Benzin oder Petroleum?

  • Hallo Mobilkochergemeinde,


    ich beabsichtige mit meiner Familie (1 Frau, 3 Kinder, 2 Hunde) eine Europarundreise per Pedes durchzuführen. Selbstverständlich möchten wir unterwegs auch kochen, allerdings haben wir kaum (eher keine) Erfahrungswerte mit entsprechenden Kochern und Brennstoffen. Wir haben keine großen Ansprüche, aber den ein oder andern Zweck sollte der Kocher erfüllen:

    • nicht zu schwer, weil zu Fuss
    • möglichst fexibel, weil viele Länder
    • hohe Leistung, weil viele Mitesser
    • nicht zu teuer, weil kaum Geld

    Das Angebot ist groß und vielfältig und wir tendieren zu einem Coleman Benzinkocher Unleaded Sportster 2 oder zu einem Prabath No.1 mit Geräuschbrenner. Könntet Ihr uns vielleicht ein wenig bei der Auswahl helfen; denn Ihr seid mit Sicherheit erfahrener. Wir bräuchten folgende Auskünfte:

    • Welchen Kocher, egal welchen, würdet Ihr warum empfehlen?
    • Wie ist die Verfügbarkeit von reinem Lampenöl?
    • Kann der Prabath Brenner auch auf Benzin umgerüstet werden?

    Wir würden uns sehr über Eure Hilfe freuen!


    Mit lieben Grüßen


    Berthold Sadzik

  • Wenn Ihr auf eine lange Reise geht
    würde ich zum benzinkocher tendieren
    denn den Sprit gibts wirklich überall


    Den Prahbat halte ich für zu schwer
    und für zu groß im Packmaß


    Beim Coleman würde ich einen Filter-
    Trichter mitnehmen und mindestens
    einen Ersatzgenerator ( Vergaser )


    Wirklich gut wäre ein Künzi Kocher,
    der halt mit allem brennt was die
    Natur so hergibt, etwas aufwendiger
    in der Beschaffung des Brennstoffs,
    dafür extrem günstig im Packmass
    und im Brennstoffverbrauch.


    Und so stabil wie die von Dir genannten
    Kocher ist der allemal, wobei diese Kocher
    ALLE nicht für ganze Familienversorgungen
    gedacht sind, sondern eher für Einzelne oder
    Paare


    Grüße


    Eugen j.Keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • hallo,
    mein tip ist der gok juwel benzinkocher. der kocher ist absolut robust
    und einfach im aufbau. der kocher funktioniert auch mit ottokraftstoff
    (bleifrei super) ohne grosse probleme. damit ist überall die brennstoff-
    versorgung sichergestellt. das gewicht liegt bei ~640 gramm u. damit
    im unteren bereich. selbst bei stärkerem wind bleibt der brenner
    stabil.
    ein nachteil ist das laute brennergeräusch. dies ist aber funktionsbedingt
    bei den "geräuschbrennern". dafür sind sie windstabiler als leisebrenner.


    preislich ist der gok juwel ganz unten auf der skala. für den preis eines
    coleman kochers gibt es bei geschicktem kauf 2 gok kocher.


    vom pelam oder prabath kocher würde ich ganz abraten. gross, schwer und
    nicht auf benzin umrüstbar.
    bei coleman kann ich zu den aktuellen geräten nichts berichten.
    mein letzter einsatz mit einem coleman ist 25 jahre her. da gab
    es kaltes essen ab tag 3 einer 10 tages bergtour weil der generator
    am damals üblichen bleihaltigem sprit gestorben ist.
    diese kocher mögen unter keimfreien bedingungen mit
    handverlesenen brennstoffen bestimmt funktionieren.
    robust ist nach meinem verständniss etwas anderes ;-)


    gruß
    thomas

  • Hat beides vor und Nachteile muss man halt nach seinen Bedürfnissen wählen, wie z.B die bereits angesprochene Verfügbarkeit.

  • hallo berthold,


    als kocher für bachkpacker ist der prabath völlig ungegeignet.


    ich empfehle euch einen, bzw. sogar zwei kocher der grösse und art des MSR dragonfly oder ein optimus nova, die beide multifuelkocher sind und sehr leicht.
    gerade für so viel personen ist ein kocher schon recht arg wenig und man braucht oft auch 2 "kochplatten".


    leider sind so moderne kocher teuer ... aber so ist es nunmal, wer was gutes und spezielles braucht, muss eben auch den preis dafür zahlen.

  • Also wenn es etwas teurer sein darf
    dann kann ich den Soto Muka nur sehr empfehlen
    der funzt absolut einwandfrei mit sehr wenig vorwärmen
    und steht auch sehr stabil bei exorbitanter Leistung


    Leider muss man dazua uch noch die Soto Spritflasche
    kaufen., da übliche Flaschen nicht passen und dann wirds
    halt in Summe teuer, dafür aber stabil, sehr leicht und mit
    einem wirklcih kleine Packmaß gesegnet


    Grüße


    Eugen j.Keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Vielen Danke für die schnellen Antworten!


    Wir sind schon fast überzeugt; denn der „Künzi (Hobo) Kocher“ entspricht genau unseren Vorstellungen. Die Idee auf Holz zu kochen war bisher nur als Alternative eingeplant; denn ein einfaches Lagerfeuer eignet sich nicht wirklich gut zum Kochen. Ein kleiner Holzofen mit Kamineffekt, könnte dagegen die perfekte Lösung darstellen, zumal dieser gleichzeitig ein wenig unser Teepee beheizen könnte.

    • "Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Zuhause kochen wir auch auf Holz."

    Einen weiteren Vorteil bietet die Möglichkeit, den Ofen in einer etwas größeren und auch doppelten Variante nachbauen zu können. Dieser müsste nicht einmal faltbar sein; denn Platz hätten wir genug auf unseren Anhängern. Er muss nur möglichst leicht sein!


    Ich denke die Benzin- oder Petroleummethode ist vom Tisch; denn wir werden einige Zeit unterwegs sein und entsprechend wenig Penunzen stehen uns zur Verfügung. Eine möglichst große Unabhängigkeit stellt daher das Maß aller Dinge dar. Aufgrund des geringen Gewichtes stellen die Benzinkocher (aufgrund des geringen Preises explizit das „Gok Juwel“) eventuell eine gute und flexible Ergänzung dar, wenn diese mit Otto-Kraftstoff gespeist werden können. Allerdings bezweifle ich die Tatsache, das wir uns einen Zweitofen zulegen werden, wenn der Hobo-Ofen hält was er verspricht und das werden wir noch testen.


    Wir sind für jeden weiteren Tipp dankbar, denn wir können ja nur dazu lernen. Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit dem Hobo-Ofen, die er gerne mit uns teilen würde. Vielleicht hat auch jemand eine Bauanleitung oder sonst irgendwelches diesbezügliches Wissen, welches sich weiterzugeben lohnen würde.


    Liebe Grüße


    Berthold

  • anhänger ? ich bin jetzt von rucksack ausgegangen ... ?( so eine kleine info am rande kann auch wichtig sein.


    mit holz kochen hat den entscheidenden nachteil, dass man es haben muss. und dass man feuer machen darf.
    feuer machen ist nicht überall erlaubt !
    und da wo es erlaubt ist, ist es evtl einfach nicht gern gesehen (rauchbelästigung).


    wenn der platz nicht unbedingt die rolle spielt, dann halt wirklich so ein einfacher benzin-kocher.
    für mich wäre dann auch der prabath wieder im rennen, den petroleum/kerosin/lampenöl/zibro gibts wirklich auch überall in europa.

  • hallo berthold,
    egal für was du dich entscheidest:
    wichtig ist eine backupmöglichkeit zum minimal erwärmen.
    wenn du einen holzkocher hast, musst du damit rechnen,
    das die brennstoffe bei regen nicht verfügbar sein könnten.
    dann ist ein spiritus, gas oder benzinkocher als backup eine
    gute wahl.


    obwohl du es nicht so extrem hast, ist es bei meiner
    genannten bergtour nur so gut augegangen, weil ich
    einen esbitkocher und taschenwärmer zur wassergewinnung
    als ersatzlösung dabei hatte.


    wenn deine frau, du oder die hunde mal nix warmes bekommen,
    ist das die eine sache. deine kinder werden zu einem regentag
    oder regentagen ohne warmes essen eine andere meinung haben!
    ein alter spruch unter seeleuten besagt:
    meutereien beginnen wegen schlechter verpflegung.
    daran ist viel wahrheit.


    gruß
    thomas

  • Starklichttechnik


    Es war nicht unsere Absicht, Euch die Information mit dem Anhänger vorzuenthalten. Bei uns ist diese Information so gegenwärtig, dass sie nur noch auf Nachfragen Erwähnung findet. Wir haben insgesamt vier Anhänger. In einem ist unser Teepee und in einem anderen ist eine kleine Solaranlage untergebracht um Akkus für Stirnlampen, Reader und einen Laptop laden zu können.


    Da wir Schlafsäcke, Matratzen und Decken im Rucksack tragen, haben wir in und auf den Wägen eigentlich genügend Platz, wobei die Hänger sehr schmal konzipiert sind, um auch schmale Wege bewandern zu können. Grundsätzlich haben wir also Volumenkapazitäten, allerdings gehen wir nicht für wenige Tage oder Wochen und daher ist auch mit viel Platz sehr gut zu überlegen, was mit kommt und was besser Zuhause bleibt.


    Zunächst einmal wäre es einfach, neben einen Holzkocher auch einen Benzinkocher mitzuführen oder umgekehrt, allerdings gibt es so einige Dinge, welche in unterschiedlichen Varianten mitgenommen werden könnten. Bezüglich der Kocher sind wir noch auf der Suche, was die optimale Möglichkeit wäre. Ein großes Problem stellt dabei einfach die Tatsache dar, dass zwar viel möglich ist, aber weniger besser wäre.


    Wir haben zwar einige Erfahrungen in Sachen Urlaubstrekkingreisen, welche sich über einige Wochen mit entsprechendem Finanzpolster erstreckten, aber eine fast unabhängige und zeitlose Tour ist da etwas ganz anderes.


    Thomas

    Zitat von thomas

    "meutereien beginnen wegen schlechter verpflegung"

    Wenngleich unsere Kinder aufgrund der Gewöhnung sehr anspruchslos sind, unterstreiche ich Deine Aussage. Auch der wichtige Hinweis von Leuchtkraft, dass offene Feuer mancherorts nicht erwünscht sind, fördert unsere Gedanken zu einer optimalen Lösung und es könnte in der Tat auf ein Kocherbackup hinauslaufen.


    Ein kurze Frage, Thomas, in welchen Bergen warst Du?


    Wir befinden uns zur Zeit in Kärnten und wollen als "Fitmache" demnäxt auch die hiesigen Gipfel erklimmen.
    Erfahrungen darin habe ich allerdings nur aus Osttirol!



    Liebe Grüße


    Berthold

  • Hallo Berthold,


    als Ergänzung zu einem Hobo wie dem Künzi eignet sich sehr gut ein Spiritusbrenner wie z.B. der von Trangia.



    Viele Grüße
    Simon

  • Also einen kleinen Enders als Backup würde ich mir auch einpacken, wenns denn Benzin sein sollte. Etwas schwerer und Petroleumbetrieben, aber trotzdem mein eigentlicher Favorit ist ein Optimus 111, davon gibt es auch Benzinversionen.
    Wenn es ein gebrauchter Kocher sein darf, frag doch einfach mal hier in der Tauschbörse. Da dürfte sich ein günstiges Gerät finden lassen, vermutlich nicht hübsch, aber auf jeden Fall lauffähig. Statt übermäßig Batterielampen zu schleppen würde ich über einige Sturmlaternen nachdenken, Sprit brauchen die nicht wirklich viel. Alternativ auch eine kleine Stechkartuschengaslaterne, diese Kartuschen gibt es eigentlich überall. Beides findet man in der Regel für weniger als einen roten Schein auf dem Flohmarkt in lauffähigem Zustand.


    Stefan

  • hallo berthold,
    die alpen sind nicht unbedingt mein thema.
    was aber nicht heisst das du dort nicht schön klettern oder
    touren kannst.


    O.T. Teile gelöscht Eugen J.Keusen

    deine probleme bezüglich der mitnahmeentscheidung
    von ausrüstung kann ich aber gut nachvollziehen.
    ich verwende bei meinen auslandstouren nur dinge
    die ich im reparaturfall mit einem werkzeugmesser, einem
    dosenöffner sowie haushaltsteilen instandsetzen kann.


    dieser ganze hitech XXXXXXXXX aus dem outdoorshop
    erfüllt meine anforderungen in den wenigsten fällen.
    das ist eher was für die typen die ihr outdoorfeeling
    beim rasenmähen im vorgarten mit einer superteuren
    membranjacke haben.


    gruß
    thomas

  • Also der Künzi funzt prächtig, und in seiner neuesten
    Version gibst daauch nen Einsatz für den Trangiabrenner
    damit wäre Euer Backup Problem auch gelöst


    Faltmasse sind wirklich klein, echt leicht ist der jedoch nicht
    dafür spart man sich aber das Gewicht des Brennstoffs


    Alle Imitate die ich bisher in den Fingern hatte, waren nicht
    das Geld wert das sie gekostet hatten


    Grüße


    Eugen j.keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Ich bin gerade erst zurück gekommen und melde mich morgen nochmal; denn jetzt gibt's EM.
    Bis dahin vielen Dank erstmal für Eure Beiträge.


    Liebe Grüße


    burn-hard

  • Was ist den mit Pastenbrennern als Backup ?


    Brennpaste fix in der Dose 175 gr. hat für kleine bis mittlere Töpfe genügend Standfestigkeit & Topfaufsätze bekommt man auch dazu.



    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

  • Also zwei drei Schraubenschlüssel, zwei Schraubendreher und ein paar Ersatzteile müssen für einen Druckkocher mit. Aber für eure Wagen habt ihr sicher sowieso Werkzeug dabei und ein paar Dichtungen, Pumpenleder und eine Düse wiegen weniger als ein Stück Seife und brauchen auch weniger Platz.
    Absolut Wartungsfrei wäre ein Turm Spirituskocher wie der 111 oder 38, allerdings ist die Leistung nicht wirklich ausreichend für eure Zwecke. Bei den Kochern wechselt man vielleicht alle 30 Liter Sprit mal die Vergaserstopfung, das wars eigentlich.
    Gelbrenner gibt es schon fertig als Notkocher von der schweizer Armee. Allerdings darf man da nicht mit mehr Leistung rechnen als bei sauber laufenden Spirituskochern.


    Stefan

  • Der Künzi Hobo Kocher ist aber nur ein passiver Wood Gas Stove, wie man ihn sich auch aus drei Konservendosen selber schnitzen kann. Google: Hannes Birnbacher Camping-Kocher mit Holz
    Auch bezweifle ich, dass die Holzvergasung im Künzi so richtig in Gang kommt (--> Ruß und Reste).
    Selbst der Eigenbau Brenner funktioniert wahrscheinlich besser.


    Mehr Power als der Künzi hat der Vital Stove, weil ein ein aktives Gebläse hinzunimmt. AA Zellen gibts fast überall zu kaufen. Leistung bis zu 5800W. Minimale Kochfläche: ø6,5cm. Belastung: 25kg, Stromzufuhr: 2 AA Batterien (für 35-40 Stunden) 1L Wasser kocht in etwa 3 Minuten.


    Gruß
    willi

    Demut tät' uns allen gut.