Beiträge von jp10686

    CO2 wird in sehr kleinen Konzentrationen nicht bemerkt. In höherer Menge wirkt es atemanregend, weshalb es standardmässig z.B. in der Narkose verwendet wird. In sehr bis extrem hohen Konzentrationen, und die sind hier gemeint, wirkt es sofort narkotisierend und sehr rasch tödlich, weshalb man es als billiges und nicht quälendes Tötungsmittel z.B. für Masthähnchen vewenden kann.

    Bitte vergesst bei all diesen Diskussionen nicht, dass *jede* Substanz giftig ist, wenn die Dosis hoch genug ist.


    Zu Kohlenmonoxid: Es steht im thermodynamischen Gleichgewicht mit dem Brennstoffgas, dem Sauerstoff und dem Kohlendioxid in der Flamme. Je höher die Verbrennungstemperatur, desto mehr Kohlenmonoxid entsteht in einem ersten Verbrennungsschritt aus dem Kohlenstoff (der wiederum aus dem Brennmaterial durch thermische Zersetzung bei niedrigeren Temperaturen entsteht, weswegen beispielsweise Holz beim Verbrennen schwarz wird und eine Dochtlampe russt, wenn man den Docht zu hoch stellt). Bei ausreichender Luftzufuhr ist jedoch genug Sauerstoff da, um in einem zweiten Schritt das Monoxid zum Dioxid zu oxidieren - es bildet sich ja in der Flamme zuerst ein sehr heisses Gemisch aus Monoxid und dem noch nicht verbrauchten Sauerstoff der Flammenzuluft.

    In jedem Holzfeuer geschieht das regelmässig, erkenntlich an den blauen Flammen, die aus der Glut herauszüngeln.

    Hat die Flamme zu wenig Luft, ist die Verbrennungstemperatur in der Regel so niedrig, dass kaum Monoxid entsteht.


    Um sich mit Kohlenmonoxid zu vergiften, muss man also die Verbrennung so führen, dass einmal genung Monoxid entsteht, dann dafür sorgen, dass dieses in den Raum gelangt und nicht weiter verbrennt oder durch den Schornstein weggeht, und sich genug lange im Raum aufhalten, um vergiftet zu werden. Das dritte ist leider wegen der starken Bindung von CO an Hämoglobin relativ einfach.

    Die meisten Monoxidvergiftungen verlaufen schleichend und vom Opfer unbemerkt. Es reichen schon geringe Konzentrationen, wenn man sich lange genung im Raum aufhält.


    Bei Kohlendioxid ist fast alles anders: Es ist in höheren Konzentrationen selbst bei genug Sauerstoffgehalt toxisch, weil man dann das CO2, das im Energiestoffwechsel entsteht, nicht mehr abatmen kann und dadurch die Konzentration im Blut zu hoch bleibt.

    Ja, es kommt zu Todesfällen, wenn man sich in Räume mit viel zu hoher CO2-Konzentration begibt. Aber es deshalb als tödlich giftiges Gas zu bezeichnen, ist etwa so, wie wenn man Wasser als tödlich giftige Substanz bezeichnet. Es ersaufen nämlich noch wesentlich mehr Leute als durch CO2 ums Leben kommen.


    So, und nun zur unvollständigen Verbrennung: Bei den relativ niedrigen Temperaturen einer Dochtlampenflamme entstehen auch Russ-Feinstaub sowie unverbrannte oder halb verbrannte Reste des Kohlenwasserstoffes, etwa Formaldehyd.

    Weil sowohl Kohlenmonoxid wie Kohlendioxid geruchlos sind, können diese Substanzen nicht die Ursache einer müffelnden Lampe sein. Manche Brennstoffe sind wegen ihrer Inhaltsstoffe dafür berüchtigt, weshalb der Aromatengehalt ein Qualitätsmerkmal ist.

    Kerzern riechen in der Regel nicht, weil der Brennstoff Stearin nicht dazu neigt, Petrolvergaserlampen sind unkritisch weil die Verbrennung aufgrund der völlig anderen Flammenführung besser ist.

    Das verstehe ich nicht so ganz. Wenn die Kohlenwasserstoffe außerhalb der leuchtenden Zone zu Wasser und Kohlenstoffdioxid oxidieren, dann ist die Verbrennung doch gesamtheitlich gesehen nicht unvollständig, oder?

