Eine Montags Butterfly

  • Hallo Forum!



    Ich habe mal wieder eine Butterfly erwischt.

    Eine mit Knickvergaser, aus Messing, also etwas, das bei vielen einen guten Ruf genießt.


    Ich muss zugeben, an den Butterfly Lampen gefällt mir nicht alles, SO begeistert bin ich nicht mehr, seitdem ich die Dinger näher kenne.

    Die Pumpe ist ein merkwürdiges Konstrukt. Die Ledermanschette sitzt lose auf der Stange, die Dichtigkeit wird wohl durch eine gewisse Formschlüssigkeit Messing an Messing erreicht.

    Man spart sich damit die Arretierung der Pumpenstange wie bei Petromax und den chinesischen Lampen.


    Da ich an dieser Stelle gerne einen integrierten Pumpenadapter einbaue, stört mich das umso mehr.

    Das Anfertigen der Ersatzdichtungen für das Pumpenventil ist bei einer Butterfly Lampe eine besondere Herausforderung!


    Die Einstellung des Düsenabstandes über die Muttern mag solide sein, aber nachträglich dürfte das auf Kosten des Glühkörpers gehen.


    Wie auch immer, die Butterfly Lampen sind in gewisser Hinsicht Exoten.

    Und ich hatte Gelegenheit eine mit interessanter Vergangenheit zu erwerben.


    Die früheren Eigentümer haben nämlich einige Jahre in Indonesien verbracht und diese Lampe dort als Souvenir gekauft.

    Allerdings gibt es in Indonesien nicht überall elektrisches Licht.

    So brachte diese Lampe durchaus einen Nutzen.


    Die Besitzer meinten, sie hätten die Lampe öfter leuchten lassen, sie schaut allerdings noch recht gut aus, geleuchtet hat sie ohne Zweifel, aber die Haube ist z.B. auch praktisch gar nicht angelaufen.

    Ja gut, die Lampe leuchtet mit 350 HK, erzeugt so wohl nicht ganz so viel Wärme wie eine mit 500 HK.


    Ich habe die Lampe in ziemlich schmutzigem Zustand erhalten, besonders der Tank hatte Schmieren, wobei ich mir noch nichts gedacht habe.


    Das ließ sich recht effektiv mit meinem Lieblingslösungsmittel, Brennspiritus, entfernen, war aber hartnäckig.


    Mein Fehler war bei der Lampe, daß ich es mit dem Leuchten nicht eilig habe und sie nach meinem Schema überhole.

    Also komplett zerlegt, den Tank mit Brennspiritus gespült Vergaser gereinigt, Pumpenventil auf Dichtheit geprüft, dicht war es natürlich nicht.


    Und da hatte ich schon meinen ersten Pferdefuß!

    Das Ventli bekam ich dicht, den Schacht nicht.


    Im Pumpenzylinder aus recht dünnem Messingblech ist das Ventil eingeschraubt.

    Nicht direkt im Blech, sondern es ist eine Gewindebuchse unten im Pumpenzylinder eingepresst oder -gelötet.

    Und da pfiff es durch!


    Löten wäre die ieale Lösung gewesen, aber ich hatte keine Lust und nicht die Möglichkeiten, die Pumpe aus- und wieder einzubauen.

    Erste Idee war ein passender O-Ring aus FKM mit passend angefertigter Scheibe.

    Ein Test mit einem Ring aus gewöhnlichem Gummi funktionierte, aber erst nach sehr kräftigem Anknallen des Ventils.

    Also besorgte ich mir um 0,5 mm dickere O-Ringe.


    Aber ach!

    Ich konnte das Teil so nicht dichtbekommen.

    Ich nehme an, daß ich das Problem so verschlimmert habe.

    Die Wandungen sind dünn und werden über den Ring belastet.


    Nächster Versuch war, nachdem ich mir ein 18,5 mm Locheisen besorgt habe, eine sehr passende Dichtung anzufertigen.

    Ich bekam das ganze schon sehr dicht, aber nicht 100%ig.


    Letzte Idee war Sekundenkleber, nachdem ich recherchiert habe, daß das Zeugs recht krafstoffresistent ist.


    Also Punpenventil mit Gummidichtung dazwischen eingeschraubt, schließlich wollte ich auch in Zukunft die Möglichkeit haben, das Ventil zu wechseln.


    Mit Hilfe einer alten Fahrradspeiche den Sekundenkleber zielgenau an die richtige Stelle fließen lassen.

    Und mithilfe eines Adapters Luft in den Tank gefüllt (bei offenem Füllstutzen), um den Kleber in die Undichtigkeiten zu pressen.

    Dann den Kleber einige Tage härten lassen.


    Beim nächsten Test war das System wieder recht undicht, aber zum Glück am Ventil. Die Sekundenkleberdämpfe haben die Dichtungsoberfläche beschädigt, so daß ich eine neue Dichtung anfertigen musste. Welch Freude!


    Jedenfalls hat der Sekundenkleber das Problem beseitigt!


    Dann war die Lampe fast fertig.

    Es stand noch der Drucktest im Wassereimer aus.


    Und oh weh!

    Der Tank hat einen kleinen Riss.


    Ja, ich habe hier über Reparaturmöglichkeiten gelesen, Bootslack z.B.

    Am besten wäre es zu löten.


    Ich habe mit solchen Tanks aber keinerlei Erfahrung. Einen Brenner möchte ich da nicht dranhalten, weil die Stelle dann sicher unschön anläuft.

    Bringen Heißluftpistolen genug Wärme zum Weichlöten??


    Eine Idee wäre, den Tank unter Unterdruck zu setzen, damit das Lot besser in den Riss eindringt.

    Aber ich fürchte, daß der Boden mit dem Rest des Tanks verlötet ist.

    Weiß das jemand?

    Die Gefahr besteht, daß man so mehr kaputtmacht, als repariert.


    Eine Idee, den Versuch wäre es wert, den Tank unter Unterdruck zu setzen und wieder mit Sekundenkleber zu behandeln.

    Schlimmer als nicht funktionieren kann es ja nicht.


    Da muss ich aber noch einige Vorbereitungen dazu treffen.

    Und noch einmal genau schauen, wo der Riss ist und ob er ein Einzelstück ist.

    Der Riss ist zwar sehr klein, er ist aber unter einer Einschlaglupe gut zu erkennen.


    Solche Risse hätte ich eher bei uralten Messinglampen erwartet.

    In meinen Augen hat da die Qualitätssicherung versagt.


    Ankunftzustand:


    Das hätte mich eigentlich warnen müssen:


    Knickvergaser:


    Ich hätte mir viel Arbeit sparen können, wenn ich den Tankdichtigkeitstest viel früher durchgeführt hätte und nicht erst, als die Lampe fast fertig war.


    Aber wahrscheinlich behalte ich die Lampe nun doch...



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Hallo Ramses.

    Es kommt auch immer darauf an wo die undichte stelle ist.

    Wenn Sie unten am Tank ist,wird eher die lötnaht am Boden aufgehen .

    Deshalb nehme ich Bootslack

    Wer weiß, wie lange schon der riß im tank ist,und nur durch schmodder dicht war?

    Am besten wäre es von innen zu löten.

    Nein eine kleine Flamme ist besser,da punktgenau


    Coronasivert

  • Hallo Coronasivert!


    Vielen Dank für Deine Antwort!


    Ich habe heute noch einmal Druck auf den Tank gegeben.

    Der Schacht hält (bis jetzt) absolut dicht, was ja erfreulich ist.


    Es scheint sich noch Flüssigkeit im Tank zu befinden, jedenfalls traten am Riss Bläschen auf, so daß ich den sichtbaren Riss nun auch als die Undichtigkeit identifizieren konnte.


    Wenn Sie unten am Tank ist,wird eher die lötnaht am Boden aufgehen .

    Habe mir das jetzt genauer angeschaut.

    Ja, der Riss zieht sich durchaus bis in den Falz.

    Unter dem 'M' von "Trade Mark", unterm rechten Balken des Ms.

    Wenn man es weiß, dann erkennt man es auch ganz gut.


    Mit Wärme gehe ich da lieber nicht dran.


    Ohne, daß ich jetzt groß praktische Ahnung hätte:

    Punktförmige Flamme, Metalle leiten die Wärme recht gut, und man muss die Stelle schon gut über den Schmelzpunkt des Lots erwärmen.

    Punktförmig, das kenne ich von der Schweißtheorie, verursacht Spannungen im Material, was zu weiteren Rissen führen kann.


    Ich werde es erst einmal mit Sekundenkleber versuchen. Dazu muss aber die Flüssigkeit zumindest halbwegs aus dem Tank.

    Ich war heute im Baumarkt und habe mir ein Stück passenden Schlauchs gekauft, womit ich den Tank über den Pumpenschacht unter Unterdruck setzen kann.


    Hat eigentlich schon mal jemand versucht, solche undichten Stellen aufgrund von Rissen mit einer (Hohl-)Schraube zu reparieren?

    Risse sind blöd, weil sie die Angewohnheit haben, sich auszubreiten.

    Bohrt man die betreffende Stelle aus, dann ist der Riss weg und man kann das Loch mit einer Schraube definiert dichten.

    Hohlschraube, dann hat man eine zusätzliche Anschlussmöglichkeit.


    Natürlich funktioniert die Methode nicht an allen Stellen.

    Sollte ich aber soweit kommen, daß der Tank nicht zu retten ist, dann wäre auch das einen Versuch wert.


    Das ist das Schöne am Reparieren! Man hat soooo viele Möglichkeiten! :]



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Wenn du zuviel Hitze auf den Tank gibst,kann folgendes passieren: er läuft blau an/ nicht gewollt/erwünscht.

    Rapidstuzen,oder einfüllstuzen entlöten sich,und fallen in den Tank, ist auch nicht gut.

    Denkt immer daran: so einfach wie möglich zu reparieren.

    Die Lampen leuchten nicht jeden Tag.

  • Hallo,

    höchstwahrscheinlich gibt es bei den Butterfly-Lampen - wie auch generell bei vielen anderen Lampen auch -

    Unterschiede in der baujahrbedingten Fertigungsqualität aufgrund verschiedener Produktionsstandorte oder ähnliches...


    Ich würde mal schätzen, das ein Petromax-Knickvergaser nicht ganz so oft anzutreffen ist

    und deshalb als etwas besonderes angesehen wird.

    Technische grosse Verbesserungen vermute ich an diesem Bauteil eher weniger,

    lasse mir aber auch gerne das Gegenteil erklären, falls dem so ist ;-)


    Ich habe auch eine Pumpe mit Spiel an der Manschette und Abdichtung beim hineindrücken der Pumpe...


    Eine gut funktionierende Pumpe ist genauso bequem zu bedienen,

    man braucht keinen Adapter und vor allem verbleibt nicht so viel anliegender Restdruck im Pumpenschacht...


    Du meinst wahrscheinlich die Einstellung des Mischrohrabstandes mit 2 Muttern oder?

    Nach einmaligem einstellen muss man da eigentlich gar nicht mehr so oft rangehen...


    Brennspiritus enthält Wasser und falls im Tank irgendwas aus Stahl gefertigt ist,

    fängt das an zu rosten, ich nehme Aceton zum reinigen, der ist kräftiger

    und der Rest verfliegt auch wieder schneller nach dem ausleeren, stinkt eben...


    Das Problem beim Sekundenkleber ist, dass er extrem hart wird

    und sich bei Vibrationen und/oder Druck im Tank wieder lösen kann,

    wenn er nicht auf einer absolut sauberen, angerauhten Oberfläche,

    wo er sich ausreichend festhalten kann bombenfest sitzt.


    Den Pumpenschacht würde ich auslöten, um mal zu schauen, wo der Schuh drückt.

    So kann man dann wirklich mal alles anschauen und vielleicht hat sich der Fehler

    auch irgendwo ausgeweitet...


    Die Stelle am Tank ist nicht ganz einfach ohne Spuren zu reparieren, da muss man sich was überlegen.

    Vielleicht den Chrom am Riss entlang entfernen und dann mit ausreichend Hitze weichlöten?

    Das würde evtl. bei einem Messing-Tank gehen, habe ich aber zum Glück noch nicht machen müssen...


    Oder einen gebrauchten Butterfly-Tank suchen...


    Das sind so meine Anregungen und Ansichten dazu ;-)



    MfG
    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Hallo Forum!


    Ich würde mal schätzen, das ein Petromax-Knickvergaser nicht ganz so oft anzutreffen ist

    und deshalb als etwas besonderes angesehen wird.

    Bei den Butterfly Lampen ist der Knickvergaser fast Standard.

    Mir sind bis jetzt drei Versionen der Butterfly Starklichtlampen begegnet.

    Meine erste besteht aus Stahl und hat einen Rapid-Vorwärmer, also kein Knickvergaser. Das war insgesamt meine zweite Starklichtlampe und die erste, die ich zum Leuchten gebracht habe.

    Dann bekam ich zwei(?) aus Stahl mit Knickvergaser.

    Und es gibt die Knickvergaser auch mit Messingdrurum.


    Eine Butterfly mit Rapid, aus Messing, ist mir noch nicht untergekommen.


    man braucht keinen Adapter und vor allem verbleibt nicht so viel anliegender Restdruck im Pumpenschacht...

    Beim integriertem Adapter bleibt die Pumpe ja in der Lampe, die Manschette dient als Dichtung.

    Druck bleibt mittelfristig keiner im Schacht.


    Du meinst wahrscheinlich die Einstellung des Mischrohrabstandes mit 2 Muttern oder?

    Nach einmaligem einstellen muss man da eigentlich gar nicht mehr so oft rangehen...

    Ja, Probleme hatte ich damit eigentlich auch nicht.

    Eher habe ich Probleme mit dem Sitz der neueren Modelle mit Klemmschraube.


    Und das noch verbaute Mischrohrschild bei den Butterfly Lampen spricht auch für sich.


    Ich wollte das Modell keineswegs schlechtmachen, aber für mich haben sie durchaus Kanten.

    Den Pumpenschacht würde ich auslöten, um mal zu schauen, wo der Schuh drückt.

    Mich würde da mal interessieren, wie Du das in der Praxis machst.

    Mit einer Heißluftpistole oder Lötlampe.

    Interessiert mich einfach.


    Das würde evtl. bei einem Messing-Tank gehen

    Es handelt sich um einen Messingtank!


    Aber ich werde erst einmal "kalte Lösungen" ins Auge fassen.

    Die Lampe soll ja nicht als einzige Lichtquelle mit auf eine Marsmission.

    Will heißen, daß sie nicht jeden Tag leuchten soll und ein Ausfall auch keine Katastrophe bedeutet.


    Ich werde an ihr mal schauen, wie lange diese Sekundenkleberdichtung im Pumpenschacht hält.


    Vielleicht bewahrheitet sich der Spruch, daß Provisorien am längsten halten.



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Bringen Heißluftpistolen genug Wärme zum Weichlöten??


    Ja.


    Habe mal einen Aladdin tank innen gelötet mittels Heißluftpistole.

    Hat mit 1000-2000 watt mehr wumms als meine Lötkolben.

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hat mit 1000-2000 watt mehr wumms als meine Lötkolben.

    Vielen Dank für die Antwort!


    Ja, ein Lötkolben mittlerer Größe bringt so um die 60 (!) Watt!

    Ich glaube, mein alter hat 15 oder 25. Ich löte aber lieber mit einer Lötpistole.

    Irgendwohin müssen die Watts ja!


    Aber ob die nötige Temperatur erreicht wird, war mir nicht ganz klar. Mein Haartrockner hat ja auch 1200 Watt und bringt die notwendige Temperatur hoffentlich nicht.

    (Und ich war etwas zu faul, das auszuprobieren, eine eher günstige Heißluftpistole besitze ich ja.)

  • Hallo Forum!



    Gestern habe ich den Tank - wie geplant - von außen mit Sekundenkleber behandelt, um den Riss zu dichten.

    Diese Vorgehensweise, weil ich mir die Option, mit Bootslack von innen zu dichten, offenhalten möchte.


    Weil von außen, habe ich den Tank mit Unterdruck belegt, damit der Kleber eine Chance hat, in den Riss einzudringen.


    Nun sind die Lampen darauf ausgelegt, die Tanks unter Überdruck zu setzen, aber nicht mit Unterdruck zu betreiben.

    Also musste ich etwas herumbasteln.


    Zunächst das Ventil raus, es funktioniert ja in die "falsche" Richtung!


    Dann habe ich eine "Patrone" gebastelt, um eine dichte Möglichkeit zu schaffen, Luft über den Pumpenschacht abzusaugen.



    Das Teil birgt natürlich Risisken!

    Ich habe die Schraube nur per Hand mittels eines Rohrschlüssels (ohne Querbolzen) festgezogen, bis das ganze bei Überdruck dichthielt.

    Die Gefahr besteht, daß der Pumpenschacht, der ja nur aus dünnem Messing besteht aufgeweitet wird oder gar reißt.


    Für einen gescheiten Unterdruck stehen mir gleich zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

    Ein alter Kühlschrankkompressor - die Dinger bringen nicht nur ordentlichen Überdruck, sie können auch ziemlichen Unterdruck erzeugen.

    Und eine Wasserstrahlpumpe, für die ich mich hier entschied!



    Vielleicht kennt die jemand noch aus dem Chemieunterricht.


    Das Witzige dabei, das Funktionsprinzip dieser Pumpe ist das gleiche wie das "System Düse-Mischrohr" bei den Starklichtlampen!

    Der Strahl, der aus der Düse tritt, reißt das Medium drumherum mit und sorgt für einen Unterdruck.


    Ob mein Versuch von Erfolg war, weiß ich noch nicht.

    Ich möchte dem Sekundenkleber noch bis einschließlich Sonntag Zeit zum Härten geben.


    Ich melde mich dann wieder!



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Ob mein Versuch von Erfolg war, weiß ich noch nicht.

    Ich möchte dem Sekundenkleber noch bis einschließlich Sonntag Zeit zum Härten geben.


    Ich melde mich dann wieder!

    Moin,

    …da bin ich ja gespannt, aber zweifle am langfristigen Erfolg und vor allem sicheren Betrieb.

    Du hast Dir zweifellos viele Gedanken gemacht und das an sich gut umgesetzt.

    Neue Ideen einfach mal ausprobiert (wie "Alfafrischi" kürzlich mit Laserschweißen) ohne lange in der Theorie herumorakelt zu haben.

    • Sekundenkleber braucht eine gewisse Fläche für eine feste Klebeverbindung, hier ist es eine stumpfe Verklebung mit Spaltlänge x mm mal Blechdicke 0,x mm
    • Der Tank arbeitet definitiv leicht; Sekundenkleber ist eher spröde.
    • Wie ist sichergestellt, dass die (Klebe)Flächen vom Riss gut entfettet sind?
    • Zieht der Unterdruck den Kleber einfach durch?

    Das sind meine Gedanken dazu. Die können richtig sein, müssen es aber natürlich nicht.

    Fakt ist, egal wie das Ergebnis ausfällt, wir werden alle wieder dazulernen :prost:.



    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Hallo,

    zur Frage bezüglich des Pumpenschacht auslöten:


    Ich habe dazu den von Dir erwähnten mittleren 60 Watt-Lötkolben verwendet,

    mit meisselförmiger Lötspitze sowie einen Camping-Gasbrenner.


    Den Tank habe ich um den Pumpenschacht von aussen mit einem nassen Lappen abgedeckt,

    damit die Hitze nicht so schnell um diesen herum zu anderen Lötstellen kriecht.

    Mit einem Gasbrenner habe ich erst den Pumpenschacht sehr vorsichtig und gleichmässig

    auf Grundtemperatur gebracht. Die Flamme darf dabei auf keinen Fall in Richtung Tank gehalten werden

    sondern das Ende des Pumpenschachts nur seitlich erwärmen, ohne dass die Flamme dabei den Tank und das nasse Tuch berührt.

    Nicht zu lange drauf halten!

    Den Tank habe ich mir dazu zwischen die Beine geklemmt, seht das aber nicht als Tip an

    und fackelt Eure Hose oder sonstwas ab, ich habs halt einfach mal so gemacht...

    Auf Grundtemperatur bin ich dann mit dem Lötkolben die Lötnaht von aussen

    um den Pumpenschacht abgefahren und sowie er sich bewegt hat habe ich mit einem dicken Lappen daran gezogen,

    hin- und hergekippelt und wieder etwas nacherhitzt und schwupps war er draussen.

