Kerzendocht mit verwebtem Metall und Kunststoffen

  • Guten Morgen!


    Im Jahre 1997 habe ich als Teenager ein paar Kerzen gekauft. Mir fiel auf, dass deren Dochte seltsam steif waren, obwohl sie nicht in Wachs getränkt waren. Also wurden sie zerlegt, und siehe da: Es wurde etwas verwebt - eines davon sah aus wie ein weiches Metall (Blei?), das andere wie ein Nylonfaden.


    Weiß jemand, weshalb man das gemacht hat? Ein Docht ist doch auch so steif genug.

  • …da hast Du Kerzen der limitierten Sonderedition 1997:rofl:

    Ratespiele können jetzt im Winterloch wirklich eine sehr tolle Beschäftigung sein…paar Bilder sind doch bestimmt nicht zu viel verlangt damit der Server nach den Rückfragen nicht voll ist.


    Grüsse Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Bilder gibt´s nicht, die Dinger sind nach 27 Jahren längst entsorgt. Als ich diesen Themenbereich sah, fragte ich mich nur, ob ich vor allem mit "Blei" richtig lag, und noch wichtiger: Vergiftet man sich mit dem Abbrand solcher Dochte denn nicht die Atemluft?

  • …ok, dann war es ein nett gemeinter Versuch zum Zeitvertreib.

    Wenn es die Kerzen seit 27 Jahren nicht mehr bei Dir gibt, ist die Frage wegen der Luftverschmutzung hinfällig.

    Du verbrennst (laut anderen Treads) Tankstellendiesel in der guten Stube und sorgst Dich um Schadstoffe:rofl:?


    Zeige lieber mal Deine Leucht-Heiz-Kochsachen die hier ins Forum passen:done:.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

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  • Ich bin ein neugieriger Mensch, daher.


    Dieselkraftstoff setzt keine Schwermetalle in die Luft, sondern verbrennt - ausreichende Luftzufuhr vorausgesetzt - genauso vollständig wie Petroleum. Den Schuh ziehe ich mir daher nicht an. :D

  • Hallo Leute,


    Zum Glück habe ich noch eine Tante, die weißt ja fast alles...:tongue:


    Zitat:


    Einige Kerzendochte sind außerdem mit Metall- oder Papierkernen verstärkt, um ein schnelleres Herunterbrennen der Kerze zu verhindern. Kerzendochte gibt es auch als „raucharm“ oder „bleifrei“, für Menschen die auf eine möglichst saubere und gesunde Verbrennung Wert legen.


    Quelle:


    Hier zu finden...


    :prost:


    MfG,

    Christophe :rauch::krank:

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Hi Christophe,


    war mir klar, dass da noch eine informativere Antwort kommt als Beitrag #2 und #4. Sehr interessant. Diesmal wusste es nicht die Maus sondern die Tante.

    :merci:


    Gruß, Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Guten Abend,

    meines Wissens nach gibt es solche Dochte häufig auch bei Benzinfeuerzeugen. Ich brauchte vor Urzeiten mal einen Docht für mein Zippo aus alten Bundeswehrzeiten. Da hatte ich solche Dochte gekauft die mit einem Kupferdraht verstärkt waren und dadurch deutlich länger halten sollten.


    Gruß Heiko

  • Stimmt, so habe ich auch noch einige Zippos und abgelehnten!


    Obwohl ich denke, dass der Docht hier verstärkt wurde, um einfacher und reibungslos durch die Tülle eingeführt zu werden.


    Ich habe noch ein Patent gefunden, aber ob es wirklich mit "spezielle" Dochte zu tun hat, keine Ahnung (ich muss noch alles durchlesen und übersetzen)....

    Ich werde es trotzdem posten, wer weiß, vielleicht finden die Leute es ja interessant.


    Selbstlöschende Kerze



    MfG,

    Christophe :rauch::krank:

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  • Dieselkraftstoff setzt keine Schwermetalle in die Luft, sondern verbrennt - ausreichende Luftzufuhr vorausgesetzt - genauso vollständig wie Petroleum.

    Das ist eh klar, denn dem Diesel werden ja auch keine Schwermetalle zugesetzt,

    wie seinerzeit dem klopffesten Benzin.

    Dafür packt man aber andere Stoffe ins Gebräu, um die Cetanzahl zu erhöhen.


    Wobei ich zu bezweifeln wage, daß in einer Dochtfunzel solche Verbrennungstemperaturen herrschen,

    die dafür sorgen, dass Abgase des Diesel schadstoffrei den Kamin verlassen.

    Nunja, die Stickoxide sind da scheinbar vernachlässigbar und man muss Harnstoff in Automotoren

    ja nur der Industrie zuliebe beimischen, nehme ich an.


    Wie auch immer, mir mag nicht aufgehen,

    warum ich stinkendes Diesel oder Heizöl in meine Lampen kippen sollte.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Welche "anderen Stoffe" sind das denn, deren Verbrennungsrückstände Du für schädlich hältst? Lasse mich gerne aufklären.


    Apropos "Aufklärung" meinerseits als Kfz - Mechaniker: Das SCR - System wurde ab einer bestimmten Abgasnorm deshalb nötig, weil Dieselmotoren grundsätzlich sehr "mager" (also mit hohem Luftüberschuss) betrieben werden. Unsere Atemluft besteht zum größten Teil aus Stickstoff, welcher unter Sauerstoffeinwirkung zu Stickstoffdi, - und - monooxid (Sammelbegriff "NOx") wird. Diese entstehen somit aus der Luft, nicht aus dem Kraftstoff. Deswegen haben selbst Brenner, welche einen äußerst "sauberen" Brennstoff wie beispielsweise Erdgas nutzen, je nach Effizienz und vorgegebenen Grenzwerten hohe N0x - Emissionen. Bei mit Lambda 1 (14,7 zu 1) betriebenen Ottomotoren sorgen die Sauerstoffspeicherfähigkeit sowie chemische Prozesse im Katalysator dafür, dass der Sauerstoffüberschuss der Stickoxide für die Nachverbrennung der Kohlenwasserstoffe und des Kohlenstoffmonooxids genutzt wird - bei den seltenen, mager laufenden Ottomotoren nutzte man hierfür einen separaten Speicherkatalysator.


    Sogar ungefärbte Kerzen (bei gefärbten kommt ein zusätzlicher Eintrag aufgrund des Farbstoffes hinzu) können einen deutlichen Beitrag zum NOx - Gehalt der Innenraumluft beitragen, wenn nicht ausreichend gelüftet wird. Nachzulesen z.B. hier:


    https://www.linkedin.com/pulse…ann/?originalSubdomain=de


    Somit bleibt meines Erachtens als Sonderpunkt für Dieselkraftstoff als Brennstoff für Petroleumlampen nur: "Habe ich genügend Sauerstoff und Zeit, dass der Ruß und die Kohlenwasserstoffe zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidieren?" Zumindest subjektiv kann ich das bejahen, denn HC riecht man im Falle einer selbst geringfügigen Emission sehr deutlich (jeder kennt den beißenden Abgasgeruch eines katalysatorlosen Dieselmotors), und Ruß sieht man, beispielsweise am Glas.

  • Welche "anderen Stoffe" sind das denn, deren Verbrennungsrückstände Du für schädlich hältst? Lasse mich gerne aufklären.

    Die zahlreichen Additive, die für spezielle Verbrennungsbedingungen in modernen Dieselmotoren entwickelt und optimiert wurden. Diese hochkomplexen chemischen Erzeugnisse einfach mal so in völlig anderer Umgebung offen und mit völlig anderen Bedingungen zu verfunzeln führt natürlich zu völlig unkalkulierbaren Reaktionen und Produkten selbiger. Schon bei Motoren sind Lambdasonden Pflicht, um aus Basis dieses Monitorings ständig Feinabstimmungen im hochkontrollierten Vebrennungsprozess vorzunehmen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Dieselmotoren laufen selbst mit der neuesten Abgasnorm immer noch ungeregelt, kein Wunder, es handelt sich ja auch um Verbrennungsmotoren mit qualitativer Gemischregelung (d.h. Last, -und Drehzahlregelung per Erhöhung des Kraftstoffanteils relativ zur Luftmasse, somit permanent variierender Lambdawert). Zwar haben die ab einer bestimmten Abgasnorm ebenfalls eine Lambdasonde bekommen, diese dient jedoch nicht, wie beim Ottomotor, dem Einhalten von möglichst genau "Lambda 1" über alle Last, - und Drehzahlzustände hinweg, sondern der Entlastung des Rußfilters (Reduktion der Rußemission des Rohabgases durch Vermeidung von Überfettung, bevor der volle Ladedruck anliegt) in einem sehr engen Betriebsbereich. Aber hier treten wir eigentlich schon in Bereiche ein, welche in einem völlig anderen Forum angebracht wären.

  • Bin ich froh das ich so einfach gestrickt bin und mich einfach an dem Hobby Petroleumlampen erfreuen kann ohne mir Gedanken über dies und das zu machen und stundenlang vermeintlich wichtige Informationen im Netz zu sammeln ob mich meine Lampen wenn sie leuchten zeitnah umbringen. Flammhöhe so das es nicht rußt und wenn eine müffelt warum auch immer wird halt mal gelüftet….

    Herrje!:/

    Im Freundeskreis nennen mich die ersten "Lamperix". Wie kommen die da nur drauf?:/

  • ... einfach an dem Hobby Petroleumlampen erfreuen kann ohne mir Gedanken über dies und das zu machen….

    :thumbup::thumbup::thumbup: Genau deshalb bin ich hier im Forum :thumbup::thumbup::thumbup:


    Denn den ganzen "neumodschen Krams" mit Abgasnormen, Sicherheitsaspekten und Weltrettungsversuchen hab ich den ganzen Tag um mich rum 8)

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Welche "anderen Stoffe" sind das denn, deren Verbrennungsrückstände Du für schädlich hältst? Lasse mich gerne aufklären.

    Ich zitire dazu:

    (Dieselkraftstoff) - Additive

    Quelle:

    https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Dieselkraftstoff


    Um die Zündwilligkeit auf vorgegebene Spezifikationswerte anzuheben und so die Zündwilligkeit des Dieselkraftstoffes zu verbessern, kann Amylnitrat oder 2-Ethylhexylnitrat zugegeben werden.

    Diese Zusätze erhöhen zum Teil die Giftigkeit (Toxizität) des Kraftstoffs.

    Maßstab für die Zündwilligkeit ist die Cetanzahl (CZ). Je höher die Cetanzahl, desto geringer der Zündverzug, welcher die Zeitspanne zwischen Einspritzbeginn und Selbstzündung des Kraftstoffs kennzeichnet.


    Der Cloud Point sowie die Filtrierbarkeitsgrenze (engl. Cold Filter Plugging Point, CFPP) können durch entsprechende Additive reduziert werden. Speziell im Winter sind solche Additive erforderlich, damit der Dieselfilter des Fahrzeugs bei Minusgraden nicht verstopft. Alternativ können auch geringe Mengen an Kerosin (CZ ≈45) dem Diesel (CZ >51) (Winterdiesel) zugemischt werden, wodurch jedoch die Cetanzahl etwas absinkt.


    Durch schmiereigenschaftserhöhende Zusätze (Lubricity Additives) kann die Schmierfähigkeit des Dieselkraftstoffes garantiert werden. Die Schmiereigenschaft wird mit dem HFRR-Wert spezifiziert.


    Neben diesen wichtigsten Additiven werden noch eine Vielzahl weiterer Additive, wie Oxidationsinhibitoren, Anti-Schaum-Mittel, Korrosionsschutzmittel, Detergentien zum Schutz vor Ablagerungen im Einspritzsystem, Leitfähigkeitsverbesserer, Aromastoffe und Biozide zugesetzt.


    Da ich in meinem vorhergehenden Berufsleben einen, wenn auch eingeschränkten, Einblick in gewisse Machenschaften (Prozesse) in der Petrochemie hatte, sind mir gewisse Sachen dieser Thematik nicht ganz fremd.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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