    Ja, aber nur wenn die leuchtende Flamme überall von einer ausreichend breiten nicht leuchtenden Zone umgeben ist. Wenn da irgendwas nicht stimmt, können Substanzen halb- oder unverbrannt aus der Flamme austreten ... und das richt man dann.

    Deshalb haben ja früher die Hersteller viel Aufwand betrieben, um Brenner, Docht und Zugglas aufeinander abzustimmen.

    Was dazukommt, bei den alten zimmerofenbeheizten Wohnungen war das insofern weniger kritisch als dass dort diese Öfen für hohen Lufaustausch sorgten. Bei modernen Wohnungen mit indirekter Heizung (kein Feuer im Raum, keine Abluft durch den Schornstein) ist das viel kritischer.

    Das kommt sicher auf die Art an, wie der Kork verwurstet wird und ich glaube dir gern. Aber tatsächlich:

    Kork hat eine Hitzebeständigkeit von R-3,6 bis R-4,2 pro Zoll. Dies ist ein besserer Wertebereich als lose Glasfaser (2,2 bis 2,9 R pro Zoll) und Glasfasermatten (2,9 bis 3,8 R pro Zoll)

    Quelle: https://kork-geschaft.at/2023/…entflammbarkeit-von-kork/


    Danke für den Link.

    Gemäss dem dort zu lesenden Text ist der R-Wert die Zeit in Minuten, während welcher der Stoff ein dahinter liegendes Bauteil vor Versagen wegen Brand schützen kann, also salopp gesagt bis man merkt dass es auf der anderen Seite brennt.

    Das ist nicht das selbe wie Hitzebeständigkeit im Sinne von "wird durch Hitze nicht zerstört" - wobei es hier selbstverständlich auf die Temperatur ankäme.

    Für den Dauerbetrieb brauchst du aber einen Stoff, der die im üblichen Betrieb herrschende Temperatur über unbeschränkte Zeit aushalten kann. Deshalb ist Kork ein vorzüglicher Dämmstoff im Wohnungsbau, aber ungeeignet für den Zweck, die Zugglaszerstörung einer technischen Missgeburt von Lampenkopie zu verhindern.

    Die erwähnte Verwendung in Hitzeschilden widerspricht dem nicht, denn das sind Einwegteile. Das Material soll leicht sein und eine definierte Zeit lang (die Flugzeit druch die Atmosphäre) verhindern, dass das Gerät unter dem Schild durch Hitze zerstört wird. Nach dem Durchgang durch die Atmosphäre ist der Schild teilweise zerstört und muss vor einem nächsten Einsatz erneuert werden.

    Sonst könnte man Kork auch verwenden, um beispielsweise ein Toastergehäuse gegen Hitze von innen her zu dämmen.


    Die guter Brandhemmung von Kork kommt nur wegen der sehr geringen Wärmeleitfähigkeit zustande. Sie verhindert, dass sich das Material unter der brennenden Schicht genügend erwärmen kann, um selbst zu brennen. Ein ähnlicher Effekt kommt zustande, wenn man einen Zeitungsstapel verbrennen will: Die Papierschichten dämmen das darunter liegende Papier sehr gut gegen Hitze, so dass das Verbrennen eines Papierstapels eine langwierige Sache wird, obwohl Papier sehr gut brennt.

    Kork ist hitzebeständiger als Glas.

    Die Bäume vor 50.000 Jahren wussten noch was sie tun :)

    Das stimmt so nicht. Kork brennt sogar sehr gut und ist nicht dauerhitzefest, allerdings ist es von der Struktur her schwer entzündbar und extrem gut wärmedämmend. Dies ist genauso wichtig: das lebende Gewebe unter dem Kork stirbt nämlich schon bei Temperaturen um 60 Grad ab. Aus SIcht des Baumes soll die schützende Korkschicht langsamer verbrennen als das Feuer dauert. Das funktioniert im Wald meist sehr gut. An Feuer angepasste Baumarten, typische Beispiele sind die Korkeiche und die kalifornischen Riesensequoien (die man in grösseren Parkanlagen oft gepflanzt findet), haben deshalb Korkschichten von mehreren Zentimetern Dicke.

