Benzindichtungen wirklich notwendig?

  • Schöner Versuch! :applaudit: Ich hatte ja in meinem ersten post hier geschrieben, das die Lampe einfach weiterleuchten wird, wenn das Vergaserfußventil klemmt. Bei einem Defekt (Düse locker....) fackelt es halt munter nach oben zur Haube raus.
    Beim Löschen durch Druck ablassen setzt man aber gezwungenermaßen eine größere Menge zündfähiges Gemisch frei. Das wäre nicht nötig, wenn der Aufbau des Ventils intelligenter gelöst wäre. Ist es aber nicht. Somit für mich nicht tauglich. Wenn ich mit Benzin leuchten will, nehme ich meine Powerhouse. Die ist von Amis für Amis gemacht. ;)
    Die Idee mit dem Luftpumpenadapter ist nicht schlecht, ist aber auch nur ein Behelf. Ändert halt nichts an dem bescheidenen Grundprinzip.


    Aber hat sich jetzt deine ursprüngliche Frage nach benzinfesten Dichtungen erledigt? Nimmst du die Alten? :D

    Das mit dem zündfähigen Gemisch betraf ja gerade meinen Versuch. Man setzt zwar beim Löschen durch Druckablass Gemisch frei, das ist aber m.E. so schnell so sehr verdünnt, dass eben nichts passiert. Sonst hätte die Bundeswehr es damals vermutlich auch nicht als Löschmethode in die Anleitung der Maxen geschrieben (wobei da natürlich der Hinweis fehlte, dass man dabei trotzdem nicht rauchen sollte :D ).


    Zum Luftpumpenadapter: Klar ist es ein Behelf. :) Aber ist es das nicht immer, wenn man einem System alleine nicht traut und deshalb auf Redundanz setzt? Macht man doch sogar bei Atomkraftwerken so! :D


    Neue Dichtungen sind bestellt und wurden laut Shop (den Namen darf ich hier ja glaube ich nicht nennen) auch Montag direkt verschickt. Ich hoffe daher, dass die heute Abend in meinem Briefkasten liegen. ;) Vielleicht ist es auch eher eine Warensendung oder so, da ich zur Sicherheit noch einen Prallteller mitbestellt habe. Dann könnte es ja noch länger dauern.

  • Wie schon gesagt kann jeder halten, wie er möchte. ;)
    Die Bundeswehr hatte die 829 B mit Universalvergaser vo 56 bis 59. Dann wurde im großen Stil auf Petroleumvergaser umgerüstet. Also Univergaser raus, Petrovergaser rein Aufkleber drauf. Und nur noch mit Petrovergaser beschafft. Das "B" in der Bezeichnung hielt sich weiter. Ich gehe davon aus, das einer solch aufwendig durchgeführten Umrüstung ein oder mehrere Personenschäden vorrausgingen. Bei der Schweizer Maxe, von deren Beschreibung oben Auszüge zu sehen sind, handelt es sich um eine andere Ausführung: 829 er Tank, der Rest 250er mit Universalvergaser. Die feuern nach wie vor mit Benzin.Der Ventilaufbau ist aber genau so wie bei der 829. Ob es bei denen Zwischenfälle gegeben hat oder es nicht weiter gestört hat weiß ich nicht.
    Vielleicht sind die Schweizer besser gewartet worden. Ich habe hier einen Bvb- Kocher rumstehen. In dessen Anleitung ist ein mehrseitiger, täglicher Wartungsplan vorgesehen. Vielleicht ist das bei der Maxe genauso. :D

    Gruß, Markus.

  • Hier die Alternative zum mühseligen Dichtungskauf:


    Selfmadegummiknubbel


    Gruß
    Marc

    Das ist eine sehr charmante Idee für die Dichtung oben am Rapid! :) Die gibt es sonst ja wohl gar nicht in benzinfest. Müsste man nur mal den Durchmesser in Erfahrung bringen.



    Btw: Wie tauscht man die? Muss man nur die kleine Schraube oben auf dem Hebel lösen?

  • Diese O-Ringe gibt es öfters mal im (norma)len Discouter als Dichtringsatz. Steht sogar benzinfest unten drauf. Hat aber auch jeder Baumarkt.

    Gruß Rene


    Hamid"Was ist das?"Rambo: "Blaues Licht!"Hamid: "Was macht es?"Rambo: "Es leuchtet blau!"

  • also ich hab leider keine guten Erfahrungen mit diesem Rundmaterial gemacht.
    ich bekomm einfach keine plane Schnittfläche hin, höchstens nach viel Ausschuss.
    Deswegen bin ich wieder davon abgekommen und habe zum Stanzen gewechselt.
    Hat nicht einer sich mal eine Schneidevorrichtung dafür gebastelt ?

  • Der Durchmesser der Bohrung, wo das Gummi reingesteckt wird hat 4,2 mm. Das Gummi sollte dann so 4,5 mm im Durchmesser sein, damit es ordentlich klemmt. Du hast dir doch neue Dichtungen bestellt, messe doch da einfach nach. Schneiden lassen sich O-Ringe am besten mit einer Rasierklinge oder Skalpell. Ich würde mir erst ein ca. 8mm langes Stück abschneiden und mit dem Schraubstock in den Halter drücken. Erst dann auf die benötigte Länge abschneiden. Endlosmaterial für solche Ringe gibt es z.B. bei Kunststoff und Gummihändlern wie z.B. der Fa. Telle. Am besten bei einem solchen Händler und nicht auf ebay bestellen, dann kriegt man auch das was man bestellt.

    Gruß, Markus.

  • Hi,


    den Umbau habe ich inzwischen abgeschlossen und bin vom Benzinbetrieb begeistert. Nun mit der Vergaserstopfung läuft in die Lampe sehr gleichmäßig. Das Flackern ist fast vollständig weg. Besonders gefällt mir, dass die Lampe mit weit unter einem bar noch absolut sauber läuft. Daran ist im Petroleumbetrieb nicht im entferntesten zu denken. Gerade abends auf dem Gartentisch ist das wesentlich angenehmer, da es nicht so grell ist und das Rauschen ist auch nicht so laut.


    Natürlich hat es letztlich auch in den Nachteil, dass die Heizleistung geringer ist. Das ist bei Benzin ja ohnehin der Fall, durch den geringen Druck verstärkt sich das dann noch einmal. Andererseits läuft die Lampe so, wenn man sie einmal auf 1 bar aufpumpt, vermutlich bis der Tank leer ist.


    Etwas irritiert war ich, dass die Vergaserfußdichtung auch in der benzinfesten Ausführung blau ist. Wurde mir möglicherweise eine nicht benzinfeste geliefert? Verkauft wurde das Set als „FKM“, also Viton. Der Verkäufer ist meines Wissens auch hier im Forum aktiv, so dass es sich sicherlich allenfalls um ein Versehen handeln könnte. Leider wurde die Manometer-Dichtung mit zu kleinem Durchmesser geliefert. Diesbezüglich habe ich den Verkäufer schon kontaktiert.


    Viele Grüße,
    Marc :)

  • ...
    Etwas irritiert war ich, dass die Vergaserfußdichtung auch in der benzinfesten Ausführung blau ist. Wurde mir möglicherweise eine nicht benzinfeste geliefert? Verkauft wurde das Set als „FKM“, also Viton. Der Verkäufer ist meines Wissens auch hier im Forum aktiv, so dass es sich sicherlich allenfalls um ein Versehen handeln könnte...

    das passt so schon ;). Ist korrekt so, in der Ausführung!

  • bei zuviel behauptungen bricht verwirrung aus
    in den alten war bestimmt kein viton drinn
    aber hier im forum meint jeder, in die lampen gehört viton rein
    zum petrolitis virus hat sich der viton virus dazugesellt :D

  • Okay, dann halte doch fest, dass ich die Dichtungen an der Farbe schlicht nicht unterscheiden kann, da sie beide blau sind. ;)


    Was ich mich aber gerade frage, wo ich meine Maxe hier im Garten vor mir stehen habe und gelegentlich einen leichten Benzin(Benzol?)-Geruch des guten E10 wahrnehme: Passt denn im Benzinbetrieb der Mischrohrabstand noch? Das Verhältnis 14,7:1 gilt ja in Bezug auf die Masse und Benzin hat ja - auch als Dampf - eine andere Dichte als Kerosin.


    Im Benzinbetrieb ist die Lampe auch mit um 90 Grad gedrehtem Paddel am hellsten, was ja bedeutet, dass zunächst einmal das Mischungsverhältnis nicht passt und erst bei einer gewissen Stauung des Gases ein besseres Verhältnis erreicht wird.


    Oder sehe ich das falsch? Bei optimalem Abstand müsste doch die Lampe bei senkrechtem Paddel am hellsten sein?!


    Welchen Abstand habt ihr denn im Benzinbetrieb bzw. was hatte die Bundeswehr früher?


    Viele Grüße :)

  • Der Geruch kann mehrere Ursachen haben:
    - Abstand Mischrohr/ Düse zu klein. Das kann aber von Lampe zu Lampe variieren. Da hilft nur probieren.
    -Sprit spritzt nicht senkrecht ins Mischrohr
    -Mischrohr am Paddel undicht
    -sonstige Undichtigkeiten an der Lampe. Das kann auch ein kleiner Riß im oberen Bereich des Tanks sein. Da hilft nur Suchen.
    Am besten nacheinander durchprobieren. Wen die Lampe optimal justiert ist, leuchtet die absolut geruchsneutral, egal mit welchem Brennstoff.

    Gruß, Markus.

  • Hmm, zu den genannten Punkten:


    • Der Tank ist dicht, habe den Wassereimer-Test nach dem Dichtungswechsel gemacht.
    • Der Strahl ist gerade - ebenfalls getestet.
    • Das Paddel könnte es sein. Nur wie kann man das testen? Wenn ich ein Feuerzeug dran halte brennt zumindest nichts. ;)
    • Könnte ggf. auch die Düse undicht sein? Fest ist sie, aber deshalb muss sie ja nicht dicht sein! Wie teste ich das am besten?


    Viele Grüße :)

  • Die Düse kannst du nur noch ein wenig fester ziehen. Evtl warm machen mit der Lötlampe oder dem Rapid und gleich noch etwas mit Gefühl nachziehen. Beim Mischrohr Paddel gibt es mehrere Möglichkeiten. Es kann sein, das die Form nicht optimal ist, also nicht annähernd scharfkantig zusammen läuft. Dann heißt es : Nachfeilen. Es kann auch sein, das die Vernietung und die Passung an der Stellschraube nicht dicht genug ist. Da kann man mal testweise Ofenkitt darüber schmieren. Einige geben da auch etwas Weichlot drauf. Wieder andere sind der Ansicht, das das Paddel eh nix bringt, bauen es aus und verlöten die Löcher hart. Wenn das eine stark gebrauchte Lampe ist, kann es auch sein, dass das Mischrohr durch Mischrohrglühen (zu mageres Gemisch) porös geworden ist. Das kann man Dellen am Rohr erkennen. Da hilft eigentlich nur erneuern.


    @ Peter: Sorry, meinte ich ja. :hail:

    Gruß, Markus.

  • Hi,


    zu den Dichtungen habe ich zwischenzeitlich eine Antwort vom Verkäufer erhalten. Er sagte mir, die blaue Vergaserfußdichtung, die vorher schon in meiner Lampe war, sei wohl auch Viton gewesen. Teilweise liefere Petromax die Lampen nämlich mit benzinfesten Dichtungen aus!

    Das war mir bislang völlig neu und finde ich höchst interessant, dass die Lampen teilweise so ausgeliefert werden. Nur schade, dass ich das vorher nicht erkennen konnte, sonst hätte ich nicht die ganze Lampe zerlegen müssen. ;)


    Außerdem habe ich mir zum Benzinbetrieb ein paar Gedanken gemacht:


    Bzgl. des Pulsierens im Benzinbetrieb, das ich vor der Vergaserstopfung auch ziemlich stark hatte, habe ich m.E. inzwischen die Erklärung gefunden, wie und warum das ausgelöst wird.
    Ich meine, dass das nichts mit Leidenfrost zu tun hat. Dafür sind die Kraftstoffmengen im Vergaser dann doch zu groß, außerdem wäre das dann nicht so völlig rhythmisch, wobei die Frequenz ja mit zunehmendem Druck auch noch ansteigt. Vielmehr handelt es sich vermutlich um eine Schwingung, die durch die Kombination des niedrigen Benzin-Siedepunktes und des Vergaserwendels hervorgerufen wird.


    Zunächst zum Verständnis: Im normalen Betrieb ist oben im Vergaser gasförmiger Brennstoff, weiter unten liegt dann der Übergang zum Flüssigen. Die Drücke sind theoretisch überall gleich. Entsteht im Vergaser Überdruck, wird Brennstoff zurück in den Tank gedrückt. Herrscht Unterdruck (gegenüber dem Tank), strömt Brennstoff von unten nach. Im Idealfall bildet sich ein Gleichgewicht, sodass der Übergang von flüssig zu gasförmig immer an der gleichen Stelle ist und genau so viel Brennstoff vergast, wie auch die Düse verlässt.


    Im Benzinbetrieb passiert nun m.E. Folgendes: Es strömt Benzin in den heißen Vergaser. Dort verdampft es augenblicklich, wobei sich so viel Gas bildet, dass ein erheblicher Teil des Benzins wieder in den Tank zurück gedrückt wird. Die Benzinsäule wird durch das viele Gas so weit nach unten gedrückt, dass der Übergang flüssig/gasförmig in einem Abschnitt des Vergasers ist, dessen Temperatur noch unter der Siedetemperatur des Benzins liegt. Folge: Es verdampft kein Benzin mehr! Jetzt strömt das gasförmige Benzin durch die Düse, wobei der Druck im Vergaser langsam sinkt und in der Folge die Benzinsäule wieder weiter nach oben gedrückt wird, bis sie einen Bereich erreicht, in dem wieder etwas siedet. Es siedet jetzt so lange Brennstoff, bis der Druck wieder das Benzin so weit nach unten gedrückt hat, dass die Temperatur zur weiteren Verdampfung nicht mehr ausreicht. Das passiert dann alles periodisch, die Benzinsäule schwingt im Vergaser ständig genau um den Bereich herum, in welchem die Grenze liegt, an welcher der Vergaser die Siedetemperatur erreicht. Da die gesamte Benzinsäule natürlich auch eine Trägheit hat, schwankt der Gasdruck im Vergaser entsprechend und mit ihm die Ausströmmenge an der Düse.


    Der Effekt dürfte beim Wendel-Vergaser wesentlich stärker sein als beim Univergaser, da ersterer einerseits wesentlich mehr Wärme auf den Brennstoff überträgt (dafür ist er ja auch da), andererseits aber auch das Gasvolumen im Vergaser wesentlich höher sein dürfte, was notwendig ist, damit überhaupt ein vernünftig schwingfähiges System entstehen kann.


    Warum hilft nun die Messing-Gaze-Stopfung im unteren Bereich des Vergaseroberteils, wenn es nichts mit Leidenfrost zu tun hat? Ganz einfach: Einerseits stellt diese einen Widerstand dar, sodass die auf- und ab-Bewegung des Brennstoffs deutlich gedämpft wird. Wesentlicher dürfte aber sein, dass die Temperaturgrenze, an welcher Brennstoff im Vergaser sieden kann, durch die bessere Wärmeleitung weiter nach unten verschoben wird, sodass - wie sonst beim Petroleum - die Benzinsäule durch den Dampfdruck nicht mehr in Bereiche gedrückt wird, in denen nichts mehr siedet, also kein Gas mehr produziert wird. So entsteht nun also konstant eine gleichmäßige Gasmenge und der Gasdruck bleibt ebenfalls konstant.


    Viele Grüße,
    Marc

  • hallo,
    das pulsieren in einem vergaser ohne wendel ist stärker im vergleich
    zur wendelversion. grund ist das geringere volumen des gaspolsters.
    die wendel hat u.a. die aufgabe das gemisch zu überhitzen u. den
    druck zu "egalisieren". dies ist nur über das wendelvolumen zu erreichen.


    wenn eine px mit wendellosem vergaser pulsiert, kann dies beseitigt
    werden, indem petroleum oder diesel dem motorenbenzin beigemischt wird.
    dadurch wird der brennstoff im siedepunkt abgesenkt u. die schlagartige
    verdampung unterdrückt. daraus resultiert eine kontinuierliche vergasung
    des brennstoffs.



    gruß
    thomas

  • Ja so ähnlich Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. In meinen PX Benziner Lampen Tanke ich 50/50 also Tanken Sprit und Peroleum Paraffin Öl oder Grilli.


    Leuchtet ruhiger und viel Heller. :hicks:

    Einmal Petromax immer Petromax