Moin,
Es kann generell immer alles wild zusammengewürfelt sein und wenn man sich noch nicht besonders intensiv damit auseinandergesetzt hat, dann fällt das ohne Hilfe anderer oft nicht auf.
Das Problem ist, dass in der Regel alle Bestandteile eines Flammscheibenbrenners exakt aufeinander abgestimmt sind.
Das betrifft wo und wie viel Luft hingeleitet wird und wie die Flamme durch Flammscheibe und Zylinder geformt wird, um eine möglichst saubere Verbrennung mit einem hohen aber auch stetigen Output zu erreichen.
Einen Matadorbrenner ohne Flammscheibe kann man zum Beispiel nicht gut mit einem Kosmos Zylinder betreiben, weil das Luft-Brennstoff Gemisch dafür nicht passt.
Wenn man einfach mal durch Die Deutsche Lampe in Wort und Bild von Jacques Goldberg blättert, sieht man schnell Muster bei Brennern mit und ohne Flammscheibe.
Das betrifft die innere Luftführung durch einen hochgezogenen Deflektor bis hin oder fast hin zur Flamme.
Bei Kosmos Brennern hat man keine geleitete Luftführung bis hoch zur Flamme, da schaut man frei auf einen großen Teil des Dochtrohres.
Es gibt natürlich auch hier einige Besonderheiten, aber als Faustregel funktioniert das erstmal ganz gut.
Man kann oft anhand der Luftführung auch schon grob den Typ der Flammscheibe abschätzen und dadurch auch auf die Form des Zylinders schließen.
Generell gilt aber, dass man möglichst nur exakt passende eines bestimmten Brennermodells verwenden sollte. Und wenn man ein Teil ersetzen will, sollte man schon ganz genau wissen, wie und vor allem warum das originale Teil aussieht…
Die Vielfalt der Zylinder war extrem groß und oftmals muss man genau da einen Kompromiss eingehen. Oft bekommen man wenn überhaupt nur noch was ähnliches.
Man darf bei der ganzen Sache nicht vergessen, dass sich die Petroleumbeleuchtung durch Rundbrenner als eine der Hauptlichtquellen sich von 1865 bis ca 1914 ständig weiterentwickelt wurde, bevor es eine Nische wurde und nur noch ein sehr kleiner Teil der bewährten Technik weiter produziert wurde.
Darüber hinaus muss man auch beachten, dass die Brennstoffe damals sehr unterschiedlich waren und größtenteils nur schlecht mit den heutigen Brennstoffen vergleichbar sind.
Dadurch kann auch mal die Kombination aus vollständigem Brenner mit passendem Zylinder eine dürftige Leistung erzielen.
Und wenn ansonsten alles passt, bleibt da auch noch der Docht. Heute sind nur noch wenige Größen in meist schlechter Qualität erhältlich…
Das Thema ist jedenfalls so vielschichtig, dass man sich absolut nicht dafür schämen muss, wenn man da erstmal auf Hilfe angewiesen ist.
So lange einfach fragen, am besten mit Bildern…
VG
Markus