HK500 Umbau auf Benzin

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zum Stichwort Umbau einer 500 auf Benzin. Habe zu der Thematik Vergaser bereits einiges gelesen. Fazit - Wendelvergaser funktioniert, besser ist ein Benzinvergaser, dessen Verfügbarkeit tendiert eher zu Null.


    Im Gegensatz zu diesen, sind Benzinvergaser der HK250 noch eher zu finden. In wie weit sind die 250er Vergaser kompatibel mit der HK500?

    Danke schonmal im Voraus.

  • Da hast du eine falsche Info. Der Wendelvergaser funktioniert hervorragend mit Benzin. Da brauchst du nichts tauschen. Nur die mit Benzin in Kontakt kommenden Dichtungen gegen Benzinfeste tauschen und fertig. Der 250ziger Vergaser ist kürzer und passt so gar nicht. Es gibt da noch immer eine Verwirrung in der Bezeichnung der Vergaser. Das ist irgendwie unausrottbar. Gerade gleich universal und Wendel nur Petroleum. Das ist falsch. Der Wendel kann alles und das sehr gut! Also universal und der Gerade kann gut nur Benzin aber für Petro ist es nicht optimal. Es geht mit viel Vorheizen aber die Aussentemperatur darf nicht zu kalt sein sonst gibt es Probleme.

    Gruß Bernd

  • Wenn die Dichtungen an deiner Lampe alle intakt sind, kann man einen kurzfristigen Betrieb (-sversuch) mit Benzin mal wagen, die Dichtungen lösen sich nicht innerhalb von Sekunden auf, das dauert... dann wirst Du sehen wie gut die Lampe mit Benzin funktioniert. Für einen langfristigen Betrieb mit Benzin muss man natürlich, wie Bernd schon schrieb, die Dichtungen gegen benzinfeste austauschen.


    Ich denke mal, dass man über die heiklen Eigenschaften von Benzin im Vergleich zu Petroleum nicht weiter aufklären muss.


    VG Matthias

  • Um nicht wieder einen Monolog ...


    Kurz und knapp:

    Fazit - Wendelvergaser funktioniert, besser ist ein Benzinvergaser,

    Falsch.

    Ein Wendelvergaser ist immer zu bevorzugen.

    Er setzt die aufgenommene Wärme vom Glühstrumpf aufgrund der längeren Strecke

    (eimal rundherum, anstatt gerade dran vorbei) viel besser auf das kalte Medium um.



    In wie weit sind die 250er Vergaser kompatibel mit der HK500?

    Gar nicht - aufgrund der verschiedenen Baumaße.



    ______

    Merke:

    • Sicherheitshalber alle Gummiteile auf "benzinfest" umrüsten.
    • Waschbenzin (acetonfreier Bremsenreiniger) anstatt Tankenbenzin (enthält schädl. Additive) verleuchten.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ja, der Wendelvergaser "verdaut" mit Sicherheit beides.

    Man kann sich allenfalls Gedanken machen, ob die Wendel bei Benzinbetrieb nicht dazu beiträgt, das aufgrund zu viel Hitze der Vergaser stärker mit Krackrückständen verunreinigt wird.

    Zumindest bei Graetz hat man sich dazu mal Gedanken gemacht, nachzulesen in einer Patentschrift:

    Warum hat der Benzinvergaser keine Wendel?

    Grüße - Steven

  • ... Es gibt da noch immer eine Verwirrung in der Bezeichnung der Vergaser. Das ist irgendwie unausrottbar. Gerade gleich universal und Wendel nur Petroleum. Das ist falsch.

    Ja, das sehe ich auch so.

    Alleine schon der als angeblich "offiziell" verwendete Begriff "Universalvergaser", auf dem einige für den "geraden" Vergaser hartnäckig beharren, ist nirgends in irgendwelchen Petromax-Unterlagen nachgewiesen. Soweit jedenfalls mein Kenntnisstand.

    Grüße - Steven

  • Der Benzinvergaser hat übrigens noch den praktischen Vorteil, daß ein Abnehmen+Auflegen des Innenmantels ohne Sockenbeschädigung ungleich einfacher wie nervenschonender ist, mit viel höheren Erfolgschancen als mit Wendel.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hmm ...

