Petromax im Wasserstoffbestrieb??? Oder mit Karbid???

  • Hallo Forum!



    Als ich über das Problem mit dem Überdruckventil

    Feder für Überdruckventil

    nachdachte, bin ich auf eine (zwei!) verrückte Idee gekommen, und ich frage mich, ob jemand mindestens eine Variante davon schon einmal getestet hat.


    Nein, ich habe das nicht vor, dazu fehlt mir mindestens die Motivation.

    Aber als theoretische Überlegung finde ich beides zumindest sehr interessant.


    Ich beginne mal mit der für Lampenfans naheliegenderen Variante.

    Statt mit Benzin oder Petroleum könnte man die Lampe mit (Calcium)Karbid füllen und somit Ethin als Brennstoff verwenden.

    Druck würde die Lampe von selber machen, interessant wären die Brennstoff- / Luftverhältnisse.


    Der andere Fall wäre, den Tank als Wasserstofferzeuger zu verwenden, und den Wasserstoff analog als Brennstoff zum Betrieb der Starklichtlampe zu nehmen.


    Das wäre machbarer, als so mancher vielleicht glaubt!

    Den Tank mit Natronlauge füllen und mit Aluminium beschicken.

    Den Druck könnte man am Manometer kontrollieren und ggf. rechtzeitig ablassen.

    Für einen un- oder weniger kontrollierten Betrieb müsste ein Überdruckventil eine Rolle spielen, wodurch ich überhaupt auf diesen Gedanken gekommen bin.


    In beiden Fällen müsste der Vergaser aber oben im Tank enden.



    Ich möchte hier explizit niemanden dazu anregen, meine Überlegung in die Tat umzusetzen.

    Besonders Wasserstoff wäre eine kitzlige Angelegenheit.

    Wasserstoff leitet Wärme für ein Gas außerordentlich gut, die Lampe würde, besonders im Bereich Brenner und Mischrohr kaum zu vermeiden überhitzen, Mischrohrglühen.

    Auch das Zurückschlagen der Flamme wäre wahrscheinlicher, man müsste wahrscheinlich auch mit höherem Druck "fahren".



    So eine Lampe wäre aber auf jeden Fall eines, nämlich politisch korrekt, würde kein CO2 produzieren!



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Bezüglich der Verwendung von Acetylen sollte man diesen Hinweis aus einem Acetylen-Sicherheitsdatenblatt berücksichtigen: "Acetylengas zerfällt bei höheren Drücken (ab 1,4 bar) oder bei Hitzeeinwirkung explosionsartig, sofern es nicht in Aceton gelöst ist."

  • So eine Lampe wäre aber auf jeden Fall eines, nämlich politisch korrekt, würde kein CO2 produzieren!

    Naja, lieber pfeife ich auf die "political correctness", als ne potentielle Natronlaugen- oder Acetylenbombe zu erhalten.

    Der Betrieb mit Benzin ist für mich das maximal-Vertretbare an Gefahrenpotential. Immerhin entwickelt es von selbst keinen womöglich schädlichen Druck :grenade:

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Angst vor einem Überdurckventil an einer Lötlampe,

    dafür aber dann solche Ideen ...


    Aber dennoch mal drüber nachgedacht habe ...

    hier meine Ergüsse dazu:


    Für wie lange wird denn der Vorrat an Wasserstoff zum Betrieb einer Lampe aus dem Tank einer Petromax reichen,

    wo man einen Petromax-Tank ja nicht mit Drücken beaufschlagen kann, wie es für die Speicherung von Wasserstoff erforderlich ist - IMHO geht das bei 200 bar los ...

    Also fällt das erstmal flach.


    Deswegen die Idee mit der Natronlauge und dem Alu ...

    Doch - die Natronlauge muss relativ gut konzentriert sein: 40%.

    Dann die Frage nach der Kontrolle der Reaktion ... wohin mit dem zuviel erzeugten Wasserstoff?

    Abblasen - doch wohin,

    ohne dass die abgeblasene Wasserstoffwolke sich an der Flamme im Glühstrumpf entzündet?


    Bevor der Erfinder von sowas die Einsparung von CO² messen kann, erzeugt er selber keins mehr.


    Wobei ich gerne die Frage an den Erdenker richten möchte, was er gedenkt an CO² zu ersparen?

    Das Alu wird durch den Einsatz von sehr viel Strom hergestellt, also nix mit CO²-neutral.

    40%ige Natronlauge presst man nicht aus Natronfrüchten, also wieder nix mit CO²-neutral.

    Wobei die Frage noch nicht geklärt ist, wie das Alu so nach und nach in den Tank kommen soll,

    der ja zum kontinuierlichen Betrieb der Lampe geschlossen bleiben muss?

    Auch ist mir jetzt nicht bekannt, wie sich das Messing des Tank verhalten wird,

    samt dem Eistensteg in der Kuppel des Tanks.

    Außerdem dürfte interessant sein, wieviel Druck sich in dem PX-Tank als Reaktor entwickeln wird?


    Mein Resümeedazu: DIY nicht durchführbar.

    Wäre es so einfach, könnte man sich ja einfach selbst so einen Wasserstoff-Reaktor bauen

    und in den Keller stellen, um sich seine Heizenergie selbst zu köcheln - oder?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Wie man aus einer Petromax eine Karbidlampe bauen soll, so mit Wassertank und Acetylenreaktor, Reglerspindel usw.,

    kann ich mir bildlich nicht vorstellen, wenn ich mir eine "echte" Karbidlampe dazu betrachte.


    Zumal Karbid ja auch nicht CO²-neutral hergestellt werden kann, weil auch das in etwa gleich viel Strom

    zur Herstellung benötigt, wie die Herstellung von Aluminium.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ne PX mit Biogas wäre wohl die nächste Idee. Einfach etwas Biomüll im Mixer zerkleinern, den Matsch in den Tank und dann im Warmen stehen lassen. Dann Feuer frei :kotz:.


    Wer das machen will ist selbst schuld.


    Gruß Dominik

  • Der optimal nachlatige Betriebsstoff für Pxe ist und bleibt (filtriertes!) altes Frittenfett. Nachhaltig zudem auch hinsichtlich des zusätzlichen Wartungsbedarfes und des ggf. erzeugten Appetits. Biogas u.ä. dann doch lieber woanders rein.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Mit dem CO2 war natürlich nicht ernst gemeint!

    Aber in der heutigen Zeit hätte ich wohl zwingend einen entsprechenden Smiley setzen müssen...


    Deswegen die Idee mit der Natronlauge und dem Alu ...

    Wenn jemand zu einer Wasserstoffflasche mitsamt Druckminderer Zugang hat...


    Natronlauge zusammen mit dem Aluminium ergibt einen Wasserstoffentwickler.

    Das habe ich in meiner Jugend zur Genüge praktiziert.

    Dosenverschlüsse gesammelt, damals gabs noch reines NaOH als Rohreiniger und ja, damals blieben die Verschlüsse auch nicht an/in der Dose.


    Im Kleinen, ohne Strömungs-Düse habe ich das (auch früher) mit Salzsäure statt der Natronlauge in einem Reagenzglas durchgeführt.

    Das Reagenzglas mit einem Stopfen verschlossen, in diesem Stopfen steckte ein Stück einer Kugelschreibermine aus Messing, oben etwas zugedrückt, damit sich eine Düse ergab.

    Den Wasserstoff konnte man dann anzünden, und man hatte einen Brenner - allerdings ähnlich wie ein dochtbetriebener Spiritusbrenner, brannte aber wohl etwas wärmer.


    Von Salzsäure würde ich eine solche Lampe fern halten, Natronlauge dürfte ihr weniger anhaben.

    Eisen/Stahl wird von Natronlauge nicht angegriffen, ein Rostproblem könnte es schon geben, ähnlich wie mit Salz.

    Messing ist eindeutig resistent!

    Die Armaturen, z.B. im Bad, bestehen aus Messing!


    Die Wasserstoffvariante halte ich für sehr wohl durchführbar.

    Das scheitert eher am Zurückschlagen der Flamme ins Mischrohr. Und die Ermittlung der richtigen Luftmenge könnte zeitraubend sein.


    Wäre es so einfach, könnte man sich ja einfach selbst so einen Wasserstoff-Reaktor bauen

    und in den Keller stellen, um sich seine Heizenergie selbst zu köcheln - oder?

    Wie Du es schon selber geschrieben hast, die Energie steckt zum größten Teil im Aluminium!


    Der Punkt ist: In den 80ern, aber auch heute noch, wird massenweise davon irreversibel entsorgt.

    Ja, die Herstellung von Aluminium ist teuer und extrem energieaufwendig.

    Aber wenn man es wegwirft, dann könnte man es auch zur Energiegewinnung verwenden.

    Als Abfall entsteht dann Aluminiumhydroxid, es könnten allerdings auch Komplexe mit Natriumhydroxid entstehen.

    Meine Erfahrung jedenfalls ist, daß die Natronlauge verbraucht wird.


    Solche Wasserstoff "Reaktoren" existieren natürlich:

    Kippscher Apparat


    Das Problem, der erzeugt keinen nennenswerten Druck, den man für eine Starklichtlampe aber benötigt.

    Den könnte man aber über die Druckablassschraube in den richtigen Grenzen halten.

  • Moin Leute,

    so spannend es von chemisch-physikalischen Standpunkt auch ist, aber

    bevor das Thema noch zum Ausprobieren animiert oder der Verfassungsschutz

    zusätzliche Mitarbeiter einstellen muss würde ich diese Diskussion gerne hier beenden. :explode::grenade:


    Bleibt bitte bei den für die Lampen vorgesehenen Betriebsstoffe oder diskutiert das beim Bierchen in euren Gartenlauben:prost::rauch:


    Ich hatte mal einen Gast mit Butan in der 500er Px... Er hatte dann bei mir Leuchtverbot... :aua:


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Benz-ihn

    Hat das Thema geschlossen