Explosionsgefahr

  • Hi,


    Was bedeutet "zerfallen"?

    Kann man das so verstehen das Acetylen keinen höheren Druck als 2,3Bar aufbauen kann?



    MfG

    Formula135

  • Hi


    Bei wieviel Bar wäre

    Hi, vlt kann die Flamme zurückschlagen wenn das Karbid weitestgehend aus reagiert hat und der Überdruck langsam nachlässt. Die Flamme also nur noch sehr klein ist.

    Oder beim Anzünden wenn sich noch Luft im Reaktor befindet

  • Hi, vlt kann die Flamme zurückschlagen wenn das Karbid weitestgehend aus reagiert hat und der Überdruck langsam nachlässt. Die Flamme also nur noch sehr klein ist.

    Oder beim Anzünden wenn sich noch Luft im Reaktor befindet

    Wenn das Karbid "ausreagiert" hat, kommt auch kein Ethin mehr bzw. ist so wenig, dass die Flamme eh ausgeht.


    Sobald das Karbid zu reagieren anfängt und Acethylen gebildet wird, befindet sich keine Luft mehr im

    Reaktorbehälter und das Gas drückt sich eh nach außen.


    Der angedachten Möglichkeiten zufolge, wären gefühlt 90% der Karbidlampen bereits im Himmel.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • > Was bedeutet "zerfallen"?

    > Kann man das so verstehen das Acetylen keinen höheren Druck als 2,3Bar aufbauen kann?


    Sag mal: Liest du eigentlich das, was man die in diesem Thread schon alles mitgeteilt hat?

    Ich wiederhole nochmal meinen Ausschnitt aus dem Wikipedia-Artikel:

    "Der Selbstzerfall von Acetylen kann durch verschiedene Quellen wie freiwerdende Reaktionsenthalpie, durch heiße Oberflächen, elektrostatische Entladungen, durch Kompressionswärme oder mechanische Schockwellen ausgelöst werden. Bei Vorhandensein einer der genannten Zündquellen kann Acetylen unter Normaldruck schon ab 160 °C detonativ zerfallen."

    "Der Umgang mit Acetylen insbesondere unter Druck ist gefährlich..."

    "Auf Grund seiner Neigung zur Deflagration bzw. Detonation kann Acetylen nicht wie andere Gase verflüssigt in Druckbehältern bzw. Druckgasflaschen gelagert werden."

    "Ethin darf nicht mit kupferhaltigen Materialien in Berührung kommen, da sich ansonsten das hochexplosive Kupferacetylid bilden kann. Ähnliches gilt für Silber."


    "Detonativ zerfallen" bedeutet: Detonation ohne Verbrennung bzw. Anwesenheit von Sauerstoff! Der Zerfall erfolgt in seine Elemente, Hier: Kohlenstoff und Wasserstoff.


    Genaueres und deine Fragen beantwortet dir eben dieser Wiki-Artikel. Einfach mal selber lesen und nicht andere machen lassen!

    Zur Lagerung dazu noch:https://de.wikipedia.org/wiki/Acetylenflasche


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Sofern ich mich noch richtig erinnere hat Ethin…

    …also gerade bei dem heißen Thema würde ich mich lieber auf Tatsachen/Fakten verlassen als auf Halbwissen aus der Erinnerung!

    Auch hier gilt „GLAUBEN IST NICHT WISSEN“.


    Grüsse Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Moin zusammen,
    während meiner Metallerzeit habe ich einige böse Vorfälle mit Autogensystemen und daran angeschlossenen Acetylenflaschen erlebt.
    -Druckminderer beschädigt -> Die gesamte Anzeige mit einem Riesenknall aus dem Gehäuse geflogen. Da wurde vermutet, das eine geringe

    Ölmenge in das System eingedrungen war.

    -An einem großen Brenner der überhitzt war, ist das Handstück regelrecht explodiert. Der Monteur hat sich dabei eine

    Gesichtsseite, die Brust und den Hals verbrannt. Das Handstück war ab den Einstellventilen komplett weggerissen. Ursache war lt. BG
    eine Brennerüberhitzung und dass beim Abregeln zuerst der Sauerstoff zugedreht wurde. Dadurch ist die Flamme in den Brenner zurückgeschlagen.


    Ich selbst würde einen Autogenbrenner nur noch in die Hand nehmen, wenn am anderen Ende eine kleine Sauerstofflasche und eine Propanflasche

    angeschlossen wäre!

    Sowohl mein Vater und mein Opa haben beide noch bei der Bahn in der Baukolonne mit Acetylenentwicklern beim Autogenschweißen arbeiten müssen.
    Da wurde berichtet, das die Karbidentwickler immer weit entfernt von der Arbeitsstelle abgestellt wurden, damit man sich noch schnell absetzen konnte,

    wenn die Teile durchgefeuert sind.


    Personen, welche heutzutage mit Karbidkanonen und irgendwelchen anderen Explosivstoffen hantieren sind einfach nur ahnungslose Menschen,

    deren Gesundheit vom Zufallsprinzip abhängig ist.

    Das ist so wie bei den Sparfüchsen mit Propangasflaschen und loser Schlauchführung im Wohnhaus. Da sterben ja auch alle Jahre Menschen und es wird

    ein Wohnhaus weggesprengt.


    Gruß Thomas

  • …also gerade bei dem heißen Thema würde ich mich lieber auf Tatsachen/Fakten verlassen als auf Halbwissen aus der Erinnerung!

    Auch hier gilt „GLAUBEN IST NICHT WISSEN“.


    Grüsse Tino

    Ich kann dich beruhigen. Ich hab gerade nochmal nachgeschaut, Ethin hat eine Dreifach Bindung zwischen den Kohlenstoffatomen.

    Dein Einwurf würde Sinn machen wenn ich eine sinnlose Aussage zur Handhabung, einen halbgaren Tipp aus dem Internet zur angeblichen Gefahrenvermeidung oder dergleichen genannt hätte. Aber nicht zur chemischen Struktur.....


    Gruß Dominik

  • Da ich Jahrzehnte lang mit Karbid(Acetylen) geschweißt und gelötet habe und zwar nicht mit Flasche sondern mit Entwickler hab ich doch bissl Erfahrung bei dem Thema.

    Aaaalso(Klugscheißmodus an ) Acetylen knallt aus zwei Gründen.

    Einmal durch Zersetzung bei zu hohem Druck (ca 2,2bar).Die chem.Hintergründe kenn ich nicht so genau.So was wird bei Karbidlampen kaum passieren da die solche drücke wahrscheinlich kaum überleben werden.

    Zum zweiten durch eine simple Gasexplosion.Passiert wenn eine Zündquelle und zündfähiges Gemisch zusammenkommen.Acetylen hat da den Nachteil das es über einen extrem großen Volumenbereich explosiv ist.

    Das reicht von ca 5-95% Gasanteil.

    Wenn da eine karbidlampe ohne düse betrieben wird dann kann es durch Flammrückschlag in den Reaktorbehälter ganz schön knallen.

    Die Düse verhindert durch die enge Bohrung einen Flammrückschlag nach dem Prinzip "Austrittsgeschwindigkeit größer als Zündgeschwindigkeit"

    Ich hab als Lehrling mal die Schnappsidee gehabt mir eine Karbidlampe zu bauen.Gaaaanz blöde Idee 🥴

    Zum Glück hatte ich eine Plastikflasche als Reaktorbehälter benutzt.Wasser rein,karbid rein und in den Deckel ein Loch gebohrt (zu groß natürlich)

    Und als die ersten grauen Schwaden rauskamen ein Streichholz rangehalten🔥

    Den Knall hab ich heute noch im Ohr.Die Flasche hat es komplett zerfleddert.Wenn das Blech gewesen wäre dann wäre die Splitterwirkung heftig gewesen..

    Arnulf



    Eckehaaaaard ich glaub die Vogtländer kommen

  • Moin, hier ist ja was los😅


    Also, was neben Undichtigkeiten schief gehen kann:


    1. Wenn ihr so ungeduldig/blöde seid wie ich einmal in meiner Anfangszeit, (und nie wieder🤦)

    dann habt ihr den Reaktor befüllt, Wasser aufgedreht und wolltet die Flamme an der Düse entzünden... es kam aber nix, also hab ich die Düse rausgedreht und mit der Flamme direkt an den Düsenstutzen gehalten... Der Reaktor war natürlich noch nicht nur mit Acethylengas gefüllt, sondern auch noch mit Luft = zündfähiges Gemisch.

    Es folgte ein Knall wie bei einem Pistolenschuss, und der Reaktor war heiß und nach unten ausgewölbt... ich hatte Schwein, dass er nicht außeinandergerissen ist, er hatte aber anschließend diverse kleine Spannungsrisse..


    2. Und das ist mir zum Glück nie passiert, Karbid dehnt sich beim Zerfall aus und nimmt als Oxyd viel mehr Raum ein als sein Ausgangsprodukt.

    Wenn der Reaktor zu 100% gefüllt wurde, kann er durch Ausdehnung bersten,

    darum sollte man die Karbidmenge sehr genau bedenken und keinesfalls den Reaktor bis Oberkante voll machen.


    2/3 ist mehr als reichlich.


    Die Umsetzung einer Handgranate ist aber etwas ganz anderes, davon wäre ein Karbid-Unfall sehr weit entfernt, wenn man nicht gerade mit einem Schweißgas-Generator hantiert. Trotzdem ist bei Karbid noch mehr Vorsicht geboten als bei anderen Lampen, weil gerade die verzögerte und kontrollierte Umsetzung andere Voraussetzungen mitbringt.


    Beste Grüße, Björn 🙂

    God created men.
    Sam Colt made them equal!