    Jetzt frage ich einmal, wie wir das alles auf eine Kette bekommen,

    also mit der Patentschrift aus 1957 und den heutigen Brennstoffen ...


    Jetzt bin ich ja kein (Petro-) Chemiker und muss mich da immer erst einlesen

    bzw. was erklären lassen, damit ich es auch verstehe ...


    Kann man also, so zuverlässig bei einer Druckvergaserlampe einen sogen. Crackvorgang einleiten,

    der ja auch reproduzierbar sein müsste, wie man das in der Petrochemie tun muss,

    um zielsicher zu den gewünschten Produkten zu kommen?


    Sicher kommt es dabei ja auch noch auf das Ausgangsprodukt und seine Herkunft an, oder?

    Ein Paraffinöl oder ein Benzin kann ja sowohl ein Erdöldestillat sein

    oder ein Produkt, das aus einem Hydrierwerk kommt oder eine Mischung aus beidem?


    Wie auch immer jetzt die Antwort darauf ausfällt,

    bleibt schlussendlich die Frage, was das alles dem TE nützt?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Sicher kommt es dabei ja auch noch auf das Ausgangsprodukt und seine Herkunft an, oder?

    Ein Paraffinöl oder ein Benzin kann ja sowohl ein Erdöldestillat sein

    oder ein Produkt, das aus einem Hydrierwerk kommt oder eine Mischung aus beidem?

    Die Herkunft spielt weniger eine Rolle, als mit welchem Verfahren bzw. welcher Prozessteuerung, welcher Ausgangsstoffgüte und ggf. welcher Zielsetzung jeweils hydriert oder destilliert wurde.

    Das Cracken in einem Petromaxversager ist prozessual hingegen so ungenau (oder fast gar nicht?) gesteuert, daß beinahe zufällig gecrackt wird und dabei ggf. besonders viel Koks als hier besonders unerwünschtes Nebenprodukt entstehen kann.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Eben deswegen ja auch der Fingerzeig auf die Patentschrift von anno Tubak

    im Vergleich zu den heutigen Brennstoffen, die man persé ja nicht mehr mit den damaligen vergleichen kann.


    Quasi also alles eine Sache von kann, muss aber nicht

    und möglicherweise denkbar - mit ohne Garantie für nix.


    Kommen wir nun also zur Weiterleitung zum Kapitel "Reinigung einer Vergaserwendel von Koks".

    *duck und wech*

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Du meinst, altes Benzin bzw. Petroleum, ohne die Additive bzw. nach DIN sowieso hergestellt?


    Dazu bin ich zu wenig Petrochemiker.

    Eher "glaube" ich, dass man "damals" noch längst nicht so fein justier- und kontrollierbare

    sowie ober-ausgeklügelte Cracker und Hydrieranlagen in Betrieb hatte.


    Eine Zeit lang bin ich tagtäglich mit Produkten der Petrochechemie in Berührung gekommen

    und weiss von so Dingen, wie die allererste Verkohlung von Rückständen aus Erdölraffinerien

    zum Zwecke der Fütterung von gefräßigen Großkraftwerken oder bzgö. der forcierten Entschwefelung,

    einmal bei den Brennstoffen selbst und nach der Verbrennung, also mittels Rauchgaswäsche.

    Desweiteren waren bis zur Wende und dem Umbau der Raffinerien im dunklen Deutschland

    deren Heizöle (leicht und schwer) hier im Westen sehr beliebt, weil die aufgrund alter Technik

    bei der Verarbeitung vom Öl aus der UdSSR und aus der Braunkohle deutlich mehr Energie enthielten.


    Also wirklich so ganz die gleichen Brennstoffe wie "früher" sind das IMHO nicht mehr, denke ich.


    Ob das insgesamt gesehen, einen signifikanten Einfluss auf unser Geleucht hat, weiß ich nicht.

    Genaues wird man eh nicht herausfinden, dit olle Zeuchs gibbet ja nicht mehr.

    Oder?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Genaues wird man eh nicht herausfinden, dit olle Zeuchs gibbet ja nicht mehr.

    Oder?

    Es tut ja mangels Zuständigkeit keiner nachmessen, mit war für Schweröl genau die weißen Rentnerparadise so herumkreuzen tutn, wenn sie in internationalen Gewässen sind ...

    Es gibt alles, es ist immer die Frage, was man wo und wie zusammenrührt oder auch fraktioniert. Additive kommen eigentlich erst später hinzu, am Ende der Lieferketten und Endverwendungsbezogen.

    Und immerhin wurden Flugmotoren auf alliierter Seite schon im WKII mit über 100 Oktan betrieben ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • die weißen Rentnerparadise

    rüsten inzw. ordentlich um - so Stück für Stück.

    Ab 2025 will Schweden z.B. keine mehr in die Fjorde rin schippern lassen.


    Es gibt alles, es ist immer die Frage, was man wo und wie zusammenrührt oder auch fraktioniert.

    Absolut - keine Einrede von mir.


    am Ende der Lieferketten und Endverwendungsbezogen.

    Auch richtig.

    Wenn der Shell-Tanklaster unterm Füllrohr steht (bildlich gesprochen) drückt er die gelbe Tase,

    der von Aral drückt aufs blaue Köpfchen ... (noch wer da, welcher genannt werden will *fg*?)


    Ein Endkunde oder Vertriebler, die nix rein gemischt haben will und nicht spezifische DIN einhalten muss,

    bekommt das abe eine Waggonladung voll sicher auch geliefert, wie ers mag ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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  • Kann man also, so zuverlässig bei einer Druckvergaserlampe einen sogen. Crackvorgang einleiten,

    der ja auch reproduzierbar sein müsste, wie man das in der Petrochemie tun muss,

    um zielsicher zu den gewünschten Produkten zu kommen?

    Geh diese Frage mal von der anderen Seite an!

    Die Wendel der Wendelvergaser, so liest man hier doch desöfteren, setzen sich mit der Zeit zu.

    Womit? Mit Ruß?

    Also irgendetwas sorgt dafür, daß sich die Alkane zersetzen, denn nichts anderes stellt der Crackvorgang schließlich dar: Man spaltet langkettige Kohlenwasserstoffe in solche kürzerer Ketten.

    Ich bin auch kein Petrochemiker, aber könnte mir vorstellen, daß dabei als Nebenprodukt auch einmal elementarer Kohlenstoff entsteht.

    Was sicher nicht gewünscht ist, außer man möchte sich wieder mit Hilfe von Dampfmaschinen fortbewegen.


    Und ein zuverläsiger Crackvorgang muss da auch nicht stattfinden.

    Viele chemische Reaktionen sind dynamisch. Es erfolgt eine Hin- und Rückreaktion in einem dynamischen Gleichgewicht.

    Die Kunst des Chemieingenieurwesens ist, die Bedingungen derart zu gestalten, daß sich das Gleichgewicht in Richtung des gewünschten Produkts einstellt.

  • Also man kann auch wirklich alles zutheoretiesieren ;-) Fakt von meiner Seite aus ist, ich betreibe alle meine Petromax und andere Lampen die das abkönnen schon seit vielen Jahren mit Benzin bzw. mit acetonfreiem Bremsenreiniger. Noch nie ! habe ich einen Vergaser reinigen müssen oder sonst wie eine aussergewöhnlich verschmutzte Lampe damit produziert. Verstopfte Vergaser kenne ich nur von Gebrauchtkäufen wo man anhand des Resttankinhaltes vermuten kann das es entweder umgegangen ist oder da weiss der Teufel was für ein Zeug verleuchtet wurde. Vielleicht noch interessant zu wissen das in Petroleum mehr Energie steckt als in dem zu Leuchtzwecken benutztem Benzin. Petroleum brennt heisser und belastet somit auch das Material mehr. So gesehen ist Benzin abgesehen von der leichteren Entflammbarkeit und dem damit nötigen vorsichtigerem Umgang damit für die Lampe im Betrieb sogar weniger „schädlich“

    Gruß Bernd

  • Also man kann auch wirklich alles zutheoretiesieren ;-)

    Kann man, aber zumindest mir ging es gar nicht so sehr darum.

    Interessant fand ich es nur, das ganze mal unter verschiedenen Aspekten zu betrachten und auch Meinungen zu hören.

    ... ich betreibe alle meine Petromax ... schon seit vielen Jahren mit Benzin ... Noch nie ! habe ich einen Vergaser reinigen müssen ...

    Und Du hast es ja mit dieser praxiserprobten Aussage zu einem faktisch greifbaren Resultat gebracht!


    Grüße - Steven