Vorstellung und erste Frage...

  • Hi, ich möchte mich "kurz" :rolleyes: vorstellen um nicht einfach so ins Forum zu platzen...
    Bin 57, seit Juni 2012 in das geschickt worden was sich Vorruhestand nennt. Habe fast 35 Jahre in einem Forschungsinstitut für Aerosoltechnik gearbeitet und bin durch meinen Job recht gut u.a. auch feinmechanisch
    beschlagen. Während meiner Zeit bei Y-Tours Mitte der 70ziger hatte ich eine Standortapotheke unter mir und war u.a auch für ein komplettes Feldlazarett verantwortlich zudem auch 30 Petromax 500 HK gehörten. Einmal im Jahr mussten die gewartet werden, schon damals ein Bastler habe ich das gerne gemacht und wurde erstinfiziert. Konnte damals eine 500 HK, leider ohne Kiste für kleines Geld kaufen und habe die auch ein paar Jahre immer wieder gerne benutzt. Irgendwann platzte mir mal bei starkem Frost das Glas und die Lampe kam in den Keller und verschwand
    dann im Geraffel das sich so ansammelt und wurde vergessen. Diesen Februar hatte ich bei einem Winter Tipitreffen die Gelegenheit an einer Schulung von "Petromax" teilzunehmen und wurde sozusagen reinfiziert. Als mir dann bei -10
    Grad auch die ach so handliche Gaslampe ausfiel, mehr als ein dunkeloranges Bällchen brachte der Socken nicht hin entflammte das Interesse an einer bei jedem Wetter funktionierenden Lampe die ja auch noch Heizqualitäten hat erneut.


    Wieder daheim sofort die "Vergessene" ausgegraben. Neues Glas besorgt und siehe da es wurde zum flammenden Inferno. OK, wusste ja was zu tun ist und das Ding komplett zerlegt und alle Dichtungen erneuert, alles gesäubert
    und Tata alles wieder OK. Es war nat. das Gummi im Vergaserfussventil das völlig verhärtet war. Erstaunlicherweise hatte die Dichtung aber schon das zentrale Messinglager für die Schubstange des Vergasers. Da mir diese Lampe fürs Zelt ein bisschen zu hell und gross ist habe ich mir dann eine neue 150 HK gegönnt. Leider gleich gemerkt das die gute alte Dland Quali nicht mehr ist. Also wieder alles zerlegt, die krumme Schubstange gerichtet und die schon ab Werk verdötschte Düsennadel ersetzt. Alles neu eingedichtet und auch diese Lampe funktionierte. Nun endgültig wieder angefixt gleich noch eine BW 500 HK diesmal mit Kiste und allem Zubehör in sehr gutem Zustand ersteigert.
    Leider auch hier das Vergaserfuss Ventil undicht also noch einmal das gesamte Überholungsprogramm gestartet.


    Da meine Frau nicht so auf den Geruch von Petroleum steht habe ich mich etwas schlau gelesen wg. Umbau auf Spiritus. Möchte eine 500 und die kleine umbauen. Für die grosse habe ich mir den Umbausatz von Hytta besorgt.
    Das kommt demnächst an die Reihe. Zuerst habe ich mir die 150 vorgenommen und vorhin die Reduziermischkammer gebaut und eine der alten 500 Düsen mit einer Mikro Reibahle auf 0.4 mm aufgerieben. Düsenlehre sagt das es hingehauen hat. Nun meine erste Frage, für die Stopfung des Vergaseroberteils wird ja beschrieben das es mit Putzdochten oder Messinggaze gemacht wird. Da ich nicht sicher bin ob vom Umbausatz für die grosse genug überbleibt habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht was sonst funktionieren könnte. In meinem Job hatte ich einen Aerosolerzeuger/Staubgenerator der mit feinen Bronzeperlen arbeitet. Habe nun das Inet durchforstet und sowohl feines Messinggranulat Korngrösse ca. 1mm und Kupfergranulat max. Korngrösse 3 mm gefunden und einfach mal ein bisschen davon bestellt. Dachte nun daran aus einem Stückchen Messing Gaze eine kleine Hülse mit Boden zu formen die ich in das Gewindteil des Vergaserunterteils stecke. Dann das Oberteil bis zu der Schubstangendurchführung mit dem Granulat fülle und dann den Vergaser wieder zusammenbaue. Von der Düsenseite aus ein kleines Stück Gaze eindrücken das kein Granulat herausrieseln kann. Die obere Schubstange mit Düse habe ich entfernt. Da es ja auf gute Wärmeleitung ankommt werde ich mit dem Kupfergranulat anfangen. Hat sowas schonmal jemand gemacht und weiss ob das funktioniert oder ist die Idee neu :?:


    Ansonsten habe ich im laufe der Zeit noch zwei alte Enders Benzinkocher , einen Juwel Benziner aus DDR Produktion,
    einen Colemann 2 Flammen Benziner und ein Coleman Benzin Katalyt Heizgerät zusammengetragen. Eine alte Petroleumlampe werde ich im entsprechenden Forum vorstellen und hoffe das mir jemand sagen kann was, woher, wie alt usw.
    So, soweit mein kleiner Einstand :whistling:
    CU Bernd

  • Herzlich Willkommen hier im Forum und viel Spaß bei unserer Beschäftigung historische Technik am leuchten zu erhalten. Die Umbau_Fachmänner werden Dir zu Deinem Vorhaben sicherlich noch etwas beisteuern können.


    Jürgen

    Bobster


    et facta est lux

  • Nabend Bernd,


    auch von mir :welcome: bei uns.


    Da kann ich nur sagen, toller (wenn auch langer ;) ) Einstiegspost.


    [...] Nun meine erste Frage, für die Stopfung des Vergaseroberteils wird ja beschrieben das es mit Putzdochten oder Messinggaze gemacht wird. [...]

    Die Frage sei dir beantwortet:


    - Putzdochte verkohlen mit der Zeit, es klapp nur zuverlässig wenn sie nicht Trocken fallen, was bei der PX nunmal nicht geht.
    - Alternativ zu den Putzdochten Glasfaser oder Keramikfaser benutzten.
    - Messinggaze geht auch


    Ich persönlich habe in meiner 150-er Glasfaser und Messinggaze drin, allein Gaze hats nicht gebracht. Hatte immer noch Leidenfrost im Vergaser.


    Zum Umbausatz aus dem Braunen kann ich nichts dagen, habe ich noch nicht verwendet. Alles Eigenbau.


    [...] mit feinen Bronzeperlen arbeitet. Habe nun das Inet durchforstet und sowohl feines Messinggranulat Korngrösse ca. 1mm und Kupfergranulat max. Korngrösse 3 mm gefunden [...]

    Das klingt Interesant, gelesen das es jemand bisher angewendet hat habe ich noch nicht. Also ist Pionierarbeit angesagt ;)


    [...] Dachte nun daran aus einem Stückchen Messing Gaze eine kleine Hülse mit Boden zu formen die ich in das Gewindteil des Vergaserunterteils stecke. Dann das Oberteil bis zu der Schubstangendurchführung mit dem Granulat fülle und dann den Vergaser wieder zusammenbaue. Von der Düsenseite aus ein kleines Stück Gaze eindrücken das kein Granulat herausrieseln kann. [...]

    Dein Lösungsansatz klingt interesant und ich würde auch erst einmal mit dem Grobköringen anfangen. Wichtig ist das von den Körnchen nichts in VaFuVen oder Düse gelangt, das ist dir jedoch auch schon klar. :thumbup:

    Gruß Rüdiger [iogear1]
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Hallo Bernd,


    auch von mir .....aus der Hauptstadt ein herzliches :welcome: hier im Forum bei den infizierten. Schön, dass du wieder zum rauschenden Licht zurückgekehrt bist. ;)


    Na dann mal viel Spass beim Umbau. Und nicht vergessen :foto: zu machen. Damit wir alle was davon haben.
    Grüße, Detlef

    Tilley lamps, the stylish art to light

  • Hallo Bernd und :welcome: hier bei den Petro-Bekloppten :D


    Dein Vorhaben mit dem Granulat klingt interessant und ist vom Ansatz her durchaus einleuchtend. Diese Bronzefilter aus Druckluft- und Hydrauliktechnik sind ja auch so "Granulatzeug" und lassen genug Material durch, das müsste also gehen.


    Soso, Du hast Dich mit "Aerosoltechnik" beschäftigt...
    ...dann ernennen wir Dich mal ehrenhalber zum "Dr. Rapid" :naughty::party:


    Gruß, Jürgen

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Hi, danke.
    Dann werde ich das austesten. Werde in Wort und Bild berichten. Kann es nicht erwarten bis das Zeug ankommt.
    Sollte es klappen, ich musste vom Kupfer 1 Kg nehmen. Dann habt Ihr ne Quelle :whistling:
    Hier schonmal die ersten Bilder, Düsenvorbereitung und das Redustück. Habe das 15 mm CU-Rohr mit der Mutter
    des Mischrohres hart verlötet. Gefällt mir aber noch nicht wirklich. Der Spalt in der Haube bzw. die Fläche oben und unten sind nicht wirklich parallel. Das Rohr liegt nicht perfekt bündig auf dem Boden auf. Mal sehen evt. ein zweiter Ring als Überwurf. Mir fehlt die Erfahrung zu wissen was die kleine evt. Undichtigkeit ausmachen kann.
    ..ich hab schon viel Platz im Keller, aber meine Frau hat einen Geruchssinn wie ein Gaschromatograph. ;( Die riecht das schon oben im Haus wenn ich nur kurz gezündelt habe..das Wetter wird ja nun. Dann gehts wieder raus.
    CU Bernd

  • Hallo Bernd,


    so eine Düsenlehre habe ich auch, aus der Gasheiztechnik, allerdings scheint die mir etwas zu grob zum Messen von Düsen der PXen, geht das wirklich ?


    Ansonsten auch mal erst "Herzlich Willkommen im Forum der bekloppten Flüssigbrennstoffvernichter" :welcome:


    Das mit dem Granulat scheint neu, klingt plausibel denn auch ich kenne die Granulatpressfilter aus der Drucklufttechnik, aber ob das ungepresst funzt ist die große Frage die du gerne klären darfst :D

    Gr Hagen


    :prost:

  • Nabend Bernd,


    die Mutter an die Drossel zu löten hat was, hatte mir eine Schlüsselfläche dran gefeilt.... na ja... geht auch


    Deine Luftbohrung kommt mir etwas groß vor, ich habe HIER nur eine 2mm drinn. Falschluft mag meine nicht.


    Mal sehen was Ulf meint :)

    Gruß Rüdiger [iogear1]
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Hi, diese Lehre löst ab 0.1 mm auf.Verlässlich und wiederholbar misst die so ab 0.3 mm. Die 0.4 gehen also.
    Funktioniert aber nur wenn die Fläche um das Loch gross genug ist damit der Anschlag sauber aufliegt. Spitze Düsen geht nicht. Wg. dem Granulat, wenn man das etwas stopft das alles gut miteinander Kontakt hat sollte die Wärmeübertragung doch funktionieren. Denke das es nicht gesintert sein muss. Solange die Korngrösse nicht zu klein ist das es verschlammen kann bleibt zwischen den Kugeln, bzw. beim Kupfer den Bröckchen/Partikeln genug Luft damit die Flüssigkeit durchkommt. Soweit die Theorie ...wir werden sehen. Ich denke falls es klappt und es noch nicht ausreicht kann man den unteren Teil des Vergaserrohres bis kurz über den Exenteranschluss auch füllen. Finde ich interessant das das noch keiner probiert hat. Aber Versuch macht kluch 8o


    Upps, 2mm. Mein Loch hat 6 mm, hatte ich so der Literatur entnommen. Naja, die erste Version gefällt mir ja nicht wirklich. Evt kann ich das mit dem Überwurfring richten. Jetzt kommt die Drehbank wenigstens mal wieder richtig zum Einsatz.



    CU Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Lodjur ()

  • Hallo!
    Schließe mich den Willkommensgrüßen mal brav an!
    :welcome:


    Obwohl ich hier noch ziemlicher Newbi bin,
    habe ich gerade vorhin vollbracht, was mir schon länger vorschwebte:
    Umbau auf E85 ...
    Bin gerade dabei, mein Erfahrungsprotokoll zu posten.
    Hier der Link nach <links oder rechts> ...


    Schön zu sehen und von Dir zu lesen, welche Ideen und Werkzeug Du da hast!
    :applaudit:
    So eine "Düsenlehre" hätte ich gerstern bzw. heute hier gebrauchen können ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich denke falls es klappt


    Dann läßt Du Dir das patentieren, würde ich sagen ;)


    Von mir schon mal :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Patentieren geht schon nicht mehr
    da er die Idee ja schon veröffentlicht
    hat


    Aber ein wirtschaftlicher Erfolg wäre
    das Pataent ja eh nicht geworden :-(


    Schöne Grüße und viel Spass mit dem
    Forum wünscht


    Eugen j.keusen

    es grüßt freundlichst Euer Mod


    Eugen J.Keusen


    KEUSEN@KEUSEN.DE Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern, genieße jeden Tag.

  • Hallo Bernd
    :welcome:bei den verrückten Brennstoffverleuchtern
    Hier mal meine Umbauvariante die mir richtig Spass gemacht hat.
    Beim Spiritusumbau meiner Horacz habe ich auf Messinggaze ganz verzichtet(hatte keine da und wollte auch nicht erst bestellen).
    Die Stopfung meines Vergasers besteht aus Ofendichtschnur(Glasfaser) welche mit einem Draht in den Vergaser eingeführt wurde. Auf die Nadelstange habe ich ganz verzichtet, da ich das bißchen Druck welche ich jetzt zum Leuchten benötige, während des Vorheizens leicht aufpumpen kann.Funktioniert bisher prima, auch kein Leidenfrost. Außerdem ist ein Rückbau auf Petro ziemlich einfach.
    Düse ist auf 0,5mm aufgebohrt, bei der Luftdrossel hab ich einfach zwei Cu Rohre ineinandergesteckt lose unter das Mischrohr eingeklemmt und 5mm durch beide gebohrt, kann jetzt durch verdrehen der Rohre auch weiter drosseln.Muß aber nicht, passt so(Glück gehabt).
    Die Idee mit dem Granulat finde ich auch sehr interressant, bin gespannt ob´s funzt.



    Gruß Rene

    Gruß Rene


    Hamid"Was ist das?"Rambo: "Blaues Licht!"Hamid: "Was macht es?"Rambo: "Es leuchtet blau!"

  • So, das mit den 6 mm hat mir keine Ruhe gelassen. Das Redustück wieder ausgebaut und aus Vollmessing ein neues gedreht. Diesmal aber mit verstellbarem Düsenkegel. Loch hat nun 4 mm und kann stufenlos runtergedreht werden.
    Da ich die Mutter des Mischrohres ja hart an das Kupferrohr gelötet hatte, und es immer eine Sauerei ist so Kleinkram wieder los zu löten, habe ich das Kupferrohr bis auf einen kleinen Kragen abgedreht und im Redustück eine entsprechende Passung gemacht. Die Mutter sitzt nun dicht aber drehbar auf/im Redustück. Also Redu in den Spalt einschieben, Mischrohr von oben auf die Mutter drücken und diese dann soweit anziehen bis die zweite Mutter anschlägt. Der Düsenkegel hat eine Kontermutter und kann wenn eingestellt festgesetzt werden. Das sollte nun funktionieren. Nun heisst es auf das Granulat warten.


    Mit dem patentieren ist es sone Sache, schweineteuer und ein unglaublicher Papierkram. Wenn das nicht ein richtiger Knaller ist lohnt sowas für Privatleute nicht. Habe das in meiner alten Fa. zwei mal durchgezogen. Natürlich für die Fa.und die hat auch alles bezahlt. Hat mich 6 Jahre lang Nerven gekostet. Dauerte so lange weil es weltweite Patente sind. Das dauert bis das alles durch ist.


    CU Bernd

  • :welcome:


    Schöne Variante in Sachen Luftdrossel :done:


    Bei meiner PX500 hat die Original Düse mit Drossel Luftloch 4,7 mm funktioniert.



    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

  • Äääähh Bernd !


    Durch die Drossel muß von unten mittig der Petrogasstrahl möglichst ungehindert durch.
    Wenn aber nun die Luftdrosselschraube quer durch die Luftdrossel geht, ist die Schraube dem Gasstrahl im Weg.


    Oder?


    Gruß
    willi

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hab ich mir auch gerade so gedacht.


    Auch von mir ein herzliches :welcome: hier im Forum.
    Ich bin gespannt ob Dein Umbau funktioniert!

    Grüsse,Mesadi
    ____________________________________________
    * I like light....
    ,unplugged. Light on!