Instandsetzung BAT 159 und 158

  • Hallo Leute,


    beim Aufräumen in unserem alten Schuppen sind mir diese beiden Lampen in die Hände gefallen.







    Der Zustand ist noch gut und ich möchte Sie gern ein wenig herrichten und wieder in Betrieb nehmen.


    Den Anfang soll die 159 machen. Geplant ist, sie soweit möglich auseinander zu bauen und ein kleines Bad in Wasser mit Spülmittel.

    Eventuell mit einem Spritzer Zitrone wegen dem Flugrost. Danach ordentlich trocknen und Schlussbehandlung mit Owatrol.


    Hab ich etwas vergessen oder muss ich dabei noch irgendetwas beachten? Was meint ihr?


    Gruss Tom

  • bisschen staubwischen - spiritus in den tank um zu testen, ob der auch dicht ist


    wenn er nicht allzu verrostet aussieht kannst auch gleich grillanzünder reinfüllen


    3 x lampe schütteln hoch runter - probieren ob sder docht sich bewegen lässt - anzünden - freuen


    so würde ich tun - wenn das schon mal erfolgreich vonstatten geht und vor allem der tank dicht ist


    dann wasserbad mit spühli und bürste - vor allem die luftrohre durchspühlen


    gut trocknen lassen oder gleich wieder leuchten lassen


    und wenn du noch mehr brauchst dann eben ballistol universalöl dünn draufsprühen


    das wird dann beim nächsten mal anzünden auch erstmal qualmen und stinken


    wenn du noch mehr glanz willst würd ich mal Never Dull Magic Wax probieren


    oder zurück auf anfang - einfach leuchten lassen

  • Was Tom da schreibt, dem stimme ich zu. An den Laternen ist noch das meiste von der Original-Verzinnung erhalten. Diese ist bei den BAT-Laternen auch immer sehr gut ausgeführt gewesen. Ertsmal sollten die Laternen mit Wasser und Spülmittel gereingt werden. Bloß nicht mit Stahlwolle abrubbeln, das zerkratzt nur die Verzinnung. Es gibt Reinigungs- und Poliermittel für Zinn. Mir gefällt momentan die Polierwatte von hytta aus der Dose am besten. Das Zeug schützt wie Nevr-Dull auch vor dem Anlaufen und Rosten, hinterläßt aber nicht dieses weiße Pulver beim Abtrocknen, das man nur schwer aus den Ritzen bekommt.


    Ballistol nehme ich, wenn dann nur für das Tankgewinde. Auf den heißen Teilen einer Laterne fängt es nur an zu qualmen. Muß nicht sein.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Tach,


    ...WD40 würde ich nicht nehmen; es besteht zum allergrößtem Teil aus Petroleum. Würde warscheinlich nett riechen...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • WD 40 ist KEIN Schmiermittel wie die Meisten glauben. Der Name steht für Water Displacement 40th Formula. Also in erster Linie für Feuchtigkeitsverdrängung. Korrosionslösend ist es durch die Kriechwirkung aber es schützt wenig von flächiger Neukorrosion. Schmierwirkung ist sehr gering. Lieber Ballistol nehmen wenn nur die beiden Mittel zur Verfügung stehen.

  • Langzeitkonservierung bei Nutzung:


    1. Fett/Öl entfernen, ich nehm da immer dieses pinke Sprühzeugs für die Küche


    2. Kleine Roststellen mit Dremel und Drahtbürste entfernen, bei viel Rost langes Zitronensäurebad (heiss), dann mit Wasser nachspülen, dann Dremeln, ggf feiner schleifen/polieren.


    3. Tank mit Spiritus ausschwenken und trocknen lassen, Lampe mit Spiritus abreiben.


    4. Wenn's so bleiben soll: Klarlack, hitzefest (Autozubehör, bis 700°C) drauf, bei 200 Grad im Backofen einbrennen. Hält auch im Betrieb am Kamin und wird bombenfest.

    Ansonsten ist bei schweren Fällen eine Lackierung mit Alu/Zinkspray auch gut. Ich lackiere gerne den Innenkamin mit Zink, weil man da so schecht rankommt dann ist da rosttechnisch Ruhe.


    5. Tank von innen mit 2K Epoxidharz ausschwenken, Rest ausgiessen. Gewinde vom Füllstutzen auswischen. Ein wenig! vom Harz in die Zwischenebene giessen und rundum laufen lassen, damit werden die Stellen am Füllstutzen und an den Luftrohren versiegelt, da gammelts auch gerne. Achtung, der Rest läuft gerne an den Luftrohren raus, Lampe zum Aushärten etwas schräg stellen.


    Ist dann nicht mehr Original, kann dafür aber auch mal feucht stehen, ohne dass dir was weggammelt.

  • Auch euch beiden Vielen Dank.


    fiesie Danke für die ausführliche Anleitung.

    Ich behalte das mal im Hinterkopf falls mir mal ein hochwertiges Stück in entsprechenden Zustand in die Finger kommt.


    Für diese beiden hier reicht es mir sie einfach herzurichten und wieder in Betrieb zu nehmen. Sie sollen auch wieder regelmäßig brennen. Gebrauchsspuren und eine gewisse Patina sind dabei vollkommen in Ordnung.


    Meiner Erfahrung nach ist der regelmäßige Gebrauch ohnehin der beste Schutz vor Korrosion. ;-)


    Gruss Tom

  • Hier mal das erste Ergebnis:


    Die 159 nach einem ausführlichen Bad in warmen Wasser und Spüli. Dazu wurde sie ordentlich mit der Handbürste abgeschrubbt

    (Auf Zitronensäure habe ich verzichtet).


    Das Glas habe ich natürlich nicht geschrubbt (weil nur lackiert) sondern nur vorsichtig mit den Händen eingeseift und ausgespült.


    Ich bin immer wieder fasziniert, was man allein mit warmen Wasser und Spüli erreichen kann.







  • Edit:

    Sieht doch tadellos aus.


    Dann würde ich sie nur mit Metallpolitur oberflächlich versiegeln, finde ich angenehmer als einölen. Vorher mit Fettreiniger säubern, ist effektiver als Spülwasser.

  • ...
    Ich bin immer wieder fasziniert, was man allein mit warmen Wasser und Spüli erreichen kann.

    ...

    War vollkommen ausreichend.

    Beide Lampen waren ja von Anfang an in einem Zustand wo eine aufwändige Bearbeitung garnicht nötig war.


    Vorsicht übrigens mit rotierenden Drahtbürsten.

    Nach vielen Jahren Erfahrung mit Proxxon - und Dremelwerkzeugen weiß man um den Effekt das zu schnell laufende Drahtbürsten die Oberfläche mattieren, was unschön aussieht.

    Ich ziehe meißt ein Abziehen mit Stahlwolle 000 vor, der ich bei Flugrost ein paar Tropfen Nähmaschinenöl zugebe.

    Danach mit einem Lappen abwischen - und gut is.

    Die Patina bleibt so weitestgehend erhalten.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...