Brennstoff: welche Sorte und wie teuer?

Wenn man jetzt noch ein paar Links zu den Erkenntnisreichsten Threads dazuschreibt,
könnte man das Thema als sticky oben anpinnen

Gruß

Sven

Sassenberg 2011 bringe ich Dir 20 l Hollandplöre mit Andreas.

Nur Grillanzünder. der riecht nicht, wenn er ausläuft und verbrennt fast geruchlos.

Gruß

Max

Ojeeeee

Nr. 1247689

Sorry, die Administration soll mir bitte den Beitrag von meinem Zähler abziehen!

Ernst

... dass den alten Hasen die ewig gleichen Diskussionen auf den Zeiger gehen. Allerdings ändern sich ja auch Gegebenheiten, Sprit wird irgendwo teurer oder billiger und nicht mehr oder wieder verfügbar, Beimengungen von Biozeugs, Neues wird erfunden, etc. Deswegen ist ein Fred, der sich mit dem Thema befasst, an oberster Stelle gar nicht so verkehrt. Oder als Einführung, vor der Diskussion eine »neutrale« Betrachtung des Themas mit den grundlegenden, bewiesenen Fakten gar nicht so verkehrt. Soll ich mal eine Essenz des bisher dagewesenen verfassen und zur Diskussion stellen?

XXX
schaut mal auf den Preis für den 30l Kanister...
und das ganze ist Versandkostenfrei

Über die unterschiedlichen Brennstoffe scheint es so viele Meinungen wie Benutzer zu geben, der eine favorisiert jenen Sprit und der andere schwört auf das, was der dritte vehement ablehnt. Mit derselben Vehemenz werden im Forum dann die eigenen Meinungen vertreten, seien sie nun falsch, richtig oder halbwahr. Dabei gibt es ein paar wenige allgemeingültige Wahrheiten jenseits aller Meinungen, die sich aus einer Vielzahl von Erfahrungen ergeben haben. Nur weil vereinzelt Menschen ein flammendes Inferno hatten, als sie Brennstoff xy verwendeten, lässt das noch keine Rückschlüsse auf diesen Brennstoff und dessen Tauglichkeit als solchen zu. Zu viele Dinge beeinflussen das Funktionieren (oder auch das Nichtfunktionieren) dieser Lampen als dass man sagen könnte, es läge ausschließlich an dem Brennstoff.

Generell ist es so, dass jede Lampe für einen oder mehrere bestimmte Brennstoffe konzipiert worden ist und mit diesem auch am besten und sichersten funktionieren. Petroleum für Petroleumlampen und Benzin für Benzinlampen, damit macht man sicherlich nichts falsch. Seien es nun Tüftlergeist (ich will das hinbekommen!), schiere Not (wo zum Henker gibt es Petroleum zu kaufen?) oder auch finanzielle Aspekte, die Gründe, eine Lampe mit einem anderen Brennstoff als dem ursprünglich vorgesehenen zu verwenden, sind Legion. Hier soll nun auch keine Wertung stattfinden, sondern eine möglichst neutrale Darstellung des Für und Wieder für die einzelnen Brennstoffe.

Petroleum

Der beste Brennstoff für die Petromax. Petroleum ein Erdöldestillat und schwer flüchtig. Es entzündet sich nicht so leicht, selbst dann nicht, wenn einmal die Vergaserfußdichtung ihren Geist aufgibt und die Brühe am Vergaser herunterläuft. Petroleum riecht im Betrieb kaum und hat eine hohe Energiedichte, die enorme Heizleistung einer Petromax ist nicht zu unterschätzen (im Sommer) und hochwillkommen (im Winter). Es gibt keine Norm für Petroleum, es existieren diverse Qualitäten vom hoch gereinigten (Parrafinöl, Lampenöl) bis zur Plörre, die holländische Bauern im Winter in ihre Trecker kippen. Alle sind gut geeignet, sie in der Maxe zu verleuchten. Was nicht geht, sind alle Arten von duftendem Lampenöl, die lassen den Vergaser einer Starklichtlampe sehr schnell verkoken. Petroleum bekommt man zwischen gut einem Euro (Frankreich und Holland) und bis zu fünf Euro und mehr im deutschen Handel. Grundsätzlich empfehlenswert sind die Qualitäten der Händler, wie z.B. Pelam und auch beim Preis von gut zwei Euro ist man dort gut bedient.

Grillanzünder

Beim Grillanzünder, der prinzipiell gut geeignet ist, ihn zu verleuchten, es handelt sich nämlich in der Regel um Petroleum, muss man nur aufpassen, keinen auf Spiritusbasis (Ethanol) zu verwenden, das erkennt man am Geruch oder natürlich auch keine Brennpaste, die bekommt man weder in den Tank, noch lässt sie sich vergasen. Die Mehrzal der Benutzer von Grillanzünder hat weder ein häufigeres Reinigen der Lampe durchführen müssen, noch Unterschiede in Helligkeit oder Heizleistung festgestellt. Bei einem Preis von knapp zwei bis hin zu drei Euro kann er eine gute Alternative darstellen. Der höhere Müllaufwand (das Zeug ist in Ein-Liter-Flaschen abgefüllt) bringt mich aber dazu, es jenen zu empfehlen, die ihre Lampen nur sporadisch nutzen. Wer wie ich mindestens zwanzig Liter im Monat verbrennt, ist mit Petoleum vom Handel in großen Gebinden besser dran, die Umwelt natürlich auch.

Benzin

Grundsätzlich ist Benzin ein formidabler Brennstoff für Starklichtlampen. Manche Hersteller haben sich auch nahezu auf Benzinlampen spezialisiert (Coleman) und wenn man einige grundlegende Dinge beachtet, ist gegen Benzin in einer Starklichtlampe nichts einzuwenden. Am Beispiel einer Petromax sei dies erläutert. Zunächst müssen benzinfeste Dichtungen verbaut werden, denn Benzin ist leichter flüchtig als Petroleum und das kann die Originaldihtungen im wahrsten Sinne des Wortes »erweichen«. Die Petromax dankt einem die Verwendung von Benzin mit einer kürzeren Vorwärmzeit. Allerdings ist das Hantieren mit Benzin nicht ganz ungefährlich. So sollte man es beispielsweise unterlassen, zu rauchen, wenn man tankt. Auch muss verschüttetes Benzin sorgfältig aufgewischt werden, bevor man die Lampe startet. Empehlenswert ist es zudem, eine »sichere« Lampe, die man kennt, dazu zu verwenden, keinesfalls einen Neuerwerb, dessen Tücken und Macken einem eine flammende Überraschung (undichtes Vergaserfußventil) bescheren könnten. Auch einen Prallteller sollte man unbedingt verwenden, im andern Fall kann ein unten defekter Glühstrumpf einem einen Gau bescheren: Der heiße Gasstrahl »lötet« die Tankdeckelscharaube heraus und dann ist Matthäi am Letzten. Die Energiedichte von Benzin ist geringfügig niedriger als die von Petroleum, man bekommt also weniger Licht und Wärme aus einer Tankfüllung. Benzin bekommt man natürlich an der Tankstelle (die Preise entnehme man ebenfalls dort), man kann aber auch Wasch- oder Testbenzin kaufen und wer wenig leuchtet und den Preis nicht scheut, nimmt Alkalytbenzin (z.B. Aspen).

Diesel

Dieselkrafstoff eigent sich grundsätzlich gut für den Betrieb einer Petromax. Da er einen höheren Flammpunkt hat als Petroleum, muss man die Lampe aber entsprechend länger vorheizen. Diesel hat zudem eine noch höhere Energiedichte, die Lampe brennt entsprechend etwas heißer und womöglich auch heller als mit Petroleum und natürlich erst recht als im Benzinbetrieb. Da dem deutschen Tankstellendiesel bis zu zehn Prozent Biodiesel (RME beigemischt werden, kann es sein, dass die Wartungsintervalle kürzer werden. Gleiches hat man, wenn man stark verschwefelten Dieselsprit benutzen will oder muss, wobei Letzterer weltweit immer seltener Verwendung findet. Früher waren Diesel und Heizöl nahezu identisch, mit der Entwicklung moderner Motoren hat dies aber schon vor Jahren dazu geführt, dass Heizöl längst nicht mehr die Spezifikationen erfüllt wie Tankendiesel. Verleuchten kann man Heizöl allemal gut, hier ist aber (wegen des hohen Schwefelgehalts) ein häufigeres Reinigen sicher. Die besten Ergebnisse, was den Diesel angeht, erhält man wohl mit dem synthetischen Zeug, dem sogenannten Superdiesel. Die wenigstens Rückstände und kaum Geruchsbildung werden ihm nachgesagt.

Spiritus

Ethanol oder Alkohol eignet sich als Brennstoff in einer Petromax gut, sofern man einige Umbauten vornimmt. E85 zählt ebenfalls hierunter, da diese »Benzinsorte« einen sehr hohen Anteil an Ethanol enthält. Diese Gruppe hat die niedrigste Energiedichte und entsprechend fehlt es der Petromax an Heiz- und Lichtleistung, was aber manchen Menschen durchaus willkommen ist. Zwei weitere Vorteile der Benutzung von Spiritus sind verminderter Geruch so gut wie keine Rückstände im Vergaser, selbst bei nur sporadischen Einsätzen der Lampe. Außerdem ist dies (neben Heizöl) der billigste Brennstoff.

Jet-1A

Flugbenzin (Kerosin) ist in seiner Spezifikation ähnlich dem Petroleum, wer Erfahrungen damit hat, möge sie mir mitteilen, denn die Faktenlage im Forum dazu ist reichlich dünn. Zudem liegt der Preis von versteuertem Kerosin ähnlich hoch wie Benzin, Diesel oder Petroleum. Viel sparen lässt sich nur, wenn man es kostenlos bekommt (Drain-Kerosin, so heißt das aus Flugzeugtanks abgepumpte Zeug, wo alles mögliche drin ist, von Wasser bis feste Rückstände) und es entsprechend filtert und aufbereitet. Kerosin zu verschütten empfiehlt sich nihct, da es anscheinend höllisch stinkt, wenn die Lampe erst mal läuft, stinkt, wie immer, gar nichts mehr.

Pflanzenöl

Frittenfett oder Salatöl eignet sich definitiv NICHT, um es zu verleuchten, es lässt sich nämlich nicht rückstandslos vergasen und setzt innerhalb weniger Minuten den Vergaser zu. Schicht im Schacht, die danach anstehende Putzarie hält einen hoffentlich davon ab, es noch einmal zu versuchen.

Biodiesel

Rapsmethylesther (RME) stellt zur Zeit preislich kaum eine Alternative dar und wegen der Probleme mit Pflanzenöl generell würde ich davon abraten.

Additive und mehr

Eine Freundin von mir ist Winzerin und bei Weinproben wurde sie von ihren Kunden oft nach Rückständen von Pflanzenschutzmitteln im Wein gefragt. Diese Rückstände gibt es, das ist nicht zu leugnen, allerdings nur im PPM-Bereich. Sie sagte immer, das stärkste Nervengift im Wein sei der Alkohol, wer täglich eine Flasche trinke, solle sich lieber über Alkoholismus Gedanken machen, als über die paar Pestizide. Genauso ist es mit den Starklichtlampen: Wer Sorge hat, jener Sprit von der Tanke hätte mehr Additive als gereinigtes Benzin und macht sich nun Sorgen über die Abgase, dem sei empfohlen, eine E27-Fassung in seine Maxe einzubauen und hernach mit Strom zu leuchten. Genauso dämlich ist es, beim Rauchen auf Light-Zigaretten umzusteigen, denn den Umstieg bezahlt man nur mit tieferen Lungenzügen und einem damit einhergehenden höheren Lungenkrebsrisiko, so eine englische Studie zum Thema. Wer die Abgse scheut, leuchtet elektrisch, dann haben alles was davon, denn die Abgase werden nur gestreut.

Was die Ablagerungen im Vergaser angeht, fahren generell diejenigen besser, die ihre Starklichtlampe oft und lange betreiben. Zugekokte Vergaser und derlei Probleme mehr sind manchml eher auf sporadische und kurze Nutzung zurückzuführen als auf Additive im Diesel oder weniger gereinigtes Petroleum. So kann es zum Beispiel sein, dass wenn eine Benzinlampe lange steht, sich die leichtflüchtigen Bestandteil des Benzins schon größtenteils verabschiedet haben und er nun gucken muss, wie er die übriggebliebene Menge zum Starten bekommt.

© 2010 Tilmann

Schön geschrieben Duane!

Leider wird das die ewige Brennstoffdiskusion nicht beenden.

Respektvolle Grüße
Jörg

... dies irgendwo, ähnlich wie die Renovierungsanleitung einer Petromax, übergeordnet zu lesen stehen kann. Deswegen auch »zur Diskussion« da ich ja als ein Nicht-alter-Hase nicht alles wissen kann. Ich kann nur alles schreiben ...

ein sehr schöner, gut geschriebener Artikel!
Zum Superdiesel ist zu sagen, dass der Fusel von ARAL (Ultimate) besser geeignet ist als das Super-Zeugs von z.B. Shell. Ich habe bestimmt schon 150liter Ultimate verleuchtet und mische es mittlerweile mit Benzin, da der Heizwert doch sehr viel größer ist als der von Petroleum.

Hallo, Tiimann!

Flugbenzin (hochoktaniges Benzin für Motorflieger) und Kerosin miteinander zu verwurschteln halte ich aber für seeehr gewagt!

Gruß, Gerald

... ist eine Diskussion. Daher steht es dir frei, wenn du genaueres weißt, etwas darüber zu posten, was ich dann in den Text mit einbauen kann. Laut Wiki ist Kerosin ein »leichtes Petroleum«. Kläre uns auf, besonders im Hinblick auf Tauglichkeit in Starklichtlampen. Nur zu schreiben, etwas stimme nicht, ist mir zu destruktiv als Kritik. Generell bin ich für Anregung und Hilfe sehr dankbar. Also rück raus mit dem, was du weißt, Herr Lehmann!

... von Aral ist ja auch synthetisch im Gegensatz zu dem von Shell. Synthetisch erwähnte ich im Text, oder? Das sollte reichen, da ich eine Markenerwähnung vermeiden wollte. Wenn die allerdings problemlos geht, nehme ich die Anregung auf. Wie sieht es mit BP, Jet, Esso und all den anderen Mineralölmarken aus? Ist dort der Superdiesel synthetisch oder mineralisch?

Hallo Tilmann,

, guter Artikel!

Als bekennender Gasölverleuchter freue ich mich, daß Du auch die grundsätzliche Eignung von Heizöl und Diesel mal prägnant dargestellt hast.

Mit Planzenöl hatte ich auch mal Versuche laufen...

Gruß Marc

Flugbenzin ist kein Kerosiin, und umgekehrt auch nicht! Und da hilft auch keine Diskussion!

Flugbenzin ist ein hochoktaniger Ottokraftstoff und Kerosin ein leichtes Petroleum!

Zitat

Original von DuaneHanson
Flugbenzin (Kerosin) ist in seiner Spezifikation ähnlich dem Petroleum,...

Das ist ganz einfach falsch, und ich finde es nicht destruktiv das zu behaupten!

Lieber Herr Lehmann,

es steht dir frei, deine Kritik nicht destruktiv zu verstehen. Wenn eine Kritik nur dazu dient, einen Fehler aufzudecken, ohne ihn zu beseitigen, nenne ich sie so, denn anscheinend weißt du mehr als ich drüber. Aber anscheinend ist auch, dass du willst, dass ich mir die Finger wundscrolle, bis ich endlich auf deinem Wissensstand angekommen sein werde. Wenn du weiter auf deinem hohen Ross sitzen bleiben willst, nur zu. Anscheinend ist es nur die Formulierung die dich stört? Weil im Volksmund Kerosin und Flugbenzin das Gleiche sind? Nun ja, die par Piloten, die den Unterscheid kennen, sollen sich ein wenig echauffieren ...

Wenn hier einer nicht auf dem hohen Ross sitzt, ist es Gerald!

... im Grunde genommen weiß ich ja gar nichts, alles was da steht, steht auch so im Forum, ich habs nur mal zusammengefasst. Ich selbst leuchte (also meine Lampe) mit Petroleum und Grillanzünder. Erst wenn das alle ist, kommt mir Diesel in den Tank. Wo ich hier Heizöl herkriegen soll, ist mir nämlich auch schleierhaft.

Ach ja, Propangas heißt hier in Schweden »Gasol«, also verwirre mich doch nicht so.