Auf einmal duster

  • Nabend allerseits,

    für mich schon relevant weil lästig. Ich hab ja seit 10 Jahren die Dauertest-276 draußen hängen.

    Ein Sturm oben auf der Alb pustet die aus, alles andere beeindruckt die nicht. Jetzt hab ich ihr neulich einen Lampenschirm aufgesetzt und auf einmal bläst sie der kleinste Windhauch aus. Hab's erst heute Abend nochmal durchprobiert. Kopfkratz, Schirm umsonst gekauft? Hier oben pustet es immer ein bisschen. Kennt jemand den Effekt? Ich find's nervig.

    Angenehmes WE, Gruß,

    Jochen

  • Moin Jochen!


    Na, da wird sich der Schirm halt negativ auf die Windempfindlichkeit der Laterne auswirken...

    Was soll man da auch anderes draus folgern, wenn man schon keine Studien im Windkanal machen will?!


    Nicht umsonst hatte Nier neben der "normalen" FH-276 auch die mit der berühmten "Sturmkappe" im Angebot.

    Ja, und Nier hatte seinerzeit einen selbstkonstruiertenWindkanal, um die Laternen zu testen! (Hab' ich irgendwo mal gelesen.)


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Kennt jemand den Effekt?

    Ja.

    Erklärt sich mir durch einfache Logik.

    Der aufgesetzte Schirm leitet den Wind und "verstärkt" die Strömung.


    Nier hatte deswegen die Sturmkappe erfunden und patentieren lassen.


    Habe so eine StK mal an einer BAT 159 - Balkonlaterne nachgebildet,

    aus der festen Alu-Schale von so einem Fisch-Schlemmerfilet.

    Funzt.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Da war der Micha zehn zehntel Sekunden schneller als ich.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Wenn es windet ist es ungemütlich, setze mich dann nicht raus, Problem gelöst :-) Ne, Quatsch. Das ist ja schon blöde. Zum Glück habe ich nur drei Batolas ? mit Schirm. Das sind meine Camping Ambiente Laternen. Brauch die nicht zum was sehen, nur zum schön Aussehen ;-). Bin meist zu faul die Schirme drauf zu setzen.

    Gruß Bernd

  • Irgendwie muss ich gerade an die Druckverhältnisse einer Tragfläche denken. Oben Unterdruck und unten Überdruck :/

    Man kann diesen Effekt auch gut beobachten, wenn draußen eine Tischdecke auf eine geschlossenen Tischplatte liegt und leichter Wind drüberstreicht, dann segelt die geistermäßig hoch,wenn die Verhältnisse grade stimmen.


    Ich kann mit vorstellen, daß die Sturmkappe etwas(!) hilft, weil die den Gasdurchfluß dämpft aber ob das reicht?

    Helfen könnte da ein möglichst flacher Schirm oder einer aus Sieb/Lochblech o.ä. Vielleicht auch schon eine möglichst rauhe Oberfläche auf dem Schirm, um den Bernoulli-Effekt durch feine Oberflächenverwirbelungen zu bremsen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo Micha,

    es ist immer wieder faszienierend von Deinen Quellen zu Lesen:

    "Ja, und Nier hatte seinerzeit einen selbstkonstruiertenWindkanal, um die Laternen zu testen! (Hab' ich irgendwo mal gelesen.)"
    Es gab weder in Beierfeld noch in Hohenlockstedt einen eigenen Windkanal der Firma Nier!

    Zur historischen Richtigstellung, Im Juni 1940 wurden bei dem holländischen

    Instituut voor Landbouwerktuigen en Gebouwen

    die Feuerhand Laternen FH 176 E und die Nr. 75 StK auf ihre Windbeständigkeit überprüft. Die Nr. 176 E brannt bis zu einer Windgeschwindigkeit

    von 15 m/s ohne Probleme, bei einer Windgeschwindigkeit von 20 m/s und einem gleichzeitigen Stoß erlosch die Laterne.

    Die Nr. 75 StK meisterte die 20 m/s bei einem gleichzeitigen Stoß ohne Probleme.

    Dieser Bericht liegt mir als Kopie vor.

    Eine Windgeschwindigkeit von 20 m/s enstpricht 72 km /h. Das nennt sich dann 'stürmischer Wind', ab einer Geschwindigkeit von 75 km/h aufwärts

    spricht man von Sturm.

    Das war die einzige Messung, die die Firma Nier hat je durchführen lassen! Keine der Sturmkappen aus den 1950er Jahren oder später wurde je

    wissenschaftlich auf ihre Windbeständigkeit überprüft.


    Gruß

    Jörg

  • Hoi Markus, gute Idee, Stk MIT Schirm. Hab's gerade probiert, passt nicht drüber. Schade. Der Schirm von der 830 passt auch nicht. Also gut, der Luftstrom wird ungünstig umgelenkt und dann isses halt so.

    Grüße,

    Jochen

  • Keine der Sturmkappen aus den 1950er Jahren oder später wurde je

    wissenschaftlich auf ihre Windbeständigkeit überprüft.


    Gruß

    Jörg

    Dann müssen wir da wohl mal bei. 😎

    Dann ist es wenigstens Semi-Wissenschaftlich.:juggle:

    Tolle und interessante Ausführungen (mal wieder) von dir, Jörg.

    Herzlichen Dank! :merci:


    Gruß Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Moin Jörg!


    > Es gab weder in Beierfeld noch in Hohenlockstedt einen eigenen Windkanal der Firma Nier!


    Gut, danke! Dann habe ich da etwas durcheinander gebracht. War keine Absicht.


    Aber du kannst hier nochmal helfen - aus dem Petro-Wiki:

    "Die FEUERHAND STURMKAPPE war eingetragenes Warenzeichen und ein 1939 von Nier-Feuerhand patentierter Windschutz für Frischluft-Sturmlaternen"


    Der Text dieses Patents läßt sich bestimmt irgendwo noch auftreiben?!


    Edit: Hat sich erledigt.

    http://depatisnet.dpma.de/Depa…pdf&docid=DE000000921081B


    Dort ist tatsächlich nirgends etwas von praktischen Versuchen bzw. Ergebnissen zu lesen.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()

  • > Das war die einzige Messung, die die Firma Nier hat je durchführen lassen!


    Im Grunde ein dicker Hund - wie kann ohne praktischen Nachweis auf diese Vorrichtung (Sturmkappe) überhaupt ein Patent erteilt werden?

    Das interessiert mich jetzt aber!


    Gerald:

    > Dann müssen wir da wohl mal bei.


    Aber hallo!

    Skandal: ""Sturmkappe" - Blechring nur ein Fake?" 8|


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • BAT Stormproof

    So man denn über eine verfügt.

    Eine solche glänzt bei mir leider mit ständiger Abwesendheit.

    :traurig:



    ...passiert das gleiche auch mit ner Sturmkappe mit Lampenschirm?

    Nein.

    Praktische Erfahrung.

    Bei Sturmkappe dot de in Fladungen/Rhön gibt es welche für die kleine, wie auch große StK.

    Bei beiden ändert der aufgesetzte Schirm nichts an der Wind-un-anfälligkeit.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Micha,

    Du hast da das erste Patent zur Sturmkappe erwischt. Es gab jedoch zwei davon:

    DE-922701-1939-1954.pdf

    Gemäß meinen Unterlagen wurde die Sturmkappe schon im Jahr 1939 zwecks Prüfung an das holländische

    Institut geschickt. Die hatten jedoch Probleme mit Mitarbeitern, Krankheit,.... dass sie erst im

    Juni 1940 zur Prüfung gekommen sind. Der Prüfbericht ist datiert vom 01.07. 1940


    Gruß

    Jörg

  • Das es erst in Juni 1940 zur Prüfung kam hat selbsverständlich so seine Ursache..


    Tjerk 🤓

    Starklichtliebhaber tun es am liebsten im Dunkeln.. 👍