Feuerhand 276 STK 70 Tank und Glas

  • Hallo zusammen, anbei zwei Fragen bei denen ich darauf hoffe das es im Forum Experten gibt die Antworten geben können ich komme an dieser Stelle nicht weiter. Zur Erklärung habe ich 3 Fotos angefügt.


    1: Feuerhand Glas: Bei einer gekauften 276 Stk70 war ein Glas dabei welches auf der einen Seite eine kreisrunde Öffnung ohne Farbbeschichtung hat, für was war das gut?


    2: Feuerhand Tank Wulst: Bei meinen 276 STK70 gibt es 1 Lampe die unteren Teil des Tanks eine Wulst hat die genau in enstsprechende Klemm Halteringe an Absperrbaken passt. Ist die Vermutung richtig das diese zur Diebstahlssicherung mit diesem Wulst für diese Halter hergestellt wurden, war das irgendwann Standard oder war das immer nur eine Spezial Auftragsherstellung für einen Kunden?


    Freue mich über jede Antwort


    Danke und Gruss

    Martin

  • Das Sichfenster im Glas, ist dazu da dass man die Flamme sieht und sie optimal einstellen kann.

    Zur Wulst kann ich leider nichts dazu sagen.



    Grüße Ulrich

    Grüße Ulrich

  • Der Sichtschlitz hat neben der Flammensicht zum einstellen auch noch den Nebenvorteil, daß die Glasbeschichtung im Betrieb und bei Reinigungsroutinen nach meiner Beobachtung eher oben zum Kamin hin lädiert wird als am unteren Ende. So gibt es weniger Schadpunkte an diesem Glasrand, die sich dann in die weitere Beschichtung reinfressen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo Martin,


    sowohl die Firma Auer wie auch die Firma Schott experimentierten in den 1950er resp. zwischen 1960 und 1980 mit farbigen Gläsern die eine Kontrollöffnung

    zum Einstellen der Flamme besessen haben.

    Da so gut wie keines dieser Gläser auf dem Markt auftaucht, scheint es sich um Kleinserien gehandelt zu haben, die sich ganz offensichtlich nicht gerechnet haben.

    Von der Form her passt Dein Glas in die 1970er und 1980er Jahre, wo man es nochmals versuchte.

    Links haben wir ein Glas der Firma Schott, daneben zwei der Firma Auer.


    Bei der FH 276/70 StK mit dem Wulst unten am Tank handelt es sich um eine Sonderanfertigung für die Firma Sannwald. Der Wulst passte genau in den Wulst

    des Schutzkorbes SK 28. Bei der Ausführung für die Firma Sannwald war auch der Schutzbügel fest fixiert:


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Julian,


    auf dem Bild oben rechts kann man es nur schlecht erkennen, aber der Wulst ist der Gleiche wie bei meiner hier:


    Eine andere Verstärkung des Tankbodens ist mir nicht bekannt.


    Grüße

    Jörg

  • Hallo miteinander, danke Euch allen für die schnellen und extrem fundierten Antworten ist immer toll wieviel Know How in der Gemeinschaft vorhanden ist. Die Sache mit den Schutzkorbezeichnungen interssiert mich jetzt noch zusätzlich. SK28 heisst was? was gab es noch? Firma Sannwald war ein Baustellen Zubehör Ausrüster?

  • Ja, ne, selten ist ein dehnbarer Begriff... natürlich stehen die Körbe in diversen Sammlungen..

    image.jpg


    ...aber um auf den Ursprung zurückzukommen, diese Rille ist auch an anderen Schutzkörben zu finden, nicht nur dem FH28.

  • Hallo Ulrich,


    Schutzkörbe für Sturmlaternen gibt es seit den 1920er Jahren. Sie dienten dem Diebstahlschutz und dem Schutz der Laterne vor herumfliegenden

    Steinen:

    Die kleine 276er Feuerhand dient nur dem Größenvergleich.


    In den 1950er brachte die Firma Nier zwei verschiedene Schutzkorbgrößen auf den Markt:

    Der ganz links ist für die normale FH 275/ 276 gedacht, die anderen für die mit 70h Tank.

    Es wurde zwar ein Patent hierfür angemeldet, welches jedoch nicht angenommen wurde.


    Von den gelben Schutzkörben gab es ab ca. 1965 vier verschiedene Ausführungen:

    Der ganz links ist nur verzinnt und hat kein Schloß genau wie der direkt daneben. Dann gab es die Ausführung mit einem

    Schloß unten am Korb und in den 1980er Jahren die mit Schloß und Kette oben.


    Neben den Schutzkörben der Firma Nier gab es auch einen der speziell für Feuerhand Sturmlaternen hergestellt war:

    Er ist für die Stadt Frankfurt a. M. entwickelt worden und beruht auf diesem Patent hier: DE-1667281-ASA-1953.pdf


    Grüße

    Jörg

  • Danke Jörg für die ganzen Bilder und Erklärungen. :prost:

    Ich werde wenn ich in Zukunft Flohmärkte besuche die Augen offenhalten, nach solchen "Käfigen", jetzt wo ich weiß dass es sie gibt und wie sie aussehen.


    Grüße Ulrich

    Grüße Ulrich

  • In den 1950er brachte die Firma Nier zwei verschiedene Schutzkorbgrößen auf den Markt:

    Der ganz links ist für die normale FH 275/ 276 gedacht, die anderen für die mit 70h Tank.

    Es wurde zwar ein Patent hierfür angemeldet, welches jedoch nicht angenommen wurde.

    Die sehen für mich ja so aus, als wenn da noch ernsthaft viel Licht draußen ankommt, grabe bei den mit farbigem Glaseinsatz, wenn da eine Laterne mit klarem Zylinder drin ist. Bei den anderen erscheint mir das fraglich ... habt ihr das mal ausprobiert?

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Moin!

    Ich meine, diese Konstruktion diente im Grunde der Absicherung von Baustellen. Hierbei braucht es keine große Helligkeit, um viel Umgebung zu beleuchten. Hauptsache, man erkannte in der Nacht, wo der Baustellenbereich anfing. Damals war die Verkehrsdichte und auch die Umgebungshelligkeit nicht so groß wie heute. Diese Laternen fielen schließlich aus Wartungsgründen den elektrischen Varianten zum Opfer. Manche Baustellen sind durchaus auch heute noch mit äußerst spärlicher Beleuchtung versehen.

    An solchen Verkehrshindernissen sind gelb leuchtende Lampen zur Absicherung vorgeschrieben. Die sind schon mal auffälliger als die roten Varianten.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<