Hallo zusammen,
mein Name ist Max und ich komme aus Bielefeld.
Vor nicht allzu langer Zeit bin ich über die Gusseisenprodukte von Petromax irgendwie bei den Starklichtlampen gelandet und seitdem musste ich eine haben. Ich muss dazu sagen, dass ich bis dato noch nie eine in Natura oder in Aktion erlebt habe.
Nach einigere Recherche mit den üblichen Interessanten Fakten (wird seit über 100 Jahren ohne große Änderungen gebaut, Verwendung beim Militär, auch nach 50 Jahren noch einsatzbereit, super hell, Stromunabhängiges Licht, die alten sind qualitativ besser, etc.) kam kurz die Vernunft durch. Eigentlich brauch ich so ein Teil gar nicht, der Einsatz würde sich eh auf ein paar Sommerabend im Garten beschränken und dazu wäre die Lampe vermutlich auch etwas zu laut und zu hell. Ein wenig hin- und hergerissen beobachtete ich regelmäßig die bekannten Gebrauchtportale und die Preise. Dabei begann ich mich weiter mit der Technik auseinanderzusetzen, nicht zuletzt hier im Forum und auf den Seiten diverser Mitglieder gibt es allerhand Beschreibungen, sodass ich in der Theorie die Lampe - die ich bisher noch nie live gesehen hatte - schon demontieren und wieder montieren konnte(man beachte: in der Theorie sind Theorie und Praxis gleich, in der Praxis nicht).
Also zurück zum Anforderungsprofil, oder auch - was will ich mit einer Starklichtlampe?:
Stilvolle gemütliche Beleuchtung im Garten mit interessanter Technik. Nicht zu laut sonst gibt es immer Diskussionen wenn ich Sie anzünden will. Nicht zu hell. Originale Petromax (oder Geniol/Heinze/Hipolito). Damit beschränke sich die Suche auf die 250er Modelle, da diese weniger hell und etwas leiser sein sollten. Zu diesem Zeitpunkt war eine Schweizer Benzinmaxe das Objekt der Begierde, wobei ich auch anderen 250er in meine Suche mit aufnahm. Das Angebot ist hier leider beschränkt, daher habe ich meine Suche zwischenzeitlich auch auf die BW Maxen ausgeweitet. Aber auch hier wurden Preise jenseits von Gut und Böse aufgerufen. Also weiterhin regelmäßig auf die Lauer gelegt.
Und dann eines Tages eine Anzeige einer augenscheinlich gut erhaltenen Petromax 827 für einen Preis hart an meiner persönlichen Schmerzgrenze. Angeschrieben, kurz überlebt und gekauft!
Danach dann warten auf den Versand und bangen, dass Sie heile ankommt...... Sie kam heile an!
Schöne Lampe, mit etwas Patina,Staub und Spinnenweben(Bodennummer gestanzt 0334 = KW03 1963 Donnerstag?). Scheinbar etwas Brennstoff im Tank festgetrocknet sowie eine kleine Delle im Tank und im Deckel. Soweit super zufrieden.
So nun stehe ich da mit dem Objekt meiner Begierde und kann Sie nicht anzünden. Also die Ratschläge befolgt:
- Ausseinanderbauen und Reinigen
- Bestandsaufnahme
- Teile besorgen
- Teile ersetzen
- Dichtigkeit testen
- Glühstrumpf rein und anzünden
Also als erstes Knipex Zangeschlüssel besorgt, dann mit 1. begonnen. Ging soweit relativ problemlos, das Vorgehen ist vielerorts beschrieben. Reinigen mit Zitronensäure und danach mit Spüli.
Alle Dichtungen wie erwartend hart, das Pumpenleder war erstaunlicherweise weich/feucht. Druck blieb drin, aber nicht über einen längeren Zeitraum. Also Ersatzteile, Glühstrümpfe und Alkan bestellt(mit Grillanzünder anfangen habe ich mich nicht getraut).
Folgende Verschleißteile gewechselt:
- Vergaserfussventil+Feder, die Hülle habe ich weiter verwendet
- Rapiddichtung
- Bleichdichtungen Rapid und Vergaser
- Pumpbodenventil - komplett inkl. Dichtung (war so leider nicht dicht zu bekommen, also das alte wieder rein -> dicht)
- Pumpenleder getauscht und Lederspreizer verbaut
- Graphitdichtung
- Manometerdichtung - fällt leider immer raus beim Abschrauben
- Vorheizschale gleich mit verbaut
Dann Test unter Wasser, alles dicht. Rest zusammengebaut, Glühstrumpf drauf und Sanfstart auf dem Terrassentisch. Man war ich nervös ob das alles funktioniert, nach der zweiten Spiritusschale ging es los, dann pumpen und es ward Licht ! Ich bin super happy!
Fotos folgen!
Beste Grüße,
Max
Edit Fotos eingefügt: