Tankbodenversiegelung vorher unbedingt entrosten?

  • Hallo in die Runde!

    Habe vor einiger Zeit diese FH 175 mit Karlsruher Wellenlinie und durchgefärbtem Auerglas auf dem Flohmarkt geschossen, war billiger als ein BigMac.

    Die Laterne ist in einem tollen Zustand, ausser einem Hauch Flugrost unter dem Blaker ist sie rostfrei, auch im Zwischenraum über dem Tank. Die Zinnschicht hat halt dunkle Altersflecken, aber mit Ende 60 werde ich die wohl auch haben.

    Einzig der Tankboden hat innen etwas leichten Rost, in der Vertiefung in der Mitte und rundherum in der Falz. Wirklich nur sehr dünn, das bröselt noch nicht einmal.

    Ich will den auf jeden Fall versiegeln, und das ist ja hier im Forum schon rauf- und runtergebetet worden.

    Ist es wirklich notwendig, das komplett zu entrosten? Das kann doch unter Sauerstoffausschluss nicht weiterrosten. Ich hätte eher Bedenken, dass da trotz alkalischer Neutralisierung Säurereste verbleiben und eher Schaden anrichten, so wie Wasserstoffversprödung bei verchromten Aluteilen. Mach ich da einen Denkfehler? Mein letzter Chemielehrer hat mir eine 4 gegeben, wofür ich ihm versprechen musste, nie wieder einen seiner Kurse zu belegen...

    Einfach mit Aceton entfetten und dann Ausschwenken? Ich will die Laterne auf keinen Fall versauen!

    L. G. Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer () aus folgendem Grund: Formatiert.

  • Moin Thomas!


    So, wie die Laterne aussieht und du das Innere beschreibst, brauchst du nichts weiter zu tun als den Tank mit Grillanzünder zu füllen und betriebsbereit zu halten. Schon hast du deinen Sauerstoffabschluß. Zum Rosten gehört neben Luftsauerstoff aber auch Wasser, also sollte die Laterne nach Benutzung immer in einem trockenen Raum aufbewahrt werden, wo etwaiges Kondenswasser auch abdunsten kann.


    Was meinst du mit "alkalischer Neutralisierung" "Säurereste" usw. - Wo soll das alles herkommen?

    "Entfetten mit Aceton" brauchst du auch nicht - wo soll es in der Laterne fettig sein?


    Wenn du trotzdem Tanksiegellack anwenden willst, dann kannst du das m.E. so in den trockenen Tank kippen und so auch die kleinen Roststellen mit versiegeln.

    Eine weitere Vorbehandlung braucht's da nicht.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hallo Thomas


    Wenn du nicht mit Chemie rangehen willst, mach den Tank doch mechanisch blank.

    Ich fülle in solchem Fall Glasgranulat (aus dem Poolfilter) ein, klebe alle Öffnungen ab und schüttele kräftig ...

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Ich dachte an z. B. Zitronen- oder Phosphorsäure, die in Ritzen eindringt und beim anschliessenden Neutralisieren mit Lauge eben in unzugänglichen Ecken aktiv bleibt. Hab das hier im Forum aufgeschnappt, ist gar nicht lange her. Ich stell lieber blöde Fragen, als da was zu versauen...

    Aber Danke für Deine Antwort, hatte ja gehofft, dass das ohne großen Aufwand machbar ist.

    Ich dachte halt, dass da, durch hygroskopische Wirkung, immer genug Feuchtigkeit auch bei gefülltem Tank am Boden rumwabert, um das weiter rosten zu lassen.

  • Ich dachte an z. B. Zitronen- oder Phosphorsäure, die in Ritzen eindringt und beim anschliessenden Neutralisieren mit Lauge eben in unzugänglichen Ecken aktiv bleibt.

    Damit so etwas vermieden wird, sollte zuerst mit Lauge gearbeitet werden.


    Dadurch füllen sich diese Ritzen mit "harmloser" Lauge und nicht mit Säure. Nach dem Ausspülen mit Wasser kannst du dann das Säurebad zum Entrostung durchführen.


    http://www.antik-oellampen.de/index.php-article_id=4.html

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Also ich finde, der Vorschlag von Micha ist der einzig wahre.

    Solange die Laterne in einem ansonsten trockenen Raum steht und keinen Temp.-Schwankungen unterliegt,

    wird da gar nüscht weiter rosten - wie denn auch?

    Wozu aus allem eine Wissenschaft machen, wenn es nicht nötig ist?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Stimmt, die wird selten in Betrieb genommen, steht nur im Wohnzimmer. Hab halt gehört, dass sowas auch bei gefülltem Tank weiter rostet, da frag ich doch lieber hier mal nach. Schön, dass es euch gibt!

  • Morjen :)


    Da stimme ich Micha und Rüdiger voll zu.

    In diesem Fall reicht putzen völlig aus.


    Es gibt so viele Möglichkeiten, um alte Sachen zu konservieren oder zu restaurieren.

    Wofür man sich dann entscheidet, erfordert schon ein bisschen Fingerspitzengefühl und gesunden Menschenverstand, wobei natürlich handwerkliches Verständnis auch nicht zu verachten ist.


    Nicht immer sind für Spatzen Kanonen erforderlich ;)

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Das Wohlbefinden des Besitzers ist auch wichtig, deshalb kann es gut sein, etwas gegen eine mögliherweise nicht vorhandene Gefährdung zu unternehmen. Nützt es nichts, so schadet es nichts.

    Im Falle des Tanks kann ja das Problem bestehen, dass da mal Wasser reingeraten ist, etwa wenn die irgendwaqnn mal im Regen stehen gelassen wurde. Das sitzt dann unten am Boden und kann, wegen dem Petroleum, nicht verdunsten.

    - Tank ganz entleeren, mit Haushaltpapier trocknen.

    - Tank auf über 100 Grad erhitzen, aber nicht so stark, dass Lötnähte aufgehen. Das kann man auf dem Küchenherd machen, es kann aber zu Geruchsbelästigung kommen. Deshalb würde ich das draussen machen. Geeignet ist ein Gaskocher oder Holzkohlegrill im Freien, auf den man eine Blech- oder Steinplatte legt, und da drauf dann den Tank stellt.

    Sinn der Sache ist, dass auch der allerletzte Wasserrest aus jeder Ritze oder schlecht verlöteten Fuge rausgeht, wenn der Tank einige Minuten deutlich über Siedetemperatur des Wassers erhitzt ist.

  • Moin zusammen,

    basteln ohne Not kann auch kräftig nach hinten losgehen!beim!

    Die Feuerhand Laternen haben einen Gummiring im Falz des Tankbodens.

    Ob der eine "Wärmebehandlung" im Backofen übersteht kann man nur vermuten.

    Zumal das Gummi durch die lange Zeit nicht besser wird.


    Ich hatte schon eingelagerte Sturmkappen, bei denen diese Dichtung beim glätten einer leichten

    Knickkante beschädigt wurde.


    Wenn der Tank noch dicht ist, würde ich leichten Flugrost im Tank einfach ignorieren.


    Gruß Thomas

  • Fertan rein, ausschwenken,

    Kriecht überall hin.

    Auswaschen mit Wasser.

    Im Ofen bei ca. 60 Grad trocken.

    Da passiert nichts, dann Bootslack oder Tankversiegler rein.

    Und man hat Ruhe.

    Lothar

    Wenn es denn sein muss

  • noch ein Vorschlag zum Trocknen von Dochtlampen Tanks.

    Hab ich schon mal gesagt,einfach einen Föhn nehmen.

    Ich nehme einen Heißluftföhn, da geht es schnell,und die Tankdeckel werden auch richtig trocken.

    Da es ja einen "innentank" im Tank gibt, gebe ich oft etwas normales Öl dazwischen.

    Somit schütze ich den Tankboden.

    Oder generell mal die ganze Lampe in Öl fluuuuten.

    Damit auch die luftrohre innen auch geschützt werden.

    Gruß Thomas

  • Es gibt so viele Möglichkeiten, um alte Sachen zu konservieren oder zu restaurieren.

    Wofür man sich dann entscheidet, erfordert schon ein bisschen Fingerspitzengefühl und gesunden Menschenverstand, wobei natürlich handwerkliches Verständnis auch nicht zu verachten ist.

