Beschlagene Zylinder?

  • Ich hab' gestern noch ein wenig mit dem Reinigen mein Glück versucht und mir ist aufgefallen, dass der Belag zunächst zum Teil zu entfernen geht. Meine Theorie ist, dass sich zunächst ein Belag bildet, der auf die Dauer aber aggressiv auf der Oberfläche reagiert. Vielleicht etwas, was mit Glas reagiert und sogar bei der Glasherstellung verwendet wird und sich deswegen besonders gut mit dem Glas verbindet. Mein Eindruck ist, das der Prozess mit der Zeit beschleunigt, dass die rauhe bedampfte Oberfläche immer schneller weiter beschlägt. Vielleicht liegt es am Befeuchten beim Start, der die Reaktion beschleunigt. Ich habe einen Zylinder, der auch innerhalb kürzester Zeit stark zugelegt hat und wirklich unschön aussieht. So wie der auf Rolfs Foto.

    Ich bin froh, dass ich zufällig in letzten Wochen keine Lampen mit seltenen Zylindern betrieben habe, sondern nur Alltags-Kosmos-Zylinder, die sich noch ganz gut ersetzen lassen.

  • Mir fällt da auch grad was zum Thema Glas ein:

    Ich bin in Besitz vieler Röhrenradios, eine kleine Sammlung, alle selbst repariert.

    Bei einem Radio sieht die Endstufenröhre aus, als wäre sie undicht/defekt. Die Röhre ist vom Typ EL84, so viel weiß ich noch.

    Im mittleren Bereich, da wo sie im Betrieb am heißesten wird, haben sich unzählige winzig kleine Risse im Glaskolben gebildet.

    Die sehen so aus, etwa wie gebrochenes Krümelglas einer Autoscheibe. Vermutlich sind das Spannungsrisse durch zu große Hitze.

    Vielleicht war dort ein benachbarter Kondensator defekt. Dann können Röhren, vorallem in der Endstufe,

    sehr gerne mal rote Backen bekommen, da sie dann im Betrieb völlig überlastet werden.

    Die Röhre ist jedoch intakt und hat für das Radio eine immernoch gute Ausgangsleistung.

    Wenn ich mich nur erinnern würde, in welchem Radio die Röhre steckt...

    Ich würde euch so gerne ein Foto davon zeigen!


    Gruß Dirk

  • Den Effekt kenne ich auch von alten Zylindern, ein feines Netzt von Rissen. Das ist hier aber nicht der Fall, es sieht wirklich wie ein Belag aus, als wäre immer wieder kalkiges Wasser daraufgedampft.

    Übrigens, nicht dass es übersehen wird - ein frühes Anzeichen für die Verunreinigung des Grillis könnte ein zügiges Verkrusten des Dochtes zu sein. Das hatte ich schon Wochen bevor mir der Beschlag auffiel.

  • Das wird ja noch ein Rekord Thread. Das mit dem Verkrusten ist mir auch aufgefallen. Was mich nun aber völlig wuschig macht ist die Tatsache das zumindest bei mir dieses Phänomen nur bei Lampen auftritt die ich in den letzen Monaten selber gebaut habe. Also Bassins (Dekanter) Kristallkaraffe und neue Brenner und Dochte von Hytta. 3 x als Heizlampe und einem als mein Hintergrundlicht das jeden Abend ein paar Stunden leuchtet. Das ist die Bernsteinfarbene Karaffe. Ein alter 20ziger Idealbrenner, auch auf einem Dekanter aber mit einem neuen Docht von Hytta fing nach der ersten Leuchtnacht auch an zu beschlagen. War aber nur ganz leicht und es liess sich noch abwischen. Habe den dann mit meinen restlichen Litern Franzosenpippi gefüttert. Da ist nichts mehr gekommen. Den nutzt meine Frau nun aber nicht mehr weil der Saft alle ist. Das aktuelle „JA" Grilli kommt da nicht mehr rein. Die Nachtfrost Saison ist jetzt wohl eh vorbei. Aber eine auch fast immer mitleuchtende Lampe von "Klöpfel und Sohn", alles alt, Docht, Bassin und Zylinder bekam den gleichen Brennstoff, und es tut sich rein gar nichts. Weder verkrustet der Docht noch beschlägt der Zylinder. Das soll mir jetzt einer erklären. (Ausser es hat was mit! dem Docht und dem Grilli zu tun)

    Gruß Bernd



  • Wie es dazu kommen kann, dass alte Zylinder nicht verkrusten? Hier eine wilde These: frisches Glas ist eine sehr zähe Flüssigkeit und vielleicht reaktionsfreudiger als altes, auskristallisiertes Glas.

  • Jedes Petroleum ist auch ein Grillanzünder, aber nicht jeder Grillanzünder ist Petroleum.

    Moin,


    also der Aussage/Behauptung kann ich so in keiner Weise zustimmen. Man kann es zwar so nutzen, da der Grill damit angeht. Jedoch möchte ich dann auf dem Grill nicht mehr grillen, bzw. man muss Ewigkeiten warten bis der eklige Gestank verflogen ist und dieser Gestank zeigt ja, dass dort Zusatzstoffe vorhanden sind und die möchte sehr ungerne in meinem Grillgut haben.


    Gruß


    Julian

  • Man kann es zwar so nutzen, da der Grill damit angeht. Jedoch möchte ich dann auf dem Grill nicht mehr grillen, bzw. man muss Ewigkeiten warten bis der eklige Gestank verflogen ist

    Ich benutze auch keinen Erdöl-Grillanzünder zum Grillanzünden :)

    Aber das es als Grillanzünder verkauft wird wollen wir jetzt nicht wirklich auch noch in Zweifel ziehen, oder?

  • Also, wenn man mal von dem unnötigen Nebenbeigeplänkel absieht - verfolge ich das Thema der in Stunden milchig gewordenen Lampenzylinder mit Interesse, zumal dieses Phänomen bei meinen Lampen bisher nicht aufgetaucht ist.

    Jahrelang benutzte ich ausschließlich das Flamax - Lampenöl, und nachdem dieses Brennmittel durch Lieferengpässe nur noch unregelmäßig zu bekommen war, stieg ich auf das Produkt des Grillanzünders der Höfer Chemie um.


    An dieser Stelle mein Dank an Duemoba, der mir einen dieser ominös milchig gewordenen Zylinder für Untersuchungen zuschickte. :thumbup:

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • MichaF:

    > als altes, auskristallisiertes Glas.


    Es gibt kein "altes, auskristallisiertes Glas".


    Wiki: "Als Gläser werden alle amorphen Körper bezeichnet, die man durch Unterkühlung einer Schmelze erhält, unabhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung und dem Temperaturbereich ihrer Verfestigung und die infolge der allmählichen Zunahme der Viskosität die mechanischen Eigenschaften der fester Körper annehmen."


    Rolf:

    > Dank an Duemoba, der mir einen dieser ominös milchig gewordenen Zylinder für Untersuchungen zuschickte.


    Na, hoffentlich bringt deine mikroskopische Unteruchung etwas mehr Durchsicht in diese trübe Geschichte... :)


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • winnie So hatte es mir mal ein Glaser erklärt. Er meinte, altes Glas schneidet sich deswegen auch schlechter und geht auch schneller zu Bruch. Dein Zitat von Wiki sagt erst einmal nichts zum Altern von Glass. Aber ich muss gestehen, ein Websuche bringt auch keine weiteren Informationen zum Verspröden von Glas.

  • Ich störe mich an dem Begriff "auskristallisiert" mit Kristallbildung hat ein Glas nichts zu tun, die Konsistenz ändert sich beim Glas so nicht, daß es anfängt, in irgeneiner Form Kristalle auszubilden. Beim Stichwort "altes Glas" verweise ich dann lieber auf den Artikel "Glaskorrosion" bei Wikipedia.

    Denk dran, beim Thema "altes Glas" schwirren so einige "urban legends" durchs Netz, u.a. die Aussage, Glas würde "fließen", siehe: alte Kirchenfenster usw. - das Phänomen hat nun wieder einen anderen Hintergrund (siehe Artikel "Glas").


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Und, gibts deiner Erfahrung nach gealtertes Glas? Also wenn es NOS ist?

    ...Da ich nen Karton alter, aber bislang ungebrannter Zylinder habe, die alle das Problem zeigen, könnte man sogar Vorher/Nachher Bilder machen

    Ich hatte ja weiter vorne die Mikroskopaufnahme von der Glaskorrosion eines Zylinders gezeigt der aus einem Bestand alter, aber ungebrannter Zylinder stammt.

    Und fiesie bot gleich einen ganzen Karton befallener Zylinder an.


    Man dreht sich hier etwas im Kreis...

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • > Und, gibts deiner Erfahrung nach gealtertes Glas? Also wenn es NOS ist?


    Gealtertes Glas, natürlich: jedes Glas, das lange in Gebrauch war.

    Auch NOS-Glas kann alt und trotzdem Macken haben, wie Rolf beschreibt. Es ist aber nur "alt mit Macke", aber nicht "gealtert", also quasi "in Gebrauch gewesen".

    Das meinte ich.


    Ich hab' hier auch ein KOSMOS-Glas mit einigen Korrosionsstellen. Aber ich mach deswegen nun keinen ellenlangen Thread auf.

    Im Endeffekt scheint's ja wohl doch ein Problem mit minderwertigem Brennstoff gewesen zu sein.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<