Petroleum historisch

  • Ich habe so eine Lampe noch nie in der Hand gehabt, weiß wer ob der Tank gegenüber dem Brenner absolut dicht war ?

    Die wichtigste Eigenschaft der Lampe war, so glaube ich, dass der Tank mit Filz gefüllt war. Selbst wenn sie fast leer war, gab es kein freies Volumen, wo sich ein explosives Gemisch bilden konnte. Die Flamme war außerdem räumlich gut getrennt vom Tank. Absolut dicht wird der Tank nicht gewesen sein, sonst hätte sich ein Unterdruck gebildet.
    Ich benutze so eine Lampe täglich auf dem Esstisch, aber wegen des Benzingeruchs mit Petroleum.

  • ich glaube ich werde eine alte Baumarkt Lampe zusammen flicken und zur Dorf Feuerwehr gehen. Kennt jemand die prozentualen Anteile der Erdöl Fraktionen?

    So, der Feuerwehr Versuch hat stattgefunden. Außentemperatur 10 Grad, 2 Baumarktlampen (Sturmlaternen ) Marke Favorit. Einmal Grilli und einmal historisches Leuchtöl. Ergebnis : Kein Unterschied im Flammbild. Das historische Leuchtöl ist deutlich dünnflüssiger. Bei einem Flammscheiben Brenner mag es einen Unterschied geben, habe ich aber keine übrig für solche Versuche.

  • Falls Du Zeit und Lust hast, denn bitte den Versuch bei Gelegenheit gerne nochmal bei um -10° wiederhohlen, wäre interessant, ob es dann einen Unterschied gibt ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Bei historischen Petroleumsorten war die Herkunftsbezeichnung wichtig, weil die Trennmethoden rein physikalisch waren, d.h. blosse Destillation in verschiedene Siedepuktsbereiche. D.h. ein erdöl mit hohen Anteil an Aromaten im Siedebereich des Petrols ergab dann auch ein aromatenreicheres Petrol. Schon damals war es Aufgabe des Marketings, im Konkurrenzgefüge ähnlicher Produkte das eigene als besser als das der Konkurrenz darzustellen; auch wenn man auf die Eigenschaften nicht so viel Einfluss hatte wie gewünscht.

    Heute hat die Petrochemie im Vergleich zu damals analytisch und technisch derartige Fortschritte gemacht, dass man durch chemische Verfahren nahezu jede Eigenschaft in grosstechnischem Masstab einstellen kann. Dazu gehören Entschwefelung, Cracken, Reformieren, katalytisches Hydrieren und so weiter.


    Letztlich ist das dann alles nur eine Frage der Kosten, weil übertriebene Reinheit für den zugelassenen Verwnedungszweck keine Verbesserung bringt, aber mehr kostet. Auch die Entwickler von Geräten, die mit Erdölprodukten betrieben werden, versuchen, diese möglichst anspruchslos zu bauen, weil das niedrigere Betriebsstoffkosten und damit einen Werbevorteil mit sich bringt. Ein gutes Beispiel dafür sind die Benzinlampen von Pigeon, weil man zum Zeitpunkt, als die erfunden wurde mit dem niedrig siedenden Abdestillat der Petrolherstellung nichts anzufangen wusste und dies deshalb entsprechend billig war; die hohe Nachfrage als Motorentrebstoff kam erst später.


    Man könnte ja seine Lampen mit chemisch reinem n-Dodecan vom Chemikalienhandel betreiben und hätte keine Probleme mit Geruch, dafür etwas sehr hohe Betriebskosten.


    Eine Mischung aus Waschbenzin und Grilli wäre damals hochwertig und sicher gewesen, weil Flammpunkt über 21 Grad . Das gefährliche Petro hatte einen Flammpunkt unter 21 Grad !! Da sind wir heute echt Weicheier dagegen

    Sicherheit ist eine Frage der Anforderungen, keine Eigenschaft der Substanz an sich. Brennstoffe mit so niedrig siedenden Anteilen sind auch wegen der Bildung expolsiver Dämpfe ein Problem. Was man bei allen Diskussionen über historische Beleuchtung und Brennstoffe bitte nicht vergessen sollte: Wieviele Haushaltunfälle mit schlimmen Folgen der alltägliche und oft sorglose Umgang mit flüssigen Brennstoffen verursacht hat. Dazu kommt noch der Umgang mit hoch krebserregenden Substanzen wie Benzol und anderden Aromaten. So ziemlich jede Vorschrift ist die Reaktion auf Unfälle. Wenn viele Leute oft mit dem Zeug Umgang haben, häufen sich Unfälle aus Unachtsamkeit. Ich fasse deshalb die strengen Vorschriften eher als Segen auf, auch wenn sie manchmal lästig sein mögen.

