Beiträge von Baerti

    Neuzugang bei der Sturmlaternen-Karbid-Fraktion. Das werden langsam immer mehr von der Machart. Mittlerweile 6 im Bestand. Diesmal eine Riemann:



    Jetzt fehlt mir noch eine Feuerhand mit diesen liegenden, zylindrischischen Tanks übereinander. Bald hab ich alle Bauarten zusammen.

    Jau ich kenne den Wurstmann auch noch aus meiner Kindheit in Berlin. Was mich auf das Alter tippen lässt sind die Messing-Griffe und die emaillierte Ani-Anbrenn-Einlage in den Wasserkesseln. Ich kenne Nachkriegsteile nur in komplett Edelstahl.



    Ich hab einen Wurstwärmer bekommen. Der Machart her würde ich auf 20er bis 30er Jahre tippen. Emaillierte Einsätze in den beiden Wärmebehältern deuten auf so ein Alter hin, ich würde die 50er Jahre eher ausschließen, oder?


    Nun die Frage: an der Seite ist ein Tank für Brennstoff. Mit welchem würdet ihr es versuchen das Ding zu starten? Benzin oder Spiritus, ich tendiere zu Spiritus.


    Bilder sagen mehr als Worte:






    Brenner ist nur auf einer Seite, unter der anderen geht eine Stange durch wo der Regler zur Stärke der Flamme montiert ist.



    Vermutlich hat man auf der einen Seite die Würste schnell vorgeheizt und dann in den 2ten Behälter geschmissen um sie warm zu halten.


    Gibt es hier Wurstwärmerfachwissen was man anzapfen kann?. Jetzt ist erst einmal Polieren angesagt. Das Ding soll im Sommer für Feiern wieder der Nutzung zugeführt werden.

    Ach ja, reinigen von Emailleschildern:


    • normale Essigessenz (25%)
    • spülmittelkonzentrat
    • schüssel
    • spülbürste


    spülmittel mit reinem essigkonzenrat ordendlich verdünnen.
    bürste nehmen das mittel aufschäumen wie rasierschaum


    wenn es in den augen und der lunge brennt ist die mischung ok

    schild mit druck einschäumen


    10-15 min.einwirken lassen


    abspülen


    vorgang wiederholen bis es sauber ist


    (Funktioniert prima, ist das Rezept von Hofnarr von der Schildejad)

    Ja es gobt auch hier noch saugute Emaillierer die ihr Handwerk bei der Schilderherstellung verstehen. Vor denen habe ich absolute Hochachtung. Aber die Kosten für ein Motivschild aus Emaille kombiniert mit Druck sind jenseits von gut und böse. Reine Schriftschilder nach eigener Vorlage sind noch bezahlbar wenn man sich die Haltbarkeit vor Augen führt in Relation zu einem Plaste-Werbeschild.

    ich lass die Beschädigungen so ohne weitere Behandlung. Meist ist die Wohnung in der man lebt ja nicht so feucht, dass einem dort Metallobjekte wegrotten. Für mich gehört das zur Geschichte des Schildes dazu, das darf man sehen.


    Deine Methode ist aber gut wenn man das mag und das Öl nicht glänzend abtrocknet, da bleibt der Charakter erhalten.


    Ich habe ein paar Schilder bei mir draussen auf der Terrasse hängen, da nutze ich dann allerdings für solche Stellen Rostumwandler und dann matten Klarlack.


    Wer es „wie neu“ haben will muss solche Stellen erst entrosten, dann versiegeln, füllern und aus Spachtel das jeweilige Relief „nachbauen“ und dann die Stelle lackieren. Wäre mir nix. Gibt dafür einen Spezi in Berlin der das 1A macht aber das ist teuer und lohnt sich wenn dann nur für Schilder als Wertanlage die ein paar tausend Euro kosten und der ist auf Monate ausgebucht.

    über Craiglist aus den USA: eine ungebrannte Feuerhand 280. Außer dem ganz leichten Flugrost wie neu, Tank innen wie neu, originales Glas.








    Kein Fizelchen Ruß irgendwo zu finden



    So sieht dann eine Fälschermanufaktur in Indien aus (Bild von Schilderjagd):



    Kosten in Indien pro Schild zwischen 50 und 80 Euronen. Lohnt sich also hier nur für Schilder (mit Transport und Marge) für Mistmitmenschen die das hier als Original ahnungslosen Käufern für 350+ verkaufen können.

    Nein. Nicht für Feuerhand (jedenfalls mir nicht bekannt). Die Fälschung alter Schilder ist keine wirkliche Massenproduktion in Indien. Das sind kleine Emaillierwerkstätten, die das Zeug nicht in riesigen Stückzahlen produzieren. Die schnappen sich ein Motiv was gut läuft, machen ein paar Stück davon, altern die künstlich und dann kommt ein neues Motiv dran. Für richtige Emaillierwerke lohnt sich das nicht, die haben bessere Margen mit Töpfen und sonstiger Massenware etc. um die Maschinen auszulasten. Schilderreproduktion lohnt nur für Kleinkrauter mit geringen Lohnkosten um sich über Wasser zu halten.


    Hin und wieder gibt es gut gemachte Reproschilder in Emaille für Werbezwecke hier aus Europa (z.B. Maggi hatte eine gute Reihe in den 1980/90er Jahren neu aufgelegt oder der runde Erdalfrosch der aber im Motiv leicht verändert wurde) aber nicht von Feuerhand oder anderen Lampenschildern.


    Wer dann in Indien fälscht verkauft das dann als „Original" mit künstlicher Alterung. Der Fälschermanufakturen haben sich übrigens früher hauptsächlich in Osteuropa befunden, heute Indien, da in Polen etc. die Löhne mittlerweile auch zu hoch sind.


    In Amiland gibt es noch gute Repros, die kosten aber auch Geld und sind meist aus dem Automobilbereich.

    Das Schild ist nunmehr eingetrudelt. Schöner Glanz, halbwegs wenige Beschädigungen, sehr dicke Schablonierung. Sieht mit den ganzen Lampen drauf sehr cool aus.








    Schön die unterschiedlichen Glasmarkierungen dargestellt.


    Noch mal zur Originalität von Schildern: hat man solche Krakellierrisse, Rost der bei dünner Abplatzung ins Emaille reinläuft und porigen Rost auf dem Metall ist es mit ziemlicher Sicherheit ein Original. Das kann als Anhaltspunkt für Schilderneulinge dienen. Die weiteren Details die ein Original bestätigen erfordern dann etwas Sammlerwissen. Das hier ist definitiv original aus der Zeit.


    Gab es auch von europäischen Herstellern Heizaufsätze für Petroleumlaternen. Diese gab es wohl mal in Indien, zumindest was dieses Schild vermuten lässt. Ich habe so etwas noch nie im Original gesehen, hat da jemand ein Foto? Ich bezweifel zwar die Wirksamkeit was die Strahlungswärme anbelangt, finde das aber ein sehr spassiges Gimmick was ich noch nie in echt gesehen habe. Hier mal das Bild von dem Schild aus dem Netz dazu:


    ...und alles relativ zu dem was man hier im Wiederverkauf bekommt ;-)


    In Indien gehen die Preise für Antikkram auch schon seit einiger Zeit steil nach oben. Normalerweise kauf ich da immer Schilder über einen ehemaligen Nachbarn der wieder nach Indien zurück gegangen ist und mich informiert wenn interessante Sachen seinen Weg kreuzen. Antikhöker vor Ort nehmen meist auch preislich 50% von dem was in der US-Bucht aufgerufen wird. Centpreise hattest du bis vor 10 Jahren heute nicht mehr. Gerade typischer Kolonialkram ist da auch sehr beliebt und auch die Fälschungsrate ist explodiert. Die haben gute Werkstätten die dir Sachen auf antik trimmen, richtig gut gemachte Sachen wo du extrem auf Details achten musst.
    Bei Schildern sieht man das immer ganz gut am Rost ob der wirklich alt ist oder nachträglich mit Lauge und Witterung erzeugt wurde nach künstlichen Abplatzern am Schild.

    Ich konnte nicht wiederstehen und hab das letzte von mir gezeigte Schild oben nur mit den Sturmlaternen in Indien gekauft. Das scheint ein extrem seltenes Exemplar zu sein, die Schilder mit dem Ofen gibt es häufig das wo nur Lampen drauf sind hab ich beim Recherchieren sonst nirgendwo gefunden.


    ist mit 60x40cm auch größer. Nun heisst es 3-4 Wochen warten bis es eintrudelt. Verkäufer war sehr fair und hat sich über die Erwartungen hinaus runterhandeln lassen, so dass es zum Schnapper wurde.

    Gerade bei mir auf der Arbeit eingetrudelt:


    Karbidlampe vom RAD, passabler Zustand, leider ungemarktes Glas, Hersteller Riemann. Die Karbidlampenmenge nimmt bei mir beständig zu. Diese kam aus Frankreich.




    Stanz- und Emaillierwerke, Grünhain und Vorgänger



    Das Unternehmen wurde um 1895/96 von Oskar Arnold gegründet und an die Firma Gebrüder Bing, Nürnberg zunächst vermietet und später verkauft. Das Werk Grünhain der Bing Werke A.G., vorm. Gebr. Bing, Nürnberg, entwickelte sich nach dem 1. Weltkrieg zum rentabelsten Standort innerhalb des Bing-Konzerns und wurde nach Konkurseröffnung des Bing-Konzerns fortgeführt. Zum 1. März 1933 ist die Bing-Emaillierwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Grünhain durch die Gesellschafter Heinrich Laux, Schwarzenberg und Hans Menikheim, Nürnberg errichtet und am 30. Dezember 1933 in die Bing-Emaillier-Werke Aktiengesellschaft, Grünhain umgewandelt worden. Vom September 1942 bis 1946 firmierte das Unternehmen als C. T. Petzold, Stanz- und Emaillierwerke Aktiengesellschaft, Grünhain. Es fiel nach dem 2. Weltkrieg unter Sequestrierung und Enteignung auf Grundlage der Befehle 124 und 64 der SMAD. Der nunmehr landeseigene Betrieb firmierte 1947 als Stanz- und Emaillierwerk(e) Grünhain, Zweigbetrieb der Industrieverwaltung 63 Haushaltartikel, 1948 war der Betrieb ein Zweigwerk der Industrieverwaltung Metallwaren. Nachfolger wurde der VEB Elektromotorenwerk Grünhain.


    aus:


    https://www.archiv.sachsen.de/…chte%22%3A1%7D#geschichte