Flammscheibe reinigen

  • Hallo Leute! Ich habe in den letzten Tagen 2 Brenner gereinigt und immer wieder Probleme mit Stellen gehabt, an die man mechanisch nicht dazukommt. Ebenso habe ich 2 Flammscheiben aus Messing, die extrem schwarz sind und wie mit einer Kruste überzogen scheinen. Habe schon viele Tipps aus dem Forum probiert (in Petroleum, Benzin, Azeton eingelegt, mechanisch gereinigt mit Bürste und Stahlwolle, Zahnpasta und auch Backofenreiniger waren dabei - hilft alles nichts. Das Messing ist zwar an den meisten Stellen wieder schön sichtbar, dazwischen bleibt es schwarz.

    Meine Frage(n) daher: Wie bekomme ich die schwarze Kruste von den Flammscheiben weg bzw. wie kann ich die Messingteile auch an den Stellen reinigen, an die ich mechanisch nicht dazukomme?

    Gleich vorweg: es muss nicht glänzen, einfach nur sauber sein.

    Danke schon mal!!

  • Oxidiertes Messing läßt sich gut mittels Gebißreiniger wie Corega Tabs reinigen.

    Heißes Wasser in eine Glas, Corega Tabs und die Flammscheiben hinterher schmeißen...

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ultraschall Bad und konzentrierte Zitronen Säure, wenn man kein Ultraschall Bad hat tut es auch ein Kochtopf in der Säure kochen, hinterher mit der Messing Bürste drüber gehen, fertig.


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Bestimmt.

    Das Rezept was unter dem Begriff "Gelb brennen" bekannt ist laß ich mal, weil da eine Mischung von Salzsäure, Salpetersäure und destilliertem Wasser von Nöten ist. Damit erlangt das Messing eine goldgelbe Farbe.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Für den normalen Haushalt funktioniert am besten konzentrierte Zitronen Säure und drin kochen.


    In Pulver Form bekommst das in Drogerie oder oft auch im Supermarkt für schmalen Taler und reicht für etliche Brenner und Flamm Scheiben.


    Messing kommt dort zwar rötlich Kupfer Farben raus, aber das ist nur oberflächlich und lässt sich fix mit einer Messingbürste wieder auf goldgelb trimmen.


    Entrostet auch Stahl Teile super, ich "koch" gerade Teile vom Calorifix Ofen drin.


    Da natürlich Säure ist das entsorgen über den Abfluss auch kein Problem.


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Ja, solche harmloseren Mittelchen wie Zitronensäure sind in der Tat zu empfehlen. Mit oder ohne Strom.

    Ich habe auch immer ein 3 oder 5 kg Eimerchen aus der großen Bucht da stehen, schon alleine zur Entrostung.

    Messing wandert aber mitunter auch in die Bäder.

    Und es funktioniert.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ich geh bei solchen Fragen eher davon aus das nicht jeder Haus und Hof und extra Lampen Werkstatt hat.


    Lampen sind ja nun nicht unbedingt das teure Hobby und viel Liebhaberei dabei.


    In einer Mietwohnung mit vlt Kindern und noch Haustieren sieht es schlecht aus mit aggressiver Chemie und dauerhaften Tauchbädern zu arbeiten.


    Elyse hab ich früher für andere Sachen vom sondeln auch gemacht, würde ich mir Aufwand technisch und wegen dem ganzen Gerödel drum herum aber nicht in meine Mietwohnung stellen.


    Da hatte ich aber noch altes Brennstoff Lager als Werkstatt.


    Was in Topf Zitronen Säure schmeißen auf dem Herd geht auch in Mietwohnung mit Frau, den 2,3 Durchschnitt Kindern und 1 Hund 1 Katze....... 😎


    Vlt dauert es mit milden Mitteln etwas länger, aber ans Ziel kommt man auch.


    Und ist weitaus ungefährlicher als die Hammer Keule auszupacken.


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Tach,


    ... frag mal in Deiner Autowerkstatt, ob die Dir die Brandscheiben mit AGR- Ventil- Reiniger einsprühen würden. Lange einwirken lassen, zum Heimtransport ein Twist-Off- Glas verwenden...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Vollkommen richtig.

    Arbeiten mit Salzsäure/Salpetersäure und Co. verlangen nach vom Wohnbereich getrennten Räumlichkeiten, anders wie Hausmittelchen.

    Abgesehen auch von einem Mindestequipment in Sachen Arbeitssicherheit und Umgang, von der immer teurer werdenden Entsorgung als Sondermüll abgesehen.


    Hinzu kommt, das man diesen Aufwand nicht unbedingt bei Gegenständen wie Flammscheiben einsetzt, die eh nach mehreren Nutzungsstunden wieder dunkel werden.


    Es ist halt eine von noch mehreren anderen Möglichkeiten unansehliches Messing zu reinigen.


    Dem Willi kann man aber unbedingt das Reinigen mit dem in Wasser aufgelösten Zitronensäurepulver empfehlen.

    Auch ohne Erhitzen oder Netzteil sollten seine Scheiben spätestens nach einem Tag sauber sein.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Jepp des sehe ich auch so.


    Zumal er selbst sagt er ist möchte nur einen sauber funktionstüchtigen Zustand herstellen und den Koks aus den Löchern haben.


    Wenn es was für die Vitrine werden sollte könnte man vlt weiter denken.


    Aber nen sauberen, funktionstüchtigen Zustand hat Ur Oma auch hin bekomm ohne bei I.G. Farben oder Krupp ins Chemie Labor laufen zu müssen.


    Gesättigt Zitronen Säure und hinterher nach dem spülen Messingbürste reicht hier in dem Fall, wie bei mir auch, völlig aus.


    Gebrauchsgegenstand und kein Vitrinen Stück, so klingt es zumindest für mich.


    Gruß Silvio

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  • > Zumal er selbst sagt er ist möchte nur einen sauber funktionstüchtigen Zustand herstellen und den Koks aus den Löchern haben.


    Solche Messingteile koche ich immer in Essig (10%ig) aus. 5 Minuten reichen.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Was du auch machen kannst: Das Ding auf ein Stück Rundholzstab passender Grösse stecken, das andere Ende des Stabs in die Bohrmaschine spannen und eine weiche Drahtbürste dranhalten.

    Wer eine Drechselbank zu Hause hat, ist im Vorteil.

    Passende Stäbe kann man sich von einem Holunder- oder Weidenstrauch schneiden (Rinde wegmachen).

  • Hallo,

    also ich habe bis jetzt immer alles rein mechanisch gereinigt und ich habe auch kein Problem damit,

    wenn es nicht innerhalb einer halben Stunde sofort fertig ist, ich habe da Geduld und

    manche Bauteile liegen dann eben ein paar Tage länger auf dem Werktisch

    und ich poliere dann immer mal 15 Minuten drüber, wenn ich zu Hause bin und Zeit habe.

    Erst nehme ich feines Schleifvlies, danach feine Stahlwolle.

    Was ich bei einem Hobby auf keinen Fall haben möchte ist Zeitdruck oder Ungeduld.

    Und bis jetzt ist trotzdem alles in annehmbarer Zeit zu meiner vollsten Zufriedenheit sauber geworden.


    Klar, wenn ich das beruflich machen würde, kämen auch sicherlich andere Mittel

    und Werkzeuge zur Anwendung, sonst könnte ja kein Kunde die Arbeitszeit mehr bezahlen.

    Aber für mich persönlich, ne, das juckt mich nicht, dann dauerts halt ein bisschen länger ;-)


    Hier zwei meiner rein mechanisch gereinigten und polierten Brandscheiben (und Brenner):



    Ich denke mal was ein heisses Zitronensäurebad nicht hinbekommt, muss man eben mechanisch machen.

    Ich habe bis jetzt noch keine Zitronensäure verwendet, soll aber - für den der es eilig hat - wirklich gut funktionieren ;-)

    Vor Aufsätzen auf der Bohrmaschine habe ich zu viel Respekt, vielleicht aber auch einfach nur zu wenig Erfahrung.


    Stellen am Brenner, wo man schlecht herankommt sind z.B. die Galerien innen.

    Wenn die mal richtig schwarz und voller Oxid, altem Petroleum, Grünspan,

    Polierschlick vom Vorbesitzer ect. sind mache ich das so:

    Die Auflagefläche für den Glaszylinder, also die "Rinne" unten in der Galerie

    kratze ich erstmal grob mit einem kleinen Schlitzschraubenzieher frei.

    So ein billiges Mini-Schlitzschraubendreher-Set reicht völlig,

    hauptsache es sind ein paar unterschiedlich breite Schlitzi's mit dabei.

    Danach ziehe ich ein kleines Stück mittelfeines Schleifvlies mit einer

    ganz kleinen Flachzange dort unten im Kreis herum.

    Fängt die Fläche gleichmässig an zu glänzen tue ich dasselbe mit einem

    zusammengerollten, kleinen festen Ballen Stahlwolle...

    ...das war's, damit bekomme ich es super sauber und glänzend ;-)



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

    3 Mal editiert, zuletzt von Magnus ()

  • 🍋 Säure ist schon gute Sache.

    Hier mal Innenleben vom Kamin Calorifix vor und nach dem Zitronen Bad.


    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • "Vor Aufsätzen auf der Bohrmaschine habe ich zu viel Respekt, vielleicht aber auch einfach nur zu wenig Erfahrung."

    Wenn die Bohrmaschine fest ist und man mit kleinen Drehzahlen arbeitet, kann da nicht soo viel passieren.

    Was auch gut geht: Es gibt Drahtbürsteneinsätze mit 6 oder 8mm Stift in unterschiedlichster Härte und Durchmesser, mit Borsten aus Nylon, Messing und Stahl.

    Damit kann man mit einem Akkuschrauber arbeiten.

  • "Vor Aufsätzen auf der Bohrmaschine habe ich zu viel Respekt, vielleicht aber auch einfach nur zu wenig Erfahrung."

    Wenn die Bohrmaschine fest ist und man mit kleinen Drehzahlen arbeitet, kann da nicht soo viel passieren.

    Was auch gut geht: Es gibt Drahtbürsteneinsätze mit 6 oder 8mm Stift in unterschiedlichster Härte und Durchmesser, mit Borsten aus Nylon, Messing und Stahl.

    Damit kann man mit einem Akkuschrauber arbeiten.

    ... man könnte sich auch für kleines Geld einen Dremel zulegen.

    Im Baumarkt gibt es gefühlt hundert Aufsätze - für jeden Zweck - dazu.

    (Schleifen, sägen, schrubben, polieren, trennen ...)

    Für etwas mehr Geld sogar in der Drhezahl regelbar.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • ... man könnte sich auch für kleines Geld einen Dremel zulegen.

    Im Baumarkt gibt es gefühlt hundert Aufsätze - für jeden Zweck - dazu.

    (Schleifen, sägen, schrubben, polieren, trennen ...)

    Für etwas mehr Geld sogar in der Drhezahl regelbar.

    Wobei die Drehzahlregelung bis in die untersten Bereiche zwingend notwendig ist.

    Bei zu hoher Drehzahl erreicht man mit Bürsten genau das Gegenteil zur Politur.

    Je nach Bürstenart wird die Fäche mattiert bis hin zur Körnigkeit.

    Im Goldschmiedebereich gibt es dafür sogar spezielle "Schlagbürsten", um partiell zu Mattieren.


    Für langsamste Umdrehungszahlen sind Hängemotoren mit Welle und Handstücken nützlich, die auch bei solch langsamen Geschwindigkeiten genug Kraftübertragung garantieren.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...