Optimus 8R unterzündet immer in Bernie Dawg Leisebrennerkappe

  • Hallo zusammen,

    nach langer Abwesenheit suche ich Rat :D


    Mein ewiger Begleiter, der kleine Optimus 8R, wurde versuchsweise mit Hilfe der Leisebrennerkappe von Bernie Dawg schallgedämmt.

    Der 8R ist mir zu laut für frühe Campingplatzkochereien oder Wildzelterei.


    Leider klappt das so überhaupt nicht.


    Symptom: nach normalem Vorheizen und Anzünden (auch bei Vordruck im Tank mit der optionalen Mini-Pumpe) läuft der Brenner bis zu einer Minute schön leise, dann unterzündet er und brennt in der Kappe fauchend weiter. Bernie zuckt aus der Ferne mit den Schultern und meint bei ihm ginge es und es müsste wohl an Glutnestern (Ruß) am Brenner liegen.


    Der wurde beim Testen natürlich gereinigt, das Verhalten ist gleich bei Vergasersprit E95, feinstem Colemansprit und Alkylatbenzin. Auch länger vorheizen wurde versucht (2 komplette Vorheizschalen Sprit verbrannt), das ändert nichts am Hinterzünden.


    Hat noch wer eine Idee woran das liegen könnte bzw. wie ich Abhilfe schaffen könnte?


    Ich hatte den Kocher auf einer Motorradtour dabei, leider aber die originale Prallplatte daheim gelassen, so dass wir jeden Tag 2x mit unterschiedlichen Tricks versucht haben, Heißgetränke zu machen. Auch Spielen mit dem Regler brachte wenig Erfolg. Wir (4 Augenpaare) konnten auch keine zusätzliche Flamme entdecke, zB von der Stopfbuchse, die "mithelfen" könnte das Gemisch zu entzünden.


    Die Düse wurde mehrfach geputzt und sprüht gleichmäßig. Benzindruck ist OK. Mit Prallplatte läuft der Brenner einwandfrei.


    Die Kappe scheint rundum gut aufzuliegen, kein sichtbarer Spalt.


    Ich würd mich über Hinweise freuen!


    Am Ende haben wir übrigens eine Prallplatte gebastelt, um Kaffee zu kochen:


    20180917_073838.jpg


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Moin,

    um festzustellen, ob es an zu wenig Düsendruck liegt, kann etwas Spiritus 15-20% zum Benzin zugemischt werden.

    Damit erhöht sich die Gasmenge und die Flamme dürfte nicht mehr zurückschlagen.

    Danach kann man weitersuchen.


    Gruß Thomas

  • bei mir hat der Bernie dawg leisebrenner funktioniert.

    Allerdings ist die Heizleistung geringer.

    Und dass mag bei dir zu einem thermischen Problem führen, dass der brennerfuss und damit die vergaserleitung nicht heiss genug wird.

    Ich hatte bei meinem 8R clon doppelten Kupferdraht um den brennerfuss und die vergaserleitung gewickelt, um den Wärmetransport zu verstärken.

    Demut tät' uns allen gut.

  • Ich werde die Düse mal ins Ultraschallbad legen. Weiß jemand was die Nennweite sein sollte? Einen 0,35er Bohrer hab ich ja da von den Phoebus-Umbauereien ...


    Ich hatte den Kocher auch probeweise ohne Hitzeschild laufen (und mit Topf drauf) damit der Tank mehr Druck aufbauen kann. Das mit dem Kupferdraht merk ich mir aber!


    Davor spann ich noch die Brennerkappe und die Brennerglocke ins die Drehbank und schau mir an wie rund die sind.


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Ich habe möglicherweise das Problem identifiziert ... mein 8R ist wohl Prä-1974 und hat die alte Glocke mit Absatz, während die Glocken bei BernieDougs 8R-Videos die neuere absatzlose Variante sind.


    Der Unterschied ist hier im ersten Beitrag sichtbar:

    https://classiccampstoves.com/…s-8r-burner-issues.38766/


    Wenn ich die Leisebrennerkappe einsetze, klappert die da drin rum und liegt nur punktuell auf, die Glocke ist nicht rund, zwischen Glocke und Kappe ist immer wieder mal ein Spalt von 12-15 mm Länge und 0,5 mm Breite (circa). Mit "einschleifen" wird das nichts mehr ...


    Auch scheint mir die Kappe in der alten Glocke deutlich tiefer zu sitzen als in der neueren.

    Wenn ich genau über den Glockenrad peile, ist die oberste Lochreihe ganz knapp noch sichtbar.


    Die (abgeschraubte) Glocke ist gesamt 30 mm hoch und hat 43 mm Außendurchmesser. Das Material ist recht dünn, das gibt nichts her um es auf der Drehbank zu korrigieren. In Form drücken wäre eine Alternative, aber da ruiniere ich möglicherweise die Glocke.


    Zu mir ist aktuell ein SVEA 123 (neu, Taiwan) unterwegs, eigentlich sollte die Glocke tauschbar sein. Mal schauen wie es dann damit funktioniert.


    Kennt jemand eine Ersatzteilquelle für so eine Glocke für einen 8R? Ohne Versand aus USA ... ?


    Noch eine Frage: die Brennerkappe hat 4 Füßchen, die Brennerglocke 4 große Schlitze. Einrasten tut da nix, aber ich kann die Kappe so hindrehen dass die Füßchen die Löcher teilweise verdecken oder eben nicht. Egal?


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Die Brenner-Glocke auf deinen Bildern (wie auch die ältere auf dem Vergleichsbild bei Classiccampstoves) sieht der meines uralten Primus 71 (ca. 1937) zumindest sehr ähnlich, auch die Maße stimmen (während die meiner Optimus-hergestellten Svea 123R so aussehen wie die neuere auf dem CCS-Vergleichsbild, und diese sind auch ca. 1.5mm höher).


    Für den Primus 71 führt Berniedawgs Liste der Silent Caps die "Minicap" auf, nicht die "Minicap with legs", die Du hast. Es wäre also vielleicht auch denkbar, daß auf deiner vorhandenen Brenner-Glocke alter Form eine andere Kappe besser funktioniert. Wenn Du eh einen zweiten Kocher zu Dir unterwegs hast, wäre es evtl. eine Idee, mal die andere Kappe zum Vergleich zu bestellen (sofern Du nicht einfach die Beine der vorhandenen entfernen magst... :aua: ).


    Siehst Du denn einen Unterschied, je nachdem, ob die Füße der Kappe die Schlitze in der Brenner-Glocke überdecken oder nicht? Oder setzen die Füße irgendwo auf?


    Grüße,


    Christina

  • Danke!

    Das Testen im Freien muss noch ein paar Tage warten, bin grad noch halbkrank und hausgebunden. Nächste Woche sollte auch der SVEA 123 ankommen, dann kann ich die SVEA-Glocke testweise auf den 8R schrauben, für die sollte die Kappe ja passen.

    Danke für den Hinweis mit dem Primus 71!


    Den Kocher hatte mir mal Ross vom Spiritburnerforum gegen einen Russenkocher getauscht. Schaut so aus als würde die Prallplatte da nicht dazupassen, und das Aufdrücken der Füßchen hat wohl die Glocke etwas verdrückt.

    Ich schau am Wochenende, ob ich die Glocke mit einem Dorn (innen) oder einem Rohr (außen) wieder rund bekomme.


    Zur Kappenwahl:

    interessanterweise steht auf BernieDougs Website:


    Optimus
    #8 or #8R – Minicap w/Legs


    Svea

    Svea 123 and 123R – Minicap or Minicap w/Legs


    Ich dachte der SVEA hat die gleiche Glocke wie der 8R?


    Ersatzteilnummer für 123R und 8R = Optimus 2171 (nicht lieferbar)


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Hallo Andi,

    hast Du ne Barthelbombe bei Dir in der Sammlung, sprich nen Juwel 33/34/84, passt da evtl was zum testen? Ich weiß es leider nicht, da ich leider den Primus 1 nicht mehr hab, Juwelbomben hätte ich da.


    RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • Hallo Andreas


    Nach nochmaligem Suchen: Den Silent Damper Cap Instructions nach sollen die Füße rein zur mechanischen Positionierung dienen: "the legs are used to keep the cap from “rolling” in the burner bell." Also sollten sie zumindest nicht stören, auch wenn sie in deiner alten Form der Brenner-Glocke mit Absatz wohl nicht nötig wären. Und diesem CCS-Beitrag nach sollte es auf Brennern mit der älteren Glocken-Form mit Absatz sogar besser funktionieren. Klingt irgendwie so, als ob das Problem vielleicht doch von einer nicht ganz runden Brenner-Glocke und damit Undichtigkeit kommen könnte.


    Grüsse,


    Christina

  • hallo Leute,


    ich habe auch einen Optimus Hiker+ mit Brennerkappe von BD. Am Anfang hat es sehr gut funktioniert. Vor etwa 4 Wochen zeigte sich öfters einen Anfangsstadium von "underburn", allerdings nur dadurch, dass die Flamme zeitweise und stellenweise einige Zentimeter weiter weg von der Brennerglocke war. Gestern ging es überhaupt nicht mehr, nach 4 oder 5 Neuzündungen habe ich es eingesehen, dass wohl die Kappe etwas hat, weil mit dem original-Prallblech funktionierte der Kocher wunderbar ( ja, ich verheize immer noch eine "Sondermischung" aus mehreren Brennstoffen: normal Diesel mit einen Schuß Ultimate-Diesel, Terpentinersatz, Benzin ehemals E10 das aber entalkoholisiert wurde, Reinigungsbenzin und natürlich etwas Grilli...huchh, es sind ja nur 6 Zutaten ).


    Ich habe versucht die Kappe mit Essigessenz Lösung - also mit sehr wenig Wasser - bei gute 90°C zu reinigen. Mehr als eine Kupferoxid-Färbung der Lösung hat es nicht gebracht. Daraufhin habe ich einige Nägel mit ca. 2,2 mm Durchmesser kurz und klein gehackt, damit die Kappe etwas befüllt und eine Weile geschüttelt, nicht gerührt. Es kam ein feiner schwarzer Pulver dabei zum Vorschein. Dann habe ich mit dem Schaft eines 1mm Bohrers die Löcher durchgenudelt und festgestellt, dass eher die oberen zwei Löcherreihen mehr zugesetzt waren, als alle anderen. Weiter geschüttelt, dann die Nagelstücken raus geholt und es hat schon etwas besser ausgesehen.

    Vor der ganzen Reinigungsaktion, konnte ich mit der Flamme eines Lötbrenners feststellen, dass die Flamme etwas an oder in der Kappe abbrennen konnte, es roch nach üblen Ruß.

    Danach die Kappe wieder aufgesetzt und siehe: es brennt wie am ersten Tag. Also hat der Garry doch Recht, die Kappe muss wirklich sauber sein.


    Was mir beim Betrieb mit der Kappe auffällt: Die Brennerglocke wird nicht annähernd so heiß wie mit dem Prallblech. Überlege irgendwie, einen Kupferkragen an der obersten Kante der Glocke anzubringen, wobei das Kupferteil die Hitze nach unten oder eher an die Glocke übertragen soll. Ich denke dabei an passend zugeschnittene und Form-angepasste Kupferbleche als Außenverkleidung der Glocke ( naja, zumindest nur teilweise, nicht vollflächig ). Was meint ihr dazu ?


    Zusätzliches Info, bezüglich Reinigung des Regulierspindels : das Gewinde an dem VA-Teil ist M4. Nachdem auch das Eintauchen in Aceton und die gute Drahtbürste nicht wirklich den erwünschten Effekt brachte, habe ich mir einen Gewindeschneideisen M4 geschnappt, vorsichtig angesetzt und das ganze Gewinde somit gründlichst gereinigt. Läuft wieder wie neu.


    Zusätzliches Problem: eine Topfauflage glüht etwas mehr als die andere, ist an der Stelle weich geworden, in einen Moment grober Feinmotorik ( das Teil geht sonst schwer aus der Halterung ) hätte ich es fast gebrochen. Was für einen Material sollte ich dafür nehmen, so dass es die Hitze besser aushält ohne brüchig zu werden ? Die gesamte Topfauflage will ich eh durch eine Konstruktion ähnlich der vom Geniol ersetzen, also zum seitlich schwenken...


    Grüße,

    Eduard

    Wo Wärme ist, ist Leben.

    Wir sollen aber CO² sparen, damit auch die Pflanzen sterben ? Hallo Photosynthese, wo bist du denn, 5. Klasse ?

    Ab dem 1. August 2022 soll freiwillig Gas gespart werden... somit wird das Furzen bei Strafe untersagt, da Klima schädlich.

    Aus gegebenen Anlass ( 22 August 2022 ) gebe ich niemanden Ratschläge oder Anregungen, nehme aber gerne welche entgegen, bin noch kein Fachmann für Geräte und Bauteile die hier abgehandelt werden.

  • Servus Eduard!


    nach 4 oder 5 Neuzündungen habe ich es eingesehen, dass wohl

    der unpassende Sprit zum Einsatz kommt, könnte die Ursache nicht sein - nein?


    Egal, welchers Gebräu Du da aus welchen Gründen auch immer verschürst,

    aber mir dünkt, wenn die Löcher der Siebkappe verrußen, würde ich einfach mal den richtigen Sprit tanken.


    Besitzer speziell eines Optimus bin ich jetzt nicht, dafür habe ich andere Kocher mit Siebkappen im Gebrauch,

    bei denen ich bisher keine zugerußten Löcher zu vermelden habe.

    Ob es daran liegt, daß ich nicht irgendwelches Gebräu,

    sondern den für die Dinger jeweilig vorgesehen Brennstoff verwende,

    habe ich noch nicht untersucht - ich lasse es einfach so.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |