Positionslaterne, Rundumlicht, Ankerlaterne

  • Hallo Zusammen

    Habe diese gut erhaltene Schiffslampe in meiner Sammlung.

    Ist allerdings wohl nicht so alt, die aufgepraegte DIN ist von 1961?.

    Allerdings ist die Laterne innen besonders, sie ist wohl explosionsgeschütz mit Drahtkäfigen.

    Das Glas wird extra noch mit Asbest? Dichtungen abgedichtet.

    Ansonsten ist es ein normaler 10 einiger Kosmusbrenner.

    Ob diese Laterne wohl auf einem Tankschiff benutzt wurde?

    Auf dem Glas kann ich keinerlei Ritzungen entdecken.

    Lothar

  • Solche Lampen waren für die Frachträume vorgesehen, wo sich bei wechselndem Frachtgut immer mal eine Fracht dabei sein konnte, wie etwa Getreide, die sich in Mischung mit der Luft leicht entzünden konnten.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Das ist eine Außenlaterne für Seeschiffe, eine Positionslaterne, hier ein weißes Rundumlicht (Top- oder Ankerlicht).

    Nichts für Innenräume.


    Gebaut bei Fa. Carl Petersen, (HH-) Altona, so wie das auf dem Foto zu erkennen ist. Aufgrund des Alters und Zustands kann man vermuten, daß dieses Exemplar nie auf einem Seeschiff eingesetzt war. Anfang der 1960er stieg man bestimmt schon auf die elektrische Variante um, so daß dieses Stück möglicherweise im Lager liegen blieb. Darauf deutet auch das fehlende Prüfzeichen ("Ritzung") hin.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • 360° = Ankerlicht


    Darauf deutet auch das fehlende Prüfzeichen ("Ritzung") hin.

    Das Gehäuse und der Einsatz sind mit einer Registriernummer versehen, gehören zusammen.

    Vermutlich dürfte das Glas (die Linse) auch mit so einer Nummer versehen sein.

    Registriert wurden diese Lampen immer im jeweiligen Amt des Heimathafens,

    sollte die Laterne auf einem anderen Schiff zum Einsatz kommen, mußte man "ummelden".

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin Rüdiger!


    Lothar schrieb oben: Keine Ritzung im Glas! (Daher meine Vermutung mit der Lagerware!)

    Die DHI-Nummer - bestehend aus XX für Hersteller, / YY für Leuchtentyp und / ZZ für Zulassungsjahr.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hallo Rolf,

    Der Link ist informativ.

    Danke

    Lothar

    Ja, paßt zu deiner Lampe.

    Mir selber ist die Lampe in Richtung Tankschiff nicht so ganz schlüssig, denn sie muß ja nach unten gelassen werden um sie anzuzünden.

    Also offenes Feuer an Deck des Tankschiffes?

    Oder den Einsatz herausnehmen, zur Kajüte tragen und sie da im geschlossenen Raum anzünden?

    Ich hatte gestern nach alten Bildern von Tankschiffen so gegen 1900 gesucht, um dafür irgend einen Beleg zu finden, aber ohne Ergebnis.

    Dafür aber alte Hinweise auf Gefahrenbestimmungen für Reedereien, offenes Feuer, Funkenbildung usw. betreffend.

    Vielleicht gibt es ja irgendwann eine Erhellung...

    Normale Ankerlampen dieser Größe mit den üblichen Einsätzen gibt es ja zu Hauf...

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Und sie leuchtet jetzt auch.

    Mit neuem Docht, der alte war festgebacken, Im Tank war sogar noch Petroleum.

    Und für den Explosionsschutz fällt mir eine Erklärung ein.

    Schiff mit geschlossenen Tanks unterwegs. Tanker ankert, Laterne kann angezündet werden, Kraftstoff wird uebernommen oder abgegeben, es können Gase entstehen. Der Explosionsschutz verhindert dann eine Entzündung. Es könnte doch so sein, vielleicht auch ein Versorgungsschiff.

  • Leuchtet schön - und wie und wo genau diese explosionsgeschützten Dinger eingesetzt wurden wird man sicher auch noch erfahren.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Lothar schrieb oben: Keine Ritzung im Glas! (Daher meine Vermutung mit der Lagerware!)

    Alles gut, alles gut ... hatte das gelesen, aber manchmal sind solche Hinterlassenschaften

    erst nach sehr gründlicher Suche zu entdecken. Ist jetzt aber auch nicht wirklich wichtig, meine ich.



    für den Explosionsschutz

    Och, da gibt es viele Möglichkeiten, wo so ein Ex-Schutz gefordert sein kann:

    Flüssige und gasförmige Brennstoffe (Tankschiffe, sogen. Bunkerboote, das sind die welche andere Schiffe versorgen), pulverisierte bzw. feste Brennstoffe wie Kohle (Briketts, Kohlenstaub), alle möglichen Chemikalien (Feststoffe, Rieselgüter, flüssig, gasförmig), Sprengstoffe, usw. -

    Diesbezüglich gibt es für die Schifffahrt jede Menge Verordnungen und Vorschriften, ähnlich denen, wie sie für den Transport von Gefahrstoffen auf der Straße und Schiene gelten, samt und sonders der Ausrüstung der Transportmittel, den Umschlagstationen, Lagerstätten, dem Umgang damit und der Ausbildung und ständigen Nachschulung vom Personal.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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  • Hallo Lothar,

    Was für ein unglaublich besonderer Schutz um das Glas herum, das habe ich noch nie gesehen. Dies ist den Gittern sehr ähnlich, die auch bei Grubenlampen verwendet werden.

    Vermutlich aus demselben Grund, nämlich um Funken zu vermeiden, und so ist es in der Tat wahrscheinlich, dass es sich um brennbare Stoffe handelt.


    Ankerlichter und deren rote Variante für den Fall des Unglücks sind meines Erachtens schon viel länger im Einsatz als in den 1960er Jahren, in den Niederlanden habe ich Papiere gefunden, dass es bis in die 1980er Jahre für die Berufsschifffahrt für Binnenschiffe zugelassen war. Natürlich hatte nicht jeder eine Batterie, die mit Sicherheit die ganze Nacht durchhalten konnte, bevor es eine LED gab.