Alles eine Frage der Dichtung?

  • Hallo zusammen!


    An der Klavierlampe von Kaestner & Toebelmann war eine Dichtung zwischen Brenner und Brenneraufnahme verbaut. Sieht bissl aus wie ein gummierter Stoffring.

    Weiß jemand von Euch, ob es das tatsächlich so im Original gab oder könnte das vom damaligen Kunde nachgefertigt worden sein?

    Ich frage, weil die Gummierung der Dichtung ziemlich zerbröselt ist und ich erwäge, eventuell komplett auf die Dichtung zu verzichten.

    Andererseits will man ja den originalen Zustand so gut es geht wieder herstellen...

    Dann stellt sich natürlich die Frage nach dem Material: Kork- oder Gummiring:/


    Viele Grüße,

    Christoph

  • Wenn der Brenner nach dem Einschrauben sauber ohne Luftspalt aufliegt würde ich mir die Dichtung sparen.


    Meine Klavierlampe ist anderer Bauart an der Brenneraufnahme, ohne Dichtung.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Stimmt... bei Dir ist da irgendwie eine serienmäßige Überschwapp-Zone eingebaut:) da hat eine Dichtung eh keinen Platz.

    Bei mir gibt es jede Menge Auflagefläche...

    Na ich schaue mal, ob ich zügig ein brauchbares Nachbaumaterial in die Finger bekomme. Ansonsten muss es ohne gehen.


    Danke für das Bild Rolf, so hab ich wenigstens mal eine Vorstellung davon, wie es bei anderen Lampen konstruiert ist!

  • Wenn die Lampe ihren festen Platz hat und nicht hin und her transportiert wird sollte nichts überschwappen und dann wie eine normale Tischampe in der Handhabung ist. Und bei denen hat man ja in der Regel keine Dichtungen. Eine Ausnahme bilden die Hinks Duplexbrenner mit der Bajonettbefestigung, die eine Korkdichtung haben.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Moin,


    ansonsten wenn da original eine Dichtung hingehört, einfach eine Dichtungsmatte aus Viton oder dergleichen kaufen und mit einem Locheisen oder Skalpell die passende Dichtung erstellen.


    Gruß

    Julian

  • Könnte es sein, daß diese Dichtung nebenbei auch vor einem Lockern der Verschraubung durch übertragene Gehäusevibrationen schützt, wenn das Klavier viel öfter gespielt werden sollte als die Lampen nachgefüllt werden?

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Bei den Klavierlampen muß der Brenner nicht zum Befüllen abgeschraubt werden.

    Wenn er einmal fest eingeschraubt wird lockert sich da nichts.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Wenn er einmal fest eingeschraubt wird lockert sich da nichts.

    Ob das so ist, erscheint mir halt fraglich, bei Klavieren wie generell bei Beschlagverschraubungen an Instrumenten. Wenn die Brenner beim Befüllen nicht jedes mal neu festgedreht werden wär eine Dämpfung/Sicherung ja eventuell noch hilfreicher.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Muß dir aber nicht fraglich erscheinen.

    Wie erwähnt ist z.B. an meiner Lampe keine Dichtung.

    Wird der Brenner ordentlich festgeschraubt können ihn auch alle am Klavier entstehenden Frequenzen und deren mögliche Vibrationen über den Klangkörper nicht lockern.

    Befüllt werden diese Lampen durch eine verschließbare Öffnung oben am Tank.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Vibrationen an einem Klavier?

    Hmm ...

    Bin ja kein Musiker, aber was soll da vibrieren, außer die Saiten?

    Dann wären ja ungewollte Interferenzen / Resonanzen unterwegs,

    die dem guten Klang abträglich wären - oder?

    Irgendwann würde es die Lampe und den Deckel auch komplett abvibrieren ...


    Wenn da schon vorher diese Dichtung drinnen war, wird es nicht schaden, sie zu erneuern.

    Gibt es sicher auch was passendes bei ratiopharm ... äähh, beim Sanitärhandel / im Baumarkt.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Bin ja kein Musiker, aber was soll da vibrieren, außer die Saiten?

    Dann wären ja ungewollte Interferenzen / Resonanzen unterwegs,

    die dem guten Klang abträglich wären - oder?

    Irgendwann würde es die Lampe und den Deckel auch komplett abvibrieren ...

    Leg mal die flache Hand auf das Holzgehäuse eines Klaviers, wenn jemand richtig in die Tasten haut. Resonanzen von Bauteilen und Gehäusen sind bei unverstärkten Instrumenten bzw. verstärkten ohne direkte Abnahme meist Teil des Klanges, den der Bauer mit einberechnen muß.

    Da reichen z.B. schon die Schwingungen (incl.) Sustain bei einer E-Gitarre, damit sich gerne mal Schrauben an Tonabnehmerrähmchen oder Rückenplatten losarbeiten.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Also, Tontechnik war und ist ein Hobby von mir.

    Aber vom Klavier ausgehende Frequenzen und den dadurch am Gehäuse möglichweise auftretenden Vibrationen reichen nie aus den gut festgedrehten Brenner einer Klavierlampe zu lösen. Auch langfristig nicht.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Okay, also als Musiker :bang:werfe ich jetzt mal in den Raum, dass ein Klavier zu einem großen Teil von der Eigenschwingung "lebt".

    Bei E-Gitarren werden z.B. die zu verwendenden und bereits vorgesägten Hölzer für den Korpus der Instrumente vorher "geklopft" um vorab das sog. "Sustain" festzustellen. Einer Fender Stratocaster kann das z.B. einen sehr warmen Ton entlocken, obwohl dieses Modell eher "Twäng"-geprägt ist. Je mehr Sustain (also Eigenschwingung), desto breiter das Klangspektrum der Klampfe und umso fetter klingt das ganze dann am Amp.


    Aber diese Schwingungen sind sehr hochfrequent und wie Rolf schon sagt, wird das keinen Brenner am Klavier-Lämpchen lösen (wenn man nicht grad Jerry Lee Lewis heißt... :rofl:)


    Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich werde wohl mal testen, ob es Probleme ohne Dichtung geben wird. Wenn sich bedingt durch die Konstruktion der Lampe etwas Feuchtigkeit am Brenner bemerkbar machen sollten, hat die Dichtung wohl Sinn und Zweck und dann werde ich wahrscheinlich ein Stück Viton, vielleicht aber auch einfach nur einen O-Ring aus dem Kfz-Bereich auftreiben und abdichten. Schau mer mol! Ich berichte!!:)


    Viele Grüße,

    Christoph

  • Resonanzen von Bauteilen und Gehäusen sind bei unverstärkten Instrumenten bzw. verstärkten ohne direkte Abnahme meist Teil des Klanges, den der Bauer mit einberechnen muß.

    Wie schon gesagt, bin kein Musiker.- Gleichwohl zweifle ich Deine Ausführungen keinesfalls an.

    Bin eben nur der Annahme (wie Rolf), daß das eher keine Auswirkungen z.B. auf so eine Klavierlampe haben sollte.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Eine Spekulation zum Grund der Dichtung:

    Eine theoretische Möglichkeit wäre noch das anregen des Brennstoffs im Tank bei bestimmten Tönen --> Wellenbildung und damit Austritt an der Verschraubung Brenner-Tank durch hochschwappenden Brennstoff und kriechen desselben in die Verschraubung.

    Dann wäre eine Art Dichtung bei dieser Konstruktion evtl. noch sinnvoll, genauso wenn diese speziellen Lampen öfters bewegt werden.

    Wie gesagt, lediglich eine Spekulation.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

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  • Bin eben nur der Annahme (wie Rolf), daß das eher keine Auswirkungen z.B. auf so eine Klavierlampe haben sollte.

    Das erscheint mir ebenso plausibel, v.a. ja nachdem, wie fest man solche Gewinde so anzuziehen pflegt. AFAIK sollte man die Wirkung von hochfrequenten Dauerschwingungen auf ungesicherte Schraubverbindungen nie unterschätzen, aber da fehlt mir die Qualifikation um das hier zu hoch zu hängen.

    Die Materialen Kork oder auch der genannte Bierdeckel erscheinen mir in beiderlei Hinsicht aussichtsreich.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Ich vermute - ganz pragmatisch - die Dichtung soll verhindern, dass beim versehentlich zu starken Betanken das Petroleum in die Tastatur tropft. Das könnte passieren, wenn der Dichtungssitz tiefer liegt als der Einfüllstutzen.

  • Jau, macht mal ne wissenschaftliche Ausarbeitung daraus - ich schiele schonmal zur Chipstüte.:rofl:


    Neben Konzertaufnahmen habe ich des öfteren auch Klavieraufnahmen gemacht, wo mitunter auch Klavierlampen auf den Teilen standen.

    Bierdeckel oder andere Untersetzer sind mir da nie aufgefallen - womit ich hier auch raus bin.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...