Beiträge von Nachteule

    guggi68 : Merci für die zusätzlichen Fotos.


    Eine Dochtbreite von 95-96mm gäbe es zwar auch bei Kosmosbrennern in der (sehr seltenen) Grösse von 18'''. Insgesamt würde ich von der Bauform her aber eher eine fehlende Brandscheibe in der Art eines grossen Lux-Brenners vermuten (und auch, dass ein so grosser, aufwendiger Brenner eher nicht original für so eine einfache "Weberlampe" ist).


    Grüsse ins Forum,


    Christina

    Ist innen im Dochtrohr irgendein Absatz oder eine nach innen hervorspringende Nut erkennbar, auf der eine Siebrohr-/Hütchen-Flammscheibe aufsitzen könnte? Vom ersten Foto her bin ich da nicht ganz sicher.


    Auf dem dritten Foto ist aussen am Dochtrohr im oberen Bereich ein nach innen gebogener Einzug sichtbar (hier hervorgehoben - meintest Du das mit "verjüngt"?), welcher so tatsächlich eher bei Brandscheibenbrennern à la Matador gängig ist:



    Bei Kosmosbrennern läuft das Dochtrohr dagegen üblicherweise gleichmässig konisch nach oben zusammen. Ausschliessen mag ich sicher nicht, dass Egloff so etwas gebaut hat (worauf das Muster der Galerie deutet). Daher die Frage nach einem Absatz o.ä., auf welchem eine Brandscheibe gesessen haben könnte.


    Wenn innen im Dochtrohr dafür kein Halt ist, dann dürfte es keine Brandscheibe gegeben haben. In dem Fall lohnt dann vmtl. Durchspielen verschiedener Kosmoszylinder (Abstand Unterkante Zylinder bis Einzug sowie Enge des Einzugs). Auch "ganz normale" Kosmosbrenner laufen nicht mit jedem Kosmos-Zylinder gleich gut.


    Nachtrag - Zusatzfragen: Könntest Du den Brenner auch mal von unten zeigen, so dass man sieht, wie die Dochtverstellung funktioniert? Und wie breit ist der aktuell verbaute Docht? Merci!


    Grüsse ins Forum,


    Christina

    Dies hier könnte noch etwas klarer zeigen, wie die Brandscheibe aussieht (wenngleich der dort gezeigte Zylinder, wir Rolf auch schrieb, nicht korrekt ist):


    Figurenlampe mit Lux - Brenner


    Ergänzung: Rolf G. (✝)s Brenner ist grösser mit (wohl deshalb) anderem Unterteil der Brandscheibe, bei der Form von guggi68 vmtl. ein einfacher Stift, so wie das Dochtrohr von oben aussieht.


    Wie dort geschrieben, würde ich nach wie vor vermuten, dass diese Brenner in der Schweiz produziert worden sein könnten. Dazu würde passen, dass der Brenner von guggi68 vermutlich in der Schweiz gefunden wurde (?).


    guggi68 : Zeigt das Dochtstellrad auf Deinem Brenner tatsächlich die Kauffmann'sche Waage, oder was genau sind dies für Zeichen neben der Schrift?


    Grüsse aus Basel,


    Christina

    [English version below]


    Die Laternen von mikethestove und Tjerk sind ALG No. 7, die bei der französischen Staatsbahn SNCF zur provisorischen Absicherung von Bahnübergängen dienten. Das rote Licht galt dem Straßenverkehr. Die Laternen haben daher die zusätzliche Blende, damit das rote Licht nicht vom Lokpersonal gesehen wird (als eisenbahnseitiges Signal fehlinterpretiert, würde das Lokpersonal eine Schnellbremsung hinlegen).


    Ältere Exemplare haben einen gesicktem Tank (wie die von mikethestove), oft noch mit Glasschutzkorb aus drei Drähten und frühe noch mit geprägtem Glas. Neuere Exemplare gibt es mit glattem Tank (wie die von Tjerk) und Glasschutzkorb aus zwei Drähten, teils auch mit Tankdeckel aus Kunststoff. Am Boden haben sie meist die normale Prägung "Guillouard Nantes", es gibt aber auch welche mit Prägung SNCF.


    Alle, die ich bis jetzt gesehen habe, haben den Glasheber links und das runde ALG-Logo auf dem Tank. Zeitlich wäre insofern wäre eine grobe Vermutung von den späteren 1950er Jahren bis zumindest in die 1970er Jahre.


    [English]


    The lanterns shown by mikethestove und Tjerk are ALG No. 7, formerly used by the French national railways SNCF to provisionally secure level crossings. The red light was meant for street traffic. Therefore, the lanterns have the additional cover to prevent the light being seen by approaching trains (train drivers misinterpreting it as a railway signal would initiate emergency braking).


    Earlier lanterns have a corrugated tank (as the one by mikethestove), the additional glass protection cage often has three wires, early lanterns can even come with an ALG embossed glass. Newer ones show a smooth tank (as the one by Tjerk) and glass protection cages with two wires, ocssionally they come with plastic filler caps. On the bottom, they usually show the normal "Guillouard Nantes" stamping, but there also are some with "SNCF" stamping.


    All that I've seen up to now have the glass lever on the left side and show the round ALG logo on the tank. A very rough estimate of the production period(s) would therefore be the late 1950s at the earliest to possibly the 1970s or later.


    Links (Französisch/French):


    https://openarchives.sncf.com/archive/d00829088

    https://www.cheminots.net/topi…de-passage-%C3%A0-niveau/


    Grüße ins Forum, best regards


    Christina

    Angeregt durch Siegbert Sigis Reproduktionen ist hier eine Übersicht der ALG-Tankdeckel. Diese sechs Formen sind vermutlich alle, die es gegeben hat (zukünftige Überraschungen nicht ausgeschlossen).


    ALG hat meist die gleiche Tankdeckel-Form für alle Laternen-Modelle einer Bauzeit verwendet. Die Form änderte sich aber mehrmals in kurzer Zeit. Auch bei sonst identischen Laternen sind dann die Deckel nicht tauschbar. Dagegen funktionieren als Ersatzteilspender ggf. andere Laternen-Modelle der gleichen Bauzeit.


    Von diesen sechs Deckel-Formen gibt es teilweise noch optisch bzw. im Material unterschiedliche Varianten (die teilweise tauschbar sind):



    Chronologisch v.l.n.r.:

    1. Einteilig mit Innengewinde, ähnlich Flaschen-Schraubverschluß

      Deckel-Außendurchmesser: 23.7mm

      Innendurchmesser (lichte Weite): 21.8mm

      Zeit: vor 1925 bis ca. 1926/27 (belegt für ALG No. 1 und 2 aus dieser Zeit)

      Deckel auch verwendet als Kamin-Abschluß; zumindest die Tankdeckel hatten Kork-Dichtungen


    2. Einteilig mit Außengewinde, topf-/U-förmig

      Deckel-Außendurchmesser: 22.6mm

      Gewinde-Außendurchmesser: 15.7mm

      Zeit: ab 1926 bis vmtl. ca. 1928 (belegt für ALG Marine und No. 2, 3 aus dieser Zeit)

      Deckel bei Marine und No. 2 auch verwendet als Kamin-Abschluß


    3. Zweiteilig mit Außengewinde, teilweise mit Öse für Sicherungs-Draht (Sigis Version)

      Deckel-Außendurchmesser: 26.2mm

      Gewinde-Außendurchmesser: 16.2mm

      Zeit: ab vmtl. ca. 1928 bis ca. 1930 (belegt für ALG Marine und No. 2 aus dieser Zeit, vmtl. auch No. 3)

      Deckel bei Marine und No. 2 auch verwendet als Kamin-Abschluß


    4. Zweiteilig/mehrteilig mit Außengewinde, mit Öse für Sicherungs-Draht

      Deckel-Außendurchmesser: 27.8mm

      Gewinde-Außendurchmesser: 20.6mm

      Zeit: frühe bis mittlere 1930er Jahre (belegt für ALG No. 1, 2, 5, 6, 7 aus dieser Zeit, evtl. Marine und No. 3),

      wieder verwendet nach dem Krieg für No. 15/16 "Luciole" vmtl. ab deren Fertigungsbeginn bis zumindest nach 1956,

      ab vmtl. frühe 1950er Jahre auch wieder für No. 6/7 (dann als "Marine" bezeichnet)


    5. Mehrteilig mit Außengewinde, groß, mit Öse für Sicherungs-Draht

      Deckel-Außendurchmesser: 37.8mm

      Gewinde-Aussendurchmesser: 28.8mm

      Zeit: ab mittlere/spätere 1930er Jahre (belegt für ALG Marine und No. 1, 2, 3, 6, 7, 8 aus dieser Zeit),

      während/nach dem Krieg weiter für No. 6/7 bis vmtl. frühe 1950er Jahre

      Gelegentlich gibt es diese Bauform mit einer zusätzlichen Ring-Sicke im Deckel (s. Bild, mutmaßlich nur Vorkriegs-Exemplare)


    6. Einteilig mit Aussengewinde, topf-/U-förmig

      Deckel-Aussendurchmesser: 30.0-31.0mm

      Gewinde-Aussendurchmesser: 20.6-21.0mm (bei meinen Laternen sind die Messing-Versionen durchweg etwas grösser als die aus Weißblech)

      Zeit: vmtl. spätestens ab Mitte der 1960er Jahre bis heute (belegt für No. 6/7 "Marine" und No. 15/16 "Luciole" seit dieser Zeit)

      Die Weißblech-Version ist üblicherweise oben rot lackiert (Unterseite blank). Diese Bauform wurde auch in Messing produziert (für die Messing-Luciole, in Einzelfällen offenbar auch an lackierten Laternen verwendet), sowie zeitweise in rotem Kunststoff. Dichtungen sind lose im Tankstutzen eingelegt.


    Alle Maße sind Circa-Angaben und beziehen sich auf Deckel mit möglichst wenig Korrosion.


    Wenn ich das richtig sehe, hat Siegbert die Nummern (3) und (5) auf seiner Liste. Falls jemand einen der anderen alten Deckel benötigt, kann ich also gerne eine Vorlage zur Verfügung stellen.


    Grüße ins Forum,


    Christina

    Schöne Lampe! :))


    Das ungewöhnliche Muster der Galeriezacken am Lux-Brenner findet sich regelmäßig an Brennern mit Marke "W. E. Cie T." (Wilhelm Egloff & Cie, Turgi, Schweiz). Von einem Foto kenne ich auch ein Dochtstellrad eines Brenners mit diesem Galeriemuster, welches mit "W. E. Cie T." und der Kauffmann'schen Waage zugleich gemarkt ist. Auch gemäß Schweizerischem Handelsamtsblatt gab es Geschäftsbeziehungen zwischen W. Egloff & Cie. und Kauffmann, Gießen.


    Bisher habe ich leider keinerlei Kenntnisse, was für Petroleumbrenner (jenseits der Helvetia-Sturmlaternen) Egloff ggf. selbst produziert hat. Aber falls die Brenner zur eigenen Lampenproduktion zugekauft gewesen sein sollten, schiene es mir eher etwas ungewöhnlich, ausgerechnet das DSR mit dem eigenen Zeichen zu marken. Insofern ist meine Vermutung bis jetzt, daß Brenner mit diesem Galeriemuster aus Turgi stammen könnten.


    Grüße,


    Christina

    Toplicht in Hamburg hat so etwas - und auch schöne Messing- und Bronze-Karabiner und -Schäkel, die ich für etliche schwerere Lampen verwende. Die Sachen sind allerdings nicht gerade preisgünstig.


    Eine meiner Messingketten für Lampen stammt, wenn ich recht erinnere, aber aus einem deutschen Baumarkt mit dem Biber. Zumindest deren Webshop behauptet auch, daß sie nach wie vor eine Kette aus Messing (3mm) führen.


    Grüße,


    Christina

    Die Firma Haffa AG, Pfäffikon ZH, ist offenbar von und mit Jules Egli gegründet worden, unter anderem zum Zweck der Lampenfabrikation:



    (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt von 1952, S. 1817, auf https://www.e-periodica.ch/ )


    Ebenfalls gemäss Schweizerischem Handelsamtsblatt ist der Firmensitz der Haffa AG 1965 von Pfäffikon ZH nach Wetzikon verlegt worden, und zwar "c/o Jules Egli Bauunternehmung" (SHAB 1965, S. 2670).


    Egli und Haffa sind also kein Widerspruch. Die Laterne könnte damit aus der Zeit zwischen 1952 und 1965 stammen, als die Firma in Pfäffikon ZH ansässig war.


    Grüsse ins Forum,


    Christina

    Wegwerfen würde ich den erst, wenn er (1) durchgerostet wäre (nicht der Fall) oder (2) das Gewinde garantiert in keine andere Laterne paßt (mal probiert?).


    Ansonsten könnte man durchaus mal froh sein, für eine andere Laterne einen wenigstens im Durchmesser passenden Tankdeckel zu haben, statt sich bspw. mit Flaschenkorken zu behelfen. Und falls die Schwalbe stört, kann man solche Deckel ja vorsichtig zerlegen und beispielsweise das Oberteil durch ein anderes ersetzen.


    Nur so als Idee... ;)


    Christina, die trotz Platzmangel nur selten das Metall-Recycling mit Lampenteilen füttert

    Ist der O-Ring denn wirklich *verschlissen*, oder vielleicht bloss *trocken*? Dann könnten schon ein paar Tropfen Vaseline-Öl helfen oder sonst ein Maschinenöl, das den O-Ring nicht gleich auflöst.


    An meinem (späten) Optimus 155 ist auch solch eine O-Ring-Pumpe verbaut. Als ich den Kocher bekam, pumpte sie nur sporadisch. Mit ein paar Tropfen Öl funktionierte der Kocher wieder problemlos. Wenn ich zuviel Zeit habe, baue ich vmtl. auch mal auf Pumpenleder um, weil ich's schöner und langlebiger finde, aber zwingend notwendig ist das nicht.


    Grüsse,


    Christina

    Ich habe gerade mal zwei FROWO 65-Originalgläser mit Aufdruck und Papieraufkleber ausgemessen.
    Oberer Außendurchmesser: 68-69 mm

    Unterer Außendurchmesser 57-59 mm

    Höhe 81-83 mm


    Hallo Jörg


    Für den Fall, daß die von Lutz angegebenen Durchmesser bei Deiner Frowo 65 passen würden (mal nachgemessen?), dann hätte ich hier möglicherweise ein passendes Ersatzglas übrig:


    Oberer Außendurchmesser 69.4mm, unterer Außendurchmesser 59.4mm, Höhe 83.0mm.



    Es hat eine Marke "417/65" im Kreis, welche ich nie einordnen konnte. Da Frowo aber lange in der Schweiz vertrieben wurde (wo das Glas in einer Lampe steckte, in die es nicht reinpaßt), wäre es nicht völlig abwegig, daß es in eine Frowo 65 gehört (spontan würde ich allerdings vermuten, daß das Glas ein paar Jahrzehnte neuer sein könnte als 1940/41).


    Bei Interesse sag' gerne Bescheid - hier liegt es mangels passender Laterne im Schrank.


    Grüße,


    Christina

    So sieht das komplett aus (hier die Schweizer Import-Version mit zusätzlicher Marke auf Laterne und Gehäuse):



    Die Laterne wird - jedenfalls bei meinen beiden Exemplaren der älteren Blitz-Version - auf der Bodenplatte festgeschraubt, von unten ins Gehäuse eingeschoben und der Sicherungsbügel unter der Bodenplatte umgelegt. Ich bin nicht ganz sicher, ob der Sicherungsbügel unten in Peters Gehäuse anders gebaut ist, so daß es die zusätzliche Bodenplatte dabei evtl. nicht braucht. Falls es die doch bräuchte, liesse sie sich aber auch recht einfach nachbauen: Das ist bloß eine minimal umgebördelte runde Blech-Platte, außen mit Luftlöchern versehen sowie mit drei Winkeln zum Halten der Laterne (im Original 2 fest, 1 geschraubt).


    Die mehr gebrauchte Laterne von meinen hat auch noch ein Original-Glas:



    Bei der anderen habe ich das minimal zu hohe Feuerhand-Glas inzwischen durch ein ungemarktes ersetzt (vmtl. BAT oder China), welches perfekt paßt.


    Bei Bedarf kann ich die Bodenplatte natürlich gerne nachmessen.


    Grüße ins Forum,


    Christina

    Stephan aus Köln : Deinen Beitrag hab' ich ganz verpaßt (war damals über Monate nicht im Forum). Glückwunsch zu der schön gewordenen Marine!


    Mit der Beschriftung am Sockel ist dies die exakt gleiche Version von ca. 1926 wie meine ganz am Anfang dieses Themas.


    Die Gläser von ALG-Mischluftlaternen waren vermutlich auch original ungemarkt (durchweg oder zumindest ganz überwiegend). Insofern wäre jegliches ungemarkte Glas "historisch korrekt".


    Alte Katalog-Abbildungen suggerieren zwar so etwas wie eine ALG-Prägung im Glas. In Natura habe ich dies bis jetzt aber nur bei Frischluft-Laternen gesehen (wobei die geprägten meiner Vermutung nach auch erst aus der frühen Nachkriegszeit stammen). ALG-Mischluft-Laternen hatten dagegen (mindestens teilweise) ALG-Aufkleber aus Papier auf dem Glas. In Original habe ich so etwas leider noch nicht in der Hand gehabt, kenne es aber inzwischen von einem Foto (einer offenbar nie benutzten Laterne).


    Grüße,


    Christina