Coleman Kerosene "entzickt"

  • N´Abend zusammen,


    bei meiner "neuen" Coleman 214-700 hatte ich mich ja schon auf das Problem gefasst gemacht, dass die Lampe erst leuchtet, dann eher flammt. So war es denn auch nach wenigen Minuten schon beim ersten Test.


    Nach Durchsuchens des Forums (und einiger anderer Foren) habe ich dann den Vergaser (bzw. Generator) gereinigt, was aber keine Auswirkungen auf das Verhalten der Lampe hatte. Die Lösung aus den Foren lautet ja, den Glühstrumpf näher an den Vergaser zu bringen. Ein einfacher Test bestätigte auch diesen Lösungsansatz: die Lampe leicht schräg gehalten, so dass der Vergaser leicht über dem Glühstrumpf liegt, und die Lampe leuchtet, kippen in die entgegengesetzte Richtung und die Lampe flammt.


    Der Brenner der Lampe stand bei genauer Sicht nicht parallel zum Vergaser, sondern neigte sich leicht davon weg. Mit einem Kupferdraht habe ich diese Fehlstellung korrigiert. Gestern trat das erste Flammen dann erst nach 12 Minuten auf (Außentemperatur -2 Grad!). Ich denke, dass sich unter der Wärmeentwicklung die Verdrahtung leicht ausgedehnt hat. Ich habe die Verdrahtung dann noch einmal leicht fester gezogen und heute erneut einen Test versucht:


    Die Lampe leuchtete über eine Stunde ohne Flammen, wenn das Brennstoffventil auf ON stand. Nur beim "Dimmen" auf unterhalb einer 50%-Stellung zeigte sich noch das Problem. Das ganze bei gerade mal 1,5 Grad Außentemperatur... Das läßt mich hoffen, dass sich im Sommer die Lampe auch in der Leuchtstärke regulieren lässt. Vielleicht zieh ich die Verdrahtung auch noch einen Tick fester - obwohl, nach fest kommt bekanntlich ab.


    Schönes Leuchten noch!

  • Hallo Alter Mond,


    probier es doch mal mit etwas Benzin im Petroleum.
    Das braucht nicht so hohe Tempereaturen zum Verdunsten im Vergaser.
    Kaput geht dabei ja nix.

    Das wär auch mein erster Vorschlag gewesen. Wenn man die Kristallgoogle nach der 214er Coleman befragt, scheint dies ein bekanntes Problem zu sein, was vermutlich am geraden Vergaser liegt.

  • Danke für den Tipp! Werd ich demnächst mal machen. Hab aber keinen Grund zur Klage, die Lampe lief heute über eine Stunde ohne Zicken bei einer Außentemperatur von etwa 5 Grad.

  • Moin alter Mond,
    schöne Lampe haste da. Habe ich mir Anfang des Jahres auch geholt. Da ich mal ne Coleman haben wollte die Petoleum verleuchtet. Nach dem ich sie etwas optionierte, bin hellauf begeistert von dieser Lampe.


    Nimm den Aludraht aus dem Vergaser heraus, tausche ihn gegen ne Messinggazestopfung.
    Dazu die Nadelstange herausnehmen und um dieser die Messinggazewicklung stramm herumwickeln. Aber so dass sich die Nadelstange noch in der MGazerolle bewegen lässt und das alles noch in den Vergaser hineinpasst. Hier auch drauf achten, dass dass die Nadelstagne immernoch leicht zu führen ist. Klappt eventuell nicht gleich beim ersten mal, probiers. Ich habe auch zwei mal einpassen müssen. Aber dann war alles schick.
    Die "Minidüse" kannst du auch vom Vergaser abschrauben und eventuell vorsichtig mit einer anderen Nadel reinigen. Da die Lampe ja --Kerosin--verleuchtet, hinterlässt es auch minimale Spuren, die die Düse verstopfen lassen. Wenn alles sauber ist, kannste mal die Düsennadel auf der Nadelstange mit der Hand in die Düse führen. Beim Anschlag dürften nur 1-1,5 mm Nadel aus der Düse herauskommen.


    Wenn alles schön zusammengebaut ist, machst du mal eine Dichtheitsprüfung im Wasserbad. Wenn alles dicht ist, füll 400ml Petroleum oder Lampenöl auf. Das Pumpengummi sowie den Pumpenschacht mit z.B. Ballistol einölen.
    Die Vorheizschale mit Spiritus befüllen und dann die Lampe mit einem Sanftstart...so wie auch Petromaxen...hochfahren.
    Ach ja, die Lampe ist nicht dimmbar. Wenn du den Regler zudrehst, auch gaaaanz langsam, kommt kein Sprit mehr in den Vergaser und die Lampe geht aus.
    Zum Lichtausmachen; wenn die Lampe noch leuchtet, mal kurz Nadeln, wieder auf volle Leistung den Regler drehen und dann mittels Tankdeckel Druck ablassen. Wenn die Lampe kalt ist, den Regler sowie den Tankdeckel zudrehen.
    Viel Spass, viele Grüße, Detlef

  • Eine Woche mal weg und dann die prima Anleitung zur Grundüberholung der 214er! Danke, Detlef!


    Ich bin fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass auch die 214er dimmbar wäre. Kein Wunder, dass die Lampe bei den Dimm-Versuchen immer wieder aufflammte. Im Betrieb läuft die Lampe aber auch ohne Austausch der Alu-Spirale, seit der Brenner wieder parallel zum Vergaser steht. Ich werd mir den Austausch erst einmal sparen, solange sie auch so leuchtet!


    Viele Grüße,
    Andreas

  • hallo andreas,
    die rohre sowie das oberteil sind doch aus blech wie es
    aussieht. kann man die ausrichtung des rohres nicht
    dauerhaft durch nachbiegen ausrichten?


    die drahtlösung wird auf dauer immer nacharbeit erfordern.


    gruß
    thomas

  • Ich hab das Problem so gelöst:
    Ich hab an den Vergaser einen Messingkeil angelötet (ging mit Phosphorhartlot für Klimaanlagen, hält bis heute prima). Der sorgt dafür, dass mehr Wärme vom Glühstrumpf aufgenommen wird. Manche Maxen mit geradem Vergaser haben das auch, da hab ich mir das abgeschaut, funktioniert prima. Durch Drehen des Vergasers kann man die Position des Keils zum Socken gut einstellen, dann berührt er den Socken auch nicht. Mit dieser Methode kann man auch für Benzun ausgelegte Lampen zum Petroleumverleuchten überreden, man muss dann aber die Automatikstartfunktion außer Kraft setzen und den Vergaser mittels Gasbrenner vorheizen, dafür reicht aber so ein Miniteil, mit dem man in der Küche Creme brulee macht.
    Gruß Tobias

  • hallo tobias,
    bei den px/anchor vergasern dient die blechfahne
    primär der mechanischen verstärkung.
    eine optimierte wärmeaufnahme war zumindest
    bei px/anchor wohl nicht angedacht.


    ist aber in deinem fall ein guter lösungsansatz!


    gruß
    thomas

  • Habe jetzt 250er und Messinggaze für den Fall der Fälle bestellt.
    Aber nach ca. 8h Laufzeit (mit Unterbrechungen) hat die 214 noch kein einziges mal gezickt....

  • Wie immer wenn ich eine neue Lampe erstehe und so gar nicht weiter weiß durchforste ich einmal dieses Forum :).
    Habe beim Sport plündern eines Familienkellers eine Coleman 214A700 wiedergefunden. Die Lampe wurde vor 30 Jahren mal eine Saison lang genutzt. Dann hat sie ein Feuer verursacht und wurde ungenutzt eingelagert—> bis ich sie gefunden habe.

    Es gibt eine Originalanleitung mit Bauplan des Vergasers. Der wird wohl demnächst mal zerlegt und geputzt. Pumpe bewegt sich aber baut keinen Druck im Tank auf. Wenn ich Pumpe und den Tankdeckel öffne sollte wohl Druck austreten?

    Aber die erste Frage die ich eigentlich stellen wollte ist: Welchen Glühstrumpf darf ich denn verwenden? Ich finde derartig viele die vielleicht passen könnten dass ich wirklich verunsichert bin. Hätte jemand vielleicht eine deppensichere Quelle und Type für mich?


    LG

    Bernhard

  • Moin Bernhard,


    schaue mal bei hytta nach. Dort gibt es die passenden Glühstrümpfe. Er hat da eine schöne Auflistung welcher Glühstrumpf zur welcher Lampe passt bei Coleman.


    Gruß

    Julian


    P.S. Müsste der #21 sein

  • Welchen Glühstrumpf darf ich denn verwenden?

    Der Coleman #21 sollte passen.



    Pumpe bewegt sich aber baut keinen Druck im Tank auf.

    Wie die Pumpe einer Coleman funktioniert ist Dir bekannt?

    Den Pumpknopf eine halbe Umdrehunf nach links drehen, dann ist der Weg zum Ventil offen,

    beim Niederdrücken der Pumpe den Daumen auf das Loch in der Mitte halten.

    Wenn das Loch nicht verschlossen wird, pumpt die Pumpe "leer".

    Sobald ein merklicher Widerstand beim Pumpen zu verspüren ist,

    durch Rechtsdrehen vom Pumpenknopf das Ventil wieder verschließen.

    Vor Beginn des Pumpvorgangs ein, zwei Tropfen harzfreies Öl in das vorgesehen Loch geben.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |