Indoorbetrieb / Gaswarner?

  • Es gibt hier im Forum ja einige, die ihre Lampen auch Indoor benutzen.
    Hat einer von euch einen CO-Melder? Oder schon mal über die Anschaffung nachgedacht?


    Ich hab nämlich nen Gutschein von nem namenhaften Elektronikversandhaus geschenkt bekommen, und überleg, ob ich sowas nicht als Bausatz zulege.
    Da hat man zum einen was zum Basteln, und Sinnvoll ist es noch dazu.


    Ich denke bei mir da an den Betrieb im Zelt. Das bisschen Luft, was da drin ist ist zwar schnell warm, aber eben auch schnell tödlich.


    Vielleicht kriegt man dann noch einen Lichtsensor dazugebaut. Das wäre dann der Ideale Lampenwächter, der auch bei Lichabfall durch "Druck weg", "Sprit leer" und "Düse zu" Alarm gibt. Am besten in ein gemeinsames (Chrom ;) ) Gehäuse.


    Rauchmelder hab ich schon. Ist meiner Meinung auch Pflicht, egal ob Lampe oder nicht.

  • Meinst du wirklich CO (Kohlenmonoxid) oder CO2 (Kohlendioxid)?


    So eine Lampe sollte doch schon bei Konzentrationen ausgehen, bei denen du das noch nicht tust (Bei CO2, wie es bei CO ist, weiß ich nicht, lasse mich aber gerne :besserwisser: )


    Stefan

  • Nene, schon richtig, ich meine CO - Kohlenstoffmonoxid.


    Farblos, Geruchlos, ne gute Stunde in nem Raum mit 3 Promille CO in der Luft und du bist hin. Die Lampe interessiert das nicht, die Leutet fröhlich weiter.


    Ich will hier auch keine Panik verbreiten oder so. Das Verhältnis CO / CO2 ist bei den Maxen sehr klein, da sie sehr heiß und sauber verbrennen. Der direkte Abgasstrom enthält unter 50 ppm CO (Quelle: hier und hier). Es wird erst Problematisch wenn unter Sauerstoffmangel verbrannt wird (z.B. zu fettes Gemisch).


    Ist aber vielleicht auch für unsere Petroheizer ganz interessant. Ich denke mal so'n ordentlicher Dochtofen produziert um einiges mehr Kohlenmonoxid als ne Maxe.

    Einmal editiert, zuletzt von Archimedes ()

  • OK, ich wusste, dass das Zeug gefährlich ist, aber 3 Promille, ich bin entsetzt!
    Dann doch besser ein gaswarner mehr, und keinen Bausatz, die sind nicht geprüft und im Falle eines Falles zahlt keine Versicherung! (Falls dir das im Falle jenes Falles noch etwas brächte! :zwille: )


    Stefan

  • Zitat

    Ist aber vielleicht auch für unsere Petroheizer ganz interessant. Ich denke mal so'n ordentlicher Dochtofen produziert um einiges mehr Kohlenmonoxid als ne Maxe.


    Also ich denke nicht Das ein Blaubrenner der auch wirklich blau brennt sonderlich viel Kohlenmonoxid produziert. Man darf mich aber gerne korrigieren!
    Beim Dochtofen ist eher die Gefahr gegeben das der besonders in kleinen Räumen recht schnell den Sauerstoff verbraucht



    Einmal im Jahr kommt hier eh der Schornsteinfeger um die Gastherme zu messen. Wenn ich dran denke, frag ich den mal ob er seinen Messfühler mal in nen Dochtofen hängen kann ...

    Lampen: zuviele
    Kocher: zu große :rauch:
    Lötlampen: hab ich auch welche

  • Hallo,
    die ganzen Warngeräte sind nur sehr bedingt sinnvoll. Zuerst mal ist da das Risiko, dass die Sensoren sich im Laufe der Zeit verändern und dann das Gerät nicht mehr verlässlich arbeitet. Das gilt gerade auch bei Bausatzgeräten. In der Industrie werden Gas-Warn-Geräte daher einem strengen Bauart-Prüfverfahren unterzogen und müssen dann auch regelmäßig zur Überprüfung - was für einen Betrieb einer Maxe jeden vernünftigen Kostenrahmen sprengt.
    CO dürfte aber nur entstehen, wenn es zu einer unvollständigen Verbrennung kommt, das hat man eher bei einem Kohleofen.


    Die andere Gefahr besteht in der Wirkung des CO2, welches eine langsame Vergiftung bewirkt-man schläft schlicht ein und wacht nie wieder auf.
    Im Indoor-Betrieb muss man für eine ausreichende Luftzufuhr sorgen- dann ist die Lampe auch sicher. Wer aber mit perfekt abgedichteten Fenstern lebt, sollte die Lampe lieber nicht drin anmachen.
    Rauchmelder reagieren übrigens nicht auf CO oder CO2 sondern auf eine Trübung der Luft verbunden mit der für Rauch typischen Streuung des Lichtes.


    Gruß: Bernd

  • CO ist ein geruchloses, geschmackloses und farbloses, tödlich wirkendes Gas.
    Entscheidend ist die vorhandene Konzentration von CO in der Luft.


    Der MAK-Wert von CO liegt bei 30 ml/m³ Luft = 33 mg/m³ Luft = 30 ppm. (Parts pro Million) = 30 CO Moleküle in 1.00.000 Moleküle Luft.


    Unter MAK-Wert ist zu verstehen:"Die maximal zulässige Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der Luft am Arbeitsplatz, bei der kein Gesundheitsschaden zu erwarten ist, auch wenn man der Konzentration in der Regel 8 Stunden täglich, maximal 40 Stunden in der Woche ausgesetzt ist. "
    Es handelt sich also um eine Konzentration, die einem Arbeitnehmer zugemutet werden kann.


    0,3 Volumenprozent in einem Kubikmeter Luft können nach 30 Minuten, 1,28 Volumenprozent innerhalb einer Minute tödlich sein.


    Diese gefährlichen Konzentrationen können in geschlossenen Räumen immer dann entstehen, wenn Kohlenwasserstoffverbindungen unvollkommen verbrennen. Also wenn Sauerstoff fehlt.


    Gewerblich genutzte Co-Warngeräte müssen wiederkehrend mit Prüfgas (400 ppm) geprüft werden. Die Frist wird gemäß einer Gefahranalyse festgelegt, die von der Betriebssicherheitsverordnung eingeklagt wird.
    auch ein privat genutztes gerät kann nur dann gezielt warnen, wenn es auf seine Funktion geprüft wird.


    Für mich stellt sich allerdings die Frage, ob in einem Zelt nach Inbetriebnahme einer Leuchte eine tödliche CO-Konzentration aufgrund von Sauerstoffunterversorgung entstehen kann. Ich glaube nicht. Sind unsere Lampen falsch eingestellt, wird uns das von der Leuchte anschaulich vor Augen geführt. Sie brennt dunkel und/oder die Flammen schlagen aus der Haube. Mit tödlichen CO-Konzentrationen kann doch eher in festen Gebäuden gerechnet werden. Zum Beispiel bei Störung der Verbrennungsluft von Thermen oder laufenlassen des Motors in einer geschlossenen Garage.


    Ein CO-Warngerät in einem Zelt? Das ist in der Industrie an bestimmten Arbeitsplätzen vom Amt für Arbeitsschutz gefordert.

  • CO2 entfaltet seine tödliche Wirkung im Atemzentrum.


    Es steigert zunächst die Atemtätigkeit und eine Bewusstseinstrübung stellt sich ein. Folge ist eine Atemlähmung und dann der Erstickungstod.


    Bei Konzentrationen von 5 bis 8 Volumenprozent CO² in 1 m³ Luft stellt sich ein unerträglicher, rauschender Kopfschmerz ein, der auch schlafende weckt. Bei höheren Konzentrationen Bewusstlosigkeit und Tod.


    CO hingegen wird nicht wahr genommen.

  • Noch ein kleiner Kommentar...


    Jeder kann das mit der CO² Konzentration selber testen. Einfach mal die Luft anhalten bis es nichtmehr geht. Der dann entstehende Atemreflex wird durch die hohe Konzentration an CO² in der Lunge ausgelöst, somit versucht der Körper ein Ersticken zu verhindern. ;)



    Zu CO:


    Anfang des Jahres in Sadtoldendorf beim Treffen habe ich abends spät in der Nacht über einer Warmluftlaterne gesessen und mir die Finger gewärmt. Nach einer Weile wurde mir innerhalb von 2 Sekunden plötzlich verdammt schwummrig und schwarz vor den Augen. Erst wusste ich nicht was loswar, aber als ich dann die Laterne in betracht zog war klar, die gelbe Flamme stößt einiges an CO aus. Ich hatte einfach zuviel davon eingeatmet beim darübersitzen... (nicht zur Nachahmung empfohlen)


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Die Thematik CO ist sicherlich nicht zu unterschätzen, jedoch ist für uns in aller erster Linie das Thema des fehlenden Sauerstoffs in geschlossenen Räumen ein Problem.


