Mal wieder Fragen zu einer Petromax 500

  • Freunde des Lichtes,


    es steht hier sicher alles schon hundert Mal, aber ich, als sporadischer Verleuchter, bitte Euch trotzdem um zielgerichtete Hilfestellung.

    Seit über zehn Jahren liegt hier eine solche Lampe in Teilen rum, die ich längst fertig gemacht haben wollte.

    Jetzt habe ich sie mir wieder vorgenommen und weiß dann auch gleich, weshalb ich damals aufgehört hatte.


    Ursache war wohl dieser Riß hier im Röhrchen des Vergaserunterteils.


    Mal unabhängig von der Frage, wie es an dieser merkwürdigen Stelle überhaupt zu so einem Riß kommen kann, brauche ich da Ersatz.

    Da ich das Unterteil immer als komplette Einheit gelistet sehe, einige konkrete Fragen dazu:


    1. Ist das Röhrchen eingelötet?

    2. Gibt es das Röhrchen als gesondertes Ersatzteil?

    3. Ist das auf dem Foto ganz links zu sehende zylindrische Teil, welches am unteren Ende einen Schlitz hat, von dem Teil mit dem daran anliegenden Sechskant abzuschrauben?


    Müßte man ja machen, wenn das dünne Messingröhrchen ausgelötet werden soll.


    Geh; seid' s doch so nett...

  • Moin,

    Das Messingrohr ist an beiden Enden Weichgelötet. Nach dem entlöten kann man ein passendes Rohr dazwischen neu einlöten.

    Der Außendurchmesser lässt sich leicht mit dem Messschieber ermitteln. Den Innendurchmesser kann man erst nach dem entlöten messen.

    Solche Messingrohre mit Wandstärke 0,5 mm oder 1 mm Wandstärke gibt es im Modellbauzubehör oder auch im Baumarkt.


    Wichtig ist, das man vor der Lötaktion noch alle Längenmaße am Vergaser erfasst. So kann man später sicher sein, da nach der Instandsetzung

    die Abmessungen noch passen. Beim Löten alle Teile genau ausrichten u. fest fixieren, damit die Fluchtlinie der Vergaserstange genau passt.


    Gruß Thomas

  • Hallo Rolf,

    danke für Dein Angebot, auf welches ich möglicherweise zurückkommen werde.


    Aber erst mal versuche ich mich mal an der Reparatur.
    Und, viel wichtiger, dem Verständnis der Funktion.


    Wüstenfuchs
    Auch ein Dankeschön an Dich.

    Das Messingrohr hat das blöde Maß von 5mm, was es in den üblichen Baumärkten nicht oder nur auf Bestellung gibt.

    Modellbau vielleicht. Aber die sind hier mittlerweile sehr rar gesät.


    Ich hab jetzt aber einfach mal beherzt den kleinen Zylinder mit dem Schlitz abdrehen können.

    Darunter/darin war ein Kolben mit einer eingelegten Mini-Gummidichtung (krachhart mittlerweile) und eine "Kugelschreiberfeder".

    Kurioserweise steckte der Kolben so in dem Gehäuse, das die Dichtung nach unten (also Richtung Schlitz) zeigte.

    Das kann doch wohl nicht richtig sein? Muß das nicht andersrum?

    Weil; der eingefräste Schlitz unten ist breiter als die Gummidichtung. Das kann so nicht abdichten.

    Außerdem war auf der alten Dichtung eine kreisförmige Druckstelle, die eher zu der Seite mit dem Rohr als in Richtung Schlitz passt.


    Als ich die Teile raus hatte und mit einer kleinen Rohrbürste dadurch bin, fiel dann auch noch ein winziges, jetzt allerdings per Bürste erdolchtes, hochfeines Drahtsieb raus.

    Wo genau gehörte das jetzt hin?

    Und wo finde ich das hier im Shop?

  • Auf diesen Zeichnungen finde ich aber dieses Sieb nicht.

    Servus,

    das Sieb gibt es nicht als Ersatzteil, da wirst Du improvisieren müssen.

    Ich habe z.B. mal vor vielen Jahren beim Bund ein Stückchen Gaze aus einem Hydraulikölfilter herausgeschnitten, dies um einen Nagelkopf geformt und dann in die geschlitzte Hülse runter geschoben. Nur mal so als Idee.


    Grüße,

    Christoph

  • Da mein Wrack keine Vorwärmschale hatte, hab ich jetzt eine dazubestellt.


    Die sieht jetzt allerdings so aus:


    Welches Sinn macht dieses Röhrchen, wenn es nur oben auf ist?

    Oder ist da was beim Löten im Werk falsch "gelaufen"?

  • Evtl. ist das kleine seitliche Loch im Röhrle (im Bereich innerhalb der Schale) bei der Oberflächenbehandlung nur zugeschmotzt oder tatsächlich nicht gebohrt worden. Nach unten (im Rohrdurchmesser) muss es jedenfalls zu sein

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Danke.

    Ich hab das Röhrchen für ein Verdampfer und Frischluftkamin in einem gehalten, welches dem Spiritusnebel über der Schale von unten Verbrennungsluft zuführt und damit auch der entstehenden Flamme eine Richtung vorgibt.


    Eine Bohrung innerhalb der Schale war aber doch drin, nachdem ich da Lötrückstände rausgeporkelt hatte.

  • Durch die nunmehr ja doch vorhandene Bohrung fließt Spiritus in den unteren Teil des Röhrchens. Das sorgt dann dafür, das es bei leergebrannter Schale am Ende des Vorwärmens bei an sich verlöschender Schalenflamme noch einmal eine Art Stichflamme aus dem Röhrchen nach oben in den Brennerbereich gibt. Wenn man das Timing mal raus hat, kann man die gut nutzen, um das Licht zu starten.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Gleich das nächste Problem:



    Ich bin nicht in der Lage, mit dem Verstellbereich des Mischrohrbogens den richtigen Abstand zwischen Mischrohrbogen und Düse einzustellen.

    Da fehlen mindestens 5 Millimeter Abstand. Höher geht nicht, weil dann die Messing-Mischkammer an die Blechlasche im Oberteil stößt.


    Vergleicht man das mal mit dem Bild auf Torsten Schernings Seite

    http://www.scherning.de/images…/PMX_829BW_innenmant9.jpg


    dann sieht man, daß mein Vergaser mit der Düse fast einen Zentimeter zu weit in das Gehäuse ragt.



    Was ist da passiert?

    Irgendwas falsch zusammengebaut?


    Oder habe ich damals eine Teilesammlung von unterschiedlichen Lampentypen erworben, die eigentlich gar nicht zusammengehören?

  • Vorverwarmschälchen ist ok so...
    Dieses Rohrchen fällt einfach in eines der Belüftungslöcher des Zentrierbodens (das kleinste Loch). Dies stellt sicher, dass sich die Brennspiritusschale nicht bewegen kann (vom Vergaser weg).
    An die andere Seite ist es tatsächlich geöffnet (am ende und ein mini Loch unten) da es Spiritus "saugen" kann (gibts etwas hohere Flammen dort).

    MfG aus Belgien,
    Christophe

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Irgendwas falsch zusammengebaut?


    Oder habe ich damals eine Teilesammlung von unterschiedlichen Lampentypen erworben, die eigentlich gar nicht zusammengehören?

    Beides gut möglich, auch kumulierend.


    Eine Möglichkeit ist auch, daß der Vergaser nicht weit genug in den Tank reingeschraubt wurde, sei es wegen zuviel Vorsicht oder ggf. auch weil noch Reste einer alten Bleidichtung drin waren.


    Sonst wurde das Laschenverbiegen ja schon genannt, wenn das bei 5mm nicht reicht kann man eventuell noch die Mischkammer etwas runterschrauben, wenn die Mischrohlänge/Gewindelänge das hergibt. Das könnte sich allerdings aufs Brennverhalten auswirken, was dann mit anderen Einstellungen ausgeglichen werden muß. Oder halt das Mischrohr etwas kürzen oder mit jemand andrem tauschen, dessen Patchworklampe ein kürzeres Mischrohr hat und eigentlich ein längeres haben sollte.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Ich hab die Lasche gebogen, was allerdings schon grenzwertig war, weil sich dann ja auch der Abstand zwischen den beiden Bohrungen für das U-Rohr verringert.

    Jetzt steht dieses Rohr fast bündig mit dem Blech aus dem kleinen Erker im Oberteil.


    Alles zusammengebaut, Socke abgeflämmt und die Lampe brennt tatsächlich.

    Auch schön hell.


    Etwas schmierig ist es aber geworden. Vielleicht hab ich beim Tanken nicht aufgepasst, vielleicht ist irgendwo irgendwas nicht ganz dicht; wenn man die Lampe hochhebt, ist immer ein schwacher Rand auf dem Tisch zu sehen. Auch der Tank ist unter dem Nadelrad glänzend.

    Muß ich im Auge behalten.



    Eine Sache irritiert mich:

    Die Lampe macht ein leises pumpendes Geräusch von etwa 3 Hertz.

    Hört sich an wie eine Dampflok am Berg.

    Die Helligkeit ist aber konstant ohne Flackern.


    Kann man das tolerieren?



    Und; gerade gesehen; nach jetzt etwa 20 Minuten Leuchtdauer ist der Druck um die Hälfte gefallen.

    Irgendwas scheint da nicht ganz dicht zu sein.


    Wie lange sollte eine gute laufende 500er in der Praxis nach dem Aufpumpen bis zum roten Strich leuchten, ohne daß das Licht gelb wird?

  • GasiGert

    Lesen Sie den Begriff "Leidenfrost" Mal nach hier im Forum.

    Dein Vergaser ist schon ein bisschen zugekokst. Reinigen mit Bowdenzug...auch hier mal die Suchfunktion benutzen.

    Zeitdauer bis zum nachpumpen? +1.stunde :stark:

    MfG,

    Christophe :rauch:

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Würde ich auch sagen, Leidenfrost oder Verkokungen im Vergaser sind die Stichworte. Wenn die allerdings soweit stabil damit läuft würde ich bei einer neuen oder reaktivierten Lampe erstmal einige (möglichst längere) Betriebseinheiten abwarten, bevor man da groß mit Rumdoktern anfängt. Gibt sich manchmal von selber. Wenn es bleibt, kann man dann immer noch rangehen.


    Und; gerade gesehen; nach jetzt etwa 20 Minuten Leuchtdauer ist der Druck um die Hälfte gefallen.

    Irgendwas scheint da nicht ganz dicht zu sein.



    Wie lange sollte eine gute laufende 500er in der Praxis nach dem Aufpumpen bis zum roten Strich leuchten, ohne daß das Licht gelb wird?

    Wenn der Tank sehr voll ist (Maximum?) ist sehr wenig Luft da, die komprimiert werden kann. Dann kann dann bei einer 500er oder 150er nach 20 min der Druck durchaus schon aufgebracht sein. Bei einem Nachpumpen sollte sie der Intervall dann mit sich leerendem Tank aber zunehmend verlängern, wenn es kein Dichtigkeitsproblem gibt. Bei Start mit einem wenig gefüllten Tank mit mehr Luft drin sollte es mit dem Druckabfall hingegen von Anfang an erheblich länger dauern, wenn alles dicht ist.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/