der Stelle weiter, dann aber mit aufgebohrter Düse.


    Grüße
    Norbert

    @Grischa und alle Mitleser,


    die Epoxidharz-Auskleidung macht den Tank vielleicht dicht, stellt aber nicht seine ursprüngliche Druckfestigkeit wieder her. Die Festigkeit des Messings könnte ja durch Versprödung deutlich geschwächt sein. Ich würde zumindest eine Druckprobe mit doppeltem maximalem Betriebsdruck machen, bevor mein Vertrauen wiedergewonnen wäre.


    Grüße
    Norbert

    Hallo @Petrolcamper und alle Mitleser,


    einen ähnlichen Effekt hatte ich auch bei meiner 201. Ursache war m.E. der Brennstoff. Es war eine Charge französischem "Combustible Liquide pour Appareils de Chauffage", die wohl nicht so ganz der aufgedruckten Spezifikation (C11 - C14 ...) entsprach, sondern vermutlich zu viele höhersiedende Bestandteile hatte, auch "schmutziger Siedeschwanz" genannt. Im Generator fand sich eine klebrige schwarzbraune Masse. Nach Reinigung des Generators und Wechsel des Brennstoffs (derzeit FXXXXX Grillanzünder) ist der Effekt nicht wieder aufgetreten und die Lampe brennt stundenlang, wie sie soll


    Grüße
    Norbert

    Hallo Grischa,


    die zwei Minuten Vorwärmzeit kommen mir auch etwas lange vor, danke für Deinen Hinweis mit dem Generator. Ich bin dem gleich mal nachgegangen und habe den Generator zerlegt. Die Düsenreinigerstange ging leicht raus und hatte nur einen ganz schwachen bräunlichen Belag. Auch die Drahtspirale kam nach leichtem Ruckeln an einer eingedrehten Spax-Schraube unbeschädigt raus, ebenfalls ohne nennenswerten Belag. Zum Schluss kam dann noch ein kleines Stück feiner Drahtgaze, dessen Form beim herauspopeln wohl etwas gelitten hat. Ich habe dann alle Teile geputzt und (ohne das Stückchen Drahtgaze) wieder zusammengebaut und - immer noch zwei Minuten Vorwärmzeit bis zur vollen blauen Flamme.


    Ich vermute, daß die lange Vorwärmzeit an dem Waschbenzin aus NL liegt, das ich verheize. Dessen Siedebereich beginnt bei 100°C, während Coleman-Fuel und Tankstellenbenzin bereits bei ca. 40°C zu sieden beginnen.


    Enders 9071N - habe ich noch nie gesehen. Enders-Kocher verwende ich auch ausgiebig seit Jahrzehnten, 9063 (Baby), 9060N, 9061D. Im Dauergebrauch bekommen die auch ihre Zicken, vor allem, wenn man sie mit Tankstellenbenzin betreibt. Mein einzig problemloser ist ein 9061D, Flohmarktkauf im Jahre 2001, damals ungebrannt und bei mir nur mit Essence F aus F und Wasbenzine aus NL gelaufen. Von der Verwendung von Tankstellenbenzin in Enders-Kochern kann ich - im Gegensatz zu anderen hier im Forum vertretenen Meinungen - nur abraten. Brennt zwar wunderbar, Leistung ist top, aber im Dauergebrauch verkoken Düsenkammer und Docht.


    Sämtliche Gummidichtungen an den Enders-Kochern sind inzwischen neu, Dichtringe für das Pumpenbodenventil habe ich mangels Ersatzteilen selbst gestanzt.


    Grüße
    Norbert

    Hallo miteinander,


    gestern war meine 69er 502 aus USA in der Post. Guter Zustand, kaum Gebrauchsspuren, die Bilder im Angebot hatten nicht zu viel versprochen. Ich habe dann gleich das "kleine Standardprogramm" vorgenommen, 24 Stunden Tankspülung mit Spiritus, Lederpflege, Dichtheitskontrolle, hier war noch eine neue Tankdeckeldichtung fällig. Dann Waschbenzin rein, pumpen und zünden, nach ca. 2 Minuten Vorwärmung kräftige, blaue, gleichmäßige Flamme. Schon fast langweilig, dieses Coleman-Zeug, macht genau das, was es soll ;-)


    Grüße
    Norbert





    Und nachträglich noch:


    Hallo miteinender!


    Martin, Steffen,
    danke für die Maße und die Fotos, passt gut in meine Ausrüstung!


    @Grischa,
    seit Jahren betreibe ich meine Benzingeräte (Enders-Kocher, Lötlampen usw.) nicht mehr mit Motorenbenzin, sondern mit "Essence F" aus Frankreich oder mit "Wasbenzine" aus den Niederlanden. Seitdem gibt es keine Probleme mehr mit verstopften Vergasern und Düsen. Wahrscheinlich brennt der Coleman 502 damit auch problemlos. Und ab und zu als vorbeugende Instandhaltung den Generator zu reinigen, scheint beim 502 keine große Sache zu sein, da dieser - anders als bei den meisten neueren Coleman-Geräten - GERADE und zerlegbar ist.


    Ich hab's übrigens getan - gestern abend habe ich einen 502 ersteigert.


    Grüße
    Norbert