Tilley FL6 Aufarbeitung - Fragen...

  • Tach!


    Ich bin gerade dabei meine FL6 fertig zu machen. Die größte Baustelle ist da wohl der Tank… Im Moment taugt der leider nur als Sieb… :kotz:



    Ungefähr 30 Löcher hat er. Jetzt geht es ans „Stopfen“. Da das Auffüllen von Löchern nicht so ganz einfach ist habe ich mir folgendes überlegt:


    - Kupferdraht (z.B. vom Elektrokabel [NYM] ) nehmen
    - Eine Art „Kopf“ wie bei einem Nagel an prägen
    - Großzügig mit Lötpaste bestreichen
    - Draht von innen durch das Loch fädeln (ich höre mich jetzt schon Fluchen... :explode: )
    - Von außen mit Lötzinn weich verlöten
    - Draht mit etwas Abstand abschneiden
    - Draht „umdengeln“, damit er beim Löten des benachbarten Loches nicht rausfallen kann
    - Zum Schluss bei schleifen


    Was denkt ihr?


    Hat noch wer eine gute Idee wie ich den Druckanzeiger gegen Rausfallen sichern kann? Meine kleinsten Schraubzwingen passen zwar durch die Tanköffnungen, gehen dann aber nicht „um die Ecke“… Viel halten muss die „Konstruktion“ ja nicht. Notfalls muss ich mir was basteln.


    Weitere Fragen gibt es bestimmt später auch noch…




    Danke und Gruß


    T:]m

  • Also ich würde erst mal versuchen
    die Löcher ganz einfach zuzulöten


    und so ich weiss, hat ^Tom^ in der
    Schweiz noch einzelne Tanks im
    Angebot


    Schöne Grüße


    Eugen j.-keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Also ich würde mich spontan für einen neuen Tank entscheiden. Den Tank auch nach einer Reparatur mit Druck zu beaufschlagen, wäre mir ehrlich gesagt bei 30+X Löchern zu heikel..

  • Moin,


    Meld dich mal via PN. Ich könnte einen neuen Tank für'n guten Kurs vermitteln...


    MfG Carsten

  • Moin!


    Erst mal vielen Dank für die Tipps. Auch die per PN.


    Es gab ja Vorschläge einen "neuen" Tank zu kaufen. Hmmmm... Was das angeht bin ich "etwas eigen" :D Wäre wohl der einfachste und auch schnellste Weg. Allerdings versuche ich, wenn es denn irgend wie geht, die Originalteile zu verwenden. Sollte das mit dem Löten nicht funktionieren kann ich mir immer noch einen Tank kaufen.


    Heute mal die ersten Versuche gemacht. Kupferdraht einen Kopf zu verpassen geht recht einfach. Kleine Vorrichtung gebaut. Zwar nicht so perfekt wie bei einem gekauften Nagel, aber ausreichend. "Trockenübung" mit einem Stück Blech verlief auch recht erfolgreich. Bei zwei Lötungen am Tank hat nur eine vernünftig gehalten. Das Problem ist, daß der Tank von innen noch nicht 100%ig blank ist.


    Werde also erst mal den Tank von innen weiter reinigen müssen. Wenn es weitere Ergebnisse gibt melde ich mich natürlich wieder. Je nach Ergebnis auch mit :foto::S



    Gruß


    T:]m

  • Tach!


    Soooo.... Die Löcher sind gestopft, die angelöteten Messingstücke zum Anschrauben des Lampengehäuses und der Einfüllstutzen sind auch nachgelötet. Mit der Pumpe ein paar Hübe Druck draufgegeben... Alles dicht. Ok, natürlich nicht auf Anhieb, aber jetzt ist es gut. Hoffe das bleibt so. Hat zwar eine Menge Arbeit gemacht aber was soll's. Bilder stelle ich demnächst mal ein.


    Als nächstes wäre der Drucktest fällig. Ob der eingebaute Druckanzeiger noch (richtig) funktioniert kann ich nicht sagen. Daher möchte ich mich auf den nicht verlassen. Weiß jemand, mit wieviel Bar die Tilley betrieben wird? Dann könnte ich mir für die Druckprobe ein Manometer dran basteln.


    Alternativ: Bei welcher Füllmenge brauche ich wieviel Pumpenhübe für den Nenndruck? Die Hubzahl bei leerem Tank wäre natürlich auch ok.



    Gruß


    T:]m

  • Moin Tom, moin @ll,

    Alternativ: Bei welcher Füllmenge brauche ich wieviel Pumpenhübe für den Nenndruck? Die Hubzahl bei leerem Tank wäre natürlich auch ok.


    Lass das mal lieber mit der Druckprobe bei leerem Tank. Wenn die schief geht, hast Du ein deftiges Problem!
    Füll den Tank lieber mit Wasser so weit als möglich und mach dann die Probe. Wenn Du dann Undichtigkeiten oder gar einen Platzer hast, fliegt Dir nicht so viel komprimiertes Gas um die Ohren. Wasser ist wie die meisten Flüssigkeiten nicht recht kompressibel und daher wird darin nicht so viel Energie gespeichert.


    Ich denke dmag kann Dir das fachlich noch besser erklären...


    In diesem Sinne


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Naja, ich hab einen 100-105 Jahre alten Messingkessel an einer Dampfmaschine, der auch einem Sieb glich. Hab ihn auch gelötet und neu abgedrückt, mit 2 Bar, der hält, obwohl er nur Weichgelötet ist. Wenn der Tilley Tank ordentlich gelötet wurde, hält das auch. Bei meinem 250 hk Tank hab ich zum 2k Kleber gegriffen. Unterdruck in den Tank und dann den Kleber auf die kaputte Lötung. Hält auch!

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Es kommt immer darauf an, was die Löcher verursacht hat und wo sich Löcher auftun. Lötststellen nachlöten, ok, wenn es ordentlich gemacht wird. Wenn die Löcher von innen nach außen durch Korrosion entstanden sind, gibt es bestimmt Bereiche, wo diese berits vorhanden, aber noch nicht durchlässig ist. Sollte die Korrosion dann noch vorranschreiten, suppt es im Idealfall raus. Oder halt :grenade: . Genauso verhält es sich bei Spannungsrissen. Die treten oft auch nach Jahren spontan auf. Das ist ein Zeichen dafür, das das Material vor dem Ziehen nicht Spannungsfrei war. Wenn man nun einen Riss verschließt, kann es durchaus innerhalb kurzer Zeit wieder zu Rissen in anderen Bereichen kommen. Wer schon mal live eine explodierende Spraydose gesehen und gehört hat, sieht das sicher genauso. ;)

    Gruß, Markus.

  • Moin!


    Erst mal danke dafür, dass ihr so besorgt um mich seid. Aber keine Bange, ich weiß schon was ich tue.


    Dass man Druckproben üblicherweise mit Flüssigkeiten macht weiß ich. Da der Tank von innen inzwischen absolut blank und rostfrei ist, wollte ich ihn nur ungerne mit Wasser füllen (Tank soll noch von innen versiegelt werden…). Daher war mein eigentlicher Plan: Vernünftigen Luftanschluss mit Manometer dran. Tank in einem lockeren Sandhaufen verbuddeln und unter Druck setzen. Sollte er auseinander gehen, ballert es nicht so laut.


    Allerdings bin ich inzwischen über einen 10 Liter Kanister Bio-Ethanol gestolpert. Ja, ich weiß, dass Zeug ist verdammt feuergefährlich, ich halte alle Zündquellen fern… Zusätzlich wird der Tank dann noch in eine Wanne die mit Wasser gefüllt ist gelegt.


    Den Thread zur Lampenexplosion kenne ich. Allerdings scheint es da ja zu einer chemischen Reaktion gekommen zu sein.


    Jetzt bitte nicht „beleidigt“ sein. Solche Hinweise sind immer wichtig. Auch möchte ich nicht den tausendsten Beitrag zum Thema: „Gefahren durch Druckproben und Drucklampen im Allgemeinen“ starten. Nur mal meine Gedanken dazu:


    Das ich mir der Gefahren eines auseinandergehenden Drucktanks bewusst bin erkennt man eigentlich schon da dran, dass ich überhaupt eine Druckprobe durchführen möchte. Machen solche Proben hier wirklich alle……? Das der Tilley Tank „geschwächt“ ist, ist mir auch klar. Das es evtl. noch „unentdeckte“ Schwachstellen geben kann natürlich auch (darum ja das ganze). Ich frage, oder wundere mich nur darüber, dass es z.B. in dem Thread „Trödelfunde“ nicht auch zu solchen Hinweisen kommt. Oder wenn sich ein „Newbie“ mit Fragen anmeldet. Oft wird da geschrieben: „Dichtungen tauschen, Socken dran und Feuer frei!“. Das Messing mit der Zeit Spannungsrisse bekommen kann ist ja bekannt. Stahl (Tilly-Tank) ist was das angeht nicht ganz so kritisch. Mal ehrlich, die meisten hier „eimern“ zwar ihre Tanks, aber wer pumpt sie wirklich bis zum Manometeranschlag auf? Und selbst wenn das gemacht wurde, wird der Drucktest mal wiederholt? Kann ja sein, dass die Risse erst nach ein paar Jahren auftreten…


    Werden die Tanks der heute hergestellten Lampen während der Produktion auch mal geprüft? In einem Video von Coleman ist zu sehen, dass Tanks stichprobenartig getestet werden. Gelegentlich sogar bis zum Bersten. Wie ist das bei den aktuellen PXen bzw. Klonen…? Wenn ich da nur an die Meldungen von gerissenen Lötstellen an den Vergasern denke…


    Um wieder auf die Tilley zurück zu kommen. Einige haben ja auch eine der alten FL6 in Gebrauch. Auch bei denen ist es möglich, dass der Tank an einigen Stellen schon „kurz vor knapp“ ist. Ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit bis die anfangen zu „pinkeln“.


    Lange Rede, kurzer Sinn: MIR ist (zumindest in diesem Fall :D ) bewusst, dass der Tank „gefährlich“ sein kann. Um festzustellen ob der noch betriebssicher ist oder nicht will ich ja die Druckprobe machen. Kann das jeder hier von sich und seinen Lampen behaupten…? Und das Drucklampen generell „gefährlich“ sind sollte hier auch jedem klar sein.


    Wie schon erwähnt, das sind nur meine Gedanken dazu und bitte keine neue Diskussion über richtiges Vorgehen bei Druckproben usw.


    Und warum ich den Tank nicht tausche? Nun, ich sehe das irgendwie auch als Herausforderung an. Tauschen kann jeder. Wird heute in den Auto-Werkstätten ja auch nur noch gemacht. Wenn ich den Tank wieder hin kriege, dann freue ich mich sehr darüber. Sollte ich aber ein „komisches Gefühl“ haben, dann geht er in den Schrott und ich hole mir einen „neuen“.



    Gruß


    T:]m

  • Wenn du dir bei deinem Tun über die Folgen im Klaren bist, ist es ja gut! Da habe ich bei dem einen oder anderen nicht den Eindruck.
    Den Drucktest solltest du unbedingt mit Flüssigkeit machen. Einfach Tank mögichst voll und dann Druck drauf. Wenn igendwas nachgibt macht es nur Peng, aber keine Trümmer fliegen. Wenn du den Tank gleich danach im Umluftbackofen trocknest, sollte auch kein Rost auftreten.
    Ehrlicherweise muß ich zugeben, daß ich bei meinen Lampen nicht regelmäßig eine Druckprüfung durchführe. Ich stelle die halt gefüllt in den Keller bis zum nächsten Einsatz. Da pumpe ich dann auf, schaue ob was sifft oder pfeift, und dann Feuer frei. Einen Drucktest mit eineinhalbfachen Betriebsdruck habe ich noch nie durchgeführt. Sollte ich aber mal tun................ :D;)

    Gruß, Markus.

  • hallo zusammen,
    abdrücken mit betriebsdruck ist in ordnung.


    den prüfdruck um den faktor 1,5 zu erhöhen würde ich mir verkneifen.
    dabei kann schon eine lötnaht beschädigt werden.


    in der regel wird in der betriebsmittelprüfung mit einfacher sicherheit
    geprüft. wenn dabei 15% draufgelegt werden passt es auch noch.


    was in jedem fall vermieden werden sollte, sind schnelle druckwechsel.
    wenn ein luftpumpenadapter verwendet wird, sollte der druck langsam
    erhöht werden. dies erhöht die lebensdauer der lampe.


    zu vermuten, ob die lampen in der produktion einen drucktest durchlaufen
    ist müßig. entweder macht der hersteller eine klare aussage oder es muss
    selbst geprüft werden.


    wenn ich teilweise erlebe wie die neuen px druckanzeigen mit bis zu
    50% abweichung danebenliegen, möchte ich empfehlen immer auf eigene
    messwerte zu setzen!


    gruß
    thomas

  • Naja, bei 3bar max sollte der Tank locker 4,5 bar wegstecken. Aufpumpen würde ich mit der Fußpumpe. Ich werde mir mal demnächst einen Luftpumpenadapter bauen. Das Manometer werde ich natürlich weglassen, geht ja nur bis 3bar. Die Anzeige prüfe ich mit Feuerzeuggas. Funzt. Aber das ist jetzt alles ein bischen OT.
    Wie gesagt, ich halte wenig von solchem Flickwerk. Wenn sich der Tom dessen bewusst ist, ok, soll mir recht sein. Mich würden trotzdem Bilder von der Baustelle interessieren. Vielleicht kann man noch was lernen! :D Und das ist jetzt durchaus positiv gemeint! :))

    Gruß, Markus.

  • Moin!


    Jetzt gibt es die versprochenen Bilder.


    Fange ich mal mit meiner „Kopfschlagvorrichtung“ an. Das Ding habe ich in der Firma gebaut. Zwei kleine Stahlplatten verstiftet und verschraubt. Bohrungen für den Draht rein und verschieden große Bohrungen für unterschiedliche Kopfgrößen.




    Draht rein:




    Verstiften und verschrauben:




    „Prägestempel“ (Zylinderstift) rein und mit dem Hammer einen verpassen:




    Kopf fertig:





    gleich geht es weiter...

  • Weiter im Text...



    Ist zwar nicht so schön wie bei einem gekauften Nagel, reicht aber um das Loch zu verschließen:




    Wenn ich einen größeren Kopf brauche, kommt der Draht mit dem kleinen Kopf noch mal in das nächst größere Nest und bekommt noch mal einen verpasst.


    Jetzt geht es ans Löten. Der Tank ist von innen absolut sauber. Ganz kleine Löcher habe ich aufgebohrt, die größeren mit einer kleinen Nadelfeile noch etwas aufgeraut. Von innen mit einem langen Pinsel Lötpaste aufgetragen, den Draht eingefädelt, geschlagenen Kopf auch mit Lötpaste eingepinselt und durchgezogen. Bei dicht nebeneinander liegenden Löchern habe ich gleich mehrere „gestopft“:



    Den Tank so in ein gebasteltes Gestell gespannt, dass die Drähte frei nach unten hängen können. Anschließend ein paar kurze „Schnipsel“ Lötzinn in den Tank geworfen:




    Den Tank von außen mit einem Brenner heiß gemacht, bis das Lötzinn aus den Löcher gelaufen kam:




    Drähte abgeschnitten dann beigeschliffen:




    gleich geht es weiter...



  • Auf der Tankoberseite sitzt ja dummerweise der Druckanzeiger, der von innen eingelötet ist. Damit der sich nicht löst, habe ich ein „Gebiss“ ;) gebaut:




    Da auf der Oberseite die Löcher alle recht dicht beieinander liegen, habe ich da eine etwas andere Methode ausprobiert. Die Löcher von außen mit Klebeband abgeklebt, Lötpaste mit destilliertem Wasser verdünnt und in den Tank gegossen. Den Tank geschwenkt und mit dem Heißluftföhn erhitzt. Dadurch hat sich eine mehr oder weniger gleichmäßige Schicht Lötpaste gebildet. Anschließen das Klebeband abgezogen und mit dem Brenner die Paste erhitzt. Kommt ein ganz schöner Qualm aus dem Tank. Aufpassen! Die Dämpfe sind entzündlich…! :grenade::aua:


    Dann das gleiche Spiel: Drähte durchziehen, Lötzinn rein, kopfüber aufhängen und verlöten. Damit mir die Drähte beim Nachlöten der Gewindebolzen nicht im Weg sind, habe ich sie großzügig abgeschnitten und umgebogen:




    Erst als soweit alles dicht war, habe ich sie abgeschnitten und beigeschliffen.



    Und als nächstes steht dann der Drucktest auf dem Programm.



    Gruß


    T:]m

  • Hallo Tom,


    :respekt:


    Da kann man sich noch einiges abschauen :merci:

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Moin,


    saubere Aktion! Mir hängt grade etwas die Kinnlade nach unten...welch Improvisationskunst! :wiegeil: Hut ab... :done: Dann braucht es ja nur noch ne schöne Schicht Farbe und alles ist wieder tutti... :respekt:


    MfG Carsten

  • Wow!!!
    Hut ab!

    :respekt::applaudit:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |