Stark unterschiedliche Betriebstemperatur bei Petromax 829??

  • Hi,


    eine meine Petromax hat mit der Zeit eine blaue Kappe bekommen. Ich habe gelesen, dass es an der hohen Temperatur liegen kann. Kann man sowas eigentlich wegputzen? Ist eine BW-Version in matt. Stören tuts mich nicht, ich bin aber neugierig. :-D


    Die zweite Lampe scheint das nicht zu bekommen. Kann es sein, dass eine Lampe heißer läuft als die andere?


    Beide Lampen laufen mit Glühstümpfen völlig okay. Eine läuft mit dem Heizelement ohne Probleme. Eine überhitzt damit, das typische Mischrohglühen.


    VG


    SBB

  • Wegputzen kann man das nichtmehr.
    Und ja, die Lampen können durchaus andere Temperaturen im Betrieb haben, diese ergeben sich aus dem Brennstoff, dem Luftverbrauch sowie der Ausformung des Glühstrumpfes...


    MfG René

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • Wie meinst du das mit dem Luftverbrauch? Sind das die Einstellungen mit Mischrohrabstand und Mischpaddel? Brennstoff ist der gleiche aus gleicher Charge.


    Besonders beim Heizelement ist der Unterschied stark zu sehen. Bei der einen funktioniert das super mit dem Heizelement, die andere Lampe überhitzt damit.

  • Solche Verfärbungen nennt man "Anlauffarben", ganz normal bei Petromaxen
    und ihren Derivaten, je heißer, desto Anlauf - aber niemals nicht ein Grund zur Intervention.
    Wobei das bei meinen Latüchten bei allen Größen, Brennstoffen, Sockenfabrikaten
    und von mir aus auch unabhängig vom jeweiligen Luftverbrauch* (???) auftritt.


    Bei mir steht nur eine einzige, die das nicht vorweisen kann, weil sie noch NOS ist.
    Somit sind diese Anlauffarben untrügliches Zeugnis davon,
    daß die Lampen kein Vitrinendasein fristen müssen.


    * Ich habe zwar kein naturwissenschaftliches oder technisches Diplom,
    aber ist es bei meinem Verständnis der Materie, speziell den Luftverbauch betreffend,
    denn nicht so, daß er proportional zur verbrannten Spritmenge steht?


    Soll heißen, wenn die Lampe unter Vollast läuft, muß ja auch viel Sprit durch die Düse,
    reißt entsprechend viel Luft mit und wird dementsprechend heiß,
    umgekehrt, bei weniger Druck und schwächerem Licht, dann auch weniger Hitze
    und logisch auch weniger Verbrauch von Sprit und natürlich auch Luft ... oder?
    Was ohnehin immer individuell abhängig zu sehen ist - soviel Faktoren spielen da mit:
    Standort der Funzel, Außentemperatur, Abluft, Wind, Druck auf dem Kessel, usw. ...


    Wobei ... es ist mir eigentlich piepe, denn ich will hell und nur hell oder halt auch nicht.
    .
    :rauch:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

    Einmal editiert, zuletzt von ABurger ()

  • moin rüdiger,
    wenn es dir "piepe" ist -> warum schreibst du dann soviel ? ;-)


    wenn man die ganzen esotherischen einflußfaktoren wie aussentemperatur, höhenmeter,
    glühstrumpfausformung, windgeschwindigkeit und mondphase ausblendet, bestimmen
    folgende faktoren das brennstoff luftverhältnis.


    -brennstoff
    -betriebsdruck
    -mischrohrabstand
    -ausrichtung düse/mischrohr (mittigkeit)
    -mischrohr paddelstellung
    -düsenzustand


    das alle komponenten fest, dicht u. verformungsfrei sind, ist obligatorisch.
    ebenso, dass alle bauteile gratfrei sind.


    btw.
    anlauffarben sind typisch für warmes metall.
    nicht nur bei starklichtlampen.
    kann man an der haube auch wegpolieren. dazu muss man aber den
    reinen messingglanz mögen der nach dem polieren erscheint!



    gruß
    thomas

  • Hallo Sbb,
    Es liegt im Bereich des Möglichen, das bei deiner Lampe, die mit Überhitzung bei Radiatorbetrieb und blauer Mütze zu kämpfen hat, einfach die Düsenbohrung zu groß ist. Hast du schon mal die Düse 1 auf Lampe zwei und umgekehrt geschraubt? Wenn der Fehler mitwandert, liegt es wohl an der Düse. Den Ausführungen von Thomas muss ich leider wieder abstrichfrei zustimmen. Die Höhenmeter machen sich vielleicht noch auf der Zugspitze bemerkbar, wenn die Lampe in Flensburg justiert wurde. ;)

    Gruß, Markus.

  • * Ich habe zwar kein naturwissenschaftliches oder technisches Diplom,
    aber ist es bei meinem Verständnis der Materie, speziell den Luftverbauch betreffend,
    denn nicht so, daß er proportional zur verbrannten Spritmenge steht?

    Nö!
    Du kannst das ganze mit einem Fahrzeugmotor vergleichen.
    Ist hier der Vergaser zu fett eingestellt, wird mehr Sprit dem Motor zugeführt - die Zündkerze verußt. Läuft die Verbrennung zu mager, wird weniger Sprit beim gleichen Luftdurchsatz zugeführt - die Verbrennungstemperatur steigt und irgendwann verschmilzt die Zündkerze.



    Bei der Petromax läuft das ganze etwas anders!
    Hier wird nicht die Spritmenge, sondern über den Mischrohrabstand die Luftmenge die der aus der Düse austrende vergaste Brennstoff mitreißt verändert.
    D.h. bei einem geringen Miro-abstand wird wenig Luft mitgerissen, die Verbrennung läuft im fetten Bereich - bei einem großen Miro-abstand steht der Verbrennung mehr Luft zur Verfügung, die Verbrennung läuft im mageren Bereich ab -> hohe Betriebstemperatur.


    Zusätzlich spielt bei der Petromax dann noch der Gegendruck der im Mischrohr herrscht eine Rolle.
    Ist der Gegendruck hier hoch, kann der Brennstoffstrahl weniger Luft mitreißen (die Verbrennung wird fetter) - ist er niedrig, wird mehr Luft mitgerissen (und somit die Verbrennung magerer).
    Der Gegendruck ergibt sich u.a. aus der Ausformung des Glühstrumpfes - ist der Glühstrumpf eher klein, behindert er den Gasaustritt aus dem Tonbrenner, der Gegendruck steigt im Mischrohr. Um das Auszugleichen gibt es dann die Mischrohrschraube die über die Veränderung des Mischrohrquerschnitts bzw. Verwirbelung des Brennstoff/Luft Gemisches den Gegendruck (und somit die angesaugte Verbrennungsluft) in gewissen Grenzen regeln kann.


    MfG René

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • . Die Höhenmeter machen sich vielleicht noch auf der Zugspitze bemerkbar, wenn die Lampe in Flensburg justiert wurde. ;)


    Flensburg ist doch Hochgebirge! Etliche Höhenmeter zu Husum. weit mehr als unsere 14m auf denen ich hier hocke, sogar hier ist die luft fast zu dünn zum Atmen.
    Offtopic ende

  • Hi,


    vielen Dank für eure Antworten. Das "BlueJob" kannte ich noch gar nicht. Hab erst was mit "ow" gelesen. :D


    ABurger: Wenn die Verfärbung kein Problem verursacht oder im längeren Betrieb da auch kein Problem entsteht, dann ist ja eigentlich alles ok.


    Wüstenfuchs: Naja die matte BW Lampe lässt sich denke ich nicht polieren. Macht nix. Meine Lampen sind ja nicht zum rumstehen beschafft worden. :-)


    Schmiddla: Das mit der Düse kann sein, aber wenn sie zuverlässig mit Strumpf läuft, will ich die Düse erstmal nicht wechseln. Ich hab überlegt vielleicht 350er Düsen zu nahmen. Weiß gar nicht, ob es funktioniert, ob's Gewinde geeignet ist etc.


    @MagirusDeutzUlm: Danke für die Antwort. Jetzt kann ich mir die Ursache viel besser vorstellen. Erklärt auch, warum sie mit Strumpf für mich perfekt läuft, aber nicht mit dem Heizelement ohne Strumpf. Ich werde demnächst mal mit Mischrohrabstand und Paddel etwas herumprobieren, mal sehen, wie es funktioniert.


    Viele Grüße


    SBB

  • SBB: Es gäbe da noch eine Möglichkeit. Dazu brauchst du aber eine recht präzise Waage. Lampe 1 Starten und, wenn sie optimal leuchtet, wiegen. Dann 4 Stunden leuchten lassen und wieder wiegen. Vom Startgewicht das Endgewicht abziehen. Versuch mit Lampe 2 wiederholen. Dann kannst du beide Werte vergleichen und höchstwahrscheinlich wird die Lampe mit dem höheren Verbrauchswert die mit den thermischen Problemen sein. Meine Einschätzung. Aber Versuch macht kluch! :))

    Gruß, Markus.