    Stimmt, das kenne ich so von meinen Rennrädern, wenn es z. B. gilt, nicht mehr reproduzierbare Decals oder Handlinierungen zu erhalten. Die Herausforderung, da immer eine individuelle Lösung zu finden, machen aber auch letztlich die Erfolgserlebnisse und so auch den Spass an der Sache aus.

    Ich würde die Laterne z. B. nicht von außen mit Schutzlack überziehen, wie, wenn ich mich recht erinnere, Dr. Bunk es bei allen Lampen macht.

    Das Wohlbefinden des Besitzers ist auch wichtig, deshalb kann es gut sein, etwas gegen eine mögliherweise nicht vorhandene Gefährdung zu unternehmen. Nützt es nichts, so schadet es nichts.

    Du sprichst mir aus der Seele! Wie ich mich kenne, würde ich, trotz aller Einsicht, dauernd in den Tank leuchten um zu sehen, ob das rostmässig zugenommen hat.

    Trocknungsmaßnahmen sind übrigens nicht nötig, da die Laterne schon einige Zeit gereinigt im Wohnzimmer steht. - Ubrigens lebe ich allein, ich kann nach Herzenslust im Ofen Lacke einbrennen und überall fauchende Maxen hinstellen, ohne dass es die Emission unangenehm schriller Geräusche (:frau:) nach sich zieht...

    Da es ja einen "innentank" im Tank gibt, gebe ich oft etwas normales Öl dazwischen.

    Ja, diesen Raum unterm Brenner habe ich bei einer 275 mit gekochtem Leinöl (Standöl) ausgeschwenkt. Macht man auch gerne bei alten Fahrradrahmen oder generell bei Hohlräumen auch kostbarer Oldtimer. Sind ja alles Maßnahmen, die in keiner Weise die museale Qualität mindern.

  • Wurde hier schon angemerkt, daß unser Forenherr mal eine Petroleumlampe vertrieben hat,

    die kam schon mit angerosteten Tankböden direkt aus der OVP frisch auf den Tisch?

    Diese Lampen befinden sich nicht mehr im Portfolio von Pelam

    und erreichen mittlerweile Preise jenseits von Gut & Böse ...


    Also, Rost kann auch den Wert steigern, wenn man das so sieht ...

    [Ironie AUS]

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ist ja wie bei Münz-Fehlprägungen oder falsch gelabelten Beatles-Singles! Aber rostige Tankböden - schon krass. Muss man Sammler sein, um das zu verstehen...

  • > Das Wohlbefinden des Besitzers ist auch wichtig, deshalb kann es gut sein, etwas gegen eine mögliherweise nicht vorhandene Gefährdung zu unternehmen. Nützt es nichts, so schadet es nichts.


    Du meine Güte - dann soll er doch um Odins Willen das Teil in Acryl eingießen und im Katastrophen-Panic-Tiefbunker einlagern!


    no risc, no fun!


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • "Die Religionen müssen alle toleriert werden und muß der Fiskal nur ein Auge darauf haben, daß keine der anderen Abbruch tue; denn hier kann jeder nach seiner Fasson selig werden." (Friedrich II)

    Der eine mag die Patina, der andere poliert auf Hochglanz.

  • Also, eventuell mache ich es ja total falsch, aber:

    Ich lasse Petroleum im Tank, da es hervorragend konserviert.

    Und um mögliches Schwitz / Kondens oder Regenwasser zu entfernen,


    zünde ich die Lampen gelegentlich einfach an, lasse sie brennen, dabei werden sie warm, der Tank irgendwann leer und Wasser verdunstet...


    :/:/:/

  • Moin Stephan!


    Ich bin der Meinung, damit machst du auch alles richtig. Wenn man Laternen zudem trocken aufbewahrt, rostet da auch nichts.


    @Namenloser "jp10686"

    > Die Religionen müssen alle toleriert werden


    Was das jetzt mit dieser Diskussion hier zu tun hat, entzieht sich meinem Vorstellungsvermögen...


    Tschuldigung, aber wenn ich so einen Nonsens lese: "etwas gegen eine möglicherweise nicht vorhandene Gefährdung zu unternehmen",

    dann erinnert mich das eher an Verfolgungswahn oder unbegründete Angst vor Verlust einer Sicherheit, eben eine Zwangsstörung, neurotisches Verhalten.

    Das andauernde Polieren metallener Gegenstände kann übrigens auch dazu gehören, SCNR :S


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<