Petromax 500 Flammen an der falschen Stelle!?

  • Guten Morgen!

    Ich bin neu im Forum und hatte davor nie eine Petroleumlampe. Aber ich bin Autoschrauber, also technisch nicht ganz blöd. Glaube ich😃. Jedenfalls habe ich eine hk500 in Onkels Keller gefunden, aufpoliert mittels Petromax Politur, zerlegt und ĂŒberholt mittels Petromax Verschleißteile Set und befĂŒllt mit Petromax Alkan. Hat mich interessiert das Projekt...


    Die Lampe hĂ€lt Druck, auch tagelang - und ich kann sie zĂŒnden (lieber ohne Druck, mit Spiritus). Der GlĂŒhstrumpf geht dann an, aber er schlĂ€gt Flammen anstatt zu glĂŒhen. Außerdem habe ich einen Brandherd neben dem GlĂŒhstrumpf, im Bereich der DĂŒse. Auf den Photos anbei zu sehen. Und nach dem Abdrehen ist dann alles in der Lampe recht saftig vom Petroleum. Kann mir jemand Tipps dazu geben? Ich stehe an.


    Anm.: Der DĂŒsenabstand sollte mit 14,2mm richtig eingestellt sein! Der Sechskant rund um die Vergasernadel (also die DĂŒse) sitzt fest, hat aber keine Dichtung. Das wundert mich, es war aber auch vorher keine dort - und ist auch nicht auf den Explosionszeichnungen.

  • Das sieht ganz danach aus, daß die DĂŒse mit dem Sechskant nicht ganz zum Vergaseroberteil abdichtet. Dann tritt dort Petroleum aus und sorgt fĂŒr die unkontrollierte Flamme. Ganz typisch ist die Flammenbildung ĂŒber der AußenflĂ€che das Innenmantels, wo es drauflĂ€uft/spritz und dann verbrennt. Das Petroleum fehlt dann natĂŒrlich da wo es hinsoll und die Gemischbildung ist infolge des Druckverlustes am Nebenausgang auch nicht richtig.


    Das kommt grade bei grundĂŒberholten Kellerfunden u.Ă€. öfter mal vor, wenn eine neue DĂŒse in einen Alten Vergaser kommt oder auch wenn eine an sich noch gute alte DĂŒse nach Reinigung wieder rein kommt. . Eine Dichtung ist da wirklich nicht vorgesehen, die DĂŒse dichtet selber ĂŒber Kontakt mit der Buchse ab oder soll es zumindest. Da kann dann im Kleinen irgendwas nicht stimmen, sei es zufĂ€llige Kumulation von Fertigungstoleranzen, Leichte Verformung in der Buchse oder ein Fehler an der DĂŒse, irgendwo ungĂŒnstig eine Ablagerung oder Dreck an den KontaktflĂ€chen oder Gewinden.


    Manchmal hilf bei spontaner UnvertrĂ€glichkeit einfach eine andere DĂŒse auszuprobieren. Sonst noch man gezielt dort reinigen, ggf. im Ultraschallbad und/oder die KontakflĂ€chen leicht ĂŒberpolieren. Manche, u.a. ich, verwenden an der DĂŒse gerne Kupferpaste, andere lehen das vehement ab und schwören auf Kernseife. Beides hilft beim festen Reinschrauben und hilft erstmal abdichten, bis sich das ggf. unter BetriebswĂ€rme zurechtzieht.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo,

    ich wĂŒrde auch auch auf den Dichtsitz der DĂŒse tippen.

    Das kann man leicht feststellen in dem man die DĂŒse abschraubt, die DichtflĂ€che am Vergaseroberteil und an der DĂŒse mit einem wasserfesten Stift (umgangssprachlich Eddi...) anmalt und nach kurzer Trocknungszeit die DĂŒse wieder normalfest montiert.

    Beim erneuten Entfernen sieht man sofort wo die DichtflÀchen getragen haben und wo nicht.

    Mit einer Schmirgelfeile kann man das wieder ebnen und die Prozedur wiederholen bis der Filzstiftsrich gleichmĂ€ĂŸig um die DĂŒse beim Einschrauben abgetragen wird.


    Anschließend sollte das ohne irgendwelche "Zusatzstoffe" dicht sein.


    Am besten gleich zu Beginn dieser PrĂŒfung eine neue DĂŒse verwenden, durch zu festes Anziehen wird diese mal gerne verbogen und dichtet dann auch nicht mehr.


    Auf jeden Fall sollte die FlĂ€che am Vergaseroberteil keine ringförmigen oder sonstige AbdrĂŒcke haben, sondern eben und glatt sein.


    Viel Spaß beim Basteln


    Gruß Jo

  • Erstmal vielen Dank fĂŒr die flotten Antworten!


    Ich verbrenne zwei bis drei SchĂ€lchen Spiritus, dann beginnt der Strumpf zu glĂŒhen. Den Brenner habe ich nur einmal probiert. Das gab zu viele Flammen =O.


    Ja, die DĂŒse war Teil des Sets, also habe ich sie getauscht - also auf den alten Vergaser geschraubt. Leider habe ich die alte DĂŒse bereits entsorgt. AnfĂ€ngerfehler. Aber dann forsche ich mal in diese Richtung weiter!

  • Ja, die DĂŒse war Teil des Sets, also habe ich sie getauscht - also auf den alten Vergaser geschraubt.

    An sich auch nicht flach, oft sind bei Altfunden die DĂŒsen ausgelĂŒngelt und das macht dann wieder andere Probleme bei der Reaktivierung. Wirklich entsorgen wĂŒrde ich solche Kleinteile nie, nehmen ja kaum Platz ein und man kann sie im Zweifel immer noch mal beim Schrauben als als Dummie oder Platzhalter verwenden oder als GewindefreirĂ€umer. Aber i.d.R. lĂ€sst sich das Problem recht schnell und effektiv hinkriegen. Übrigens: DĂŒsen aus neuerer Produktion vorher immer mal optisch auf Grate an der Bohrung oder Fehler im Innenkonus kontrollieren, da gibt er gerne mal MĂ€ngel die dann weiter Störungen bringen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Zum Vorheizen ...

    Das Alkan hat eine bekannt hohe ViskositĂ€t und lĂ€ĂŸt sich in Druckvergaserlampen

    manchmal schwer auf Trab bringen, sprich es braucht lange Vorheizzeiten,

    vor allem bei kĂŒhler Witterung mit Temperaturen unter Zimmer-Temperatur.


    Dochtlampen mögen das zÀhe Alkan ohnehin nicht.


    Nur so am Rande meine 10 Cent dazu.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    RĂŒdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Aha, ich dachte eigentlich mit dem hauseigenen Alkan den besten Brennstoff gekauft zu haben! Was soll ich sonst einfĂŒllen? Und, wenn wir gerade davon sprechen, was soll in die Dochtlampe? Da habe ich nĂ€mlich auch eine gefunden.

  • Aha, ich dachte eigentlich mit dem hauseigenen Alkan den besten Brennstoff gekauft zu haben! Was soll ich sonst einfĂŒllen? Und, wenn wir gerade davon sprechen, was soll in die Dochtlampe? Da habe ich nĂ€mlich auch eine gefunden.

    GrillanzĂŒnder aus den schwarzen Flaschen.

    Muß aber das "explodierende Lunge" Symbol drauf sein und bei Inhalt C10-C13 oder C11-C14 drauf stehen. Von dem Biozeugs oder Lampenöl die Finger lassen.

  • Alkan ist wohl auf Handhabungssicherheit und Lagersicherheit ausgerichtet, weniger auf Bettrieb und den ggf. auch unter ungĂŒnstigen Bedingungen. Es gibt auch "Lampenöl" das geht, es sollte halt in dem genannten Bereich der KettenlĂ€ngen sein, möglichst nicht ĂŒber C16. Bei Frischluftsturmlaternen oder Rundbrennerlampen darf es sogar gerne mal etwas höher sein, da die mit C10-C13 im Zweifel "zu gut" brennen, also mit zu hohem Blauanteil in der Flamme. FĂŒr Vegaserlampen ist es vergleichsweise egal, da hat flĂŒchtigerer Brennstoff aber halt Vorteile beim Vorheizen und bei Betrieb in kĂ€lterer Umgebung. Wenn man beide Bauarten regelmĂ€ĂŸig benutzt, lohnt es sich also durchaus, da 2 Brennstoffe vorzuhalten, mit de Option je jeweils auch fĂŒr die anderen benutzen zu können.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Vorsicht!

    Bitte das Thema "Brennstoff" nicht weiter vertiefen!!!


    Sonst gibt es berechtigter Weise Mecker von "oben"

    und ein Schloß oder den Radiergummi.


    Zu geeigneten Brennstoffen unbedingrt die Forensuche nutzen,

    am besten Chips und GetrÀnk dabei stellen - wegen dem vielen Lesestoff!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    RĂŒdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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  • Hallöchen Chevrolet


    Vielleicht tritt nur flĂŒssiger Petroleum aus die DĂŒse weil: zu wenig vorverwĂ€rmt ist, samt völlig zugekoksten Vergaser? :/


    Lösung:

    Vergaser reinigen mit Bowdenzug.

    LÀnger vorverwÀrmen.


    Viel Erfolg!


    MfG aus Belgien,

    Christophe :rauch:

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, HipĂłlito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Ich habe Vergasernadel und -DĂŒse durch Neuteile ersetzt. Und ich bezweifle, dass die Lampe viel - wenn ĂŒberhaupt - verwendet wurde. Das zugekokste halte ich daher fĂŒr unwahrscheinlich.


    LĂ€nger vorheizen wĂŒrde ich gerne, aber es fĂ€ngt oben zu brennen an nach der zweiten Schale Spiritus. Auch ohne pumpen. Ich kann das nicht hinauszögern.


    P.s. Ich wollte wirklich keine Brennstoff Diskussion starten. Mein Problem sollte wohl weder mit Alkan noch mit was anderem (passenden) auftreten....

  • LĂ€nger vorheizen wĂŒrde ich gerne, aber es fĂ€ngt oben zu brennen an nach der zweiten Schale Spiritus. Auch ohne pumpen. Ich kann das nicht hinauszögern.

    Dann mußt Du den Vergaser vor dem Starten durch Drehen des Handrades (>> betĂ€tigt das Ventil) auf "an" leerlaufen lassen. Oder besser nur durch Druckablassen löschen und danach die Schraube offen und das Ventil auf an lassen, wenn sie nicht grade transportiert oder rapidgestartet wird. Möglicherweise reicht das schon. Der Flammenschlag sieht mir allerdings etwas zu ĂŒppig aus, um nur davon zu kommen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Guten Morgen,


    Nur zur Sicherheit - um Bedienungsfehler auszuschließen: Ich muss vor dem AnzĂŒnden (mittels Spiritus) die Druckablassschraube schließen und das Handrad öffnen. Anders geht's doch gar nicht, oder?!


    Und zum Abdrehen das ganze umgekehrt, Handrad zu und Ablassschraube auf.


    Aber ich verstehe was ihr meint: Wenn ich unten offen lasse baut kein Druck auf, d.h. ich kann lÀnger vorheizen. Bei den aktuellen Bedingungen von min. 20 Grad sollten zwei SchÀlchen Petroleum aber reichen, oder? Ich gehen also zunÀchst mal der Undichtigkeit nach!

  • So funktioniert es - im Normalfall ohne "flammendes Inferno"...

    Abstellen: Handrad offen lassen (Pfeil nach unten), nur Manometerschraube öffnen - also Druck ablassen - mit offener Schraube lagern.

    Starten: Erste Schale Spiritus im gelagerten Zustand abbrennen. Nach halbem Abbrand der zweiten Schale, Mano-Schraube schließen. Nun baut sich durch ErwĂ€rmung etwas Druck auf, der Brennstoff in den Vergaser drĂŒckt, dort verdampft und gasförmig durch die DĂŒse kommt.


    Bei deiner Methode kam der Brennstoff durch den noch zu kalten Vergaser FLÜSSIG nach oben und verursachte nach DurchzĂŒndung die bekannte Schweinerei...


    Die Tipps zum DĂŒsensitz und Brennstoffwahl kann ich auch nur bestĂ€tigen.


    VG JĂŒrgen

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Moin,

    ich lasse die Ablassschraube und das Handrad immer auf beim Vorheizen. Beim Handrad meine ich: auf = Betriebsstellung. So lagere ich meine Lampen auch und es kann kein Brennstoff vom letzten Betrieb/Startversuch im Vergaser stehenbleiben. Durch das Geöffnete Fußventil lĂ€uft dieser einfach in den Tank zurĂŒck. Beim Vorheizen kann auf diese Weise auch nicht durch thermische Ausdehnung Brennstoff vorzeitig in den Vergaser steigen, weil die Ablassschraube ja geöffnet ist und sich kein Druck aufbauen kann im Tank. Im Grunde betĂ€tige ich das Handrad nie- außer zum Reinigen der DĂŒse. Es steht immer auf AUF!

  • Ich bin neu im Forum und hatte davor nie eine Petroleumlampe

    
kein Problem, durch den Umgang mit den Leuchtteilen lernt man was die wollen oder auch nicht. Paar FehlschlÀge hat jeder schon erlebt.

    Ich verweise gerne auf die Dateien hier in Beitrag 17. Ich finde, die sind ein prima Einsteigerleitfaden aber leider eben nicht oben als "Standard" angepinnt.


    Viel Erfolg.

    GrĂŒĂŸe Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschĂ€ftigt, kommt aber kein StĂŒck weiter.