Tankreinigung mit verdünnter Salzsäure?

  • Ich möchte eine jahrelang stillgelegte Anchor 950 wieder in Betrieb nehmen. Ihr Tank ist aus Stahl. Das Petroleum, das noch drin war, bevor ich es ausleerte, stank gottserbärmlich. Mal schaun, wo ich die Brühe loswerde, aber das findet sich. Diese Brühe war gefärbt wie O-Saft, also voller Rostpartikel. Die unteren Metallteile von Rapidvorwärmer und Vergaser waren, so weit sie in der Brühe eintauchten, mit einer gut haftenden Rostschicht überzogen.


    Im Forum findet man mancherlei Rezepte zur Tankreinigung. Der eine füllte den Tank mit Zitronen-, Essig- oder Ameisensäure, der andere nimmt mit Natronlauge etwas vom anderen pH-Extrem. Dann gibt es Leute, die die Chemie mechanisch unterstützen, indem sie in den Tank Schrauben, Muttern oder kleine Steinchen geben und den Tank gut schütteln. Schließlich gibt es noch die Meinung: Lass' den Rost doch drin; was fest an der Tankwand sitzt, setzt dir auch kein Ventil oder Filtergitter zu.


    Heute habe ich einen Chemiker um Rat gefragt. Er sagt: Das Zuverlässigste zur Entrostung wäre verdünnte Salzsäure. Damit geht es auch schnell. Ich weiß vom Löten her: Wenn man eine Metalloberfläche zuvor mit einem Pinsel kurz mit verdünnter Salzsäure betupft, fließt das Lot problemlos, weil damit die Oxidschicht entfernt wurde. Hat jemand schon Erfahrung mit verdünnter Salzsäure beim innerlichen Entrosten eines Tanks?


    Gruß von Heinrich

  • Ich finde die Methode mit dem Split apart.
    Da wird der Schmodder vom Alt Sprit gleich mit
    mechanisch abgelöst.
    Ohne Gefahr duch Chemie irgendwas tiefergehend, dauerhaft zu schädigen.
    Nach dem Einsatz von Säure sollte diese mit Lauge wieder neutralisiert werden,
    hab ich woanders gelesen.
    Gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Rein schon nicht, weil die Tanklötungen aus Zinn und Blei sind. Die löst das auch mit auf. Splitt und Waschbenzin /Tankenspritt sind da das richtig Mittel.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Ich bin auch eher für mechanische Reinigung...



    Wenn's nur wenig Gammel ist, via schütteln...


    Wenn es aber zu arg ist bin ich dazu zu faul. Dann kommt eine Hand voll Glasbruch, etwas Wasser und ein paar Spritzer Öl in den Tank und Korken in die Anschlussöffnungen, dicke Wolldecke drumwickeln und mit Verpackungsklebeband gut sichern.
    Wenn der Tank so stoßsicher verpackt ist, für eine Stunde Kaltprogramm in den Wäschetrockner (zwischendurch mal kontrollieren). :D


    Funktioniert am besten wenn die :frau: nicht zu Hause ist.


    Gruß


    Frank

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    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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  • Ich habe es jetzt erst einmal ohne Chemie, dafür mit Steinchen zum Abscheuern und Wasser mit Geschirrspülmittel zum Aufschwemmen des Drecks versucht. Offenbar war gar nicht so viel davon im Tank. Mit wechselnder Taschenlampenbeleuchtung durch eine der 4 Tanköffnungen und Blick durch eine andere kann man fast den ganzen Boden überblicken. Der Boden wurde metallisch blank, hat aber Bereiche, wo sich verstreut nebeneinander Vertiefungen zeigen, die wie Pockennarben aussehen. Möglicherweise sind das die freigeputzten ehemaligen Roststellen. Ich bin mit der Reinigung soweit zufrieden.


    Gruß von Heinrich

  • Das hört sich gut an! :done:


    Gruß


    Frank

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    (Friedrich Schiller)
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  • Hallo Frank,


    das mit dem eingewickelten Lampentank im Trockner ist klasse :prost: , ich lach mich tot :applaudit: .


    Und wenn sich dann die Korken lösen möchte ich sehen wie du deiner :frau: beibiegst, dass sie den Trockner die nächsten Tage nicht benutzen kann :rofl: , und warum das so ist, oder besser noch, wenn sie den Trockner benutzt und sich dann über das Ergebnis wundert :foto: .


    Spaß beiseite, gib den eingewickelten Tank doch beim örtlichen Fußballclub zur Trainingsstunde :stark: .


    LG,

    Heiko


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    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :gaehn:

  • Aaaach ich habe vollstes Vertrauen in die Korktechnik und falls doch... :stark:
    Ist nur so wenig Flüssigkeit im Tank das die Decke das aufnimmt und ist ja kein Lösungsmittel o.ä. drin.
    Haben wir früher schon mit Mopedtanks gemacht, im ausgedienten Betonmischer die Miixeisen rausgeflext und los...
    Hinterher Tank Innenversiegeung und fertig.
    Na, ja und erlich gesagt kennt meine Frau mich schon was länger inklusive meiner pragmatischen Anwendungstechniken. :D


    Gruß


    Frank


    P.s.:
    Meine Quickly hat auch einen original Betonmischer-Tank! :D

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    (Friedrich Schiller)
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  • Servus,
    auf dem Bau nutzten wir Salzsäure auch nachdem der Estrich gezogen ist. Kommt eine Maschine die entfernt Unebenheiten, wir kaufen dazu etliche Liter Salzsäure und schütten die ins Gerät.


    Dein Tank kannst du sicher auch mit Salzsäure (verdünnt!) reinigen, kannst Dir am Besten im Baumarkt besorgen.
    Mit Salzsäure kann man scheinbar auch Toiletten gut reinigen, hier beschrieben: Salzsäure - Richtig Anwenden und bequem Kaufen Ist in der Gastronomie und öffentlichen Gebäuden wohl üblich.


    Viel Erfolg beim Putzen, und lass dich nicht weg-ätzen :naughty:


  • Hallo Frank,
    das mit dem eingewickelten Lampentank im Trockner ist klasse :prost: , ich lach mich tot :applaudit: .


    Diese Aktion hab ich auch hinter mir, wenn auch in abgewandelter Form. Hab nen Mopedtank mit scharfkantigen Splitt, Wasser und Zitronensäure gefüllt, alle Öffnungen verschlossen, alles in ein paar Lappen gewickelt, und in nem Betonmischer eingeklemmt gute 60 Min trudeln lassen. Ende vom Lied war, der vom Splitt gelöste Rost hat die Tankentlüftung verschlossen, die Zitronensäure hat mit dem Wasser/Rost reagiert, nen Druck aufgebaut, und den Tank hats bis zur absoluten Unbrauchbarkeit aufgeblasen und verbogen. :wallbash: Aber er war dann innen Rostfrei....


    Tja, wie gesagt, ne Medallie hat immer zwei Seiten.

    MFG Andy