Glas springt immer wieder, wie vermeiden?

  • Hallo!


    Ich besitze unter anderem folgendes Modell, welches sich an der Wand in der Wohnküche mit seinem Schirm außerordentlich gut macht:


    https://www.fire-and-steel.de/…mmbvzQX01A6waAt0YEALw_wcB


    Nun ist mir jedoch gerade schon das dritte Glas zersprungen. Der Docht ist nagelneu (original von Gottfried Schmalfuß) und korrekt nach Augenmaß kerzengerade gestutzt, die Flamme meines Erachten so, wie sie sein soll (katzenzungenförmig), ohne ausgefranste Ränder. Es handelt sich um das ältere Modell mit Flachdocht, neuere haben einen Runddochtbrenner (nicht hohl) mit lächerlich kleiner Flamme, Dichtung am Gehäuse und Standfuß (Kindersicherung), dazu sehr stinkender Verbrennung, weshalb ich dieses nicht nutze. Betrieben wird das Modell mit Grillanzünder, habe aber auch schon Diesel verheizt ohne erkennbare Differenz bzgl. Flammenform und Geruch.


    Was tun?

  • …ich gehe mal davon aus die Lampe ist nicht 3 x heruntergefallen…hat das Glas schön Luft und ist ohne Spannung verbaut…Lampe langsam „hochfahren“…fehlerhafte Charge (vielleicht geht es anderen auch so) und beim Händler wegen Ersatz nachfragen…Transport/Lagerung…oder die Lampe nicht anzünden ;).


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Das ist ja jetzt eher eine Modell was rein nach optischen Gesichtspunkten designt wurde, und wo der Glaszylinder, der mir auch ziemlich dick erscheint, nicht gerade der reinen Lehre für solche Brenner entspringt. Der direkt aufsitzende Schirm, was es früher, vielleicht aus gutem Grund, so auch nicht gab, und der ein zusätzlichen thermischen Gradienten entlang des Glases erzeugt, macht es schwer, aber ich würde raten es einfach mal mit einem anderen Glaszylinder zu versuchen. Idealerweise natürlich aus Borosilikatglas, falls das irgendwo angegeben ist.

  • Natürlich nicht heruntergefallen. Langsam hochgefahren, spannungsfrei verbaut, ganz klar reiner Hitzeriss. Ich vermute, dass ich den Docht an den Kanten stutzen muss, um den Riss künftig zu vermeiden. Das macht die Flamme oben schmaler, so dass die Hitze eher in den "Kamin" aufsteigt, als auf das Glas zu prallen.


    Wenn ich mir die sehr kompakten Gläser von zum Beispiel Kosmos, - oder Brandscheibenbrennern ansehe, frage ich mich: Wie konnte man vor über 100 Jahren Gläser bauen, welche solch´ hohe Temperaturen ohne Riss überstanden haben?


    Ach ja: Ich hoffe, dass das mit dem "nicht anzünden" nicht ernst gemeint war. ;)

  • Indem die Gläser dünn waren, somit ein geringer Temperaturgradient im Glas bestand, und man wenn möglich hochwertiges Glas mit niedrigem Ausdehnungskoeffizienten verwendete.

    Ansonsten ging es einem früher nicht anders als heute, und Gläser waren Verbrauchsmaterial.

  • Wie konnte man vor über 100 Jahren Gläser bauen, welche solch´ hohe Temperaturen ohne Riss überstanden haben?

    Die wussten halt noch was sie tun :)

    Generell wird das Glas durch Temperaturdifferenz springen. Also schau mal ob das Glas zu einem dicken/gut wärmeleitenden Teil Kontakt hat. Bzw., wies aussieht liegt der Schirm auf dem Glas?? Das reicht schon.

    Vielleicht kannst du da den Rand isolieren, aber mit etwas hitzebeständigem. Kork?

  • Tatsächlich ist das Glas um den Bereich des Schirmes gerissen, ja. So ein Mist - aber ich betreibe sie jetzt weiter. Vielleicht ist ja dadurch die Spannung gelöst, und es reißt nicht weiter...

  • …den Docht vielleicht eher rund trimmen damit die Flamme nicht so scharf ist….auch hier natürlich als Scherz gedacht.


    Die mögliche Ursache mit dem „kühlen“ Schirm fiel mir nach dem absenden auch noch ein. Mit neuem Glas mal ohne Schirm betreiben. Zum unterlegen ist Kork an der heißen Stelle kaum geeignet; vielleicht etwas Glasfaserdocht.