    Butan ist erstmal ein Alkan und nicht zwangsläufig gasförmig, da gut löslich in Ethanol und Ether, Propan ist bei seinem Schmelz- und Siedepunkt nahezu immer ein Gas...

    Alle Kohlenwasserstoffe sind unbegrenzt untereinander löslich, ausser sie sind so langkettig, dass sie nicht mehr ohne chemische Zersetzung flüssig werden können. Es gibt bei Gemischen von Substanzen, die sich ineinander lösen, eine Siedepunktserhöhung, aber die macht nur wenig aus und ist in der Praxis für Brenn- und Treibstoffe bedeutungslos. Entscheidend ist der Siedepunkt des niedriger siedenden Anteils und die Aufbewahrungstemperatur. Deshalb kann man das Zeug ja auch durch Destillation trennen. Hast du Butan im Tank bei Temperaturen, die einige Grad über Null sind, so erhöht das den Druck im Behälter, wenn es nicht raus kann. Kann es raus, bildet es explosive Dämpfe in Mischung mit Luft.


    Ether (Diethylether) und Ethanol willst du hoffentlich nicht in deinem Lampenöl haben.

    Ether neigt leider bei unsorgfältiger Lagerung zur Autooxidation und diese unerwünschten Produkte sind explosiv.

    Ethanol ist alsd Brennstoff wegen dem niedrigen Flammpunkt und der schlecht sichtbaren Flamme gefährlich.

  • Ach Leute

    Lasst doch endlich dieses dumme Gebabbel von /über brennstoffe.

    Ihr lest euch irgendwas,irgendwo ab,es wird was dazu gedichtet,der nächste kommt und fügt wieder was dazu.


    Und es will keiner wissen!


    Schraubt lieber an alten gelumpe rum,oder zeigt Lösungen/ Verbesserungen / Leu htbilder/beim grillen/campen/angeln.......


    Gruß Thomas

  • Das ist richtig, form und Funktion.

    Das interessiert jeden hier.:tongue:

    98% der Kollegen wissen was für sprit in welche Lampe/ kocher/ Ofen kommt.


    Nur was der eine oder andere hier sich zusammen reimt,mit irgendwelchen ketten,wie was destiliert wird, wie was früher war ,oder heute ist.

    Das will keiner wissen.

    Wikipedia steht's ja drinn.


    Für nur aussehen gibt es z.b. die Galerie .


    Würden Neulinge auch mal ältere,oder alle Beiträge in den unterforen auch nur teilweise lesen ,wäre vieles leichter /besser.

    Auch ich lese ab und zu alte beiträge wieder.


    Stell dir mal vor,du bist Auto Fahrer von dem ich ausgehe. Und der selbe Gulasch wird da auch geschrieben : Benzin historisch....blablabla.... ketten... destilation.... Es entweicht im tank was noch leichter ist als Benzin.... oh gott ... ich kann kein Autofahren..... gefährlich....

  • Letztlich ist das dann alles nur eine Frage der Kosten, weil übertriebene Reinheit für den zugelassenen Verwnedungszweck keine Verbesserung bringt, aber mehr kostet. Auch die Entwickler von Geräten, die mit Erdölprodukten betrieben werden, versuchen, diese möglichst anspruchslos zu bauen, weil das niedrigere Betriebsstoffkosten und damit einen Werbevorteil mit sich bringt. Ein gutes Beispiel dafür sind die Benzinlampen von Pigeon, weil man zum Zeitpunkt, als die erfunden wurde mit dem niedrig siedenden Abdestillat der Petrolherstellung nichts anzufangen wusste und dies deshalb entsprechend billig war; die hohe Nachfrage als Motorentrebstoff kam erst später.

    Heute heißt es die Pigeon Lampen wären Benzinlampen. Ich frage mich ob die damals, 18xx, schon als Benzinlampen beworben wurden. Ich kenne bisher nur Texte wo die als nicht explosiv beworben wurden. Immer wieder lese ich auch das der Betriebsstoff damals "Leuchtöl" hieß und nicht Petroleum. Aus den Hytta Texten kann man rauslesen das in dem damligen Leuchtöl so ziemlich alles drin war unterhalb Siedepunkt von Heizöl. Und ein sehr hoher Benzinanteil. Zu Kaisers Zeiten kam dann sicheres Leuchtöl wo alles unterhalb von Benzin abdestiliert wurde. Irgndwann später wurde auch Benzin abdestilliert. Der Name Petroleum kam auf. Heute sind wir bei Lampenöl und Grillanzünder. Betriebsstoffe für die diese Lampen nie konstruiert wurden.

    Hat irgendjemand eine Originale Anleitung von den Pigeon Lampen wo man herauslesen kann für welchen Betriebsstoff die gedacht wurden? Die sind ja aus Frankreich, die Brennstoffversorgung war dort anders als in DE. Nach meinen Infos war Benzin im 2WK extrem kostbar und wurde synthetisch aus Kohle hergestellt. Praktisch nur das Militär hatte Benzin.

  • Welchen Brennstoff haben unsere Eltern/Großeltern und Urgroßeltern verwendet und welche Lampen ? Wie war der Umgang im Alltag damit. Seltsam das dazu so wenig Informationen zu finden sind. Obwohl Beleuchtung damals DAS Fortschrittsthema was.

    Auf Youtube habe ich letztens ein Video von einem Historiker gesehen, der hat mit einem Beleuchtungsmärchen aufgeräumt. Er hat Talglampen selber getestet, auch Unschlitt usw.. Der Geruch soll sehr angenehm sein und nach Steak riechen. Und nicht übelst stinken wie in diversen Artikeln steht. Irgendwann hat sich das einer mal ausgedacht und alle anderen davon abgeschrieben.

  • Tach,


    ...Der Geruch soll sehr angenehm sein und nach Steak riechen...


    ...wenn das stimmt, kann ich davon ausgehen, daß elektrischer Strom einen positiven Einfluss auf mein Körpergewicht hat... :happa:


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Hallo,

    Schau dir mal die kleinen Pigneonlampen an.

    Auf fast jeder ist eingeprägt, mit welchen Brennstoff sie leuchtet:

    Essence - Benzin. Wann sind diese Lampe entstanden?

    Und es gab im 2. Weltkrieg nicht nur Benzin aus den Hydrierwerken. Außer vielleicht in den letzten Monaten.

    Zeitzeugen werden ja immer weniger.

    Lothar

  • zu den Hydrierwerken gibt es eine ganze Menge Infos. Die Alliierten haben die ja zum größten Teil zerbombt, was angeblich kriegsentscheidend gewesen sein soll. Ohne Sprit lief dann nicht mehr viel. Ich glaube eher nicht das der kostbare Sprit dann noch der Bevölkerung zur Verfügung stand. Ich kann mich an Aussagen aus der Kriegsgeneration erinnern das die damals alles brennbare in allen Geräten verfeuert haben. Weil es kaum noch was gescheites gab.

  • Heute heißt es die Pigeon Lampen wären Benzinlampen. Ich frage mich ob die damals, 18xx, schon als Benzinlampen beworben wurden. Ich kenne bisher nur Texte wo die als nicht explosiv beworben wurden.

    Dann schau Dir so ein Täubchen an und lese das, was auf seinem Tank steht.

    Mehr Erklärung braucht es nicht ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • zu den Hydrierwerken gibt es eine ganze Menge Infos.

    Richtig.

    Sogar aus neueren Zeiten, wie z.B. denen kurz vor der Wende.

    Frage mal bei ehem. Arbeitern des Hydrierwerkes Zeitz nach.

    Und lass Dir berichten, was die von dort aus nach hierher in den Westen geliefert haben.

    Eben aus Gründen der Misswirtschaft in der DDR hatte man nur veraltete Hydrierwerke

    und Raffinerien im ehem. Arbeiter- und Bauernsaat stehen, wo man das Erdöl,

    welches über die "Trasse" in die DDR floß entsprechend aufbereitete.

    Für harte D-Mark wurde es an die (ehem.) "VEBA" (Raab-Karcher/ARAL) heute "mobene"

    verkimmelt und gerne genommen, weil z.B. deren damaliges Schwereöl einen höheren

    Heizwert hatte, als welches aus west-europäischen Raffinerien und es entsprechend

    fließfähiger war, was im Endeffekt weniger Sekundärenergie kostete für Transport und Lagerung.

    Hauptkundschaft für das DDR-Schweröl waren z.B. die amerik. Streitkräfte ...


    Von daher würde ich meinen, daß diese Thema ansich interessant ist,

    für usn Lampensammler- und Nutzer aber eher sekundär behandelt werden kann.

    Nur, daß man es mal gehört hat.


    Wer aber genau wissen will, was in den damaligen Fraktionen (aus Vorkriegs- /Kriegszeiten)

    an Petroleum, Leuchtölen bzw. Benzinen usw. im einzelenen enthalten war, wird nicht umhin kommen,

    sich dahingehend in alten Archiven oder direkt bei noch lebenden Zeitzeugen aus der Petrochemie

    schlau zu machen.

    Für meien bescheidenen Begriffe wird hier im Forum zuviel spekuliert und "geglaubt" ....

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin, ich möchte als Neuling auch mal ganz vorsichtig im Brennstoffthema mitrühren. Ich bin Handwerker und mit Petrochemie kenne ich mich nicht aus.

    Es geht mir um die Frage ob es Langzeit Erfahrungen gibt, bei der Verwendung von dem Grillanzünder in der Schwarzen Flasche, als Brennstoff, zum Verharzen des Dochtes und des Brenners, wenn eine Dochtlaterne sagen wir 2-3 Jahre halbvoll damit getankt ungenutzt rumsteht?


    Alex

  • Es geht mir um die Frage ob es Langzeit Erfahrungen gibt, bei der Verwendung von dem Grillanzünder in der Schwarzen Flasche, als Brennstoff, zum Verharzen des Dochtes und des Brenners, wenn eine Dochtlaterne sagen wir 2-3 Jahre halbvoll damit getankt ungenutzt rumsteht?

    Das ist dann dein geringstes Problem. Denn vorher wirst du dem Interessenverband vernachlässigter Petroleumleuchtgeräte gemeldet. ;)

  • Moin,Alex. Ganz einfach anzünden und gucken was passiert. Dürfte ja kein Problem sein, den Docht abzuschneiden oder auswechseln,wenn er rumzickt. Ansonsten immer alles ausprobieren. Gruß Robert

  • …dazu finden sich im Forum paar Treads…zum Beispiel ziemlich neu HIER.

    Am Schluss bleibt es bestimmt Ansichtssache bzw. eigene Erfahrungen/Versuche.

    Was für Brennstoff, Umgebungstemperaturen, Luftfeuchte…auch das beeinflusst bestimmt.


    Aber wer bringt es übers Hobbyherz die Sachen 2-3 Jahre ungezündet verstauben zu lassen :naughty:.
    Wie die Frage nach Restalkohol…gibt es nicht, es wird ausgetrunken :prost:.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Moin zusammen,

    bis vor einigen Jahren hatte ich bei mir im Schuppen über 25 Jahre immer eine große chinesische Sturmlaterne mit

    vollem Tank stehen. Das war meine Notfallampe, welche ich auch im Winter häufiger verwendete, wenn meine

    Leuchtstoffröhren temperaturbedingt die Arbeit verweigerten. Die Lampe stand im Regal und wurde immer mit

    Petroleum oder Grillanzünder betankt. In der ganzen Zeit ist kein Docht verklebt, kein Petroleum umgekippt, kein Tank

    durchgerostet.....

    Die hat einfach immer geleuchtet, wenn man ein Streichholz an den Docht angelegt hat!

    Lediglich bei großer Kälte ist im Winter etwas Petroleum verdunstet. Zudem war die Lackierung nach dieser langen

    Zeit nicht mehr in Ordnung. Deshalb wurde sie irgendwann neu lackiert und dann habe ich sie eingelagert und der

    Platz im Regal wurde mit einer uralten abgerockten FH 276 Baustellenlaterne besetzt. Die Laterne wird ebenfalls

    nur gelegentlich nachgetankt. Ansonsten steht die Laterne nur im Regal und wartet auf ihren gelegentlichen

    Einsatz.


    Fazit: Docht verklebt oder verharzt nicht bei längerer Standzeit.