    Als Dämmstoff im sehr heissen Bereich einer Lampe wird es die Anforderungen nicht erfüllen und so viel passt gar nicht zwischen Schirm und Glas.

    Es gibt Dämmwatte auif Magnesitbasis, die von den Ofenbauern für Dehnungsfugen und zum Abdichten von Ofenrohreinführungen in Schornsteine und dergleichen verwendet wird.

    Sonst hilft wohl nur auf den Schirm zu verzichten, oder eine Lampe zu nehmen, wo der Schirm nicht direkt auf dem Zugglas sitzt.

    Bei historischen Petroleumsorten war die Herkunftsbezeichnung wichtig, weil die Trennmethoden rein physikalisch waren, d.h. blosse Destillation in verschiedene Siedepuktsbereiche. D.h. ein erdöl mit hohen Anteil an Aromaten im Siedebereich des Petrols ergab dann auch ein aromatenreicheres Petrol. Schon damals war es Aufgabe des Marketings, im Konkurrenzgefüge ähnlicher Produkte das eigene als besser als das der Konkurrenz darzustellen; auch wenn man auf die Eigenschaften nicht so viel Einfluss hatte wie gewünscht.

    Heute hat die Petrochemie im Vergleich zu damals analytisch und technisch derartige Fortschritte gemacht, dass man durch chemische Verfahren nahezu jede Eigenschaft in grosstechnischem Masstab einstellen kann. Dazu gehören Entschwefelung, Cracken, Reformieren, katalytisches Hydrieren und so weiter.


    Letztlich ist das dann alles nur eine Frage der Kosten, weil übertriebene Reinheit für den zugelassenen Verwnedungszweck keine Verbesserung bringt, aber mehr kostet. Auch die Entwickler von Geräten, die mit Erdölprodukten betrieben werden, versuchen, diese möglichst anspruchslos zu bauen, weil das niedrigere Betriebsstoffkosten und damit einen Werbevorteil mit sich bringt. Ein gutes Beispiel dafür sind die Benzinlampen von Pigeon, weil man zum Zeitpunkt, als die erfunden wurde mit dem niedrig siedenden Abdestillat der Petrolherstellung nichts anzufangen wusste und dies deshalb entsprechend billig war; die hohe Nachfrage als Motorentrebstoff kam erst später.


    Man könnte ja seine Lampen mit chemisch reinem n-Dodecan vom Chemikalienhandel betreiben und hätte keine Probleme mit Geruch, dafür etwas sehr hohe Betriebskosten.


    Eine Mischung aus Waschbenzin und Grilli wäre damals hochwertig und sicher gewesen, weil Flammpunkt über 21 Grad . Das gefährliche Petro hatte einen Flammpunkt unter 21 Grad !! Da sind wir heute echt Weicheier dagegen

    Sicherheit ist eine Frage der Anforderungen, keine Eigenschaft der Substanz an sich. Brennstoffe mit so niedrig siedenden Anteilen sind auch wegen der Bildung expolsiver Dämpfe ein Problem. Was man bei allen Diskussionen über historische Beleuchtung und Brennstoffe bitte nicht vergessen sollte: Wieviele Haushaltunfälle mit schlimmen Folgen der alltägliche und oft sorglose Umgang mit flüssigen Brennstoffen verursacht hat. Dazu kommt noch der Umgang mit hoch krebserregenden Substanzen wie Benzol und anderden Aromaten. So ziemlich jede Vorschrift ist die Reaktion auf Unfälle. Wenn viele Leute oft mit dem Zeug Umgang haben, häufen sich Unfälle aus Unachtsamkeit. Ich fasse deshalb die strengen Vorschriften eher als Segen auf, auch wenn sie manchmal lästig sein mögen.

    Butan ist erstmal ein Alkan und nicht zwangsläufig gasförmig, da gut löslich in Ethanol und Ether, Propan ist bei seinem Schmelz- und Siedepunkt nahezu immer ein Gas...

