Clipper Lampe Oberfläche fleckig

  • Moin aus Wilhelmshaven,


    ich habe vor kurzem eine CLIPPER-Lampe bekommen, die mehrere Jahre auf einem Segelboot verbracht hatte.

    Da sie nicht magnetisch ist, gehe ich davon aus, dass sie aus Messing besteht.


    Leider weist die Oberfläche viele braune Flecken auf und wirkt sehr dunkel. Ich habe versucht,

    die Oberfläche einfach mit einem Lappen und Seifenlauge zu reinigen. Aber die Flecken bleiben.


    Es wäre kein Problem, die Lampe zu polieren. Aber wie behandle ich dann die Oberfläche, damit sie nicht wieder anläuft?


    Wie sind neue Lampen behandelt, damit sie nicht anlaufen?


  • Hallo,


    eine kurze Vorstellung wäre schön.


    Auf der Lampe war offensichtlich vorher Zaponlack zum Schutz aufgetragen.

    Der muß erstmal von der Lampe entfernt werden, bevor sie dann neu poliert werden kann.


    Ich selber habe alle Messinglampen nur poliert, und beim Hantieren damit ziehe ich vorher Einweghandschuhe an.

    Auf diese Weise entstehen keine Fingerabdrücke die dann oxidieren, und das Messing bekommt im Laufe der Zeit einen schönen gleichmäßigen, goldgelben Ton.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo sinus.

    Du kannst erst mal die Lampe zerlegen,sprich Docht raus ,Brenner ab.

    Dann alles in Wasser mit Zitronensäure kochen lassen.

    Da geht schon mal recht viel Dreck, und eingebranntes ab.

    Danach alles mit Messing poliermittel polieren ,bis du zufrieden bist.

    Zum Schluß leicht einölen.

    Das schützt länger vor anlaufen des Messings.

  • Danke für die Antworten.


    Ich sehe es wie Rolf, dass da ein Lack drauf ist. Diesen werde ich wohl entfernen und dann von Hand polieren.

    In Zitronensäure möchte ich den Schirm nicht baden, da der Schirm von innen weiß beschichtet ist.

    Diese Beschichtung sieht noch sehr gut aus. Alle anderen Teile werden wohl in die Wanne müssen ;)


    Vielen Dank

  • Hallo,

    kräftig mit einem mit Aceton getränkten Lappen so lange abwischen, bis der Lack runter ist.

    Anschliessend mit Stahlwolle reinigen und polieren, zum Schluss mit Autosol

    oder einer anderen Metallpolitur (Elsterglanz etc.) auf Hochglanz polieren ;-)



    MfG
    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • ...

    Anschliessend mit Stahlwolle reinigen und polieren ..

    Nicht Stahlwolle, bitte. Stahlwatte, und zwar ganz feine! Sonst gibt es Kratzer. Polieren mit einer Schwabbelscheibe und Polierwachs. Gibt es auch als Aufsatz zur Bohrmaschine.

  • Ich nutze seit Jahrzehnten zum Abziehen von Zaponlack auf Messing Stahlwolle 000, ohne das es Kratzer gibt die nicht anschließend locker wegpoliert werden können. Mit der feineren Stahlwolle 0000 dauert das Abziehen wesentlich länger.

    Sind scharfe Kanten im Objekt vorhanden poliere ich mit Hand, denn diese werden vom Polierschwabbel schnell rund poliert.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo,

    also Akopads sollte man natürlich nicht verwenden,

    das Zeug ist definitiv zu grob und müsste dann ja quasi schon "Stahlspäne" heissen ;-)


    Aber Stahlwolle Stärke 000 oder 0000 geht - wie von Rolf auch nochmal bestätigt - beides ganz gut...


    Wie lange soll man denn dann mit Stahlwatte polieren?

    Dauert mit Stahlwolle ja schon seine Zeit...



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Ich komme aus dem Handwerk und habe jede Menge Edelstahlgeländer gebaut. Also polieren kann ich :)

    In meiner Sammelkiste wird sich sicherlich etwas finden, was der Stahlwolle 000 ähnelt. Danke für den Tipp.

  • Da sie nicht magnetisch ist, gehe ich davon aus, dass sie aus Messing besteht.

    Das hast Du richtig erkannt.

    Der Hersteller (DHR Rotterdam/NL) gibt an, dass sie aus Massiv Messing ist, poliert und lackiert.

    Der Lack wird Zapon sein, also ein Nitrolack. Aceton oder Nitroverdünnung wird ihn entfernen.


    Das Messing ist eine Legierung aus Kupfer, Zinn .. ach was, das weißt Du besser.

    Jede Säure wird also die Legierung "angreifen", d.h. das Kupfer herauslösen, es entsteht ein roter Schimmerglanz,

    da geht man dann mit feinster Politur ran, entweder sowas wie Elsterglanz oder so, aber auch Petroleum geht dafür.


    Die meisten Produkte für Messing/Stahlputz aus der Dose oder Tube enthalten oft auch eine Spur Säure,

    waschaktive Tenside sowieso und sowas wie Paraffine, die dann die Oberfläche konservieren (für eine Zeit lang).


    Man kann auch Hausmittel verwenden, wie Zitronen-Saft, Essig, Salz und Mehe/Kreidepulver.

    Einen schönen Brei anrühren, den Schirm und den Tank damit einreiben, warten, abwaschen

    und so oft wiederholen, bis es paßt.


    Ein 5%iges Zitronensäure-Bad wird wohl keinen Schaden anrichten an Tank und Brenner.

    Beim Schirm wäre ich da auch eher zurückhaltend und würde da alles von Hand auftragen/einreiben.

    Auf jeden Fall muss der Zaponlack erst einmal vom Messing runter, wobei ich da die weniger abrasive

    Methode vorziehen würde - als mit Aceton/Nitroverdünnung, nicht rauchend im Freien sitzend.


    Wenn mal durchs Forum stöbert, wird man jede Menge Tipps und Vorgehensweisen anderer User

    zur Aufhüpschung von Messingteilen finden.


    BTW

    Bei mir sind zwei dieser "Clipper" im häufigeren Einsatz, eine bestückt mit einem Kosmosbrenner

    (Dank Magnus) und eine mit einer kleinen 830er Geniol. Denen erhalte ich aber ihre Patina.

    Fleckig wie sie sind, unpoliert und so richtig authentisch aussehend gefallen sie mir besser.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Danke, ABurger.


    Ja, ich mag diese Gebrauchsspuren auch gern. Mir wurde einmal gesagt, dass es die Geschichte einer Lampe sei.

    Ich würde sagen, dass die Lampe wenigstens 30 Jahre auf dem Docht hat. Also darf sie auch so aussehen.


    Ob der Hersteller wirklich DHR ist, weiß ich nicht. Mein Bekannter fährt Regatten und kauft seine Teile bei toplicht.de.

    Dort habe ich auch meine Lampe entdeckt. Darum gehe ich davon aus, dass es eine Clipper ist.

    Auf der Lampe sind kein Schriftzug, oder irgendwelche Buchstaben und Nummern, zu finden.

    Auf dem Dochtstellrad ist irgendein Muster:


  • Gegen Zapon-Lack ist bei mir acetonhaltiger(!) Bremsenreiniger aus der Sprühdose bewährt. Danach dann irgendein Poliermittel, ich schwöre da auf Sidol. Mit Citronensäure würde ich den Clipper-Käfig nicht bearbeiten, da keine "Funktionsteile" dran sind und ich Patina leiber mag, zumal sie bei Gebrauch eh schnell wieder drauf kommt.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Ich sehe du hast den Brenner ohne die Galerie im Zitronensäurebad gereinigt.

    Dabei wird beim Messing oberflächlich das Zink angelöst, wodurch ein kupferfarbener Ton entsteht.

    Durch Polieren kommt man dann wieder auf die Schicht aus Kupfer und Zink, die den Messington erzeugt.

    Deshalb reinige ich Brenner in einem Bad aus Corega - Tabs (ca. 8 - 16 Tabletten), wobei das Zink nicht angelöst wird.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • DHR Niederlande bezieht wohl bei Gaudard in Frankreich und toplicht bei DHR.

    Bis auf die Markung auf dem DSR (DochtStellRad) habe ich auch noch nie eine Markung

    an meinen Clippern gesehen.


    acetonhaltiger(!) Bremsenreiniger

    ... wie Magnus und ich ja schon schrieben ...

    Aceton ist das Mittel der Wahl, Nitroverdünnung die Alternative

    Bei acetonhaltigem Bremsenreiniger verhindert das enthaltene "Waschbenzin" das schnelle "Verduften" vom Aceton.

    Alles richtig gemacht.



    ich schwöre da auf Sidol. Mit Citronensäure würde ich den Clipper-Käfig nicht bearbeiten,

    Dazu sehe man sich das Sicherheitsdatenblatt von "Sidol" an und lese langsam drüber.

    Zitronensäure, Schwefelsäure, Ammonium, Ammoniak ... alles ist im Sidol.

    Und nu?

    Die genannten Inkredenzien wirken alle korrosiv auf Metalle ...

    https://media.bahag.com/assets/32/98/3298499_25927454.pdf

    (Ich wollte es nur ma erwähnt haben)

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich sehe du hast den Brenner ohne die Galerie im Zitronensäurebad gereinigt.

    Ja, da hast Du mich erwischt, Rolf. Der Docht ging weder vor noch zurück.

    Auch längeres einweichen in Petroleum brachte kein Erfolg.

    Erst längeres einweichen in Bio-Entkalker, in dem wohl Zitronensäure enthalten ist,

    löste den Docht und ich konnte das Dochtstellrad ein paar Millimeter bewegen.

    Durch vorsichtiges hin und her ziehen am Docht, konnte ich den Docht schließlich entfernen.

    Anschließend den Brenner sehr gut gereinigt und Docht eingezogen.

    ich kann den Docht zwar verstellen, aber es geht sehr schwer.

    Da werde ich mal ein neues Thema für erstellen.


    Den Tipp mit den Corega Tabs habe ich mir notiert.

  • Corega Tabs

    ... enthalten ebenfalls Citronensäure ... sowie Salze, Amid (Ammoniakabkömmling)

    u. diverse Hilfsmittel wie Stabilisatoren und Aromen.

    In der Zusammenschau kommt man aber wieder darauf, daß auch die Corega-Tabs

    nichts anderes als eigentliche Wirkstoffe enthalten, die Metall zum Oxydieren bringen.

    Steht also die Katze wiederum auf den alten Füßen, wenn man so will, in verdünnter Säure ...


    Wenn man jetzt einen Bogen spannt, auf den Spruch von Paracelsus,

    kommt es nun lediglich auf die Konzentration an, hochprozentig angesetzt,

    wirkts schneller und "efffektiver", verdünnt dauerts mit der Wirkung eben länger und ist "schonender".


    Aber um die Säure kommt man wohl letztendlich nicht herum, wenn man "mild abrasiv" ran möchte,

    ansonsten bekommt man die "Patina" auch durch kräftiges Wienern mit Schleifmitteln runter.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Sinux, ich hatte mal über die Wirkung der Corega Tabs ein Gif gemacht, wo man sieht das sich der Farbton des Messings nicht verändert.



    121647-2021-08-06-150444-gif

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...