Ersatz für Bleidichtungen

    Hallo Leute,


    seit einiger Zeit gibt es bei Weichloten zunehmend Verwendungsverbote für Blei. Es ist schwer geworden bleihaltige Lote aufzutreiben. Hinter den Kulissen sind angeblich totale Verwendungsverbote und Verkaufsverbote im Gespräch. So wie ich die Ökos einschätze werden die das früher oder später durchsetzen. Was machen wir dann mit den mit Blei abzudichtenden Stellen? Kennt Ihr einen Ersatz dafür ? Ansonsten würde ich mir noch irgendwo eine Rolle Dachdeckerblei besorgen, zur Not aus Polen ebenso wie Bleilhatiges Lot für Restaurierungen.


    Grüße

    Zitat von petro.wolf

    Ansonsten würde ich mir noch irgendwo eine Rolle Dachdeckerblei besorgen, zur Not aus Polen

    …schon lange passiert…ich mache mir generell (weil schnell und billig) viele Dichtungen selber und komme die nächsten Jahre locker hin…gibts sogar in der Restekiste beim Dachdecker um die Ecke für einen Plausch oder einen Obolus in die Getränkekasse.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

    Moin,

    Das schädliche beim Arbeiten mit stark bleihaltigen Loten sind die Dämpfe!

    Dazu kommen dann noch freiwerdende Flussmittelgase.

    Selbst bei einer guten im gewerblichen Bereich vorgeschriebenen Absaugung bekommt man immer noch

    genug davon ab.

    Deshalb ist die Reduzierung des Einsatzes von stark bleihaltigen Loten unter den Aspekten des Arbeits bzw.

    Gesundheitsschutzes sinnvoll.


    Wobei es durchaus auch in begründeten Ausnahmen erlaubt ist, weiterhin mit stark bleihaltigen Loten zu arbeiten.

    Z.B. bei der Reparatur älterer Elektronik oder an sicherheitsrelevanten Bauteilen, bei denen zu Funktionssicherung

    bestimmte Lotqualitäten verwendet werden müssen.


    Beim verarbeiten von festen Bleiplatten treten solche gesundheitlichen Gefährdungen nicht auf.

    Deshalb wird in diesem Bereich wohl absehbar nichts reglementiert werden.


    Mit "Öko" haben solche Dinge überhaupt nichts zu tun! Hierbei geht es um den Schutz der Gesundheit von

    meist gewerblichen Arbeitnehmern.


    Mir ist dabei nicht ganz klar, wer denn diese Ökos sind, welche da eingeschätzt werden.

    Aber ich traue mich nicht, dies zu erfragen. Sind wahrscheinlich irgendwelche Spaßbremsen, die einem alles

    verbieten, damit nachfolgende Generationen noch einen bewohnbaren Planeten erleben.

    Zitat von Wüstenfuchs

    Moin,

    Das schädliche beim Arbeiten mit stark bleihaltigen Loten sind die Dämpfe!

    Dazu kommen dann noch freiwerdende Flussmittelgase.

    Blei hat einen Siedepunkt von 1700 Grad, was soll da bei eine Lötspitzentemperatur von 370 Grad verdampfen ? Nur das Kolophonium und das ist nicht sonderlich schädlich. Wenn du dagegen Blei anfasst bleibt was an den Fingern kleben. Beim Essen nimmst du das u.U. auf. Ein Totalverbot halte ich persönlich für Unfug. Beim Handlöten verarbeitet sich Bleifrei extrem schlecht und man muss spzielle Flussmittel nehmen wo die Gase dann sehr ungesund sein können.Also nichts gewonnen für den Löter.

    ich war mal Sportschütze im Luftdruckwaffenbereich. Habe bestimmt 5000 Diabolos angefasst bzw geladen.

    Dort wird ja auch schon auf Alternativen zurückgegriffen…
    Ich bin der Meinung, dass es irgendwann mal genung ist mit den Verbesserungsvorschlägen unserer Obrigkeiten. Wir haben weltweit ganz andere Probleme.

    petro.wolf


    Und wie kriegen wir jetzt eine Antwort für Dich hin?

    Die geht es möglicherweise um die #90 - oder?


    Also, meiner Einer hat diesbezüglich vorgesorgt.

    Voraussichtlich werde ich bis zu meinem Lebensende keine Not mehr leiden.

    Außerdem hebe ich meine alten #90 alle auf.

    Werde mir demnächst eine Form schnitzen, worin ich die dann regneriere.


    Große Sorge macht mir das Bleiverbot in Bezug auf Silvester ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

    Zitat von Leif176

    Ich bin der Meinung, dass es irgendwann mal genung ist mit den Verbesserungsvorschlägen unserer Obrigkeiten. Wir haben weltweit ganz andere Probleme.

    Und nach der nächsten suggestiven Monitor-Reportage über krebskranke Werktätige kriegen diese Obrigkeiten dann wieder den geballten Shitstorm ab und die Politikverdrossenheit wächst, weil sie arbeitsschutzrechtliche Probleme zu lange nicht anpackten, weil sie ja so abgehoben, wirtschafthörig oder korrupt sind. Wie man's macht ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

    genau z.B. die #90. ich meine ich hätte aber auch schon Pumpenventile aus Blei gesehen. Wer weiss was noch in zukünftigen Geräten drinsteckt an Blei. Wie machst du die Form ?


    Grüße

    Wolf

    Zitat von polaris1977

    Und nach der nächsten suggestiven Monitor-Reportage über krebskranke Werktätige kriegen diese Obrigkeiten dann wieder den geballten Shitstorm ab und die Politikverdrossenheit wächst, weil sie arbeitsschutzrechtliche Probleme zu lange nicht anpackten, weil sie ja so abgehoben, wirtschafthörig oder korrupt sind. Wie man's macht ...

    Nee, in der Produktion ist schon 100% alles Bleifrei. Wen es erwischt sind die Reparateure und Hobbyisten, also fast nix. Bleiverbot ist da nur show.

    Zitat von petro.wolf

    Pumpenventile aus Blei gesehen

    :?::?::?:


    Du meinst sicher die Dichtungen dafür.

    Ja, die sind ebenfalls aus Blei.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

    Zitat von t.klebi

    Wasser verdunstet, geht also vor Erreichen des Siedepunktes in die gasförmige Phase über. Metalle tun dies nicht.

    Bei 300° C, in flüssigem Zustand, schon!


    Stichwort "Dampfdruck"!


    Giesserei-Praxis


    Blei ist in den Kurven zwar nicht enthalten, das gilt dafür aber entsprechend!


    Das mag ungewohnt und fern der eigenen Anschauung sein, aber nimm mal Quecksilber, das bei Raumtemperatur flüssig ist und einen entsprechend viel niedrigeren Dampfdruck aufweist!

    Das Zeugs muss abgeschlossen oder unter Wasser gelagert werden, damit es nicht nennenswert gasförmig in die Luft gelangt, was zu schweren Vergiftungen führen würde!


    P.S.:

    Ich sehe gerade, Blei scheint tatsächlich eine Ausnahme zu sein und erst bei sehr viel höheren Temperaturen einen nennenswerten Dampfdruck zu entwickeln.

    https://pureadmintest.unileobe…lichtbogenofenst_uben.pdf


    Wenn jedoch Lötwasser und damit PbCl2 ins Spiel kommen, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus, weil diese Verbindung wohl einen erheblich niedrigeren Dampfdruck erzeugt.


    Alles mit Vorbehalt, das habe ich gerade so beim Überfliegen herausgefunden, bin kein Fachmann in dieser Hinsicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Ramses226 ()

    Zitat von petro.wolf

    Blei hat einen Siedepunkt von 1700 Grad, was soll da bei eine Lötspitzentemperatur von 370 Grad verdampfen

    Jeder, der mal in einer Bleihütte war und die zentimeterdicken Ablagerungen, an den Absaughutzen über den Schmelztiegeln und Gießeinrichtungen gesehen hat (wo lediglich mittlere 3-stellige Temperaturen herrschen), käme nicht im Traum auf die Idee, darüber zu lamentieren ob Blei nun erst bei 1700°C gefährlich wird oder nicht... :rolleyes:



    Wenn wir dann mal davon absehen, dass die von dir genannten 1700°C auch noch falsch sind (der tatsächliche Siedepunkt ist um einiges höher!), liegt das Hauptproblem in dieser Diskussion nicht im durch verdampfung gasförmig gewordenem Blei - sondern in den mikroskopisch kleinen Bleitröpf'chen (bzw. Stäuben), die im (Löt)Rauch mitgerissen und dann eingeatmet werden...


    ...und dazu brauchen wir keine 1700°C - sondern da reden wir bereits über Temperaturen von weniger als der Hälfte (!!!) der von dir ins Spiel geworfenen 370°C =O

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!