Beiträge von Phaidros

    Ich habe gerade einen Aladdin 23 Gewächshausheizer in Arbeit und bin mega frustriert von dem neuen Docht mit roter Banderole. Es scheint heutzutage nur noch Schrott bei Dochten zu geben. Ich hatte mir einen aus England kommen lassen. Das Material ist flacher und weniger flauschig als beim alten Docht. Der Bereich auf der Papprolle ist wie gehärtet, saugt sehr schlecht und neigt zum verglühen. Und das bei einer nutzbaren Länge von etwa nur 1 cm. Ich versuche den mal etwas saugfähiger zu bekommen.

    Zu meinem Aladdin Heizer hatte ich einen alten NOS Docht mit gelber Banderole mitbekommen - der funktionierte auf Anhieb. Was ist nur los mit den Herstellern? So geben die Nutzer doch frustriert auf und empfehlen die Heizer/Lampen nicht weiter.

    Hallo Micha,


    ich habe noch zwei alte Aladdin-Dochte mit gelber Banderole. Ich kenne mich mit diesen Heizern nicht aus, aber auf der Banderole steht 23. Wenn Du Interesse an einem hast, schicke mir gerne eine Nachricht.


    Das dürfte vermutlich die EEC gemeint sein, hier bekannter als EWG.

    Die European Economic Community EEC (deutsch EWG) wurde im Maastricht Vertrag 1993 in European Community EC (deutsch EG) umbenannt und zu einem der Pfeiler der Europäischen Union EU erklärt. Sie bestand als politische Entität dann noch weiter bis zum Lissabon-Vertrag 2009. Wenn die Bezeichnung auf der Packung korrekt ist, lässt sich damit das Alter entsprechend datieren. Mich hatte aber weniger die Bezeichnung gewundert als der Umstand, dass hier "Made in England" durch "Made in the European Community" ersetzt wurde. Vielleicht fiel das gerade in eine kurzlebige Phase der Europa-Begeisterung im Vereinten Königreich. Oder es gab eine europäische Verordnung, die eine solche Herkunftsbezeichnung vorschrieb.

    Weil ich meine Sammlung von Aladdin-Lampen in der letzten Zeit etwas erweitert hatte, war mein Vorrat an Glühkörpern bedrohlich geschrumpft:



    Einer aus Brasilien, einer aus England und zwei philippinische aus der Zeit direkt vor dem Produktionsstopp. Kürzlich konnte ich dann aber eine größere Menge alter Loxon-Glühstrümpfe erwerben. Zwei Brasilianer sind dabei, aber auch viele noch ältere, in den USA und in England produzierte. Einer trägt kurioserweise die Herkunftsbezeicnung "Made in the European Community".



    Die dürften nun bis zum Ende meines Lebens reichen.


    Für mein Model 11 habe auch noch drei alte KoneKap-Mantles in Reserve. Wenn ich nicht noch weitere dieser frühen Prä-Loxon-Modelle dazukaufe, werde ich auch damit auskommen.



    Wozu hat man diese aufwändige Dochtkonstruktion gemacht ?

    Der Saugdocht ist aus einem dicken, grobmaschigen und weichen Material gefertigt, das eine hohe Kapillarwirkung hat, so dass der Docht große Mengen Petroleum fördert. Er eignet sich aber nicht zum Abbrennen des Petroleums, weswegen es einen separaten Branddocht aus einem anderen Material gibt (dünner, engmaschiger, leicht zu bewegen). Durch die besonderes Konstruktion des Brenners besteht zwischen beiden Dochten eine große Kontaktfläche, über die das Petroleum vom Saug- auf den Branddocht übertragen wird. Man hat hier also versucht, die Funktionen eines Dochtes durch verschiedene Materialien zu optimieren.

    Ich habe mich am Ende dazu entschieden, dem Vorschlag von StefanH. zu folgen. Ist zwar nicht die schönste Lösung, aber die einfachste und sicherste. Eine Dose in passender Größe ließ sich schnell bei einem Online-Händler finden, die musste dann nur noch auf die richtige Höhe abgesägt und eingeklebt werden. Zum Kleben habe ich Dirko HT-Silikon aus dem KFZ-Bereich genommen, damit sitzt die Dose fest im Glas. Das Zeug ist laut Herstellerangabe mineralölbeständig, aber nicht beständig gegen KFZ-Kraftstoffe. Wie es sich zu Petroleum verhält, ist somit unklar, aber es kommt damit ja nicht in direkten Kontakt. Und falls sich die Verklebung wirklich nach längerer Zeit lösen sollte, ist der Schaden begrenzt: In der Lampe kann nichts auslaufen, weil der Blecheinsatz allenfalls 1-2 cm nach unten rutschen kann und dann in einer Wanne steht.


    Diese Flaschenhalszylinder sind leider recht selten, ich bin auch ständig auf der Suche danach. Für einen Glasbläser sollte es aber keine große Herausforderung sein, so einen Zylinder herzustellen.


    Der Adler-Brenner gefällt mir auch gut.

    Unter dem Namen "The Reader" wurde diese verchromte Veritas-Leselampe mit Reflektor im Vereinten Königreich vertrieben. Es gab sie wie bei diesem Exemplar als Zentralzuglampe mit einem 14-linigen Orion-Brenner oder mit einem 10-linigen Kosmos-Brenner. In Katalogen findet man auch Abbildungen dieser Lampe mit einem Stoffschirm. Für das Auffinden der Katalogblätter gilt mein Dank wieder einmal markes.


     


     


    Der halbkugelförmige Reflektor fokussiert das Licht nach vorne, so dass damit die Lichtstärke in dieser Richtung doppelt so groß wird. Die Lampe ist somit auch bestens geeignet, um mit ihr als Handlampe im dunklen Haus seinen Weg zu finden.


    Ich habe das Tankvolumen nicht ausgemessen, aber eine Literflasche Petroleum hat da hineingepasst, ohne dass der Tank schon randvoll gewesen wäre. 1/4 Liter ist für einen 20-linigen Brandscheibenbrenner sicher etwas wenig. Ansonsten ist für mich der Brennstoff-Verbrauch kein wichtiges Thema. Ich habe Lampen selten länger als 3-4 Stunden am Abend in Betrieb, und dabei ist mir noch keine ausgegangen, weil der Tank leer gewesen wäre.

    Im vergangenen Jahr konnte ich einige schöne und teils sehr seltene Lampen und Brenner aus der Sammlung von connykott übernehmen. Eine davon war diese 30-linige Vesuvlampe von Arlt & Fricke. Sie hat die typische Bauform einer Blitzlampe und wird auch mit einem Blitzzylinder betrieben, hat aber eine für diese Art von Lampen ungewöhnliche Siebbrandscheibe.


      




    Ich habe an der Lampe viel Freude. Sie sieht gut aus und produziert eine sehr helle, weißliche Flamme und natürlich auch viel Wärme, so dass sie an einem kühlen Tag wie diesem die Heizung in meinem Wohnzimmer ersetzt.




    Man kann die Lampe auf einen Tisch stellen, wo aber der Luftzug durch das Rohr nicht perfekt ist und die Lampe auch nicht wirklich stabil steht. Richtig aufgehoben sind solche Lampen in Lyren, hier mal ein Beispiel.


     


    Allerdings hat in dieser Lyra eine 30-linige Globe Vulcan-Lampe ihren Stammplatz, so dass die Vesuvlampe hier nur Gastspiele geben darf. Und da meine Wohnung schon voll mit Lyren hängt, habe ich für eine weitere gerade keinen Platz. ;(

    Auf diesen Sebastian-Brenner passt auch ein 14-liniger Schirmträger, wenn man die Laschen ein wenig nach innen biegt.



    Ich habe meinen dann mit einer französischen Tulpe versehen. Wenn ich nun allerdings höre, dass Weißlichtbrenner damals ausschließlich mit Vesta-Schirmen ausgestattet waren, werde ich es mir noch einmal überlegen.


    In der "Pressglas - Korrespondenz" ist man mal auf eine Sinumbra - Lampe aus der Sammlung Schöneborn eingegangen.

    Da geht es zwar primär um die Glasbestimmung, aber auch der technische Hintergrund dieser Lampen wird beleuchtet.

    Interessanter Artikel: https://www.pressglas-korrespo…sine-umbra-lampe-1865.pdf

    Danke, das ist wirklich ein hochinteressanter Artikel. So eine Sinumbra-Lampe zu haben wäre toll.


    Um den Bogen zurück zum eigentlichen Thema zu schlagen: In dem Auszug aus dem Ditmar-Katalog in diesem Artikel sind auch zwei Punkah-Modelle abgebildet.


    Ich weiß sehr wenig über diese frühen Lampen. Wenn ich richtig informiert bin, waren Sinumbra-Lampen mit Argand- und Astral-Lampen verwandt und verbrannten kein Petroleum, sondern Pflanzenöle oder Walöl. Aber es gibt hier bestimmt Kenner, die mehr dazu sagen können. Dass dieser Fuß von einer Sinumbra-Lampe stammt, ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern die Auskunft eines englischen Sammlers, der sich für gewöhnlich sehr gut auskennt.