Ich habe mir einen Geniol angelacht und bräuchte Hilfe

  • Hallo von einem Neuling aus dem Ruhrgebiet,

    vor einiger Zeit bin ich auf der Suche nach Ersatz für einen Butandosen-Kocher aus dem Reich der Mitte auf Benzinkocher gekommen und dabei auch auf die Geniolkocher gestoßen. Da mich die aufgerufenen Preise abgeschreckt haben, hab ich mir erstmal ein Paket mit Enders 9061 Kochern günstig geschossen und bin noch dabei diese wiederzubeleben. Der erste tut bereits wieder und der zweite braucht noch ein neues Leder. Wie es der Zufall so will, entdeckte ich jetzt einen Geniol zu einem fairen Preis und hab zugeschlagen.


    Bei der Abholung von einem netten Herren lief er einwandfrei und zuhause musste er natürlich auch erstmal angeworfen werden und er tat auch wie er sollte. Mir fiel nur auf, dass die Pumpe manchmal ins Leere drückte.

    In den nächsten Tagen hatte ich dann den Tank äußerlich gereinigt, Dichtung an Manometer und Rapid erneuert und das alte Petroleum abgelassen (gelbe trübe Brühe). Nach einem Besuch bei Stuga-Cabana gab es dann noch ein neues Leder, Handnadeln und Brennstoff.

    Beim nächsten Test kochten 1l Wasser im Topf nach etwa 12 Minuten, was mir schon etwas lang vorkam. Beim Abstellen fiel auf, dass das Ventil nicht vollständig schließt und eine kleine Flamme an der Düse stehen bleibt. Als ich den Test dann wiederholen wollte brannte er schon nicht mehr sauber, also kein vollständiger blauer Flammenkranz und leichte gelbe Flamme drüber.

    Nach Reinigung der Düse war es beim nächsten Versuch noch schlimmer und nach Düsentausch dann ganz vorbei:

    Wenn ich aufdrehe, kommt das Petroleum quasi nur aus der Düse gepinkelt und wird nicht zerstäubt. Oben brennt dann eine 30cm gelbe Flamme.


    Meine Vermutung ist, dass es ein Problem mit der Regulierspindel und/oder der Stopfbuchse sein könnte. An der Welle selber scheint er dicht zu sein.


    Bevor ich jetzt auf Glück drauf losbastel, wollte ich mir hier mal etwas Rat einholen.

    Daher hier meine Fragen:

    • Kann das an der Stopfpackung liegen? Ersatz hätte ich da.
    • Kann das man die Packung wiederverwenden, wenn alles sonst in Ordnung ist oder muss die nach dem Zerlegen immer neu?
    • Was könnte ich übersehen haben?
      Mein Vorgehen bisher : Tank aufpumpen bis zum Strich, dann zum Vorheizen 1,5min Rapid oder ein Schnappspinnchen 40-50ml Spiritus in die Tankmulde, Feuerzeug oben an dem Korb und langsam aufdrehen.


    Vielen Dank schonmal

    Jan

  • Hallo Jan,


    ich hab so ein Teil neulich auch aufgearbeitet.

    Dort ist auch bebildert wie die Stopfbuchse gewechselt wird.


    Heinze Geniol Kocher Restauration


    Allerdings sehe ich erstmal keinen Zusammenhang zu der Buchse und diesem Verhalten.


    Bei einer 30cm großen Flamme drehst Du aber gehörig auf.

    Du musst bedenken das der Treibstoff, (welcher?) den Brenner erstmal wieder runter kühlt.

    Seitdem ich etwas mehr Spritus verwende habe ich solche Flammen nicht mehr.

    Aber ich nehme weit weniger 😀.

    Aber ohne jetzt näheres zu dem Teil gesehen zu haben, schleicht sich mir der Verdacht auf das er womöglich vorher mit zündfähigerem Brennstoff betrieben wurde weil ggf. der Brenner verkokt ist.


    Gruss Viktor


    Und bitte nicht falsch verstehen, kein Benzin in diesem Kocher.

    2 Mal editiert, zuletzt von Viktor ()

  • Wenn ich aufdrehe, kommt das Petroleum quasi nur aus der Düse gepinkelt und wird nicht zerstäubt.

    Länger vorheizen!


    Wenn das Petroleum aus der Düse rauspinkelt oder "nur" zerstäubt wird, ist der Brenner zu kalt - Der Brennstoff muss Gasförmig aus der Düse austreten!


    Dass nach dem Abstellen kurze Zeit eine kleine Flamme an der Düse stehen bleibt, ist normal, das ist der restliche Brennstoff, der sich zwischen Ventil und Düse befindet.

    Bei einer 30cm großen Flamme drehst Du aber gehörig auf.

    Nö, da reichen schon geringe Mengen....bei einer Px bezeichnet man das als "Flammendes Inferno"

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • 50ml Spiritus ist aber schon eine Menge die ich zumindest nie benötige.

    Bei mir reichen 25ml und weniger.

    Daher denke ich das etwas mit dem Brenner nicht stimmt.

    Ich würde den Brenner ab bauen und reinigen.

    Ich möchte keine Empfehlungen aussprechen, aber Drano Abflussreiniger stellt da so einiges an. Bitte von den alten Hasen korrigieren falls da etwas blödes passieren kann. Bei mir hat es gewirkt.

    Natürlich braucht es dann eine Kupferdichtung, und etwas Glück das er nicht zu fest sitzt.

    Die Graphitpackung kann man dann ja in diesem Zuge neu machen.

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Viktor ()

  • Tach,


    ... die Gaphitpackung braucht man nur erneuern, wenn man die Stopfmutter nicht mehr nachziehen kann. Mit Störungen am Brenner hat die Packung nichts zu tun. Wenn an der Reglerspindel Kraftstoff austritt, Stopfmutter nachziehen, bis es dicht ist. Wenn die Reglerspindel nicht mehr drehbar ist, wars zu fest. Ist die Stopfmutter ganz eingeschraubt, rausdrehen und Packung erneuern.

    Mehr ist an dieser Stelle bei Lampe und Kocher nicht zu tun.


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Warum hast du die Düse gewechselt, wenn mit der verbauten der Kocher vorher gut funktioniert hat?

    Welchen Brennstoff hast du getankt?

    (Mit der alten Plörre hatte er hat funktioniert?)

    Ist im Brenner eine Reinigungsnadel verbaut?

    Wenn ja: Sitzt diese richtig drin?


    Das wird schon wieder... Irgendwo ist da ein kleiner Fehler der das ganze verursacht.

  • Danke schonmal für eure Unterstützung,

    und um auf die Fragen zu antworten hier die Antworten:


    • Ich habe jetzt das Aida Petroleum von Stuga-Cabana drin
    • Brenner hat keine Reinigungsnadel und bei Stuga-Cabana gibt es auch keine mehr mit 6 Zähnen zu kaufen.
    • Die kleine Flamme nach dem Abstellen brannte bestimmt eine halbe Minute, bevor ich sie gelöscht habe. Da es so wirkt, als wenn die Spindel nicht ordentlich schließt, hatte ich sie im Verdacht. Das lange brennen der Flamme wird die Düse sicherlich auch etwas verkokt haben.
    • Ich hatte die Packung in Verdacht, da sie vielleicht zerbröselt sein könnte und dann Krümmel im Gewinde der Spindel oder im Ventilsitzt die Undichtigkeit verursachen könnten.
    • Ich hatte die Düse einfach mal zum Testen getauscht, einfach weil ich drei in meinem Ersatzteil-Fach habe.
    • Der Brenner soll wohl immer sehr sehr festsitzen, da hatte mir der Herr Breidenstein schon den Tipp gegeben, einen billigen Schlüssel zu kröpfen. Viel Kraft an der Stelle ist schon etwas abschreckend, da der Tankanschluss ja nur ein Messingrohr ist. Eine neue Dichtung müsste ich dann Mittwoch besorgen fahren.


    Gestern Abend habe ich nochmal die Düse manuell genadelt und den Brenner abgebürstet.

    Heute Nachmittag werde ich ihm dann nochmal 2min mit dem Rapid einheizen und schauen, wie er sich dann verhält und auch die Kamera drauf halten.

    • Der Brenner soll wohl immer sehr sehr festsitzen, da hatte mir der Herr Breidenstein schon den Tipp gegeben, einen billigen Schlüssel zu kröpfen. Viel Kraft an der Stelle ist schon etwas abschreckend, da der Tankanschluss ja nur ein Messingrohr ist. Eine neue Dichtung müsste ich dann Mittwoch besorgen fahren.


    Ja das ist leider so, also lieber nichts machen worüber Du dich nachher ärgerst.


    Ich hatte zum demontieren den ganzen Kocher aus dem Kasten geholt.

    Irgendwie habe ich es dann geschafft mit einem zweiten Schlüssel an der Mutter die im Steg ist gegen zu halten. Der Steg lässt sich nämlich etwas weg drücken.

    Aber bloß nicht abrutschen…


    Gruß

  • Hallo Kossojan,

    ich habe wirklich keine Ahnung um was für einen Kocher es sich bei dir genau handelt, hört sich aber so ähnlich an wie meine Starklichtlampe von Petromax. Wenn du ab und an ins Leere pumpst, dann solltest du erstmal die Dichtheit des Pumpenventils prüfen. Das ist ganz einfach. Du versuchst mindestens 1 Bar in den Tank zu pumpen und arretierst die Pumpenstange nicht. Fährt sie ganz langsam wieder von selber weiter heraus, ist dein Pumpenventil undicht u. das liegt an einem ausgehärteten Dichtgummi, oder an einer erschlafften Druckfeder des Ventils, die sich verklemmt ( unwahrscheinlich, Bleidichtung undicht ). Die Wasserdichtheitsprüfungen kannst du dir hier schenken. Wenn noch Kraftstoff aus der Düse spritzt, oder läuft während sie eigentlich geschlossen ist, hat das rein gar nichts mit irgendeinem Messinggazegestopfe, Düse, Düsennadel, Exzenterdrehbetätigung etc. zu tun. Hier ist einzig und allein das Vergaserventil verantwortlich, was ganz unten im Tank sitzt. Auch hier gilt, Gummi ausgehärtet, Feder erschlafft oder in dieser Einheit ( sehr unwahrscheinlich, Gestänge falsch eingestellt ). Ich habe auch viel Fehlbrände erlebt, weil die Mischkammer, oder der Brenner, sich durch Hitze gelöst haben und in der Verschraubung nicht mehr dicht waren. Das ist im kalten Zustand schwer feststellbar. Ich kann nur sagen, in kaltem Zustand darf sich hier nichts superleicht drehen lassen. Wenn eine gelbliche Flamme ensteht, heißt das Sauerstoffarmut. Sollte es hier irgendeinen Düsen- Mischrohrabstand geben, dann auch den überprüfen. Stimmte bei meiner alten Petromax ca. 1967 voreingestellt, um Lichtjahre nicht.

    So, genug von meinem Senf, villeicht hilft ja was.

    Grüße

    Michael

  • Hmm??? Der Brennstoff kann beim Austritt aus der Düse nicht gasförmig , sondern nur zerstäubt sein. Gasförmig wird das Gemisch erst mit Luftzugabe im Mischrohr. Dass nach Abstellen eine kleine Flamme an der Düse stehen bleibt habe ich noch nie beobachten können, aber gut mag ja sein. Brennstoff ist da ja tatsächlich noch und auch ich schließe den Vergaser erst nach Abkühlung, damit es keine Schäden zwischen Düse und Düsennadel gibt.

  • Wenn der Brenner nicht richtig vorgeheizt wurde, kommt aus der Düse kein Gas sondern ein dünner Strahl.

    Gasförmig ist es erst, wenn es heiß genug rauskommt.

    Übrigens sollte man bei den Leisebrennern immer erst dann aufdrehen / pumpen, wenn der Spiritus komplett abgebrannt und die Flamme aus ist, sonst entzündet sich das vergaste Petroleum nicht oben an der Die Kappe sondern unter dem Brenner an der Düse.

    Das hört man aber...


    Warum hier das Petroleum nicht richtig unter Druck aus der Düse spritzt, kann man nur vermuten.

    Wenn das Manometer einigermaßen stimmt und genug Druck vorhanden ist (nicht übertreiben!!!), muss irgendwo etwas verstopft sein.

  • Also eine Flamme an der Düse nach dem abstellen kommt mir seltsam vor, hab ich bei meinen Kochern (sofern sie intakt waren/ sind) noch nicht erlebt.... Kann es sein das die Düse/ der Düsensitz undicht ist und dort permanent eine "Nebenflamme" brennt? Durch deren Abgase/ Sauerstoffentzug wird dann die "volle Power" oben an der Siebkappe nicht erreicht.

    Aber nur eine Vermutung...


    Btw: Ein paar Fotos in Äktschen wären nicht schlecht...


    VG Matthias

  • Hmm??? Der Brennstoff kann beim Austritt aus der Düse nicht gasförmig , sondern nur zerstäubt sein.

    Ich glaube Du hast das Prinzip "Vergaser" in den Lampen bzw. Kochern noch nicht verstanden. Der Vergaser wandelt unter Zuhilfenahme von Wärme (sehr viel Wärme) den flüssigen Brennstoff in gasförmigen Brennstoff um. Dieses Gas tritt dann aus der Düse aus, wird im Mischrohr mit der mitgerissenen Umgebungsluft (deshalb ist der Abstand Düse- Mischrohr wichtig) zu einem zündfähigen Gemisch vermischt und am Glühstrumpf bzw. bei den Kochern z.b. an der Siebkappe verbrannt.

    VG

  • Hallo Kossojan,

    ich habe wirklich keine Ahnung um was für einen Kocher es sich bei dir genau handelt, hört sich aber so ähnlich an wie meine Starklichtlampe von Petromax.

    Es ist ein Geniol-Kocher, steht ia in der Überschrift.

    Vielleicht hast Du ja schon einmal von den BW-Kochern von Geniol gehört?

    In Post #2 hat der Viktor einen Link zu seinem Kocher gesetzt.

    Meine Empfehlung: Dort mal nachschauen.

    Dann erkennst Du ganz beiläufig, daß es sich da viele Begriffe und Ausführungen,

    die Du geschrieben hast, an der Sache vorbei gehen.



    Der Brennstoff kann beim Austritt aus der Düse nicht gasförmig , sondern nur zerstäubt sein.

    Einspruch Euer Ehren!

    Der Brennstoff muß sehr wohl, wie bei den Druckvergaserlampen auch, gasförmig austreten!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Übrigens sollte man bei den Leisebrennern immer erst dann aufdrehen / pumpen, wenn der Spiritus komplett abgebrannt und die Flamme aus ist, sonst entzündet sich das vergaste Petroleum nicht oben an der Die Kappe sondern unter dem Brenner an der Düse.

    Das hört man aber...


    Ja Stephan, das ist ein wichtiger Hinweis.

    Habe ich anfangs auch falsch gemacht.

    Wenn der Brenner heiß genug ist und nichts mehr brennt. Feuerzeug dran halten und auf drehen.

    Ich habe irgendwo auch noch von einer Methode gelesen, mit offenem Ventil und offener Tankschraube vorzuheizen und dann aufzupumpen.

    Ich weiß aber nicht was ich davon halten soll und habe es nie ausprobiert.


    Gruß

  • Vorheizen mit Spiritus mit offener Entlüftungsschraube ist bei den Leise- und Geräuschbrennern normal, aus dem einfachen Grund das die nicht regulierbaren Brenner kein Absperrventil haben.


    Die reguliert man einfach über den Druck.


    Ich persönlich mag die am liebsten, denn je weniger Technik dran ist um so weniger kann kaputt gehen.


    Ich habe selbst einen Geniol Kocher von der Bundeswehr, aber auch einen "normalen" regulierbaren sowie einen nicht regulierbaren Geniol, sowie diverse andere.


    Übrigens, was die Leistung betrifft, einen Liter Wasser habe ich nicht ausprobiert, aber der schwedische SVEA Regulierbrenner hat meinen Kaffee in der Bialetti in 90 Sekunden fertig.


    Hier ein Teil meiner Sammlung:


    4170-8a7af91a-large.jpg

  • …von Vergaser spricht man auch bei Verbrennungsmotoren wo der Kraftstoff flüssig mit Luft vermischt wird...da ist es ab jetzt an der Stelle ein Versprüher/Vernebler :fechten:.

    Neee, Spaß beiseite...nur eine Bezeichnung für mehrere mögliche Verwendungen.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.