Vorheizschalenfüller nach Eugen Schatz

  • Hi, nach der Anregung durch bp4willi zum Bau eines solchen Füllers habe ich mich auch mal daran versucht. Ich habe nicht viele Originalbilder dazu gefunden und da war es immer nur teilweise zu sehen. Das Töpfchen und der passende Deckel sind aus dem Vollen aus Messing gedreht. Das Messingröhrchen hat einen Innendurchmesser von 2 mm. Um die kleinen Radien hin zu bekommen ohne das das dünnwandige Röhrchen knickt habe ich es mit feinem Quarzsand gefüllt und die Biegestelle mit dem Lötbrenner durchgeglüht. Trotz extrem vorsichtigem Biegen gab es leider doch an den zwei engsten Radien eine kleine Falte. Der Durchgang ist aber gegeben. Spiritus läuft locker durch. Der Einbau funktioniert nur mit Teilzerlegen des Oberteils und etwas fummeligem Einfädeln des Röhrchens.
    An der Lampe wurde bis auf eine 2 mm tiefe Delle im unteren Rand der Vorheizschale nichts weiter geändert. Das Röhrchen wird durch den Schacht geführt in dem der Griff zum Anheben des Flammkorbsgeführt wird. Ein probeweiser Einbau klappte gut und es fehlt nun noch eine vernünftige Halterung um das Töpfchen an der Strebe zu befestigen. Suche auch noch ein dünnes Messingkettchen um den Deckel gegen Verlust zu sichern. Bilder wenn alles fertig ist folgen natürlich.
    CU Bernd

  • Die Idee an sich ist ja nicht schlecht. Ich frage mich nur, was Du mit diesem Teil bezwecken willst?



    Bei den Schatz-Lampen hat dieser Einfüller eine völlig andere Funktion:
    Die HASAG verfügt nicht über eine Vorheizschale, wie die Petromax, sondern hat eine Vorwärmeinrichtung, die mit einem Asbestring versehen ist.


    Dieser aussen angebrachte Füller ist so groß, dass er genau die richtige Menge Spiritus aufnimmt, die benötigt wird, damit sich das Asbest vollsaugen kann. Wenn die Fülleinrichtung bis zum Rand gefüllt wird, läuft der Spiritus langsam auf den Asbestring über.
    Diese Menge Spiritus ist allerdings auf die Benzinlampe bemessen. Um die Vorheizschale einer Petromax ausreichend zu befüllen, müsste Deine Konstruktion vermutlich wesenlich gößer sein.


    Deine Füllhilfe hat aber keine andere Funktion, als als Trichter zu funktionieren. Es ist auch keine Dosierhilfe, weil man keine Mengen abméssen kann. Es ist also wesentlich einfacher, ein Ölkännchen als Einfüller zu benutzen, wie es ohnehin die meisten machen, zumal die Vorwärmeinrichtung der HASAG aufgrund ihrer Baugröße bereits ebenfalls mit einem Kännchen befüllt werden muss.


    Sorry, aber Deine Geschichte würde m. E. nur dann Sinn machen, wenn sich am anderen Ende der Leitung auch eine entsprechende Vorwärmeinrichtung befinden würde, wie sie bei der HASAG-Lampe vorhanden ist.


    Übrigens hat die Fülleinrichtung der HASAG ein einfaches Deckelscharnier angelötet.


    Spinne Deinen Gedanken mal etwas weiter, dann kommt bestimmt etwas sehr Brauchbares dabei heraus. Gerade bei der 150er wäre so ein Teil mit Sicherheit vorteilhaft, weil die Spiritusschale eh sehr flach ist, beim Befüllen gerne mal überläuft und die Öffnung im Traggestell auch zu klein ist.

  • Ooch, der Zweck ist erstmal Basteltrieb :D . Und war nie für eine PX gedacht. Aber ich habe das Teil wie Willi an eine MEWA gebaut und das funktioniert ganz prima. Ich habe in der Vorheizschale einen Ring aus Glasfasern eingelegt. Wenn man nun ohne grosse Fummelei das Töpfchen füllt fliesst der Spiritus schön langsam rüber und wird dort aufgesaugt. Man braucht nur das Kläppchen an der Unterseite öffnen und kurz das Feuerzeug reinhalten schon brennt das wunderbar. DA die MEWA auch mit Benzin läuft klappt das gut. Habe es vor ein paar Minuten fertiggestellt und getestet.
    Jetzt fehlt nur noch das feine Kettchen am Deckel.
    CU Bernd

  • Ich habe vor einer Weile einen Bericht über den Blasinstrumentebau gesehen, der hat das Bauteil vor dem Biegen mit Blei/Lötzinn/Zinn (weiß nimmer genau was es war) gefüllt und es dann gebogen. Anschließend durch erhitzen wieder davon befreit. Wäre das nicht hier auch eine Option?

  • Hmm, das könnte bei etwas grösserem Innendurchmesser wohl klappen. Aber flüssiges Zinn/Blei hat eine mörderische Oberflächenspannung. Das wird sich schwertun in so ein dünnes Röhrchen rein zu laufen. Auf kurze Strecke geht das evt. Aber über die ganze Länge? Ist aber einen Versuch wert.
    CU Bernd

  • Das ist jetzt OT, aber ich hab ne Frage an Lodjur, den Bastlerkönig! Du hast in einem Artikel des "Explorer Magazin" eine Selbstbau-Transportkiste für die Petromax gezeigt. Wäre das nicht was, ne Bastelanleitung hierfür einzustellen? Würde mich brennend interessieren!
    Gruß, Frank

  • Hi Frank, erwischt :D Aber das haben wir hier schon:
    Lampenbox leicht selber bauen.


    Und mein Töpfchen ist nun auch fertig. Habe nach langem erfolglosem suchen in meinen Vorräten meiner :frau: ein altes kaputtes Handgelenk
    Kettchen abgeschwatzt. Die heben aber auch alles auf :rolleyes: .
    Deckel ist gesichert und kann nicht mehr verloren gehen. ...nächstes Projekt....
    CU Bernd

  • :applaudit:
    Gute Idee und absolut super Arbeit!
    Perfekt!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Und wenn man sich lötzinn besorgt, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Rohres entspricht? Ist nur ein Gedanke, keine Ahnung ob das geht. Raus müsste man es ja mit ner Sauglitze oder Pressluft bekommen?

  • Super Arbeit, :done: könnte ich mir an meinen Mewas auch gut vorstellen. Da ich kein Kännchen mit Knickrohr besitze ist es immer etwas fummelig die Schale mit der Spritzkanne richtig zu treffen.

    Schönen Gruß von Sven "Lemmy"

  • @Avanger
    das hört sich nach einer wirklich guten Idee an :thumbup: Werde ich testen.
    norbert
    die Zangen sind wohl zu gross. Bin mir aber sicher das es so was in klein gibt. Der Rohrdurchmesser ist ja nur 3 mm


    CU Bernd

  • Also Waldhörner und sämtliche andere Blechblasinstrumente wurden und werden nach dem Prinzip hergestellt, dass die sehr dünne Messingröhre mit flüssigem Blei ausgegossen wird.


    Erkaltet hat man ein festes Stück, dass nach Belieben gebogen werden kann, ohne, dass Knicke entstehen.


    Dann wird es wieder erhitzt und ausgegossen, poliert und mit weiteren Bauteilen versehen.

    Grüße aus Düsseldorf
    Andreas



    Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da,
    die Nacht ist da, dass was gescheh',
    ein Schiff ist nicht nur für den Hafen da,
    es muss hinaus, hinaus auf hohe See!

  • Nunja, wie schonmal geschrieben. Die Röhrchen sind innen 2 mm. Da füllste nicht mal eben Blei rein. An soner Tröte sind wohl kaum so dünne Röhrchen verbaut. Die Nummer mit dem Lötzinn könnte aber klappen.
    CU Bernd

  • Mit Sand geht das auch, man muss ihn jedoch fest hineinpressen und die Enden verschließen. Außerdem, man sieht den Knick ja nicht, wenn ich die Lage richtig deute.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Hallo Bernd,


    da brauchste nur Lötzinn und eine Flamme dranhalten und das Zinn läuft Aufgrund des Kapillarefekts da wie von Zauberhand von allein rein. Raus bekommst Du es mit einer Flamme und Druckluft.


    Falls Du es mir nicht glaubst frag ruhig Andere die schonmal mit Hollow Wire gespielt haben.


    Tschüss Peter


    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Och, ist weniger eine Glaubensfrage. Bei Lötzinn kann ich mir das schon vorstellen. Aber nicht mit Blei. Aber die Füllung mit Lötdraht wäre eine elegante saubere Nummer wenn das funktioniert. Aber nu bin ich ja fertig. Und Wen1g, ich hatte mit feinstem Quarzsand gefüllt. Hat aber nicht wirklich funktioniert.
    CU Bernd

  • Übrigens wirk Zinn bei Blei als Flussmittel, da reichen schon 10% Zinn in einer Legierung. Du hast doch bestimmt eine Lötlampe zum Schmelzen und in Stangen gießen...

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Da ich früher mal Munition wieder geladen habe steht bei mir sogar noch ein elektrischer Schmelztiegel rum. Aber wie gesagt, bin fertig und Blasinstrumente mag ich nicht bauen. :D Aber das mit dem Lötdraht probiere ich noch aus.
    CU Bernd

  • Sehr geil Bernd!!!
    Soetwas hätte ich gerne als Bausatz für verschiedene Lampen.
    Meine Northstar möchte ich ähnlich vorwärmen und denke schon eine Weile über eine Vorwärmschale nach.
    Das Befüllen wäre da auch etwas schwierig.