Spiritus Schnell Kocher

  • Hallo zusammen


    Heute habe ich mal diesen Kocher aus der Kommode geholt . Den Kocher hab ich schon ewig und kannte noch den alten Besitzer mit seinem alten baufälligen Haus. Beides gibt es schon lange nicht mehr.

    Ausser ein paar Verkaufsangebote in der Bucht konnte ich bisher nichts über den Kocher rausfinden. Vielleicht kennt jemand von euch das Teil. Es gibt keine Markungen ausser das mit dem Musterschutz Nr.6. So ganz verstanden hab ich das Funktionsprinzip noch nicht. Für was sind die Messingröhrchen? einfach für genügend luft .Wenn der Deckel auf dem Brenner liegt ist nur ein Rohr frei.Vielleicht kann

    mich von euch jemand darüber aufklären.

    Vielen Dank schon mal

    Gruss

    Bernd

  • Bernd,schöner kocher,vom desi her.

    Und auch "tolle" Bilder :tongue:.

    Wie sieht denn der kocher von der Seite her aus? Sind die messing Röhrchen unten zu oder offen?

    Sieht für mich aus als wenn sie offen sind,,also der Luftzufuhr dienen.

    Lso der Spiritus in dentopf,anzünden,und der Topf wird warmgehalten.

    So wäre meine Vermutung,nach einigen Überlegen...

    Gruß Thomas

  • …einfach ausprobieren…Du bist doch sonst nicht so „mutig“!

    :rofl::naughty:.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Mir scheint das eine Modifikation der ganz gewöhnlichen Spiritus-Rechaudbrenner zu sein, wie man sie etwa für ein Fondue verwendet. Sie funktionieren ohne Docht.

    Brennsprit brennt mit nicht leuchtender Flamme. Beim Nachfüllen eines unbemerkt noch brennenden Rechaudbrenners sind deshalb schon schlimme Unfälle passiert.

    Zum Prinzip: Unten im Tank müsste es eine Art Watte haben, die den Sprit am Auslaufen hindern soll, wenn irgendwas schiefgeht. Es funktioniert aber genauso ohne. Es ist einfach eine oben offenen Metallschale, in welcher Spiritus verbrennt.

    Die Messingröhrchen dienen nicht der Luftzufuhr, sondern sollen bewirken, dass mehr Sprit verdampft wenn sie sich wegen der Flamme erhitzen. Dadurch steigt die Heizleistung ohne den "Deckel" und deshalb wohl die Bezeichnung "Schnellkocher".

    Es sollte noch eine Löschkappe vorhanden sein, die man über den Brenner tut, um das Feuer zu beenden. Falls die fehlt, bastle etwas aus einer alten Konservendose.


    Die Teile neigen im Betrieb manchmal zum Durchgehen.

    Je wärmer der Spritbehälter, desto grösser die Flamme, was den Behälter zusätzlich erwärmt.

    Das kann schon passieren, wenn bei sehr vollem Tank jemand an den Tisch stösst, oder wenn man beim Nachfüllen gekleckert hat, oder sogar wenn der Topf, der geheizt werden soll, sehr gross ist und einen Teil der Wärme nach unten auf den Brenner zurückstrahlt.

    Deshalb sind heute solche Spiritusbrenner neu nur noch nach dem Brennpastenprinzip erhältlich.

    Dagegen hilft dann nur, einen Kochtopf drüberzustülpen und zu warten, bis alles kalt ist.

    Deshalb würde ich so einen Kocher oder Warmhalter prinzipiell nur auf einem feuerfesten Untersatz mit Rand verwenden, der auslaufenden Sprit auffangen kann. Ein rundes Kuchenblech ist gut dafür.

  • Mir scheint das eine Modifikation der ganz gewöhnlichen Spiritus-Rechaudbrenner zu sein, wie man sie etwa für ein Fondue verwendet. Sie funktionieren ohne Docht.

    Brennsprit brennt mit nicht leuchtender Flamme. Beim Nachfüllen eines unbemerkt noch brennenden Rechaudbrenners sind deshalb schon schlimme Unfälle passiert.

    Spiritus würde ich nur im Freien verwenden. Ich kenne einen Fall wo der Tank undicht war und es auf der Intensivstation geendet hat. Eben weil die Dämpfe und auch die Flamme nicht zu sehen sind. Der stand dann im unsichtbaren Flammenmeer.

  • Es sollte noch eine Löschkappe vorhanden sein, die man über den Brenner tut, um das Feuer zu beenden. Falls die fehlt, bastle etwas aus einer alten Konservendose.

    Aber auch da ist Vorsicht angebracht. Ich habe mir mal einen Outdoor Brennen nachgebaut und auch gedacht eine Löschkappe wäre eine gute Idee.

    Kappe drauf und das Ding hat durch die Luftkanäle durchgezündet und ging ab wie Sau. Zum Glück war fast kein Spiritus mehr drin. Puhhhh... Das hätte böse ins Auge gehen können.

  • Also so unsichtbar, dass ich es übersehen habe, hat Spiritus bei mir noch nie gebrannt. Davon abgesehen ist Ethanol aus einem bestimmten Grund ein von mir geschätzter Brennstoff: Er ist sofort mit Wasser löschbar, gibt man zu 50ml brennendem Ethanol kaum mehr Wasser, erlischt der Brand einfach nur durch die Verdünnung. Eine Drucksprühflasche mit 1L Füllung ist bei meinen Testläufen spiritusbetriebener Geräte immer griffbereit. Das schützt natürlich nicht vor dem Durchzünden von verdunstetem Brennstoff, wie es beim Grill anzünden schon oft zu Unfällen geführt hat. Spiritus auf die Kohlen, Mist Feuerzeug in der Küche liegen gelassen, 2min später gezündet, FUUMP...


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Die Löschkappe muss natürlich den ganzen Brenner abdecken. Zum Glück ist es bei Dir mit dem Schrecken ausgegangen.

    Ich bezweifle, dass es eine gute Idee ist, einen durchgegangenen Spritbrenner mit Wasser zu löschen, wenn Teile mehr als 100 Grad warm sind und das Wasser sofort verdampft.

    Weil man sowieso eine Löschdecke im Haus griffbereit haben sollte, das dann lieber damit machen.


    Das Problem mit fast unsichtbaren Flammen liegt darin, dass man irgendwann mal von etwas abgelenkt sein könnte und deshalb nicht genau hinschaut.

    Sowas ist mir mal mit einer Kreissäge passiert, die in einem mit Leuchtröhren beleuchteten Raum lief. Weil die Motorendrehzahl ein vielfaches der Netzfrequenz ist, in welchem auch das Licht für uns unsichtbar flackert, sieht man dann nicht mehr, dass die Säge läuft, was sehr gefährlich ist. Ich hab mir damals nur einen Millimeter der Fingerkuppe abgetrennt - Schwein gehabt.

    Schwein haben ist kein gutes Prinuzip im Umgang mit möglichen Gefahrenquellen, und hinterher weiss man immer, was man falsch gemacht hat. Natürlich haben Finger in der Nähe *möglicherweise* laufender Sägeblätter nichts verloren.

  • Ich habe es getestet, Fonduebrenner und einen kleinen Vergaserbrenner mit Wasser zu löschen, es funktioniert sogar mit einer simplen Konservendose, in der man eine Tasse Spiritus angezündet und 10 Minuten brennen gelassen hat. Eimer 5l oder Sprühnebel, beides ist gefahrlos möglich. Vollstrahl mit Druck hat allerdings wirklich die Gefahr, brennendes Medium herauszuschleudern.


    Viele Grüße,

    Stefan

  • Hallo zusammen


    Danke für die Antworten .Thomas die Röhrchen sind unten offen und ich denke auch das in der Brennkammer eine Füllung reingehört.Schöneslicht, danke ich hab die Katalogseite gefunden aber steht leider kein Hersteller dabei.


    Gruss

    Bernd

  • Spiritus ist Alkohol und mit Wasser misch- und somit verdünnbar,

    deswegen läßt sich Spiritus auch leicht und gefahrlos mit Wasser löschen.


    Da sich der Alkohol und das Wasser sofort verbinden,

    wird nicht wie bei Benzin oder Öl der Brennstoff aufschwimmen und weiter brennen,

    auch die Gefahr einer Rückzündung ist deswegen nicht gegeben.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |