Phosphorsäure wundersame Erfahrung beim Entrosten

  • was meinst du mit durchdringen ? Geht das dann nicht mehr mit der Phosphatschicht wenn die Konz zu niedrig ist ? Oder geht nur der Rost nicht weg ?

    In der Technik definiert man eine sogenannte reaktive Grenze. Liegt z.B. eine Säurekonzentration unterhalb solch eines

    Grenzwertes, erfolgt kein vollständiger Reaktionsablauf.

    Ohne hier nun über die Komplexität von chemischen Reaktionen zu sinnieren, sollte man es einfach so machen, wie es

    in der Gebrauchsanweisung steht. Wobei mir nicht bekannt wäre, gelesen zu haben, das 24%

    Phosphorsäure verdünnt werden sollte.


    Praxisorientiert Tips sind eigentlich schnell aufgelistet.

    -Rost mechanisch entfernen soweit wie möglich.

    -Die Teile sollten entfettet sein.

    -Falls erforderlich die Teile in mehreren Durchgängen behandeln.

    -Die Teile mit reichlich Wasser gründlich abspülen.


    Es gibt eigentlich kein Verfahren im Korrosionsschutz, bei dem man noch weniger beachten muss.

  • Ich habe verschiedene lackierte Lölas in die Säure gelegt. Nur bei einer ging der Lack ab. Eine ganz alte beschriftet mit Heidersdorf. Sieht bisschen aus wie Wehrmachtsgrün. Dieser Lack scheint das nicht zu vertragen

    Testsignatur

  • Nitrolacke welche bis in die 1950er Jahre wegen ihrer schnellen Trocknung ohne Einbrennstrecke verarbeitet wurden gelten als wenig Chemikalienbeständig. Ob das aber in dem Fall zutrifft kann ich nicht beurteilen.....

    Heidersdorf hatte aber nach meiner Kenntnis keine brauchbare Lackierstrecke zu der Zeit, insofern könnte das schon sein...

  • Heidersdorf hatte aber nach meiner Kenntnis keine brauchbare Lackierstrecke zu der Zeit, insofern könnte das schon sein...

    heidersdorf, bat, barthel, veb dingsbums, irgendwie sehen die von der Form alle sehr ähnlich aus, teilweise identisch. Und auch wie Kopien von Gustav barthel aus der Vorkriegszeit. Sind das evt alles nur die Reste von der enteigneten g. Barthel fabrik?

  • Sind das evt alles nur die Reste von der enteigneten g. Barthel fabrik?

    Toyota (alles ist möglich).

    Wer's weiss, wird's wissen.

    Wobei ich meinen würde, in Form und Design sowie Funktion sind sich nicht nur Lötlampen sehr ähnlich.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Sind das evt alles nur die Reste von der enteigneten g. Barthel fabrik?

    Nein, bei Jahrzehntelanger Bauzeit und eigener Markung sind das natürlich keine "Reste".


    Das Werk Heidersdorf wurde recht früh Teilbetrieb des VEB Sturmlaternenwerk Beierfeld. Es handelt sich ursprünglich um das Stammwerk von Ernst Hähnel als Produzent von Lötgeräten und Kochern.


    Barthel saß ja in Dresden.

  • Ja, ich verwende auch Phosphorsäure, um Rost zu entfernen. Ich finde, dass dies eine der effektivsten Methoden ist, Rost zu entfernen, ohne das Metall zu beschädigen.


    Normalerweise verwende ich 20 %ige Phosphorsäure, es kann aber auch eine konzentriertere Säure verwendet werden. Je höher die Säurekonzentration, desto schneller wird der Rost entfernt.


    Normalerweise lasse ich das rostige Metall über Nacht in der Säure, aber wenn der Rost sehr dick ist, kann ich ihn auch mehrere Tage lang belassen.


    Nachdem ich den Rost entfernt habe, spüle ich das Metall mit Wasser ab und wische es mit einem trockenen Tuch ab. Anschließend kann ich Farbe oder eine andere Beschichtung auftragen.


    Ich stimme zu, dass Eisenphosphat, das sich nach der Säurebehandlung auf der Metalloberfläche bildet, eine gute Grundierung für Farbe ist.


    Ich denke, Phosphorsäure ist eine großartige Möglichkeit, Rost zu entfernen, und ich empfehle sie jedem, der nach einer wirksamen und zuverlässigen Methode zur Reinigung von rostigem Metall sucht.


    Hier einige Tipps zur Verwendung von Phosphorsäure zum Entfernen von Rost:


    Tragen Sie Schutzkleidung, einschließlich Handschuhe, Schutzbrille und Schürze.

    Arbeiten Sie in einem gut belüfteten Bereich.

    Phosphorsäure nicht mit anderen Säuren oder Laugen mischen.

    Lassen Sie keine Säure in einem offenen Behälter.

    Spülen Sie das Metall nach dem Entfernen des Rosts gründlich mit Wasser ab.


    Hoffe das hilft!

  • Ich habe spontan mal ein altes Messingteil in Phosphorsäure getaucht. Nach ein paar Minuten hat sich die Patina abgebaut. Verdammt schnell. Habt Ihr Erfahrungen in der Richtung ? Hat das irgendwelche Nachteile ?


    Grüße

  • Moin "Grüße"!


    Was soll das für einen "Nachteil" haben? Wenn das Messing dadurch wieder blank wird, ist doch alles in Orndung.

    Ich schieße allerdings nicht mit Kanonen auf Spatzen und benutze lieber Essigsäure 10%ig. Entweder das Teil in die heiße Säure einlegen oder mit Schwamm oder feiner Stahlwolle vorsichtig abreiben. Fuktioniert auch.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • man weiß ja nie, vielleicht entstehen irgendwelche giftigen Verbindungen oder so. Ich bin ja kein Chemiker. Mir ist aufgefallen das das Messing in der Phosphorsäure nicht so schnell rosa wird wie in Zitronensäure. Als die Patina weg war habe ich das noch eine ganze Weile in der Säure gelassen. Erst relativ spät ging das rosa los. Bei Zitronensäure muss ich immer verdammt aufpassen.

  • man weiß ja nie, vielleicht entstehen irgendwelche giftigen Verbindungen

    Also mir wäre die Phosphorsäure schon mehr als "giftig" genug!

    Die größten Nachteile sehe ich hier nämlich beim Umgang mit der Säure selbst,

    nämlich für die eigene Gesundheit ...


    Wie schon geschrieben - um Messing von Dreck zu befreien reicht erst einmal Seifenwasser

    und um es dann glänzig aufzupolieren ein kurzes Bad in Lebensmittel, die sauer sind.

    Zum Bleistift Zitronensäure ca. 5% konzentriert oder verdünnte Essigessenz 5-10%.

    Danach mit milder Seifenlauge abspülen und mit ganz feiner Stahlwolle (Körnung 0000)

    ohne großen Aufpreßdruck blankpolieren - alternativ Elsterglanz, Sidol oder ähnliches.

    Aber Phosphorsäure ...???

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Messing bestaht aus Kupfer und Zink, wobei letzteres das wesentlich unedlere Metall ist. Also wird in gewissem Umfang etwa Zinkphosphat in Lösung gehen.

    Das ist nicht weiter gefährlich, nur lecken sollte man daran nicht. 8o

    Die rosa Färbung dürfte durch die Reduktion zu Kupfer entstehen, aber das passiert m.E. nur, wenn man die Säure zu lange einwirken läßt. Hängt aber auch von der Art der Messinglegierung selbst ab, meine ich.


    Zur Messing-Oxidation schreibt Wikipedia:

    "Messing läuft an und wird matt und bräunlich (Oxidation). Ein Hausmittel zum Entfernen ist ein Brei aus Zitronensaft und Salz oder Natron als schonendes Schleifmittel. Gegen Anlaufen schützt eine Lackierung mit Zaponlack. Wie an allen Kupfermaterialien bildet sich Grünspan durch Kontakt mit Kohlendioxid und Schwefeldioxid aus der Luft. Entfernt werden kann Grünspan durch Tränken mit Petroleum und Abreiben."


    > Bei Zitronensäure muss ich immer verdammt aufpassen.

    Wie geschrieben: versuch's mal mit Essig! Aber aufpassen bei grünen Ausblühungen - das ist Grünspan (Kupferacetat), in der ist giftig. Deshalb nach der Essigbehandlung gut mit Wasser spülen!


    Micha.


    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Bei Zitronensäure muss ich immer verdammt aufpassen.

    Vitamin C-Brause ist nüscht anderes.

    Zitronensäure wird auch zum Konservieren im Lebensmittelbereich hergenommen

    oder zur Geschmacksverbesserung oder zum Entkalken ...


    Egal ob Essig oder Zitronensäure oder jede andere Säure:

    Die Konzentration macht die Gefährlichkeit aus.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Also mir wäre die Phosphorsäure schon mehr als "giftig" genug!


    Aber Phosphorsäure ...???

    Gut, Phosphorsäure steht als Lebensmittelzusatz in der Kritik: https://utopia.de/ratgeber/pho…zusatzstoff-wissen-musst/


    Ist aber in Cola und anderen Limonaden als Säuerungsmittel drin. In entsprechender Verdünnung und mit vernünftigen Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzbrille und Gummihandschuhe eher kein Problem.


    Viele Grüße,

    Dierk

  • "Vitamin C" (Ascorbinsäure, C6H8O6) ist keine Zitronensäure (Citronensäuremonohydrat (C6H8O7 · H2O))!


    =O


    Micha.

    Stimmt!

    Mein Fehler. :wallbash:

    Die Zitronensäure wird bei manchen Vitamin C - Produkten (Brause ...) extra zugegeben (zum säuern).

    Hab's vorhin bei Lege im ZDF-info (besser essen) gesehen und dabei ist mir mein Irrtum aufgefallen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Laß mal: Lege ist geil! Den kann ich stundenlang gucken! :done:


    Da wird endlich mal gezeigt, was manche Lebensmittelhersteller so an billiger Chemie zuammenpanschen und uns teuer als Nahrungsmittel verkaufen.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Tach,


    ... Ist aber in Cola und anderen Limonaden als Säuerungsmittel drin. In entsprechender Verdünnung und mit vernünftigen Sicherheitsvorkehrungen wie Schutzbrille und Gummihandschuhe eher kein Problem.


    Viele Grüße,

    Dierk


    ... muß ich jetzt beim Cola trinken eine Schutzbrille aufsetzen?? :/:naughty:


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus