15''' Gaudard Brenner will nicht sauber brennen

    Moin!


    Mir wurde eine Lampe aufs Auge gedrückt die laut Vorbesitzerin nie vernünftig leuchten wollte.

    Wie heißts so schön: Nem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul…


    Erste Begutachtung ergab einen auffällig grünen und steifen Docht der ähnlich roch wie schlecht gewordenes Benzin. :kotz:

    Ich habe den mehrmals mit Verdünnung ausgespült und dann noch mit Waschpulver ausgewaschen.

    Bassin wurde auch gespült.

    So richtig brennen wollte die Lampe damit dennoch nicht. Die Flamme wurde immer kleiner bis die Lampe fast aus ging. Dann etwas nachregeln und es ging wieder 1…2 Minuten.


    Nun habe ich einen frischen Petromax Docht eingezogen, das Bassin noch mal gespült und auch frischen Brennstoff eingefüllt der in anderen Lampen prima brennt.


    Egal wie ich den Docht einstelle das Flammbild verändert sich immer nach wenigen Minuten. So richtig gleichmäßig brennt es nie und teils gibt's auch brummende/blubbernde Geräusche.


    Ich hab mal ein kurzes Video gemacht und nen bissel am Dochtrad gedreht. Sorry für Nackenstarre, früher konnte Youtube mal Videos rotieren…





    Hier noch ein Bild.


    Was mich etwas wundert ist das die Flammscheibe sehr tief sitzt wenn ich sie bis zu den Anschlagpunkten einsetze. So tief das ein Teil der Lochung verdeckt wird!


    Hat Jemand solch einen Brenner der vernünftig funktioniert? Wo sitzt da die Flammscheibe?

    Grüße

    Markus

    Ich habe genau so einen Gaudard-Brenner. Dass der vernünftig funktioniert würde ich nicht behaupten (ich habe auch Flammenspitzen) aber es ist nicht so dass die Flamme kleiner wird oder ausgeht.


    Das Verhalten ist eher, ich fange mit kleiner Flamme an, da ich den Zylinder vorwärmen möchte. Die wird dann von selber so gross, dass es anfängt zu rußen. Dann drehe ich runter. Dann wieder hoch, etc. (die Flamme reagiert mit einiger Verzögerung darauf). Es dauert einige Zeit bis ich eine stabile Flamme habe.


    So weit wie in deinem Video könnte ich den Docht niemals rausdrehen, ohne dass die Flamme oben aus dem Zylinder rausschlägt. Im Normalbetrieb ist der Docht +/- 1mm am Ende des Dochtrohrs.


    Wenn die Lampe da schon warm war muss irgendwas mit dem Docht oder dem Brennstoff sein. Die Brandscheibe ist ziemlich auf der gleichen Tiefe wie bei dir.

    Ist denn der Deflektor dicht?

    Hallo Markus


    Ich habe drei von diesen Brennern in einem Keramikkörper, die allerdings NIE ohne Aufsicht brennen dürfen. Der Grund dafür ist das unregelmäßige Brennverhalten.

    Erstmal ist eine ordentliche "Dochtfrisur" erforderlich. Da der Dochttransport nicht sehr exakt ist, habe ich oben die Dochtenden mit ein paar Stichen zusammengenäht und dann alles penibel glattgeschniten. Das vermindert die Flammspitzen.

    Der Brenner selbst ist sehr wärmeanfällig. Deshalb auf kleiner Flamme warmlaufen lassen und dann langsam hochdrehen. Nach kurzer Zeit wird er von alleine Hochbrennen, weshalb gefühlvoll abgeregelt werden muss. Das zieht sich nach so eine Weile hin ...

    Bei Brennstoffmangel wird die Flamme kleiner und der Docht fängt an, so wie bei dir beim Hochdrehen, aufzuglühen.

    Wenn dein Tank nicht leer ist, fördert dein Docht also nicht richtig.


    Das brummende Geräusch hatte ich bei meinen Brennern, weil vom Verkäufer zu schmale Dochte verbaut waren.

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

    Zitat von Andi39218

    Das brummende Geräusch hatte ich bei meinen Brennern, weil vom Verkäufer zu schmale Dochte verbaut waren.

    Wenn die Dochtbreite stimmt, stossen die beiden Seiten genau am Ende des Dochtrohrs aufeinander.
    Meine macht keine Geräusche. Leider betreibe ich die Gaudardlampe mit einem historischen Fransendocht, den ich allerdings aus einem 14''' Kosmosbrenner geerntet habe. ~66mm sollten also passen.

    Zitat von Mystic-X

    So richtig brennen wollte die Lampe damit dennoch nicht. Die Flamme wurde immer kleiner bis die Lampe fast aus ging. Dann etwas nachregeln und es ging wieder 1…2 Minuten.

    Das sieht für mich danach aus, dass der Docht nicht genug Brennstoff fördert, um die Flamme aufrechtzuerhalten. Wenn Du den Doch hochdrehst, beginnt er nach ein paar Sekunden zu verbrennen - ich meine auf dem Video oben auch Asche zu erkennen, was dafür ganz typisch ist. Schau mal, ob der Docht etwas glüht, wenn Du die Flamme wieder herunterdrehst. Dann hilft nur, einen Docht mir besserer Kapillarwirkung zu verwenden, idealerweise einen alten Docht.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

    Es gab in der Galerie ein paar Risse, die habe ich von innen zugelötet.

    Das Ding ist etwas schepp gefertigt… so richtig zentriert ist der Brenner nicht in der Galerie. :aua:



    Das brummen tritt jetzt scheinbar nur noch beim warmlaufen auf. Der Docht hat 66mm und hängt gut 4cm im "Flambiol".


    Das Ding leuchtet hier jetzt seit gut 30 Minuten. Nach etwa 20 Minuten hat es sich halbwegs beruhigt. Nachregeln will man jetzt eh kaum mehr da auch das Dochtrad langsam zu warm ist zum anfassen.


    Den Docht oben zusammenzunähen klingt nach nem Plan denn der Dochttrieb ist so schepp wie alles. Wenn man den Docht 1cm hoch und runter dreht ist immer mal das Eine und mal das Andere Ende etwas höher…


    Licht macht das Ding auch nicht mehr als der 14-linige Brenner in meiner Veilchenlampe.

    Grüße

    Markus

    Zitat von Mystic-X

    Wenn man den Docht 1cm hoch und runter dreht

    Das ist aber auch nicht der Plan. Wenn das funktioniert bewegt man den Docht in einem Bereich wo man den Unterschied kaum sieht. Das geht mit diesem Brenner genausogut wie mit jedem anderen. Mein Dochtrad ist allerdings kaum warm?

    Zum Brennstoff übrigens, ich verfeure darin grade einen Brennstoff den ich in einem Kosmosbrenner als unterbelichtet identifiziert habe. Damit ist die FLamme etwas weniger hysterisch :) Daran sollte es also nicht kranken. Da in Frankreich kommt man wahrscheinlich mit einem "Citronella" Lampenöl aus dem Supermarkt, deshalb war der Originaldocht so grün. Weil Zitronen gelb sind...

    Ich habe ein ähnliches Problem. Der Docht brennt einfach zu schnell ab, er bekommt zu wenig Öl.


    Ich verwende hochreines Petroleum von A.W. Niemeyer.


    Kann man vor dem Kauf erkennen ob ein Docht guter Qualität ist? Wo gibt es solche?

    Moin,

    Ich wage mal zu behaupten, dass dieser Brenner nie vernünftig leuchten wird. Gaudard hat hier das lange Kosmos Brandrohr mit einer kurzen Galerie für Benutzung mit Flammscheibe kombiniert. Der Geiz für diese Anwendung mal ein eigenes, kürzeres Brandrohr zu fertigen, macht sich in der Performance bemerkbar. Was den Damen und Herren bei Gaudard aber völlig schnuppe ist. Die bieten auch Kosmos Brenner in einer perfekten Symbiose aus seeliger Unwissenheit und tumber Ignoranz ganz selbstverständlich mit Matador Zylinder an.

    Die Firmengründer und deren Nachfolger der nächsten Generationen würden sich im Grabe umdrehen.

    Mein Tipp:

    Schmeiß weg den Scheiß und tausche gegen einen guten alten gebrauchten Kosmos Brenner für überschaubares Geld aus…


    VG

    Markus

    Grüße
    Markus

    Ich benutze die hübsche Gaudard-Lampe um bei 16°C noch auf dem Balkon zu hocken. Ins Wohnzimmer darf die aber nicht. Zumindest nicht wenn sie an ist :)

    Lustigerweise ist die Glasvase auch so gefertigt, dass sie am besten aussieht wenn sie leer ist.

    Zitat von markes

    Die Firmengründer und deren Nachfolger der nächsten Generationen würden sich im Grabe umdrehen.

    Mein Tipp:

    Schmeiß weg den Scheiß und tausche gegen einen guten alten gebrauchten Kosmos Brenner für überschaubares Geld aus…

    Sehe ich auch so,.

    Wollte zuerst nix dazu schreiben, erst mal die wahren Experten zuWort kommen lassen,

    denn meines Wissens ist die Kennerwelt von den neuzeitlichen Gaudardbrennern nicht sehr begeistert.

    Hatte in einer Clipper auch zuerst einen Matador von Gaudard und konnte machen, wie ich will,

    dit verhaute Monstrum brauchte mich an den Rand des Wahnsinns ...

    Getauscht gegen einen vernünftigen Kosmos und jetzt kann ich wieder übers Gesicht strahlen

    (Dank Magnus!).



    Zitat von bp4willi

    markes

    Würde es nicht ggf helfen, die brandschebe weglassen, eine Kosmosbrennergalerie und einen Kosmoskniffzylinder zu nehmen?

    Also rückrüstung auf Kosmosbetrieb?

    Auch eine Möglichkeit.

    Richtich kluch macht wohl erst ein Versuch ...


    Zitat von jacco18

    hochreines Petroleum von A.W. Niemeyer.

    Det für sechs oder det für zehn Euro den Liter.

    Aber schon egal ... ich schreibe mal nüscht dazu.

    Wurde eh schon mal hier im Forum behandelt, wie toll dieses "blaue" Zeuchs von "awn" taugt.

    Wird wohl im Ungefähren an das "Alkan" rankommen - in Druckvergaserlampen noch okay,

    aber für Dochtlampen mit Verbrauch größer Sturmlampen wirdet kritisch ...

    Weil es zu dickflüssig ist, gegenüber profanem Grilli.

    Kann mir aber och täuschen (will ja nix schlechtreden).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

    Sicher könnte ich jetzt aus irgend einer Galerie und dem Brenner nen Kosmosbrenner "basteln" aber das ist nicht wirklich Notwendig da ich noch einen guten alten in der Vorratskiste habe.


    Ich stell die Lampe erst mal weg und bei Gelegenheit kommt da was anständiges mit Flammscheibe drauf.

    Grüße

    Markus

    Ich bekam heute ein NOS 20'' Gaudard Brenner mit der Post :) Das ist schon ein wahnsinnig großer Brenner. Noch 6 kleinere Kosmos Brenner hier zum Vergleich, davon 2 NOS auch, aber der Gaudard funktioniert schon sehr anders. Die Flachscheibe wird sehr heiß, und das Teil reicht aber 15mm im Brenner hinein. Dadurch vergast er das Petroleum aus dem Docht. Wenn er kalt ist, muss ich den Docht 1mm rausdrehen, dann zündet er mit kaum sichtbarer blauer Flamme. Wird er dann warm, brennt er gelb.


    Er verbraucht ziemlich viel Öl, aber gibt nicht mehr Licht dafür, aber mehr Wärme. Was ich auch schön finde. Und er brennt nahezu geruchslos.

    Er brennt ruhiger als ein Kosmos. Aber für die gleiche Menge Öl gibt er weniger Licht. Es geht auch Licht verloren, weil die Flamme den Bereich unten im Brenner beleuchtert. Während die Kosmosflamme rundherum im Raum strahlt. Dass er aber ast geruchslos brennt, ist schon ein echter Vorteil.


    * Nicht einmal 50kB Bilder lassen sich anhängen :(


    IMG_4458-2-500pix.jpg

    Hallo zusammen

    es ist noch nicht lange her hatte ich auch ein Problem mit einem Gaudardbrenner. Zuerst habe ich einige Dochte gewechselt da ich gedacht habe es kann nur am Docht liegen. Als dies nicht geholfen hat habe ich angefangen die verschiedensten Lampenöle zu testen (von billig bis teuer). Was alles nicht so richtig funktionierte. Am Schluss habe ich den Grillanzünder Favorit vom Baumarkt genommen und siehe da diese funktioniert. Allerdings der Brenner und das Dochttriebrad wird sehr heiss. Ich habe darauf auch ein Kollege gefragt welcher Chemiker ist woran das liegen könnte. Die Antwort war ziemlich klar.

    "Gesetzliche Reglementierungen

    Nach mehreren Vergiftungen bei Kindern, z. T. mit Todesfolge, wurden in der EU und in der Schweiz verschiedene Massnahmen ergriffen. Dünnflüssige Lampenöle5 dürfen weder gefärbt noch parfümiert und der Grenzwert der Viskosität (Minderung des Fliessvermögens) von Lampenöl wurde herabgesetzt. Die letzte Sicherheitslücke lag bei den Öllampen selbst. Der Zugriff zum Lampenöl sollte erschwert werden. Die EU-Kommission erteilte einen Normungsauftrag zur Erstellung von sicherheitstechnischen Festlegungen für dekorative Öllampen. Dekorative Öllampen für die Öffentlichkeit dürfen nun nur noch verkauft werden, wenn sie die europäische Norm EN 14059 erfüllen.

    5 Lampenöle, deren Aspiration als gefährlich eingestuft ist und die mit dem R-Satz R65 bzw. H-Satz H304 gemäss Anhang 1 Ziffer 2.1 ChemV gekennzeichnet sind.

    5/5

    Factsheet Lampenöl/Juni 2012

    Die Aspirationsgefahr von Flüssigkeiten wird entweder nach den Kriterien der EU-Richtlinie 67/548/EWG Kapitel 3.2.3. oder nach der CLP-Verordnung (EG) 1272/2008 Kapitel 3.10. er-mittelt. In der RL 67/548/EWG beträgt der Grenzwert für die Viskosität 7 mm2/s. Mit der CLP-Verordnung wird dieser Grenzwert neu auf 20,5 mm2/s verschärft. Flüssigkeiten mit einer Viskosität bis zu diesen Grenzwerten müssen mit dem R-Satz R65 (Gesundheitsschädlich: kann beim verschlucken Lungenschäden verursachen) bzw. nach GHS mit dem H-Satz H304 (Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein) gekennzeichnet werden."


    Hier wurde vom Kollegen vor allem Minderung des Fliessvermögens hervorgehoben was ja letztendlich auch Einfluss auf die Kapillarwirkung hat.
    So aber genug damit wurde schon x-fach hier im Forum gewälzt...


    @daher das Problem kann auch mit guten alten Brennern auftauchen wenn nicht alles zusammenpasst

    viele Grüße aus der Schweiz
    René