Kann ein Taschenofen im kleinen Zelt gefährlich sein?

  • Hallo Liebhaber stromloser Technik,


    ich halte mich gerne im Freien auf und benutze bei sehr niedrigen Temperaturen gerne mal einen benzinbetriebenen Taschenofen (Hersteller: Peacock, gibt es z.B. beim "Globaltrottel")
    Der funktioniert beim Motorrad fahren, beim Angeln, bei der Waldarbeit und auch beim Zelten. Ich bin mit dem Teil sehr zufrieden, weil er mit wenig Benzin den ganzen Tag lang wärmt und fast keinen Gestank verbreitet.
    Wenn ich den Ofen beim Zelten zum Einsatz bringe, dann lege ich ihn schon eine Weile vor dem Schlafengehen in meinen Daunenschlafsack, so dass der schon mollig warm ist, wenn ich reinkrieche. Dann wandert der Ofen runter zu den Füßen und so habe ich schon ohne zu frieren manche Nacht bei Minusgraden in meinem kleinen Zelt verbracht.


    Nun hat mir kürzlich ein Freund bei solch einem Motorradtreffen folgende Geschichte erzählt:
    Mein Freund ist Elektriker bei der Telekom und ein Kollege von ihm wurde tot (erstickt) in seinem PKW aufgefunden. Als Ursache fand man einen kleinen (Kugelschreibergröße) benzinbetriebenen Lötkolben, der offensichtlich den Luftsauerstoff aufgebraucht hatte. Ob der Kollege den Kolben versehentlich noch in Betrieb hatte oder ob er ihn zum Fingerwärmen eingestellt hat - das war nicht mehr zu klären. Auf jeden Fall hat der Mann seine Mittagspause mit einen Schläfchen im PKW abgerundet und ist nie wieder aufgewacht.


    Das hat mir jetzt doch etwas zu denken gegeben. Begebe ich mich in Gefahr, wenn ich beim Schlafen im Zelt oder im PKW den Taschenofen benutze? Ich kenne mich auch mit diesen kleinen Lötkolben nicht aus; wahrscheinlich haben die aber doch einen viel höheren Sauerstoffbedarf als mein kleiner Taschenofen?


    Viele Grüße,
    Stefan

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    Ein Leben ohne Petroleum ist möglich aber sinnlos!
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  • Kann ich mir nicht vorstellen - was sein kann das bei zuwenig Sauerstoffzufuhr Kohlenmonoxid entsteht - aber das sollte ja nicht gegeben sein ,weder im Auto noch in deinem Schlafsack .


    Aber das soll keine Entwarnung sein - lass mal lieber hören was die anderen sagen . . .

  • Kein Zelt ist luftdicht.


    In ein Zelt kommt (fast) immer genug Frischluft, das Problem im besser abgedichteten Zelt oder PKW ist das Kohlenmonoxid das bei der Verbrennung entstehen kann, daran kann man sich ggfs. vergiften.



    gib mal "kohlenmonoxidvergiftung im zelt" bei goog.. ein.

  • Also ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen das ein Zelt normalerweise immer genug Frischluft rein kommt. Erst einmal ist ein normales ZELT nicht so Luft dicht und es sind eigentlich immer genug Lüftungsklappen Luftschlitze und Fenster vorhanden.


    Also das sollte beim Schlafen und für so einen kleinen Taschenofen wohl reichen aber das ist wie gesagt nur meine Meinung. GEBE da KEINE Garantie es gibt für kleines GELD CO2 Wächter mit oder ohne anzeige die mit Anzeige zeigen sofort auch die Sauerstoff Sättigung an und schlagen Alarm wenn zu wenig wenn du ganz sicher sein willst.

    Einmal Petromax immer Petromax

  • Hallo Jürgen,


    das denke ich ja auch. Im Zelt gibt es schon einen Luftaustausch. Allerdings haben Auto auch eine Be- und Entlüftung.
    "kohlenmonoxidvergiftung im zelt" bei Google bringt überwiegend Treffer von Leuten, die Grillkohle mit ins Igluzelt nehmen. Keine gute Idee.
    Als ich noch Pfadfinder war, da haben wir in unseren Zelten (mit Rauchabzug!) natürlich Lagerfeuer gemacht. Das funktionierte.
    Allerdings... so ganz sicher bin ich mir immer noch nicht. Bei Kälte ziehe ich meinen Mumienschlafsack mit einem Kordelzug vor dem Gesicht so zu, dass nur noch eine kleine Öffnung vor dem Gesicht ist. Wenn jetzt der Taschenofen wirklich mal viel Kohlenmonoxid ausspucken sollte, käme davon vielleicht wirklich ein großer Teil bei meiner Nase an...?


    Gruß, Stefan

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  • Also im zelt sehe ich auchkeien Probleme
    im Schlafsach ist sicher nicht der Verbauch
    von Sauerstoff das Problem, sondern ggf.
    das entstehende Kohlenmonoxyd, das erstens
    geruchslos und geschmacksneural ist und
    zweitens leider hochgiftig ist


    Wenn Du den Schlafsack wirklich dicht zu machst
    könnte es sein dass Du kritishce Konzenztrationen
    erreichen kannst, wenn Duden Kopf draußen hast
    wird das aber sicher kein Problem, da die Menge
    Benzin in so einem Ofen doch recht klein ist


    Also probiersliebe im dicht geschlossenen Schalfsack
    nicht aus, im zelt gibt sda sicher keine Probleme


    Eugen j.keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Aus Erfahrung kann ich sagen: Kein Problem, betreib das Ding weiterhin.
    Zeltstoffe und der Aufbau eines Zelt sind atmungsaktiv genug das eine solch kleine "Gasquelle" ohne Probleme wegbelüftet wird. Schwieriger sieht es aus bei Großverbrauchern im Winter, wie z.B. ein Leistungsstarker Petrolofen:
    Alleine kein Problem wenn man die Belüftungsklappen aufhat, sollte das Zelt aber zugeschneit werden entsteht eine abgeschlossene Schicht, da die Zelthaut mit dem Schnee sozusagen versiegelt wird und evtl die Lüftungsöffnungen abdeckt oder zudrückt.
    Ähnlich sieht es aus wenn du ein Zelt aus Baumwollstoff hast und das im Regen steht: Hier ist die Atmungsfähigkeit des Stoffes auch eingeschränkt.
    Bei so einem kleinen Verbraucher ist das aber kein Problem, bei Großverbrauchern gibt es von mir aber den Rat:
    Lass dein Zelt-Türli einen Spalt weit auf, zieht vlt mal kalt rein, aber wenn du das mitbekommst bist du zumindest noch unter den Lebenden ;-)

    Grüße und Glück Auf!


    Sebastian

  • Mach's ruhig!


    Falls es schief geht, kannst Du Dich ja sowieso nicht mehr im Forum beschweren!
    Vielleicht kann ja noch jemand eine wissenschaftliche Berechnung anstellen.


    Grundsätzlich sollte man bei soetwas immer Vorsicht walten lassen.
    Wenn man dann noch dabei schlafen will, sollte man sich der eventuellen Risiken
    vorab bewusst sein.


    Wie heißt es so schön: "Ein bisschen geht immer!"


    "Darf es auch etwas mehr sein?"

  • Hallo RJ,


    spannende Studie! Danke dafür!
    Allerdings sind diese Kochgeräte schon eine andere Leistungsklasse. Die haben doch so 1500 bis 2500 Watt und mein kleiner Taschenofen hat (über den Verbrauch geschätzt) 5 bis 10 Watt. Ich gehe also davon aus, dass die Kochgeräte 150 bis 500mal mehr Abgas erzeugen.
    Klar - das heißt nicht, dass der Taschenofen ungefährlich ist. Wenn es dumm läuft.


    Meine sonstige Ausrüstung ist auch eigentlich ganz ordentlich. Ich habe den Taschenofen mehr als angenehmen Komfort empfunden. Nicht als zwingende Notwendigkeit. Aber ich hatte das Ding ja ohnehin in Betrieb und natürlich wollte ich das Ding auch nicht nachts neben das Zelt legen.


    Gruß, Stefan

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  • Hi, sehe das so wie Keusen, würde mir aber trotzdem keinen Taschenwärmer in den Schlafsack stecken. Da ich schon seit vielen Jahren in Zelten auch kleine Öfen betreibe bin ich da nicht so überempfndlich. Man muss aber wissen was man tut. Es gibt weniger eine Gefahr durch Sauerstoffmangel sondern eher durch die Vergiftung mit CO das bei unvollständiger Verbrennung entstehen kann.


    Das dumme bei CO Vergiftung ist das nach einer bestimmten Dosis kaum noch Rettung möglich ist. Wenn überhaupt im Anfangsstadium nur durch Gabe von reinem Sauerstoff. An die frische Luft bringen reicht nicht. CO besetzt im Hämoglobin der roten Blutkörperchen die Stelle wo ansonsten der Sauerstoff andockt. Leider mit höherer „Haltekraft“ als Sauerstoff so das normales Atmen nicht mehr ausreicht das CO aus den Blutkörperchen zu verdrängen. Die Menge an Brennstoff in einem Taschenofen wird kaum genug CO freisetzen können aber trotzdem könnten in ungünstigen Fällen zu Verbrennungen führen. Ansonsten keine Kohle oder Holzkohle im Zelt verbrennen, die Gefahr von schwelen ist dabei wesentlich höher als bei Holz das bei gutem Zug eigentlich immer gut durchbrennt.


    Es gibt noch eine Gefahr durch CO2 das schwerer ist als Luft, Das kommt aber nur in kleinen Zelten die mit schwerem nassen Schnee völlig eingeschneit sind und in dem 3-4 Personen liegen vor. Es gab einige tödliche Unfälle in klassisch gebauten Iglus die als Kältefalle eine tiefe Mulde haben. Im Zelt wäre es sehr viel unwahrscheinlicher aber möglich. Geringe Mengen CO können da leichter als Luft, aufsteigen und in normalen Zelten gibt es Lüftungslöcher wo es entweichen kann. Problematisch würde es auch da durch dichten Schneebelag der ein Zelt abdichten könnte.
    Allgemein gilt heizen in einem Zelt nie ohne „Nachtwache“ und niemals Heizgeräte bei denen eindeutig in der Anleitung steht das die nicht für geschlossene Räume geeignet sind. Und das ist alles was keine eigene Ableitung von Abgasen hat. Auch ein gut funktionierender Zeltofen wird nicht unbeaufsichtigt betrieben. Die sicherste Variante ist dann nach dem Ausbrennen der Einstieg in einen guten Schlafsack mit entsprechender Kältestufe.
    Die Wärmflasche hatte ich vergessen, das funzt super :D



    CU Bernd

  • Nach ein wenig rumrechnen bin ich zumindest beim CO2 recht sicher, dass davon in einem Zelt keine Gefahr ausgeht.
    Wenn man folgende Annahmen macht:
    Alkylat-Benzinzusammensetzung gemittelt auf Hexan (C6H14)
    vollständige, saubere Verbrennung (nur CO2 und H2O als Produkte)
    Tankinhalt 20g
    Brenndauer 12 Stunden


    Dann ergeben sich Folgende (gerundete) Werte:
    Produkt CO2: 63g
    Volumen davon: 3,2 L
    Volumen/Stunde: 266 ml/h
    Gesamtvolumen CO2 auf ein Zelt mit 4m^2 und 1m Höhe -> natürliche CO2 Konzentration von 0,04% wird um maximal (alles auf einmal freigesetzt) 0,08% auf 0,12% erhöht. Der MAK-Wert liegt bei 0,5%.


    Fazit:
    zwei still geschüttelte Flaschen Mineralwasser setzen mehr CO2 frei.


    Eine unvollständige Verbrennung kann Kohlenmonoxid freisetzen, welches wesentlich gefährlicher ist. Da liegt der MAK-Wert auch bei 30 ml/m^3.
    Davon, sollte es in nennenswerter/physiologisch wirksamer Menge freigesetzt werden, wird hiervon die Gefahr ausgehen.


    Kugelschreibergroße Benzinlötkolben gibt es übrigens nicht, sie werden mit Propan/Butangas betrieben, welches meist katalytisch verbrannt wird.


    Stefan

  • Hi, das CO2 in meinem Beispiel kam nicht von irgendwelcher Verbrennung sondern alleine durch das Ausatmen der 4 Leute. Das gleiche Problem das Apollo 13 an der Backe hatte :whistling:
    CU Bernd

  • Bei Butan und Propan ( C3H8 und C4H10) gibts sowiso nur vollständige Verbrennung. Zum Glück, sonst würde es im Chemiesaal der Schule ziemlich schnell sehr ungemütlich werden.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Gibts da auch eine chemisch-physikalische Begründung dazu? Russenjesus' verlinkter Test beweist schonmal das Gegenteil.
    lg, Harry

  • Weil sich in den ach so tollen USA in den letzten 30 Jahren eine Kultur der absoluten Idiotie breitgemacht hat, befeuert von gutmenschelnden Vollidioten, die den Irrglauben in die Welt gesetzt haben das diese so gestaltet werden müsse das andere Vollidioten sich an dieser Welt nicht verletzen können.


    Deshalb kann man dort Firmen auf Millionen Schadenersatz verklagen wenn man ihre Produkte nutzt und dabei irgend einen Schaden nimmt.


    So z.B. Mc Doof wegen zu heißem Kaffee, Marlboro wegen Lungenkrebs etc.



    Der Irrsinn geht bei uns auch schon los, wir hecheln ja seit Jahrzehnten wie ein dummes Hündchen immer schön fünf Jahre hinter den Amis her, da wundert einen auch die Klage eines emeritierten Richters gegen Mars wegen Diabetes nicht wirklich.



    Daher sichern sich diese Firmen inzwischen gegen jedes Risiko ab.


    Die Zukunft sieht dann ganz rosig aus:


    In den USA werden bereits heute viele Operationen nicht mehr gemacht weil die Ärzte unter möglichen Schadensersatzforderungen bankrott gehen würden.


    Aus dem gleichen Grund dürfen Schwangere in Deutschland demnächst alle wieder in die Klinik zur Entbindung, da keine Versicherung mehr Hebammen bei Hausgeburten versichern wird.


    Mahlzeit! :traurig:


    PS: Was war nochmal gleich die Frage? :rolleyes:


    Ach so: wegen Gefahr von Sauerstoffmangel und CO2-Narkose! Gruß an alle Trumatic-Camper, die wie ich jahrzehntelange Gasheizungsorgien in ihren Wohnwagen glücklich überlebt haben! :rolleyes:

    4 Mal editiert, zuletzt von Jürgen T. ()

  • Hi Jürgen, da hast du so was von Recht....aber die Trumas sind ja nun durch die geleitete Zu- und Abluftführung eindeutig auch für den Gebrauch in geschlossenen Räumen gebaut. Wobei, auch damit gab es tödliche Unfälle die aber an der Dämlichkeit der Anwender lag.
    Etwas OT als Beispiel für den Ami Wahnsinn....Vor Jahren fuhr ich einen Jeep Wrangler. Habe ein Soft top nachbestellt und bekam das direkt aus USA geliefert. Die Montage war eigentlich nur das Bohren von so 12-15 4 mm Löchern zur Befestigung des Gestänge Gelenks und einiger Druckknöpfe. Die bebilderte Montageanleitung war ein DIN A3 Faltblatt. Die beiliegenden Sicherheitshinweise waren ein geheftetes Bündel von so 40 Seiten in Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch wo bis ins Detail beschrieben wurde wie man mit Akkuschrauber oder Bohrmaschine zu hantieren hat und sogar wie ein Schraubendreher zu bedienen ist. Das amüsierte Lesen dieses Blödsinns dauerte länger als die Montage des Verdecks.
    CU Bernd