Alles anzeigenMoin Charly,
frag nicht nach Menge oder Druck, frag nach der Geschwindigkeit!
Das Stichwort ist Bugwelle bei Unterschall- und Bugstoßwelle bei Überschallgeschwindigkeit. Und der Gasstrahl verlässt die Düse AFAIR mit deutlicher Überschallgeschwindigkeit. Mit welcher Geschwindigkeit das Gasgemisch nun aus dem Mischrohr in die Brennkammer übertritt, entzieht sich meiner Erinnerung, aber schleichen wird es nicht. Trifft dieser Gasstrahl nun auf ein festes Hindernis (= Brennersieb), so wird er nicht nur abgebremst, sondern erzeugt - in diesem Fall in der Brennkammer - eine stehende Welle. Daraus folgt ein „Rückstau“ ins Mischrohr, wo sich im ungünstigsten Fall des Gemisch bereits entzündet und wir den nächsten Beitrag zum Thema „Mischrohrglühen“ im Forum haben.
Ich muss gestehen, dass meine Beschäftigung mit der Hydrodynamik von Gasen und (laminaren) Strömungen mittlerweile mehr als drei Dekaden zurück liegt, aber die genannten Stichworte melden sich aus meinem Langzeitgedächtnis bei dieser Diskussion spontan zu Wort …
An anderer Stelle hatte ich bereits unter den Stichworten „Venturi-Effekt“ und „Bernoulli-Gleichung“ ein paar Gedanken zu Strömungsverhalten von Gasen in unseren Lampen skizziert - das ist ein ebenso weites wie komplexes Feld, was sich jedoch in vielen Fällen durch die Praxis sehr anschaulich erlebbar macht.
Deshalb glaube ich auch kaum, dass sich die Herren Erich und Grätz da intensiver mit den Theorien rumgeprügelt haben, sondern eher ihre praktischen Fähigkeiten zum Einsatz brachten. Nur mit dem Unterscheid, dass seinerzeit die Fertigung noch unter dem Verständnis von deutscher Wertarbeit lief und nicht der Zulieferer gesucht wurde, der es morgen einen Pfennig billiger und schlechter machen kann!
Preisfrage:
Woran merkt man, dass ich Urlaub habe?
Ich antworte mal wieder in Ruhe und reflektiert …
Christian
Danke Christian!
Besser kann man es nicht erklären.
Weiterhin einen schönen Urlaub!
@ Charly (Sockenschuß):
Bei der Konstruktion und Entwicklung wurde solange gebosselt, bis so eine Lampe rund lief.
Daraus ergaben sich klare Definitionen von Mischrohrabstand, Mischrohrlumen und Länge,
man definierte die Größe von Brenner und Socken - und wenn alles paßte, liefs rund.
Umsonst haben die sich also nicht geplagt und all ihr Können und Wissen eingebracht.
Wer da jetzt meint, so ein paar verstopfte Löcher im Brenner, Veränderungen an der Geometrie
der Gemischaufbereitung im Mischrohr, unpassende Größe und Maschung vom Glühstrumpf,
anderer als vorgesehener Brennstoff, andere Düsenbohrung ... und und und, würden keine Rolle spielen,
darf sich nicht über ein Fehlverhalten der Lampe wundern.
Erst recht, wenn es um die "Kleine" 830er (mit 150 HK) geht - kleinere Dimensionen mit noch kleineren
Toleranzen ... wesegen sie auch gerne mal zicken, wenn etwas nicht genau paßt.