    Beim einlöten habe ich ohne Sand im Tank gearbeitet, die Position nach Gefühl

    und anhand der alten Lötstellen ermittelt. Wichtig dabei ist, dass man ein altes Pumpenventil

    einschraubt, damit man durch die Tanköffnung schauend sehen kann,

    dass das Ventil im Tank ausreichend Luft zum Tankboden hat und der Winkel

    des Pumpenschachtes möglichst so exakt wie vorher wird.


    Einbauen in umgekehrter Reihenfolge, heiss machen, einsetzen, verlöten.

    Ich erhebe keinen Anspruch auf vollständige Professionalität und erkläre

    hier nur meine Vorgehensweise, Erfahrungen muss schliesslich jeder selber sammeln.


    Das ganze habe ich bei einer Fernost-Petromax für den Wiederverkauf so gemacht,

    bei einer made in Germany-Lampe egal ob für mich oder wen anders wäre ich akribischer vorgegangen ;-)



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

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    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Hallo Forum!



    Danke für die Antworten!


    Wie ist sichergestellt, dass die (Klebe)Flächen vom Riss gut entfettet sind?

    Als neulich bei Überdruck Blasen am Riss auftraten, habe ich mich gewundert, weil der Tank eine ganze Weile offen stand und ich ihn mit Brennspiritus gespült hatte.

    Also Lappen in den Tank gehängt und ein Aha-Erlebnis gehabt. Das war noch altes Petroleum im Tank!

    Also noch einmal mit Spiritus gespült, nachdem der Lappen das Petroleum weitgehend abgesaugt hat.


    Dann mit Spiritus den Tank unter Überdruck gesetzt und den Spiritus raussickern lassen.

    Das müsste den Riss weitgehend fettfrei gemacht haben.


    Auch wenn es manche nicht glauben wollen, Brennspiritus löst Petroleum.

    Allerdings je schlechter, je mehr Wasser es enthält. Das ist in diesem Fall sehr empfindlich!


    Zieht der Unterdruck den Kleber einfach durch?

    Weit schlechter als ich gedacht habe!

    Daher ist der Erfolg meine Bemühungen auch alles andere als sicher, nicht einmal im Ansatz.

    Auf der anderen Seite aber zeigt das, daß der Riss sehr schwach ausgeprägt ist.

    Der Spiritus kam da keineswegs rausgespritzt, sondern sickerte so vor sich hin - bei fast 3 Bar Überdruck.

    Mehr als 1 Bar Überdruck von außen sind ohne zusätzliche Druckkamer ja leider nicht drin!


    Mich treibt die Neugierde und der Geiz, sonst hätte ich längst die Bootslackmethode angewandt!


    Magnus

    Deine Beschreibung ist toll!

    Ich finde, man kann aus solchen Beschreibungen IMMER etwas lernen.

    Und wenn man sich dann seine eigenen Gedanken macht, dann kann man das Tun womöglich noch optimieren.

    Soetwas nennt man "Netzwerk".


    Mehrere Rechner über ein Netzwerk verbunden sind mehr als die Summe der Einzelrechner.

    Und so ist es auch mit Menschen und ihrem Wissen!


    Jeder, der ein bisschen was tut, der "rumbastelt", hat seine Erfahrungen, sein Spezialwerkzeug.

    Und gerade durch das Werkzeug ergeben sich weitere Möglichkeiten.


    Diese "Patrone" z.B. habe ich weitgehend aus Rohlingen angefertigt.

    Die Scheiben am Ende sind Karosseriescheiben M6, die aber im Original zu großen Durchmesser haben.

    Die Dichtungen an den Scheiben habe ich aus Gummimatten (ich glaube für Dächer o.ä.), die ich mal gefunden habe, gestanzt und danach exakt auf Durchmesser gebracht.

    Wie die Scheiben in der Bohrmaschine, waagrecht im Bohrständer, mittels Feile bearbeitet.

    Das Ergebnis hat mich selber überrascht!

    Der Stutzen ist durchgehend und aus einem 6 mm Alu-Rundprofil "geschnitzt" mit zwei Gewindegrößen und einer durchgehenden 2 mm Bohrung.


    Vor paar Jahren wäre ich zu soetwas noch nicht ansatzweise fähig gewesen.

    Die Möglichkeiten, die man sich durch diese Bastelei aneignet, macht dieses Hobby allein schon lohnenswert!



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Ramses.

    Einfacher ist es : bootslack einfüllen, schwenken,etwas druck druff :tongue:, die naht nach unten gelegt damit der Lack über der Naht sich sammeln kann.

    Durch den druck "drückt " sich der lack in den spalt/Riss.

    er soll ja nicht austreten.

    Mal ein wenig zeit so liegen lassen.

    Dann mus ja wieder luft in den tank zum lüften.

  • Hallo,

    Danke, freut mich, wenns lesenswert war ;-)


    Höchstwahrscheinlich war in dem Tank nicht nur ein Rest Petroleum,

    den der Spiritus nicht vollständig gelöst hat, sondern eine Menge Dreck

    mit Petroleum oder irgendeinem anderen brennstoffähnlichen alten Kram zusammen,

    der nach dem Entleeren des Brennstoffrestes durch den Vorbesitzer dann zu schmieriger

    und halbtrockener Substanz angegammelt ist...

    Der Spiritus hat ihn dann nicht vollständig gelöst und mit weggespült,

    also braucht es da mehrere Spülungen, wobei ich Spiritus aufgrund des Wasseranteiles vermeide.

    Aceton hat bei mir bis jetzt immer alles gelöst und bei dickem Dreck braucht es mehrere Spülungen

    in Kombination mit mechanischer Vorreinigung, muss man individuell entscheiden.

    Am Tank riechen, mit einer Taschenlampe hineinschauen und dann weiss man, in welche Richtung es gehen sollte...


    Eine Flüssigkeit, die irgendwo lang sickert und dabei noch schnell

    verdunstet kann schlecht entfetten, da müsste man dann schon mit wischen.

    Auch dafür ist Aceton besser geeignet und besser als sickern lassen

    - wischen kann man ja leider auch nicht - ist es einen Schluck mehr davon

    einzufüllen und den Tank kräftig zu schütteln...


    Den Riss würde ich also wahrscheinlich nach entfernen des Chroms im Bereich von 2-3mm um und auf der Risstelle

    mit Weichlot flächig löten, denn man kann auch eine Lotfläche von aussen polieren...


    "Kosmetisches Weichlöten" nenne ich das :rofl:


    Ja, selber machen ist immer schön :-)



    MfG
    Magnus

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  • Hallo Forum!



    Meine Güte, bin ich froh, daß das nicht meine erste Lampe ist.

    Soviel Geduld hätte ich sonst ganz bestimmt nicht!


    Heute auf Dichtigkeit getestet.

    Tank ist dicht, ersteinmal zumindest!


    Die "Patrone" aus dem Schacht zu bekommen, war aber ein Akt. Das ging nur mit Hilfe der Schraube!

    Pumpenventil war auch wieder undicht. Lag aber nur daran, daß sich ein Stück Schmutz auf der Dichtung befand.


    Leider bin ich heute nicht mehr dazu gekommen, sie in Betrieb zu nehmen, muss sie auch noch zusammenbauen.



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Das spiele ich, wenn sie denn leuchtet!


    Nein, frustriert bin ich nicht.

    Warum auch?

    Es stand durchaus im Raum, die Laterne wieder zurückzugeben.

    Ganz einfach, weil der Aufwand den Nutzen weit übersteigt.

    Nun wurde mir ein Preisnachlass (ziemliche Untertreibung) angeboten.

    Da habe ich trotzdem gezögert, weil ich mich ja kenne.

    Ich hasse es, Dinge zu verschrotten, auch wenn bis auf Tank sämtliche Einzelteile zu gebrauchen wären.


    Gestern noch zusammengesetzt, da wars eigentlich schon heute, und heute hoffe ich, sie zum Leuchten zu bringen.



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Hallo,

    eine Lampe auf Spiritus umzubauen erfordert auch einige Massnahmen,

    damit das Gemisch stimmt und die Lampe nicht pulsiert.


    Wenn das linke Foto vom Spiritusbetrieb ist, dann läuft die Lampe dort zu fett...



    MfG

    Magnus

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