Lampe mit "eingezäuntem" Kosmosbrenner

  • Hallo,


    ich habe eine Lampe erstanden, die irgendwie anders aussieht. Bin mir noch nicht sicher, ob ich zuviel ausgegeben habe. :)

    Zumindest sieht sie mal ein ganzes Stück robuster/rustikaler aus als andere Lampen.


    Wofür könnte die Einhausung aus Fliegengitter sein? Ich meine gelesen zu haben, dass so etwas bei Lampen für den Bergbau gemacht wurde.


    Der ausklappbare Griff auf der Unterseite ergibt für mich auf den ersten Blick keinen Sinn. Wenn die Lampe leuchtet kann ich den ja gerade nicht benutzen.


    Die Drahthülle hat unten eine Art Papier. Wir das nicht zu heiß? Ich hoffe, dass es nichts ungesundes ist.


    Der Brenner lässt sich leider nicht so einfach herausschrauben. Leider sitzt der Docht auch fest. Da bin ich anfangs etwas vorsichtig.


    Ich bin mal gespannt, ob hier schon jemand eine ähnliche Lampe gesehen hat.


    Gruß

    Wolfgang

  • Gibt es denn am Glaszylinder oben zum Drahtkorb eine Dichtung?

    In meinen Augen der Versuch aus unterschiedlichen Teilen und Drahtkorb einer Grubenlampe eine Sicherheitslampe zu bastelen.

    Auch wenn ich mir die unterschiedlichen Muttern ansehe.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Im Netz habe ich einige Bilder von Asbestpapier/-pappe gefunden, die sehr ähnlich aussehen. Sowas wollte ich eigentlich nicht haben... Ich hoffe ich habe beim Aufschrauben nichts abbekommen.

    Wie geht man mit Asbest um? FFP-Maske, feucht machen, ausbauen, fest in einer Tüte verschließen und in dem Sondermüll? Ich habe zum Glück noch keine Erfahrung damit.


    Ich habe die Lampe erstmal in eine Plastiktüte verpackt und schau mir morgen alles bei Tageslicht und draußen genauer an.

    Gruß

    Wolfgang

  • > der Versuch aus unterschiedlichen Teilen und Drahtkorb einer Grubenlampe eine Sicherheitslampe zu bastelen.


    Nein - ich habe solche Lampen-Einsätze auch schon in der Bucht gesehen. Sie gehören so wie oben abgebildet. Diese Einsätze wurden von unten in größere Laternen eingesetzt, man sieht auf dem einen Foto noch seitlich den kurzen Bolzen für den Karabinerverschluß. Der Drahteinsatz bessert auch das Verhalten bei Zugluft und läßt vor allem keine Funken durch.

    Schlag mich nicht, was das für Laternen waren, ich vermute für die Eisenbahn. Wie die komplette Laterne genau aussieht, weiß ich leider auch nicht.


    Wolfgang:

    > Wie geht man mit Asbest um?


    Vorsichtig! :S Das Zeug dient in deiner Lampe natürlich zur Wärmeisolation. Man sollte also das überflüssige Zerlegen der Bauteile möglichst unterlassen. Maske auf (Staubmaske reicht - das ist Asbest und keine tote Covid-Maus), Einmalhandschuhe an. Bearbeiten am besten in einer größeren, durchsichtigen Mülltüte als Seuchenraum mit kleinen Löchern für die Hände. Möglichst wenig Staub erzeugen und draußen arbeiten.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • vermute für die Eisenbahn

    ... oder in der Schiffahrt - vermutlich dort auf Tank-Schiffen bzw. in der Umgebung leicht brennbarer Stoffe

    (Benzin, Gas, Kohlenstaub usw.) - genau wissen tu ich das aber auch nicht.



    das ist Asbest und keine tote Covid-Maus

    Naja, eine tote Covidmaus wäre das geringere Übel, das Hanta-Virus ist da weitaus schlimmer zu sehen.

    Asbest - Eine einfache Staubmaske in Art des Corona-MNS der 1. Generation wäre für frei fliegende

    Asbestfasern aber zu wenig - bitte schon FFP2 verwenden, die hat derzeit eh eigentlich schon fast jeder.


    Asbestfasern sind verdammt klein und einmal eingeatmet, bleiben die auf den Schleimhäuten

    der unteren und oberen Atemwege hängen, das Gewebe versucht sie los zu werden, entzündet sich und

    anstatt die Asbestfasern zu eliminieren, bleiben sie erst recht hängen (vereinfacht ausgedrückt)

    siehe dazu "Asbestose" ...

    Je nachdem, kann daraus eine Lungenfibrose entstehen oder es entwickelt sich schlimmstenfalls

    Lungenkrebs - beides nicht heilbar und wirklich keine schöne Todesart.

    Von deher würde ich anraten, Asbest nicht zu unterschätzen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich hatte am Wochenende Zeit ein wenig zu recherchieren und gebe mal mein gesammeltes Wissen weiter, damit es hier von anderen leichter gefunden werden kann.


    Wie hier schon vermutet ist das wahrscheinlich eine Lampe für die Schiffahrt. Im Netz finden sich ähnliche Lampen in z. B. Ankerlichtern. In der Bucht ist ein Ankerlicht mit sehr ähnlichem Dochtstellrad von DHR zu finden (233351364213). Auch der ausklappbare Bügel auf der Unterseite ist bei diesem Ankerlicht dabei und findet sich auch bei anderen Ankerlichtern. Im Forum ist eine ähnliche Lampe hier mit so einem Dochtstellrad diskutiert worden. Ich vermute, dass man die Lampe mit dem Bügel nach unten festspannen kann. Bei Wind/Seegang könnte das die Lampenbewegung einschränken.


    Der obere Drahtkorb ist mit einem Bajonettverschluss festgemacht. Das sieht orginal aus.

    Ich denke, dass normalerweise der dünnere, obere Teil des Kosmoszylinders von unten durch die Asbestabdichtung im oberen Drahtkorb steckt und

    damit abgedichtet ist.


    Das Drahtnetz/Drahtgeflecht sieht stark nach Explosionsschutz aus. Für Grubenlampen ist das Thema hier schön beschrieben: besonders anschaulich im Bild „Versuchsanordnung: Bunsenbrenner und Drahtgeflecht - Kein Durchschlagen der Flamme möglich“.


    Mit dem Reinigen und Galerie herrichten befasse ich mich ein andermal. Ich hoffe, dass ich dann ein schönes Flammenbild machen kann. Vielleicht läuft mir ja noch eine passende leere Laterne über den Weg.

    Gruß

    Wolfgang

  • hatte am Wochenende Zeit ein wenig zu recherchieren

    Fleissig, fleissig!


    So muss das!


    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • Weiter geht's.


    Das Asbest ist aus der Lampe raus. Wenn ich nochmal was mit dem Mist erstehe kommt die Lampe gleich wieder weg...


    Im ersten Bild sieht man die Einzelteile ohne Tank. Leider muss ich mir noch drei flache Messingmuttern besorgen. Die sehen einfach besser aus.

    Ein Ring, der der um das untere, dickere Ende des Zylinder gehört, ist augenscheinlich aus Kupfer.

    Das Drahtgeflecht ist sehr dicht und sehr stabil. Nicht zu vergleichen mit Fliegengitter.


    Auf dem zweitem Bild sieht man die Technik für die Abdichtung: zwischen den beiden Scheiben unten ist Platz für „Papier“, das um den Zylinder schließt. Am oberen Ende des Zylinders ist das gleiche mit kleinerer Zylinderdurchführung. Wie man in meinem ersten Beitrag sieht war das untere Papier wahrscheinlich falsch montiert.


    Das Bauteil von Bild zwei wird dann über dem Zylinder und dem Brenner wie in Bild drei mit einem Bajonettverschluss festgemacht.


    Am Zylinder ist sehr schön die Beschriftung 8''' zu sehen. Die Schnittkante ist oben wie unten eher zweckmäßig. :)


    Leider ist Rost im Tank. Da muss ich im Forum noch nach einer guten Lösung suchen.

    Ebenfalls war etwas weißliches, eher festes im Tank. Ich konnte das aber durch Schütteln mit ein paar Muttern und Wasser rausbekommen. Ich hab keine Ahnung was das sein könnte. Das hat sich auch auf dem Docht ausgebreitet. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Docht nicht einfach ersetze.


    Die Zahnräder der Dochtverstellung sind leider teilweise fest. Hier wahrscheinlich erstmal in einen Rostlöser, oder?


    Alles in allem finde ich die Lampe gut. Da hat sich jemand Gedanken gemacht, wie möglichst viel Licht trotz Explosionsschutz erzeugt werden kann. Hier ist das besser als bei den üblichen Grubenlampen gelöst, weil das Licht der Flamme nicht noch durch das Gitter durchscheinen muss.

    Jetzt brauch ich nur noch die passende Laterne dazu. :)

  • Explosionsschutz ist bei intaktem Kosmoszylinder vielleicht noch gegeben nur wenn der bricht, ist's aus damit.

    Kann ich mir deshalb nicht vorstellen das diese Konstruktion nur mit ungeschütztem Zylinder als Schutz für solche Zwecke gedacht war.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo,

    Ich habe genau so ein Teil.

    Der Bügel bei deiner Lampe wird zu Einsetzen und dann verriegeln -Bajonett- von unten in das Lampengehäuse genutzt, vermute ich.

    Meine Lampe wird von oben eingesetzt.

    Lothar

  • Vielen Dank für die Bilder.

    Das Netz sieht ja haargenauso aus. Da hatte ich ja Glück mit meiner Vermutung als Einsatzzweck Seefahrt.

    Bei Dir dichtet die Asbestpappe auch gut ab. Bitte schön vorsichtig sein. Ich habe das bei mir komplett entfernt.

    Gruß

    Wolfgang