    Zwar reichen recht geringe Konzentrationen von CO aus, um einen selbst sportlichen Menschen in das Nirvana zu bringen, jedoch habe ich hier bisher nirgens von Euch lesen können, das CO SCHWERER als die Umgebungsluft ist.


    Somit bildet sich am Boden ein sogenannter CO-See. Das Problem des CO ist im Bergbau nicht umbekannt, unbewetterter ( belüftete) Strecken können solche Seen entwickeln. Man geht sozusagen im CO unter, wenn die Strecke abfällt.


    Für uns würde das Problem im geschlossenen Raum erst dann entstehen, wenn wir eine Lampe verdammt unsauber verbrennen lassen und uns dann mit der Matraze auf den Boden legen. Im Zelt fällt dieses aufgrund der Undichtigkeiten sowieso schon mal flach.


    Eine angehende CO-Vergiftung läuft immer mit einer Enthemmung einher. Die Atemfrequenz steigt und wie beim Hyperventilieren über eine Tüte erst immer weiter an, da der Sauerstoff nicht mehr aufgenommen werden kann. Es tritt Benommenheit auf, der Körper stößt vermehrt Adrenalin aus.


    Wenn man diese Zeichen nicht erkennt, dann geht dieser Kreislauf immer weiter, letztendlich bis zum Tod.


    Im Bergbau wird eine solche Person sofort von der Stelle auf eine höhere Lage verbracht und mit dem Kopf nach unten gelagert. Somit kann das CO, welches sich in den unteren Lungenbereichen gesammelt hat, wieder entweichen.


    Wie gesagt, CO ist schwerer als die Umgebungsluft.


    Das einzige, halbwegs noch bezahlbare CO-Warngerät ist der CoMoWarm aus dem Hause Dräger. Für den hausgebrauch müsste man ein solches in 30-40cm vom Boden installieren um einen vernünftigen Warnbereich zu haben. Die Montage unter der Decke geht verdammt in die Hose.


    Somit ist die Gefahr der Sauerstoffunterversorgung viel größer, als eine Vergiftung mit CO in normalen Räumen.


    Vielleicht könnte es ein Problem in Nullenergiehäusern geben, sicherlich aber nicht in unseren luftigen Hütten, die einem Blower-Door-Test kaum bestehen.


    Grüße,
    Wilm



    PS.: Mir sind keine tödlichen Unfälle mit unseren Lampen durch CO bekannt, sehrwohl aber viele, wo die Dunstabzugshaube einen Kaminofen zu einem Schwelbrand gezwungen haben, da der Zug plötzlich nach innen ging.

    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Ja das mit den Öfen und Festbrennstoffheizungen ist mir bekannt , da ich eine solche betreibe , man hat da gewisse Vorschriften zu beachten .


    Ich musste z.B. ein Rohr aus dem Heizungsraum nach draussen einbauen , so das immer Luft rein kann.


    Wenn ich Lampen innnen betreibe kippe ich grundsätzlich ein Fenster möglichst nahe an der jeweiligen Lampe.


    Das sollte hoffentlich reichen - falls ich mich mal längere Zeit nicht melden sollte ;hats nicht gereicht . . . ! :naughty:

  • Hallo zusammnen


    Ich denke vernünfiges Lüften der beleuchteten oder beheizten Räumen ist eh Plicht.
    Warten bis der Grenzwert erreicht ist ist eh nur für ganz harte.


    Ich denke bevor eine zu hohe Konzentration erreicht ist, fängt es eh schon an zu müffeln oder die Luft ist agbestanden.


    UNNND sich schlafen zu legen wenn eine Lamp oder ein Ofen noch läuft ist eh fahrlässig.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

  • okok, ihr habt mich überzeugt.
    Mein Gedanke war: Wenn sich mein Zelt mit der Maxe derart schnell aufheizt, dann verteilen sich die Abgase genau so schnell. Wenn genug durchzug wäre, das die Abgase alle weggepustet werden, wäre auch mein Zelt nicht warm.
    Ich denke allerdings nicht, das man im Zelt an Sauerstoffmangel erstickt, hatte nur etwas Respekt vor Kohlenmonoxid.


    Ach ja einen noch fürs Protokoll:
    CO ist leichter als Luft! Sammelt sich also an der Decke.