    Alle Kohlenwasserstoffe sind unbegrenzt untereinander löslich, ausser sie sind so langkettig, dass sie nicht mehr ohne chemische Zersetzung flüssig werden können. Es gibt bei Gemischen von Substanzen, die sich ineinander lösen, eine Siedepunktserhöhung, aber die macht nur wenig aus und ist in der Praxis für Brenn- und Treibstoffe bedeutungslos. Entscheidend ist der Siedepunkt des niedriger siedenden Anteils und die Aufbewahrungstemperatur. Deshalb kann man das Zeug ja auch durch Destillation trennen. Hast du Butan im Tank bei Temperaturen, die einige Grad über Null sind, so erhöht das den Druck im Behälter, wenn es nicht raus kann. Kann es raus, bildet es explosive Dämpfe in Mischung mit Luft.


    Ether (Diethylether) und Ethanol willst du hoffentlich nicht in deinem Lampenöl haben.

    Ether neigt leider bei unsorgfältiger Lagerung zur Autooxidation und diese unerwünschten Produkte sind explosiv.

    Ethanol ist alsd Brennstoff wegen dem niedrigen Flammpunkt und der schlecht sichtbaren Flamme gefährlich.

    Ich hatte mit als hochrein definiertem Grillanzünder schon schlechtere Erfahungen gemacht und brenne deshalb drinnen nur Kosmosbrenner mit einer Grilli-Sorte, die für uns geruchsfrei brennt. Flachdochtlampen müffeln alle, egal was sie brennen, deshalb müssen die draussen leuchten. Kleine Runddocht-Lämpchen (Gardon, Pigeon usw.) riechen meistens.


    Um die Sache wissenschaftlich zu betrachten und Subjektivität des Benutzers auszuschliessen, müsste man einmal verschiedene Laternentypen mit dem gleichen Brennstoff und dann identisch Laternen mit verschiedenen Brennstofftypen vergleichen.

    Rein theoretisch würde der Brennstoiff keine Rolle spielen, wenn denn die Verbrennung vollständig wäre - dann hätte man nur CO2 und H2O in den Abgasen, und die sind beide geruchlos.

    Leider können sich aber bei zu hohen Verbrennungstemperaturen aus dem zu 80 Volumenprozent vorhandenen Luftstickstoff Stickoxide bilden und, problematischer, bei zu niedriger Verbrennungstemperatur und/oder Sauerstoffmangel entstehen unvollständig verbrannte Abgase aus dem Petroleum.

    Leider beruht die Leuchtwirkung von Dochtlampen auf unvollständiger Verbrennung. Was leuchtet, sind nämlich glühende Russteilchen, die in der leuchtenden inneren Zone der Flamme wegen Sauerstoffmangel entstehen und dann in der äusseren, heisseren, aber nicht leuchtenden Flammenzone auch verbrennen.


    Ich meine, die Reinheit des Brennstoffes spiele die grössere Rolle, denn die meisten Paraffinkerzen verbrennen geruchlos (geruchlos soll heissen, dass keins meiner Familienmitglieder sich durch Gemüffel beeinträchtigt fühlt; mit modernen Gasanaylsegeräten könnte man das sehr viel differenzierter feststellen, was genau ausser besagtem CO2 und Wasserdampf sich auch noch bildet. Oft ist es auch so, dass man den Innenraummief erst merkt, wenn man mal rasch draussen war.

    Was auch hilft und das Petroleumleuchten-Ambiente sowieso verstärkt, ist ein Holzofen im Raum, weil der sehr viel Luft durch den Schornstein abziehet. Im modern gedämmten und fast luftdichten wohnraum dürfte alles viel heikler sein.

    Bitte noch folgendes beachten:

    Wenn du eine passende oder scheinbar passende Galerie gefunden hast, mit Gefühl draufschrauben. Die Feingewinde mit grossem Durchmesser und in dünnes Blech geschnitten oder gewalzt vernudeln leicht.

    Das gilt auch für das Brennergewinde zum Vasenring hin (das ist der Metallring mit Innengewinde, der oben auf dem Glastank sitzt). Hier ist ein häufiger Fehler, den Brenner zu stark aufzuschrauben und dafür das Dochtrad als Hebel zu verwenden. Das ist eine zuverlässig funktionierende Methode, um den Brenner zu ruinieren.


    Wenn du einen Glasschirm aus weissem Glas verwenden willst, was ich persönlich angenehm finde, dann gibt es dafür Galerien mit fest angelötetem Schirmreif (das ist der Metallring, der den Glasschirm trägt und dessen Durchmesser folglich mit dem Glasschirm zusammenpassen muss) sowie Schirmträger mit einem Ring in der Mitte, der auf das obere Gewinde am Brenner gesteckt wird und von der aufgeschraubten Galerie festgehalten wird. Mit der zweiten Möglichkeit kannst du die Lampe mit oder ohne Schirm verwenden.

    Wenn du die Ware vor Kauf besichtigen kannst, nimm den Brenner mit.


    Bitte von der Lampe bezüglich Licht nicht zuviel erwarten, wir sind mit den heute üblichen Lichtquellen schon sehr verwöhnt.

    Vielleicht draussen auf einem alten Kuchenblech ausprobieren?

    Zum Auswaschen: eine etwas heftige aber gute Methode ist, den Docht mit etwas Geschirrwaschmaschinenpulver in einer leeren Konservendose auszukochen. Das Wasser kann man der Einfachheit halber im Wasserkocher heiss machen.

    Es geht auch in einer Edelstahlpfanne, das ist aber nur bei toleranten Hausfrauen zu empfehlen.

    Dann den Docht ausspülen und sehr gut austrocknen lassen, evtl. mit Bügeleisen nachhelfen, bevor man ihn mit dem richtigen Brennstoff im Tank in Gebrauch nimmt. Dabei die Flamme von klein nach gross regulieren.

    Wenn Docht und Brennstoff gut sind, fördert der Docht mehr als die Flamme russfrei verbrauchen kann. Das gibt dann ein Flammbild mit stark nach oben gezogener dunkelroter Flamme und schwarzem Russ, der oben aus dem Glas rauskommt. Wenn man hingegen die Flamme durch Hochdrehen nicht oder nur kurzzeitig vergrössern kann, sie bald klein wird und der Docht am oberen Ende verglimmt, kommt zu wenig Brennstoff an.

    Leider ist es beim Kauf nicht sofort ersichtlich, ob ein Docht gut ist oder nicht. Man hat aber den Eindruck, dass viele Verkäufer ihre eigene Ware nicht gebrauchen, sonst wäre es nicht so einfach, schlechte Dochte zu bekommen.

    Die Löschkappe muss natürlich den ganzen Brenner abdecken. Zum Glück ist es bei Dir mit dem Schrecken ausgegangen.

    Ich bezweifle, dass es eine gute Idee ist, einen durchgegangenen Spritbrenner mit Wasser zu löschen, wenn Teile mehr als 100 Grad warm sind und das Wasser sofort verdampft.

    Weil man sowieso eine Löschdecke im Haus griffbereit haben sollte, das dann lieber damit machen.


    Das Problem mit fast unsichtbaren Flammen liegt darin, dass man irgendwann mal von etwas abgelenkt sein könnte und deshalb nicht genau hinschaut.

    Sowas ist mir mal mit einer Kreissäge passiert, die in einem mit Leuchtröhren beleuchteten Raum lief. Weil die Motorendrehzahl ein vielfaches der Netzfrequenz ist, in welchem auch das Licht für uns unsichtbar flackert, sieht man dann nicht mehr, dass die Säge läuft, was sehr gefährlich ist. Ich hab mir damals nur einen Millimeter der Fingerkuppe abgetrennt - Schwein gehabt.

    Schwein haben ist kein gutes Prinuzip im Umgang mit möglichen Gefahrenquellen, und hinterher weiss man immer, was man falsch gemacht hat. Natürlich haben Finger in der Nähe *möglicherweise* laufender Sägeblätter nichts verloren.

    Mir scheint das eine Modifikation der ganz gewöhnlichen Spiritus-Rechaudbrenner zu sein, wie man sie etwa für ein Fondue verwendet. Sie funktionieren ohne Docht.

    Brennsprit brennt mit nicht leuchtender Flamme. Beim Nachfüllen eines unbemerkt noch brennenden Rechaudbrenners sind deshalb schon schlimme Unfälle passiert.

    Zum Prinzip: Unten im Tank müsste es eine Art Watte haben, die den Sprit am Auslaufen hindern soll, wenn irgendwas schiefgeht. Es funktioniert aber genauso ohne. Es ist einfach eine oben offenen Metallschale, in welcher Spiritus verbrennt.