    Genannt wurde noch nicht in welcher Zeit die 3 Gläser kaputt gingen. Vorher auch schon? Hast Du darum so viele Ersatzgläser da?


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Wie sieht denn der Schirm von oben betrachtet aus? Hat der noch Luftlöcher? Oder staut sich da die Luft drunter?

    Hier ein Beispiel einer FROWO No. 555 mit originalem Schirm. Der Schirm liegt auch direkt auf dem Glas auf. Die Zylinder zerspringen aber nicht.
    Dem Hitzestau hat man mit zusätzlichen Bohrungen entgegengewirkt.

    Auch kann die Kontaktstelle Glas/Metall möglicherweise etwas arbeiten bei thermischer Belastung und nachgeben, weil der Kontaktrand sehr dünn ist.

    Gruß Lutz

  • Moin!


    Ich besitze auch so eine Styx-Leuchte, allerdings die andere Variante mit (ehemals) Wandhalter. Diese Version verzichtet auf die Blechkappe auf dem Glas. Das ist bisher auch noch nicht gesprungen. Ich schätze, der direkte Kontakt zwischen Blech und Glas an einer thermisch sehr exponierten Stelle verursacht die Spannungen im Glas, die eben zum Glasbruch führen.

    Ich habe auch die "Mississippi" mit dem Flachdocht, allerdings ist hier ein 20 mm breiter eingesetzt. In letzter Zeit las man im Forum eher was von 23 mm Dochtbreite, also 11'". Dieser Docht würde hier aber nicht reinpassen. Meiner Lüchte fehlt auch dieser silberfarbene Überwurfring unter dem Brenner, wie er auf dem Foto bei fire+steel abgebildet ist.



    Links meine Styx-Lampe, rechts ein Eagle-Brenner gleicher Bauart, aber mit 11-linigem Brenner.

    Die Styx ist eigentlich eeine unkomplizierte Lampe, ich habe sie gern abends mal an. Sie verbrennt sauber ohne Geruch und die Flamme brennt völlig ruhig. Keine Probleme.


    Guten Rutsch! :party:


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hat der noch Luftlöcher? Oder staut sich da die Luft drunter?

    Die Löcher bei dir sind nicht zur Kühlung, sondern im Gegenteil - das soll die Kühlwirkung - Wärmeleitung - von dem Blech reduzieren.

    Das wäre auch noch eine Möglichkeit - viele kleine Löcher, wie man sie mit einer Haushaltsbohrmaschine hinkriegt nahe an dem inneren Ausschnitt. Das Blech von der Styx ist aber lackiert, oder...

  • Kork ist hitzebeständiger als Glas.

    Die Bäume vor 50.000 Jahren wussten noch was sie tun :)

    Das stimmt so nicht. Kork brennt sogar sehr gut und ist nicht dauerhitzefest, allerdings ist es von der Struktur her schwer entzündbar und extrem gut wärmedämmend. Dies ist genauso wichtig: das lebende Gewebe unter dem Kork stirbt nämlich schon bei Temperaturen um 60 Grad ab. Aus SIcht des Baumes soll die schützende Korkschicht langsamer verbrennen als das Feuer dauert. Das funktioniert im Wald meist sehr gut. An Feuer angepasste Baumarten, typische Beispiele sind die Korkeiche und die kalifornischen Riesensequoien (die man in grösseren Parkanlagen oft gepflanzt findet), haben deshalb Korkschichten von mehreren Zentimetern Dicke.

    Als Dämmstoff im sehr heissen Bereich einer Lampe wird es die Anforderungen nicht erfüllen und so viel passt gar nicht zwischen Schirm und Glas.

    Es gibt Dämmwatte auif Magnesitbasis, die von den Ofenbauern für Dehnungsfugen und zum Abdichten von Ofenrohreinführungen in Schornsteine und dergleichen verwendet wird.

    Sonst hilft wohl nur auf den Schirm zu verzichten, oder eine Lampe zu nehmen, wo der Schirm nicht direkt auf dem Zugglas sitzt.

  • Das stimmt so nicht. Kork brennt sogar sehr gut und ist nicht dauerhitzefest

    Das kommt sicher auf die Art an, wie der Kork verwurstet wird und ich glaube dir gern. Aber tatsächlich:

    Kork hat eine Hitzebeständigkeit von R-3,6 bis R-4,2 pro Zoll. Dies ist ein besserer Wertebereich als lose Glasfaser (2,2 bis 2,9 R pro Zoll) und Glasfasermatten (2,9 bis 3,8 R pro Zoll)

    Quelle: https://kork-geschaft.at/2023/…entflammbarkeit-von-kork/


  • Moin zusammen!


    Mal ab von der Korkeiche... ;)


    > Das Blech von der Styx ist aber lackiert, oder...


    Nicht lackiert, sondern eher galvanisiert, ich tippe auf alt-bronze, ziemlich dunkel. Im Übrigen ist es ziemlich dünnes Eisenblech.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Vorschlag von mir: das loch gut 2mm gröser feilen,und 3 kleine stabmagnete unter den schirm heften.

    Die Magnete halten den Schirm weg von Glas ,es kann nicht mehr springen,da ja Luft ist zwischen Schirm und Glas.

    Es ginge auch mit 3 holzstückchen.

    Gruß Thomas

  • Die Magnete halten den Schirm weg von Glas ,es kann nicht mehr springen,da ja Luft ist zwischen Schirm und Glas.

    Da wo der Magnet ist würde das springen. Entweder isolieren, oder das mit den Löchern.

    Der Schirm muss genau so heiss werden wie das Glas, da wo er aufliegt, dann geht das. Oder wenn er nicht aufliegt :)

  • Das kommt sicher auf die Art an, wie der Kork verwurstet wird und ich glaube dir gern. Aber tatsächlich:

    Kork hat eine Hitzebeständigkeit von R-3,6 bis R-4,2 pro Zoll. Dies ist ein besserer Wertebereich als lose Glasfaser (2,2 bis 2,9 R pro Zoll) und Glasfasermatten (2,9 bis 3,8 R pro Zoll)

    Quelle: https://kork-geschaft.at/2023/…entflammbarkeit-von-kork/


    Danke für den Link.

    Gemäss dem dort zu lesenden Text ist der R-Wert die Zeit in Minuten, während welcher der Stoff ein dahinter liegendes Bauteil vor Versagen wegen Brand schützen kann, also salopp gesagt bis man merkt dass es auf der anderen Seite brennt.

    Das ist nicht das selbe wie Hitzebeständigkeit im Sinne von "wird durch Hitze nicht zerstört" - wobei es hier selbstverständlich auf die Temperatur ankäme.

    Für den Dauerbetrieb brauchst du aber einen Stoff, der die im üblichen Betrieb herrschende Temperatur über unbeschränkte Zeit aushalten kann. Deshalb ist Kork ein vorzüglicher Dämmstoff im Wohnungsbau, aber ungeeignet für den Zweck, die Zugglaszerstörung einer technischen Missgeburt von Lampenkopie zu verhindern.

    Die erwähnte Verwendung in Hitzeschilden widerspricht dem nicht, denn das sind Einwegteile. Das Material soll leicht sein und eine definierte Zeit lang (die Flugzeit druch die Atmosphäre) verhindern, dass das Gerät unter dem Schild durch Hitze zerstört wird. Nach dem Durchgang durch die Atmosphäre ist der Schild teilweise zerstört und muss vor einem nächsten Einsatz erneuert werden.

    Sonst könnte man Kork auch verwenden, um beispielsweise ein Toastergehäuse gegen Hitze von innen her zu dämmen.


    Die guter Brandhemmung von Kork kommt nur wegen der sehr geringen Wärmeleitfähigkeit zustande. Sie verhindert, dass sich das Material unter der brennenden Schicht genügend erwärmen kann, um selbst zu brennen. Ein ähnlicher Effekt kommt zustande, wenn man einen Zeitungsstapel verbrennen will: Die Papierschichten dämmen das darunter liegende Papier sehr gut gegen Hitze, so dass das Verbrennen eines Papierstapels eine langwierige Sache wird, obwohl Papier sehr gut brennt.

  • Wenn du neinst. Dann müssten praktisch alle Gläser in Lampen platzen🤔🤔.

    Er soll es erst mal probieren,oder Variante 2 mit Holz.

    Der Schirm muß nicht genauso heiß werden,warum auch?

    Er soll das licht nach unten lenken

    Ist ja nur eine Hilfe zur Selbsthilfe. :tongue: