Beschlagene Zylinder?

Wobei bei Lebensmitteln auch oft die "Geiz ist geil" Mentalität der Verbraucher ein großer Faktor für Rezepturänderungen ist.

Reden wir hier eigentlich vom bekannten "Glaskrebs", oder meint ihr hier was anderes?

Zitat von fiesie

Reden wir hier eigentlich vom bekannten "Glaskrebs", oder meint ihr hier was anderes?

Ich glaube, es geht um das matt werden, so wie es auch gerne mit Gläsern in der Spülmaschine passiert.

Meine Frau behauptet, das passiert (bei den Gläsern in der Spülmaschine) wenn man diese aufmacht und die Gläser zu schnell abkühlen.

Moin zusammen,

diese Zylinder werden wahrscheinlich "Irgendwo im Nirgendwo" aus einer Restcharge Altglas geschmolzen und in

Form gebracht. Da sollte man nun keine hohe Glasqualität erwarten.

Zumal diese Zylinder seinerzeit simples Verbrauchsmaterial waren.

Wenn ich hier alles im Ablauf durchlese, scheint mir dies eine Form von thermisch beschleunigter Glaskorrosion

zu sein. Evtl. hat eine etwas andere Kettenlänge des Brennstoffs zu einer höheren Flammtemperatur geführt.

Das hat dann wohl in der Folge sinngemäß "das Fass zum Überlaufen gebracht".

Gruß Thomas

Ich hatte sowas halt auch noch nicht. Bei einem NOS alten Zylinder hatte ich mal eine spinnennetzartigen Bewuchs beim ersten anzünden, nachdem ich mich fleissig zu Glaskorrosion eingelesen hatte lies sich das problemlos abspülen und kam nicht wieder... und sonst Russ oben am Zylinder,d der sich problemlos entfernen lässt.

Das mit dem Silikon scheint mir am plausibelsten. Es handelt sich möglicherweise um eine Benetzung mit Siloxan. Googel mal nach "Silikonöl entfernen", vielleicht hilft von den da genannten Hausmitteln was.

Wahrscheinlich hast du sowas hier erfunden: https://worldwide.espacenet.co…3234A1?q=pn%3DDE2843234A1

Von den Hausmitteln ist mir Salmiak ins Auge gesprungen. Und einfrieren mit anschliessender mechanischer Reinigung könntest du mal probieren.

Zitat von Lodjur

Das immer mal Rezepturen geändert werden ist nunmal Fakt, warum auch immer.

Grilli ist viel zu billig und der Absatz an den Endverbraucher viel zu gering, als dass sich da jemand auch nur ansatzweise irgendwelche Gedanken um "Rezepturänderungen" machen würde.

Vorallem handelt es sich bei Grilli nicht um irgendwelche "Rezepturen" die im großen Kessel angemischt werden, sondern das was an Grilli auf dem Markt ist, sind zu 99,9999% nur 3 Testbenzine die direkt aus der Raffinerie mittels Tankwagen zum Abfüller gekarrt und dort nach Wareneingangskontrolle (i.d.R. Aussehen, Geruch, Dichte und Brechzahl) zeitnah "sortenrein" abgefüllt werden!

Da fängt niemand an, irgendwelche Rezepturen im Promillebereich zu ändern und damit ggf. eine REACH-Neubewertung und ggf. Gefahrgutprüfung mit den dementsprechenden Kosten, die schnell im 6 stelligen Bereich ausarten, in Kauf zu nehmen - erst recht keine Lohnabfüller, die das Gro des Marktes bedienen!

Da lohnt es sich eher darüber zu diskutieren, ob das vllt. auch daran liegen könnte, dass "alle" weniger heizen - es kälter in den Wohnungen ist und damit die Verbrennungstemperaturen in den Lampen steigen, weil kalte Luft bekanntlich weniger Feuchtigkeit aber vorallem mehr Sauerstoff enthält...

Zitat von onemintyulep

Erdöl-Grillanzünder kann die unterschiedlichsten Mischungen enthalten, aber auf der anderen Seite kann man definitiv ausschliessen dass da systematisch irgendeine Spezialität drin ist wie bei "Heizöl" oder "Spiritus"

... solange sie den entsprechenden DIN-Normen und Deklarationen auf den jeweiligen Datenblättern entsprechen.

Zitat von fiesie

Reden wir hier eigentlich vom bekannten "Glaskrebs", oder meint ihr hier was anderes?

Nun ja, das wird noch heraus gefunden werden, hofft man ...

Zitat von MagirusDeutzUlm

sondern das was an Grilli auf dem Markt ist, sind zu 99,9999% nur 3 Testbenzine die direkt aus der Raffinerie mittels Tankwagen zum Abfüller gekarrt und dort nach Wareneingangskontrolle (i.d.R. Aussehen, Geruch, Dichte und Brechzahl) zeitnah "sortenrein" abgefüllt werden!

Meine Rede seit 56, der mal eine Zeit seines Lebens damit zubrachte,

Produkte der Petrochemie mit gummibereiften Tankzügen durch die Lande zu karren.

Da waren solche Nuancen nicht gefragt, Hauptsache die Normen wurden eingehalten,

interessant waren (sind) da z.B. der Schwefelgehalt, Aromaten, Additive usw.,

aber keine solche Befindlichkeiten, wie weiter oben herbei-spekuliert.

Ebensowenig werden sich Marktleiter oder ihre Untergebenen zu Erfüllungsgehilfen der Behörden machen

und einen Nachweis von Kunden fordern, die Grilli kartonweise aus dem Laden schleppen.

Was hätten sie davon? - Gedanken über den Verbleib können sie sich ja gerne machen ...

Ebenso muss ich immer über solche Werbesprüche wie "hochreines" Petroleum lachen schmunzeln,

welches besonders geeignet sei, in Petroleumöfen verschürt zu werden ...

Geldschneiderei, nix weiter.

Zitat von Rolf G.

Deshalb glaube ich nicht an die Ursache Brennmittel.

Der Umstand das sich diese Veränderung mit den dafür üblichen Mitteln nicht beseitigen läßt, deutet wohl eher auf Glaskorrosion hin, die man unter dem Mikroskop erkennen wird.

Ich habe in den letzten Tagen eine Glutos Ofen immer wieder mal laufen gehabt und auf den Rippen der Topfauflage zeichnet sich auch ein hellgrauer Schleier ab. Glaskrebs fällt für mich damit aus.

Ich glaub' ja nicht so schnell an gezielte Eingriffe, wenn es sich auch durch Dummheit oder zufällige Fehler erklären lässt. Für mich sieht es so aus, als wäre bei einer Charge nur irgendetwas aus dem Ruder gelaufen.

Na ja, ist halt ein Thema bei dem sich wunderbar fabulieren läßt, ohne das man der Lösung näher käme.

Man hatte mal am Deutschen Bergbau Museum an hunderten Lampen untersucht inwieweit Glaskorrosion auch Korrosion des daneben liegenden Metalls auslösen könnte.

Der nachfolgende Artikel läßt ahnen welche Komplexität und welcher wissenschaftliche Aufwand hinter dem Thema steckt:

https://www.bergbaumuseum.de/n…im-neuen-licht-betrachtet

Ist ja schön, dass wir einen These mit der Glaskorrosion haben, doch ich hoffe, der Meinungskorridor wird nicht zu sehr eingeschränkt und andere Ursachen werden noch in Betracht gezogen. Der weiße Nebel ist bei dem Ofen vor allem auf dem schwarzen Lack zu sehen, weniger auf dem Metall. Wird wohl doch ein Niederschlag sein.

(Nicht über den Rost wundern, ich hatte zunächst versucht, den Rost mit taninbasierendem Roststopp zu stoppen, was nicht funktioniert hat. Ich werde demnächst mit Ofenlack mein Glück versuchen.)

Ob es sich bei den beiden Glaszylindern aus dem Anfangspost wirklich um Glaskorrosion handelt, kann nur eine mikroskopische Aufnahme belegen, mit der typischen Strukturveränderung der Oberfläche.

Damit ist man aber noch nicht bei der Ursache für diese schnelle, untypische Glasveränderung, die ja eher über einen längeren Zeitraum und bei älterem Glas auftritt.

Zitat von Lodjur

...

Um an die Innenseite zu kommen muss ich dann einen der Zylinder zerstören. Wenn ich genervt genug von dem Mist bin mache ich das wohl auch noch

Grins, wenn´s soweit ist nimm das zehnfache der 80er Vergrößerung.

Hallo allerseits,

lese ja nun auch schon geraume Zeit mit und habe da mal einen Vorschlag:

Mein Cousin ist der Häuptling vom Rasterelektronenmikroskop an der Uni Bayreuth.

Er hat für mich mal einen geschmolzenen Alubrocken aus dem Sperrgebiet in Peenemünde analysiert. Als Ergebnis kam raus das es eine Alulegierung mit hohem Silberanteil ist. Wofür auch immer das war.....Scheint also zu funktionieren das Ding

Könnte ihn mal fragen ob er sich so einen beschlagenen Zylinder mal vornehmen kann.

Was meint ihr?

Gruß aus Franken

Matthias

( Die ersten im Bekanntenkreis nennen mich jetzt Lamperix.....Hmmm)

Wäre ideal!

Also heftige Glaskrebszylinder, die dafür zerstört werden dürfen, kann ich dazu beisteuern. Da ich nen Karton alter, aber bislang ungebrannter Zylinder habe, die alle das Problem zeigen, könnte man sogar Vorher/Nachher Bilder machen