MIschrohrschraube fest

  • Hallo allerseits,


    ich bin Neuling als Forumsaktiver, habe aber schon seit dem Erstehen meiner neuen Petromax HK500 (die, wie ich gelernt habe, eigentlich anders benannt wird…829 oder so) schon viel hier gelesen und lehrreiche Tipps bekommen. Es sind jetzt so acht Liter durchgegangen, ich hatte schon meine Anfängerspäße damit, also "Smaug"-Mode durch zu kaltes System, Geduldsproben mit Glühstrümpfen, Tonbrenner abgefallen… you name it. Jetzt ist es so, dass ich auf eine Frage trotz Suche keine Antwort finde. Falls es da doch was gibt, kann ein Moderator gerne weiterleiten und diesen Thread hier löschen.


    In letzter Zeit flackert das Mäxchen leicht, unkorreliert dazu ist das Fauchen nicht mehr so gleichmäßig, sondern leicht moduliert. 360-Grad-Trick und verschiedene Drücke haben nicht geholfen. Kommt mir aber jetzt auch nicht so problematisch vor. Der letzte Strumpf brannte aber reichlich gelbstichig, ich wollte daher das Mischungsverhältnis über diese Schraube einstellen (…wobei mir ehrlich nicht ganz klar ist, wo da der Luftzutritt ist und wo überhaupt gemessen werden muss – ich hatte anfänglich mal so lange die Schiebelehre angesetzt, bis da irgendwo 1,4 cm waren… wahrscheinlich zwischen diesem Schieberstück und dem Rohr – das scheint jetzt aber nicht mehr zu passen). Auf jeden Fall lässt sich diese Schraube kein Stück bewegen, nicht warm, nicht kalt, nicht vorsichtig, nicht mit Gewalt (hier nicht nur des Reimes wegen). Sollte das nicht ganz leicht gehen? Und kann ich da guten Gewissens Schraubenlöser nehmen oder eher nicht? Wie es scheint, wäre die Alternative der Kauf dieses gesamten Oberteils mit dem Mischrohr, weil ich das ja nicht mal in Einzelteile zerlegt bekomme, ohne die Schraube bewegen zu können.


    Bin um fachbezogenen Ratschlag dankbar!


    Leuchtende Grüße

  • Moin (hier könnte dein Name stehen),


    herzlich Willkommen bei den aktiven Forenmitgliedern :welcome:


    Zu dem Flackern und der Unregelmäßigkeit. Das hört sich nach dem sogenannten Leidensfrosteffekt an. Oftmals behebar durch das stopfen des Vergasers mit Messingaze oder auch Kupferlitze.


    Welche Schraube meinst du?

    Das Mischrohpaddel, welches im Mischrohr sitzt und den Gasstrahl lenkt (bei Lampen der aktuellen Serie gibt es dies nicht mehr).

    Oder die Klemmschraube welche das ganze Mischrohr in Position hält. Dise kann sich bei Betrieb mach einiger Zeit mal lösen und somit passt der Abstand zwischen Mischrohr und Düse nicht mehr. Dort wird dieser auch gemessen.


    Gruß


    Julian

  • Hallo Julian,


    danke für die Antwort! Zum Stopfen finde ich sicher was hier im Forum unter den Stichworten, merci.


    Die Klemmschraube meine ich (siehe Anhang) – ist eine neue Max und die einzige Schraube dort. Da bewegt sich gar nichts, leider. Abstand rohrzugewandte Seite dieses "Paddels" bis zum Rohr aktuell 1,1.


    Grüße

    Nick (da isser, der Name)

  • Bei der Schraube kannst Du eigentlich alles machen was man mit festgerosteten Schrauben auch sonst macht: Rostlöser, einwirken lassen, ggfls zusätzlich erwärmen, gut passenden Schraubendreher, leichtes Klopfen mit dem Hämmerchen usw. usf.

    Wird sich dann schon lösen lassen.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo Andy,


    danke für den Hinweis. Dann lasse ich mal die Mittelchen ihre Sache tun. Stimmt ja, ich kann nachher alles waschen und trocknen…


    Beste Grüße

    Nick

  • Moin zusammen,

    absolut wichtig ist ein solider Schraubendreher mit ausreichender Klingenbreite!

    Am besten ist es, wenn eine zweite Person das Oberteil gut festhält.


    Der Mischrohrabstand wird gemessen zwischen Düsenausgang und Mischrohreingang.


    Nachtrag:

    Manchmal ist ein passender Biteinsatz mit T-Stück gut geeignet,

    da die Bits durch eine bessere Klingenform gut greifen

    Einmal editiert, zuletzt von Wüstenfuchs ()

  • Ah! Also so langsam kommt jetzt Licht ins Dunkel (oder ist dieser Wortwitz hier mit einer Strafe belegt?).


    Ich muss zugeben, dass mir die ganzen Zusammenhänge nicht ganz klar sind, aber wie das so ist, wird das im Laufe der Zeit ja besser. Und danke, dass ihr nicht direkt Beginner-Bashing veranstaltet, sondern geduldig seid. Nettes Forum hier. :-)


    Das gute "Kruip Olie" aus dem Fahrradladen hat funktioniert, die Schraube dank eines gut dimensionierten Schraubendrehers gelöst. Ich hatte tatsächlich die Funktionsweise nicht so richtig geblickt, hatte immer gedacht, dass die Schraube eine Art Öffnung regelt. Gut, das Mischrohr beinhaltet das Luft-Petroleum-Gemisch, ich hatte tatsächlich gedacht, dass das da oben erst passiert, weil mir bislang nicht aufgefallen ist, dass da ja ein Abstand zwischen Düse und Mischrohr ist. Ja, ihr dürft jetzt alle mal lachen. Gut, über die Schraube stelle ich den Abstand ein zwischen Oberseite der Düse und Mischrohreingang. Erstmal auf Standard damit. Ich probiere das (übermorgen oder so) dann mal mit dem Einstellen im Betrieb. Wenn ich es richtig deute, hebelt dieses Paddelding quasi das Mischrohr an und dann kann mehr oder weniger Luft (= fettere Verbrennung = geringere Farbtemperatur) bis zum Brenner gelangen.


    In jedem Fall macht so ein Ding eine Menge Spaß. Ich bin jedesmal von der Armut an Aufwand enttäuscht, wenn ich einfach irgendwo einen Lichtschalter betätige. :-D


    Beste Grüße

    Nick

  • Hallo Nick!

    Servus erstmal!


    829 oder so

    Nicht "oder so", sondern GENAU so.

    Auch wenn die Marketing-"Experten" des Forenherrn das anders in der Werbung aussehen lassen ...

    Aber Gottseidank sind die Petromaxen und Nutzer und vor allem die meisten der hier versammelten

    Sammler schön was älter als der Forenherr selbst und soweit kundig, was die PX-Materie angeht.

    Also trau Dich und frage einfach drauf los. Immer noch besser, es schmunzelt mal jemand,

    als der Fragende dumm sterben muss ...

    :rofl:


    Also so langsam kommt jetzt Licht ins Dunkel (oder ist dieser Wortwitz hier mit einer Strafe belegt?).

    Nö, keine Strafe.

    Aber eine Runde guter Tropfen wird sicher nicht ausgeschlagen.

    Oder einfach mal auf ein Kirsch-Porter anstoßen!

    :prost:


    Und danke, dass ihr nicht direkt Beginner-Bashing veranstaltet

    Denke, das haste schon selbst verhindert, mit Deiner netten und humorigen Art,

    wie Du ins Forum getreten bist - ohne ungehobelt mit der Tür quasi ins Haus zu fallen.

    :rauch::done:


    Gut, das Mischrohr beinhaltet das Luft-Petroleum-Gemisch, ich hatte tatsächlich gedacht, dass das da oben erst passiert, weil mir bislang nicht aufgefallen ist,

    Sozusagen verstanden.

    Quasi das Injektor-Prinzip ...

    Der aus der Düse austretende Gasstrahl des heißen Petroleumdampfs reißt Luft mit ins Mischrohr und wird dort verwirbelt

    in die Mischkammer und den Tonbrenner geleitet, um die Flamme im Glühstrumpf zu "füttern".

    Je nach Abstand zwischen Düse und Mischrohr-Eingang wird mehr oder weniger Luft mitgerissen, die 21% Sauerstoff enthält, welcher zur Verbrennung notwendig ist. Weniger Abstand bedingt weniger Luft im Mischungsverhältnis, wodurch das Gemisch fetter wird, weil sich ja die Brennstoffmenge selbst nicht verändert, das führt dann oft zum Mischrohrglühen und zum Verrußen des Glühstrumpfs, mindestens aber eine schwächere Flamme, besonders bei Petroleum als Flamme mit einem gewissen Gelbstich erkennbar. Damit das Mischungsverhätltnis optimiert wird, muß man den Abstand feinstufig justieren (geht bei etwas Erfahrung sogar an der laufenden Lampe), meistens kommen dann so um die 14 mm herus.

    Mal ein paar Zehntel mm weniger, mal etwas mehr. Kann immer mal variieren, je nach Brennstoffqualität, Umgebungstemperatur, verwendetes Glühstrumpf-Fabrikat, usw., sogar die Luftfeuchtigkeit könne da am schlechten Leuchtverhalten schuld sein, erzählte mir kürzlich jemand.


    Besonders die Petromax entpuppt sich als eine Lampe mit einer Seele, die gut behandelt werden will, damit sie ihrem Herrn Anwender Freude bereitet und schön leuchtet. Nichts an ihr ist Statisch und starr, ähnlich einer LED-Funzel.


    Also ... weiter so und viel Feude noch beim Experimentieren, Einstellen

    und am rauschenden Leuchten, wenn sie denn mal sauber läuft.

    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Nick,

    das Pulsieren können auch geringste Petroleummengen sein, die "außerhalb" des Glühstrumpfes verbrennen.

    "Leidenfrost" tritt oft bei frisch gereinigten Lampen auf, wenn der Vergaser von innen zu sauber ist.

    Dann wird der Effekt aber mit jeder Brennstunde geringer. Wenn Du den Vergaser jetzt nicht gereinigt hast,

    glaube ich nicht an "Leidenfrost".

    Ich hatte mal so nen Fall, dass die Düse minimalst undicht am Vergaser war. Auch hier hilft der sogenannte Eimertest.

    Diesmal bis über die Düse ins Wasser, Handrad nach unten, also offen und die Düse mit Daumen oder Finger zuhalten.

    Ich würde auch mal prüfen, ob die Mischkammer und der Tonbrenner fest sind und ob der Glühstrumpf ordentlich am

    Tonbrenner sitzt und am Bindfaden noch intakt ist.


    Schöne Grüße

    Udo

  • Wenn ich es richtig deute, hebelt dieses Paddelding quasi das Mischrohr an und dann kann mehr oder weniger Luft (= fettere Verbrennung = geringere Farbtemperatur) bis zum Brenner gelangen.

    Nicht ganz, das Paddel steht im Gemischbildungsstrom und beeinflusst je nach Winkel die Verwirbelung im Mischrohr. War mal gedacht um die Lampe schnell und während des Betriebes an unterschiedliche Brennstoffqualtiäten oder Temperaturschwankungen anpassen zu können. Das ist heute weniger wichtig geworden und daher wird das Ding heute weggespart, wohl auch weil die Fertigung in guter Qualität sehr teuer wäre und das Paddel auch gerne mal Probleme macht, z.B. festbrennen, verformen oder undichtigkeiten.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

    2 Mal editiert, zuletzt von polaris1977 ()

  • Hallo alle miteinander,


    danke euch für die vielen und ausführlichen Ausführungen! Ich werde mich immer weiter rantasten, habe jetzt auch deutlich mehr verstanden – beziehungsweise durch eure Darstellungen gut nachvollziehen können. Ja, so eine Starklichtlampe ist schon eine Aufgabe, aber eben eine, die Spaß macht. Und wenn man sich schon mit dem Solinger Messer rasiert, will man eben auch nicht LED-Funzeln anknipsen (Note to self: Wenn ich anfange, mit einem Faustkeil und einer Keule im Wald hinter Getier her zu rennen, dann habe ich es deutlich übertrieben). Auf jeden Fall ist die Max ein Freude spendendes Hobby, das ich beibehalten werde (auch wenn es sicher bei einer bleiben wird). Mischrohrglühen hatte ich auch schon von gelesen, weil das bei mir auch schon der Fall war… ich bleibe da am Ball. Vielleicht zündel' ich heute wieder, dann kann ich meine erworbenen Kenntnisse umsetzen.


    Beste Grüße

    Nick