Das schöne an unserem Hobby ist, dass man immer wieder neue Entdeckungen macht. So hatte ich zwar von Dochtlampen gehört, bei denen der Luftzug nicht durch den Kamineffekt eines Zylinders erzeugt wird, sondern durch einen Ventilator, der durch ein Uhrwerk mit Feder angetrieben wird. Aber ich hatte eine solche Lampe nie gesehen und mich auch nicht weiter dafür interessiert. Vor ein paar Wochen stieß ich dann bei ebay zufällig auf eine solche Uhrwerklampe des amerikanischen Herstellers Hitchcock und konnte sie zu einem vertretbaren Preis erwerben.
Der Uhrwerk-Mechanismus funktionierte, allerdings war der Luftzug offenbar zu schwach, da die Flamme noch nicht so aussah wie auf dem Video, das mir ein englischer Sammler schickte:
Also habe ich den Mechanismus ausgebaut und gut geölt, was bei dieser Lampe mit etwas Aufwand verbunden ist: Es müssen einige Schrauben gelöst werden, um die Einheit mit dem Uhrwerk herausnehmen zu können, und dann ist noch die Deckplatte der Uhrwerk-Einheit zu entfernen:
Die Arbeit hat sich aber gelohnt, denn nun läuft der Ventilator schneller und das gewünschte Flammbild stellt sich ein:
markes verdanke ich Informationen über die Schirme, mit denen diese Lampen betrieben wurden. Leider sind diese heutzutage kaum noch zu finden, und sie benötigen zudem spezielle Schirmträger, die genau auf den Brenner passen. Ich werde die Augen offenhalten.
Wirklich überzeugt bin ich von dem Konzept dieser Lampen nicht. Man erkauft den Verzicht auf einen einfachen, billigen und damals wahrscheinlich an jeder Ecke zu erwerbenden Glaszylinder mit einem aufwändigen Mechanismus, der zudem eine bestimmte Bauform erfordert. Und heller als die Flamme einer guten herkömmlichen Dochtlampe dieser Größe ist eine solche Uhrwerklampe auch nicht. Als Kuriosität aber eine schöne Bereicherung meiner Sammlung. Und wie üblich, wenn man vom Sammler-Virus infiziert ist, habe ich nach weiteren Lampen dieser Art Ausschau gehalten...