    Die Messingröhrchen dienen nicht der Luftzufuhr, sondern sollen bewirken, dass mehr Sprit verdampft wenn sie sich wegen der Flamme erhitzen. Dadurch steigt die Heizleistung ohne den "Deckel" und deshalb wohl die Bezeichnung "Schnellkocher".

    Es sollte noch eine Löschkappe vorhanden sein, die man über den Brenner tut, um das Feuer zu beenden. Falls die fehlt, bastle etwas aus einer alten Konservendose.


    Die Teile neigen im Betrieb manchmal zum Durchgehen.

    Je wärmer der Spritbehälter, desto grösser die Flamme, was den Behälter zusätzlich erwärmt.

    Das kann schon passieren, wenn bei sehr vollem Tank jemand an den Tisch stösst, oder wenn man beim Nachfüllen gekleckert hat, oder sogar wenn der Topf, der geheizt werden soll, sehr gross ist und einen Teil der Wärme nach unten auf den Brenner zurückstrahlt.

    Deshalb sind heute solche Spiritusbrenner neu nur noch nach dem Brennpastenprinzip erhältlich.

    Dagegen hilft dann nur, einen Kochtopf drüberzustülpen und zu warten, bis alles kalt ist.

    Deshalb würde ich so einen Kocher oder Warmhalter prinzipiell nur auf einem feuerfesten Untersatz mit Rand verwenden, der auslaufenden Sprit auffangen kann. Ein rundes Kuchenblech ist gut dafür.

    Ich habe leider etwas Erfahrung damit.

    Wenn es schon per Post sein soll: und als Ergänzung zum oben verlinkten pdf.

    Die am Ende des Artikels vermerkten 3 Minuten Aufwand sind allerdings für so ein Objekt schon sehr optimistisch, zumal wenn man das nicht alle Tage macht und alles Material zur Hand hat. Deshalb würde ich wenn immer möglich das Teil abholen.

    Denn wenn sich doch etwas zerscherbelt hat stehtst du da, weil es ja für Einzelstücke keinen Ersatz gibt.

    So sperrige, aber nicht schwere Sachen kann man auch gut in nicht allzu vollen Zügen transportieren; als Tragegriff einen Zurriemen drum rum machen, wie er als Autozubehör in jedem Baumarkt zu kaufen ist.


    a) Restpetrol kann man gut folgendermassen entsorgen: Eine leere Getränkeverpackung mit trockenen Sägespänen füllen, das Petrol da hinein und die Pampe dann in den Hausmüll geben, der dann in der KVA verbrannt wird.


    b) Es ist wichtig, dass der Glasschirm ausreichend dick zur Schachtel gepolstert wird, was bei einem Schirm mit 30cm Durchmesser schon gegen 50 cm Schactelinneweite erfordert. Eine Bananenschachtel reicht vielleicht gerade so noch, aber dann sollte man zur Aussenpolsterung Blasenfolie oder Holzwolle nehmen. Ich sähe da eher eine Schachtel, wie sie für grössere Bürodrucker verwendet wird.

    Verpackungschips sind nicht geeignet, die wandern und das Verpackungsgut kann dann auf einer Seite die Schachtelinnenwand berühren oder gegeneinander schlagen.

    Die Lyra ist wohl das sperrigste Teil. Wenn der Glassschirm wie beim oben eingestellten Bild auf einem Metallring vom grossen Durchmesser des Schirms ist und noch Zierat dran, wird das sehr sperrig. Zinkdruckguss, aus dem dieser Zierat oft ist, zerbricht ziemlich leicht.

    Vielleicht kann man den Glasschirm über mindestens zwei Lagen Blasenfolie wieder in die Lyra setzen und mit viel Kreppband festkleben, und hat dann nur ein Paket.

    Zur Petrolkanne eine Frage.

    Die Sache mit der Luft tönt ja logisch und deprimierend einfach, aber weil der Ausguss schräg nach oben zeigt, muss man die Kanne sehr kippen damit der Ausguss weit genug in das Tank- oder Brennerloch gesteckt werden kann. Dann ist Herausziehen ohne Kleckern reine Übungssache, weil dabei ja wieder etwas Petroleum rauskommt?

    Der nicht sichtbare Füllstand ist ein stetes Ärgernis nicht nur bei Lampen, sondern noch mehr bei Rasenmähern und anderen Geräten.


    Bei Petrollampen liebe ich deshalb Bassins aus Glas.



    Nachfüllen auf einem dafür bestimmten runden Kuchenblech mit etwa 30 cm Durchmesser.

    Um das Hinablaufen des Brennstoffs aussen an der Flasche zu minimieren (besonders lästig wenn sie noch voll ist), kann man ein Stückchen Elektro-Installationsdraht abknicken und in die Flaschenöffnung legen; der Sprit läuft dann diesem nach. Bei Lampen ohne Tankdeckel benutze ich den Docht unterhalb des Brenners als Ausgiesshilfe, d.h. der Rand der Brennstofflasche muss den Docht berühren, dessen unteres Ende immer noch im Tank steckt. Dann läuft das Petrol diesem nach.

    Zum Nachfüllen von Kleinlampen gehen gut die Plastikspritzflaschen vom Laborbedarf, wo sie gewöhnlich mit Dest. Wasser, Putzalkohol oder Aceton befüllt werden. Die sind transparent und der Spritzrüssel ist schräg nach unten zurückgebogen. Für das Befüllen durstiger Lampen halt etwas langwierig.

    Man kann sich auch aus einem Stopfen und einem Glasrohr oder Plastikschlauch etwas ähnliches basteln, weil die Einliter-Brennstofflaschen sich ja gut zusammendrücken lassen. Damit geht es dann fast ganz ohne Geklecker - und man kann damit sogar Brennstoff aus dem Tank in die Flasche zurückbefördern, wenns mal etwas viel geworden ist.

    Diese LED-Laternen haben den Vorteil, dass man sie problemlos mitnehmen kann, ohne das Gesabber mit Brennstoff im Rucksack oder Kofferraum. Ob sie gefallen muss jeder selber entscheiden. Man findet jedoch problemlos hässlichere Petrollampen-Imitate als die oben vorgestellte FH.

    Ein grosser Vorteil der echten Petrollaternen ist, abgesehen vom Nostalgiefaktor, dass sie feuchtigkeitsgeschützt aufbewahrt jahrzehntelang stehen können und jederzeit funktionieren. Deshalb steht so etwas, zusammen mit einer Schachtel Streichhölzer und einer Glasflasche Betriebsstoff und ein paar Kerzen, als Notbeleuchtungsset bei mir in jeder meiner Aussenstationen (Alphütte ...). Als Behälter passt eine leere Weithalsflasche aus Kunststoff, wie man sie etwa als Behälter für Weichspülpulver oder Laborchemikalien oder Bodybuildernahrung verwendet.

    Mit Akkulampen geht das nicht, weil die Akkus nicht unbegrenzt aufbewahrt werden können, und eine Batterielampe mit totem Akku ist im Bedarfsfall ärgerlicher als gar kein Licht.

    Jetzt doch noch eine Frage, und zwar zum vorgesehenen Gebrauch zur Herstellungszeit:

    Die Benzinkerzen ohne Fuss können ja irgendwo in eine dafür vorgesehene Laterne oder Kerzenhalter eingesteckt werden. Die kombinierte Form wie ich sie habe, vereinigt jedoch die Nachteile der Kerze, nämlich bescheidene Leuchtkraft und hohe Empfindlichkeit auf Zugluft, mit derjenigen des Flüssigbrennstofflichtes, nämlich Umgang mit hoch brennbaren und im Alltag ekligen und auch gefährlichen Flüssigkeiten.

    War damals Benzin im Verbrauch deutlich billiger als Wachskerze, oder gab es noch andere Gründe, sich so etwas anzuschaffen?

    So wie ich das sehe ist das mit dem falschen Glas nicht weiter tragisch, solange Du die Laterne irgendwo ruhig stehen hast und Deine Ansprüche an Authentizität nicht sehr hoch sind. Die Feststellschraube und der Kragen unten sollen ja bewirken, dass sich das Glas bei Gerüttel und Bewegung bei mobilem Gebrauch nicht aus der Halterung löst.