Feuerhand 176 E 2 kleine Löcher im Pilzkopf / Sturmhaube

  • Nun, der Herr Bruno Nier wird schon gewusst haben, warum er ein Patent angemeldet hat.
    Leider steht aber darin nichts über die beiden Löcher.
    Auch bei meinen 176 E Laternen sind keine solcher Einlagen. Es konnten aber laut Patent welche eingebaut werden…
    Also alle mal nachschauen! Sollte sich eine damit finden, würde der Wert außerordentlich steigen!

    Gruß

    Dieter


    Es wurde schon alles gesagt, nur nicht von Jedem. (Karl Valentin) :user:

  • Hm - wollen mal festhalten: Diese Löcher nun auf ein Patent zu schieben, das offensichtlich nicht umgesetzt wurde (ich hab's mir jetzt nicht genau angeschaut, gehe aber davon aus) - ist doch etwas dünn. Oder ist im benannten Patent eben von diesen Löchern die Rede? (Ich glaube, nicht.)


    Man schaue sich nochmal Guidos letztes Foto an:


    Screenshot 2023-12-02 at 22-33-40 Feuerhand 176 E 2 kleine Löcher im Pilzkopf _ Sturmhaube - Pelam.de Forum.png


    Die Löcher sind im 45°-Winkel versetzt zu den Positionen der Laschen gestanzt. Auch die Orientierung des Heberings wird so eindeutig bestimmt. Das sieht mir doch sehr nach den vermuteten Paßmarken aus (für den Arbeitsschritt des Fixierens des Pilzkopfes in der Presse für die Laschen).


    BTW: "Ablauflöcher für die Farbe" halte ich für abwegig. Diese Löcher sind nicht an der tiefsten Stelle - vorausgesetzt, die Laterne wurde beim Farbtauchbad auf den Kopf gestellt.


    Aber die Eingangsfrage war schon interessant - über solche Kleinigkeiten wie diese Löcher sieht man ja meistens hinweg.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hallo Micha,


    beim Tiefziehen von Blechen braucht man keine Paßmarken um die Position des Bleches während des Tiefziehens zu fixieren.

    Die Ronde aus dem man z.B. die runde Haube der FH 176 E fertigt ist größer wie tatsächlich benötigt. Beim Tiefziehen fährt zuerst

    der sogenannte Niederhalter herunter und fixiert das Blech, dann erst kommt der eigentliche Tiefziehstempel zum Einsatz:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefziehen


    Der Beitrag Nr. 16 ist nicht schlecht, dafür müssten die Löcher aber etwas größer sein.


    Dein Argument hier:

    "Ablauflöcher für die Farbe" halte ich für abwegig. Diese Löcher sind nicht an der tiefsten Stelle


    kann ich so nicht akzeptieren. Die meisten Laternen wurden tauchlackiert, das bedeutet, dass man sie komplett in Farbe tauchte.

    Der Tank lief dabei natürlich voll und die Laterne musste dann so gedreht werden, dass nicht der Kopf der Laterne danach senkrecht stand,

    sondern der Tankeinfüllstutzen genau nach unten zeigte, damit die überschüssige Farbe komplett ablaufen konnte. Danach brachte man die Laterne

    wieder in eine senkrechte Position und sie wanderte in den Einbrennofen!

    Der Beitrag Nr. 7 von Stefan hat deswegen meiner Meinung nach voll ins Schwarze getroffen.


    Das Patent DE-1436401 vom 27.08.1938 zeigt zwar die FH 176 E, faktisch wurde sie jedoch erst ab Ende 1939 gebaut. Ein Menge Zeit

    um Änderungen wie z.B. das Weglassen der Isolierung im Kamin einzubringen. Bevor die Firma Nier eine Laterne auf den Markt brachte

    hat man sie natürlich allen möglichen Tests unterzogen. Vielleicht stellte sich dabei heraus, dass die Isolierung unter der runden Haube

    kontraproduktiv war und die Laterne in warmer Umgebung zum Hochbrennen neigte. Ich habe dieses Hochbrennen bei einer FH 176 E schon mehrfach

    beobachtet. Dies geschah jedoch nur in geschlossenen Räumen. Als ich die Laterne dann nach draußen brachte wo es recht kalt war,

    funktionierte sie innerhalb weniger Minuten wieder normal, da der Hitzestau in der Haube gut abgeleitet wurde.

    Die Firma Ditmar hatte dieses Problem wohl auch und fertigte ihre Sturmhaube deswegen mit entsprechenden Löchern.


    Grüße

    Jörg

  • Moin Jörg!


    > Die Ronde aus dem man z.B. die runde Haube der FH 176 E fertigt ist größer wie tatsächlich benötigt.


    Mag sein, darum ging es mir nicht. Ich hatte vermutet, daß diese Paßmarken-Löcher erst benötigt wurde, als Kappe und Schornstein durch die Laschenumbiegug verbunden wurden. Auch da wird ein Automat im Spiel gwesen sein. Um dann alles gerade zu bekommen (an einem ansonsten runden Deckel hast du ja sonst keine Anhaltspunkte).


    Die Farbtropf-Theorie halte ich immer noch nicht für schlüssig. Dafür sind die vermeindlichen "Ablauflöcher" zu klein. Und warum sollten gerde nur zwei eingestanzt worden sein, und dann naoch so schön ausgerichtet nach den Halteklammern bzw. dem Zugring, wie schon oben beschrieben?

    Und wo sind die Laufnasen aus diesen kleinen Löchern? Da muß die Farbe aber schon sehr dünn gewesen sein, um an der Stelle keine Spuren zu hinterlassen.


    Ein Hochbrennen der 176E im Speziellen hatte ich noch nicht, und ich betreibe meine Laterne nur drinnen. Wenn man den Tank nicht vollknallt (AFAIR gehen da 200 ml) rein und die Flamme nicht aufreißt, dann passiert da meiner Erfahrung nach auch nix. (Schlimmer ist da die 075 ATOM, die sehr schnell mal das Ploppen oder Hochbrennen anfängt, wenn der Tank voll ist. Das ist auch der Grund, warum ich das Modell nicht mehr habe. Komischerweise ploppt eine 175 trotz des 3-linigen Dochts - 176E und 075 haben einen nur halb so breiten Docht - sehr selten mal hoch, eigentlich gar nicht.)


    Aber wie ich sehe, vermutest du auch nur. Damit sind die Erklärungen so gut / schlecht wie jede andere. Ich meine, dem wahren Grund für die beiden kleinen Löcher werden wir nicht mehr erfahren.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Und wo sind die Laufnasen aus diesen kleinen Löchern? Da muß die Farbe aber schon sehr dünn gewesen sein, um an der Stelle keine Spuren zu hinterlassen.

    Falls da Drahthaken einer wie auch immer gestalteten Abtropfhaltevorrichtung eingriffen, wären die Laufnasen wohl entweder daran gewesen oder beim Aushängen der Haken aus den Löchern zerstört worden ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Guten Morgen zusammen,

    vielen Dank für eure Anregungen und Antworten, also komme ich auch zu dem Schluss, das die Löcher Produktionsbedingt, oder zu Tauchlackierzwecken vorhanden sind. Danke an alle.

    Gruß Guido

    Et hätt noch immer jot jejange.....

  • Ich hätte noch eine andere Variante. Bei Sturmlaternen gibt Ausführungen wo man oben einen Aufsatz draufmacht um etwas zu erwärmen. Dietz Laternen gibt es heute noch mit solchen Aufsätzen. Das kann ein Nahrungsmittel sein oder etwas Technisches. Die Löcher könnten für solche Aufsätze gedient haben

  • Ich hätte noch eine andere Variante. Bei Sturmlaternen gibt Ausführungen wo man oben einen Aufsatz draufmacht um etwas zu erwärmen. Dietz Laternen gibt es heute noch mit solchen Aufsätzen. Das kann ein Nahrungsmittel sein oder etwas Technisches. Die Löcher könnten für solche Aufsätze gedient haben

    So eine Art "Wurtstbratvorrichtung"?


    In die Löcher konnten die Soldaten dann ihre Spieße mit Schaschlik Würstchen oder Marshmallow's stecken?


    :/;)

  • So eine Art "Wurtstbratvorrichtung"?


    In die Löcher konnten die Soldaten dann ihre Spieße mit Schaschlik Würstchen oder Marshmallow's stecken?


    :/;)

    wenn die mal sowas gehabt hätten. Ich habe solche Berichte schon öfter gehört. Vor 100 Jahre haben die auf Baustellen, in Werkstätten, Viehställen usw keine Mikrowelle gehabt. Ihren Essensnapf haben die gerne mal über eine Lampe gehängt wenn keine Feuerchen da war. Dicke Suppe, Brei usw was die damals hatten wurde dann warm. Die Lampen waren in Innenräumen sowieso den ganze Tag an. Und in der Regel sogar mehrere gleichzeitig. Sonst war es zu dunkel zum arbeiten.

    Diese Lampe scheint nur im 2WK gebaut worden zu sein. Da denke ich dann gleich an Armee, Reicharbeitsdienst usw die in elenden Verhältnissen gelebt haben. Wenn sich wie bei Dietz und anderen China Produkten jetzt noch ein originaler Kochaufsatz finden lässt wäre das ein Hinweis. Die Löcher sehen verdächtig nach was aus was oben draufgesteckt wurde.