Überarbeitung von Kosmosbrennern - Anleitung für Einsteiger

  • Dass die Flamme heller ist, könnte ein subjektiver Eindruck sein, aber ... wenn ich bei hellster Leistung den langen Zylinder durch den kurzen ersetze, dann bekomme ich nur eine stark rußende Flamme, da die Sauerstoffzufuhr nicht mehr genügt. Ich muß dann den Docht zurücknehmen. Somit haben wir den Beweis - längerer Zylinder erlaubt mehr aktive Dochtlänge. Mehr Docht bedeutet auch mehr Petroleumdurchfluss. Mehr Petroleum plus mehr Sauerstoff durch stärken Kamineffekt --> mehr Licht.

  • Mit dem Thema Zylinderlänge beschäftigte man sich natürlich bereits vor über 100 Jahren, und in alter Literatur sind entsprechende Erkenntnisse auch nachzulesen...


    Prinzipiell stimmt das mit der Zylinderlänge natürlich, aber die Formulierung ist so nicht richtig ausgeführt für eine Anleitung.


    Wenn du einen Brenner hast und einen Glaszylinder dazu, dann bilden sie ein System. Man kann daher für eine Anleitung nicht schreiben " der Zylinder bringt zu wenig Luft und es rußt". Die Stellgröße ist ja schließlich die Zufuhr an Petroleum(dampf). Korrekt ist also: " Durch zu hohen Docht wird zu viel Petroleumdampf zugeführt und es rußt". Der Glaszylinder kann da nix dazu, der ist wie er ist.


    Wenn man solche Experimente auf die Spitze treiben will braucht man nur mal einen 110er Zylinder einer Bahnlampe und einen 250er einer Tischlampe nehmen :-).


    Die Helligkeit, nun mit der ist das so eine Sache, denn die Flamme hat keine statische Ausdehnung. Viele Modifikationen erzeugen eine subjektiv hellere Flamme alleine dadurch das selbige durch die Glasform weiter auseinander gezogen wird. Die Verwendung von Reformzylindern auf Kosmosbrennern geht zu einem guten Teil in diese Richtung. Deren konstruktiv bedingte längere Flamme führt zu einer vollständigeren Verbrennung, trotz kürzerem Glasrohr.

  • Die Stellgröße ist ja schließlich die Zufuhr an Petroleum(dampf). Korrekt ist also: " Durch zu hohen Docht wird zu viel Petroleumdampf zugeführt und es rußt". Der Glaszylinder kann da nix dazu, der ist wie er ist.

    Einen zu hohen Docht und ein Zuviel an Petroleumdampf kann ich mit dem langen Zylinder kaum beobachten, da muß ich schon gewaltig aufdrehen, so dass die Flamme länger als 5 cm ist. Darunter ist die Flamme groß, hell und sauber. Wieso sagst Du, dass der Zylinder nichts dazu kann? Ich habe doch geschrieben, dass mit langem Zylinder die Flamme groß und perfekt ist und wenn ich den kurzen Zylinder draufsetze ohne den Doch zu verändern, dann rußt es gewaltig. Die Flamme ist offensichtlich stark von der Zylinderlänge abhängig.

    Es gibt für die Flamme doch zwei Größen - Petroleumdampfzufuhr und Sauerstoffzufuhr - das Gemisch muß stimmen. Die Sauerstoffzufuhr ist unter anderem abhängig vom Kamineffekt, d.h. auch von der Kaminlänge. Mit einem kurzem Zylinder sinkt die Förderleistung an Frischluft.

    Ich denke, wenn ein Anfänger eine Lampe ohne oder falschem Zylinder erwirbt, dann sollte er darauf achten, dass er keinen zu kurzen Zylinder (z.B. für eine Tischlampe) verwendet.

    Interessant wäre noch, was bei einem zu langen Zylinder passiert. Ich habe dies jetzt auch einmal getestet. Egal wie weit ich den Doch herausdrehe, es gibt kein Rußen mehr, der Docht schafft es einfach nicht ein Zuviel an Petroleum zu liefern. Die Flamme ist aber mit ~50cm Zylinder auch etwas dunkler, es bildet sich keine optimale Verbrennung mehr. Es ist also nicht sinnvoll und auch nicht schön, einen Zylinder länger als 25cm zu verwenden, wenn der Docht nicht mehr Petroleum liefert. Interessant ist auch, dass die volle Flamme mit 25er Zylinder kürzer wird, wenn ich denn Zylinder oben verlängere. Ein mehr an Luftstrom scheint die Flamme zu verkürzen, sie scheint sich zusammenzuziehen. Ich würde zusammenfassen, bei maximalen Petroleumdampfstrom wird mit längerem Zylinder die Flamme kürzer. Ein Optimum an Leuchtkraft liegt zwischen den Extremen der Zylinderlänge.

    (Der Einfluß der Länge lässt sich schön testen, in dem man den kürzesten Zylinder aufsetzt, den man hat und eine zweiten oben aufsetzt. Man kann dabei schön mit der Höhe spielen und den Kamineffekt abschwächen und verstärken.)

    Fazit für meine Tischlampe: der kurze 13cm Stummel-Zylinder ist gut für ein romantisch warmes, schwaches Funzellicht. Mit ~20cm bekommt man ein mehr funktionales Licht, angenehmer zum Lesen ... . Der Docht schafft genug Petroleum für ~25cm Zylinderlänge.

    Ich frage mich, warum die Bahn-Zylinder so kurz sind? Vielleicht wollte man bei der beschränkten Raumhöhe keine all zu starken Hitzestrom gegen die Abteildecke erzeugen und hat sich auf ein Zylinder-Minimum beschränkt - weniger Licht, aber auch weniger Brandgefahr.

  • Interessant ist auch, dass die volle Flamme mit 25er Zylinder kürzer wird, wenn ich denn Zylinder oben verlängere. Ein mehr an Luftstrom scheint die Flamme zu verkürzen, sie scheint sich zusammenzuziehen. Ich würde zusammenfassen, bei maximalen Petroleumdampfstrom wird mit längerem Zylinder die Flamme kürzer.

    Könnte es nicht auch so sein, daß die durch die maximale Petroleumzufuhr begrenzte Wärmefreisetzung ab einer bestimmten Zylinderlänge einfach nicht mehr reicht, um die nötige Arbeit in der höheren Luftsäule über eine größere Höhe zu leisten und der Luftstrom bzw. der Luftdurchsatz vielmehr abfällt?

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Der Effekt der Verkürzung der Flamme ist von Anfang an, von der kürzesten Zylinderlänge an, zu beobachten. Sobald der Zylinder länger wird, wird die Flamme kürzer und intensiver. Im Extremfall, ohne Zylinder, ist die Flamme lang, orange-rußig bei niedriger Temperatur. Ein mehr an Länge scheint die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen und die Verbrennung zu intensivieren. Ich vermute, die Flammengase haben dann keine Zeit sich erst in die Höhe zu strecken, sie verbrennen schon weiter unten und viel intensiver. Ohne Zylinder dagegen kommt nicht genug Sauerstoff nach und die brennenden Gase können sich gemütlich strecken, aber halt bei niedriger Temperatur, die Flamme ist lang und rußig.

  • Zu dem Thema Luft vieieicht eien Abendlektüre .... Gentsch, Ingenieur im Kaiserlichen Patentamt: die Petroleumlampe und ihre Bestandteile. Seitenweise Abhandlung über Zylinder und Luft.

  • Ich weiß es nicht.

    Ich selber komme mit der Suche über Google in der Regel schneller zum Ergebnis als mit der Suche in Foren.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • 😂😂😂👍👍👍 interessant ist , das man bestimmte Sachen gurgelt und landet dann eh auf einem Pelam Link ... während das Thema über die Forumsuche sich oft erfolgreich versteckt...


    Gruß Heri

    "Wem das Wasser bis zum Halse steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!"

  • Moin, sehr schöne Anleitung. Noch stehe ich am Anfang.

    Leider hat scheinbar schon vor dem Kauf mit einer Zange was versucht. Und ich weiß leider nicht, wo sich der Brenner anschrauben lässt. Roter oder grüner Pfeil. Auf alle Fälle bewegt sich mit Handkraft nix.

  • Hallo Sacha, mach doch bitte einen eigenen Beitrag zu dem Thema.

    Beim grünen Pfeil ist der Vasenring, also ist das Gewinde beim roten Pfeil.

    Du kannst mit WD40, Petroleum usw. Versuchen das Gewinde locker zu kriegen.

    Auch leichtes wärmen mit einem Föhn kann helfen, aber Vorsicht nicht zu heiß sonst lösen sich die Lötnähte.

    Und bloß nicht am Dochtschlüsselrad hebeln.


    Grüße Ulrich

    Grüße Ulrich

  • Hallo Tino, das werde ich versuchen auszuprobieren. Ich muss mich immer zusammen reißen, da es mit meiner Geduld nicht so weit her ist, und ich im Besitz einer großen Rohrzange bin.:wallbash:


    Gruß Sascha